tollen Fund gemacht :O)

laispa

Rettender Engel
AW: tollen Fund gemacht :O)

das find ich ja klasse, daß Du genau auf diese Postkarte gestoßen bist.

Glückwunsch
 

NanoOma

Die mit dem Wischmop tanzt
AW: tollen Fund gemacht :O)

Das is ja obertoll daß Du diese Karte gefunden hast.:bravo:
Meine Schwester wohnt in einer alten Poststation in der früher Gäste übernachteten und die Pferde gewechselt wurden.In einem alten Fenster ist ein Herzchen eingeritzt mit zwei Namen drin aus dem Jahre 1910( so um die Zeit rum, weiß es nich mehr so genau):nix:
Die beiden haben sich damals sicher sehr:knutsch:
 
C

Che

AW: tollen Fund gemacht :O)

Wow! Eine unglaublich interessante Sache!!

Mein geliebter Großonkel hat sehr intensiv Ahnenforschung betrieben.. leider ist er vor knapp einem Jahr gestorben. :-(



Aber ich find' das soo eine tolle Sache!
Da freu' ich mich mit dir/euch über den neuen Fundus! :)
 

Knuddelbärchen

Dauerschnullerer
AW: tollen Fund gemacht :O)

Ohje, also das wird jetzt ein bissl länger:

Also erstmal führte Napoleon in Frankreich um 1800 die standesamtliche Ehe ein (vorher nur kirchlich). Bei der standesamtlichen Ehe mussten die Brautleute dann ein Abstammungsdokument vorlegen. Die Einwohnermeldeämter wurden gegründet. 1875 oder 1876 (da bin ich jetzt nicht ganz sicher) wurden die Einwohnermeldeämter auch hier in Deutschland eingeführt. Bei standesamtlichen Trauungen benötigt man auch heute noch eine Abschrift aus dem Familienstammbuch bzw die Geburtsurkunden der Eheleute. Auf den Geburtsurkunden finden sich dann die Namen der Eltern beider Brautleute. Ihr könnt also über die Geburtsurkunden und über die Trauscheine bis ins Jahr 1875 zurück eure Vorfahren ermitteln.

Am Besten fangt ihr an, erst mit euren Eltern und Großeltern - diese Daten lassen sich ja noch super rekonstruieren. Leben eure Großeltern noch, dann fragt diese aus nach deren Eltern (für euch Urgroßeltern) und Großeltern (Ururgroßeltern)- Sie können euch Auskunft geben über die Namen, was sie gearbeitet haben, wann ungefähr geboren/gestorben. Wichtig ist zu wissen, dass damals mehrere Vornamen üblich waren, meist aber nur ein Rufname und dieser gelegentlich abgewandelt wurde. Z.B. Lieschen hieß dann in Wirklichkeit Elisabeth oder Liesbeth und konnte durchaus noch weitere Vornamen haben. Johannes wurde oft in Johann abgekürzt usw. Bei den Männern war es weit verbreitet, dass die Namen der Väter weitergegeben wurden als stille Namen (das war verbreitet, also nicht immer der Fall).

Mal ein Beispiel aus meiner Ahnendatei
Paul Richard Kümmel (Rufname wahrscheinlich Richard - mein Ururopa)
Heinz Richard Kümmel (Rufname Heinz - mein Uropa)
Heinz Herbert Kümmel (Rufname Herbert - mein Opa)
Kurt Herbert Dietmar Kümmel (Rufname Dietmar - mein Papa)
wir haben das nicht fortgesetzt: unser Sohnemann heißt Julian :heilisch:

Wenn ihr nicht weiterkommt, ist das Einwohnermeldeamt bzw. Standesamt - wie gesagt - eure nächste Anlaufstelle. Bei den Traudaten findet ihr die Namen der Brauteltern und auch woher diese stammen (Geburtsort), bei den Frauen steht der Geburtsname dabei. Ihr müsst dann bei den Einwohnermeldeämtern der Geburtsorte weitersuchen nach dem Geburtsblatt und dort findet ihr dann wieder deren Eltern namentlich benannt.

Das ist sehr aufwendig und kostet auch ein bissl Geld - die geben aber auch schon brieflich Auskunft (vorher Kosten erfragen). Das könnt ihr bis 1875 so zurückverfolgen anhand der Unterlagen des Standesamtes bzw. der Einwohnermeldeämter. Alles was davor war, bekommt ihr nur aus Kirchenbüchern. Bei uns war es so, dass meine Familie schon seit Jahrhunderten im gleichen Gebiet wohnt (im Radius von etwa 50 km). In den alten Kirchenbüchern ist u.a. vermerkt wann Kinder getauft wurden (man bedenke, dass die Kinder meist innerhalb von 1-4 Tagen nach der Geburt getauft wurden), je nachdem wie die Gemeinde die Taufbücher geführt haben, findet sich dort ein Verweis zur Abschrift einer Taufurkunde (wo ihr dann die Namen der Eltern des Täuflings finden könnt) oder die Eltern stehen direkt mit im Verzeichnis drin. Dann müsst ihr etwa 20-25 Jahre zurückrechnen und wieder im Taufverzeichnis nach den Namen der Eltern suchen (dort findet ihr dann wieder deren Eltern usw).

Es klingt umständlich - ist es auch. Dazu kommt: Die Bücher sind in altdeutsch geschrieben. Sie wurden von den Pfarrern geführt - also per Hand geschrieben - und teilweise hatten die wirklich eine Klaue. Wenn man nicht aufpasst liest man Christine anstatt Christina.

Wenn ihr Pech habt gibt es die Kirchenbücher nicht mehr, weil sie in den Kriegjahren entweder verbrandt wurden oder unauffindbar "in Sicherheit gebracht" wurden. Meine Oma stammt z.B. aus Schlesien, Kreis Jauer und ist damals bei der großen Flucht aus Schlesien hierhergekommen und hat hier meinen Opa geheiratet. Ich habe lange nach den Kirchenbüchern von Jauer geforscht, sie galten als "verschollen". Es war lediglich in der Pfarrei vermert, dass der Pfarrer diese wichtigen Bücher einer Familie anvertraut hat, die auch auf der Flucht war. Er hatte aber den Namen der Fam. nicht vermerkt (wahrscheinlich absichtlich). Die Familie sollte die Bücher an einen sicheren Ort wieder in "sichere Hände" übergeben. Die Bücher galten dann über Jahrzehnte als verschollen. Vor zwei Jahren tauchten sie wieder auf. Wurden einer großen Bibliothek gespendet. Sie schlummerten über Jahrzehnte auf einem Dachboden und kamen bei einer Entrümpelungsaktion wieder ans Tageslicht. Leider kann man dort keine Abschriften erhalten, heißt ich muss selbst hinfahren und dort drin suchen - wenn sie mich lassen (ist leider über 600 km weit weg und ich bin noch nicht wirklich dazu gekommen, dort inzukutschen).

Man kann wirklich ziemlich viel machen bei der Ahnenforschung. Ich habe mir bei e-bay z.B. eine alte Straßenkarte von Schlesien ersteigert und habe mir dort von meiner Oma zeigen lassen, wie sie von ihrem Heimatort aus über welche Orte rüber geflüchtet sind.

So weiteres dann im nächsten Posting ....
 
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Knuddelbärchen

Dauerschnullerer
AW: tollen Fund gemacht :O)

So, jetzt häng ich mal hier eine Geburtsurkunde an:
attachment.php


So sieht das im Standesamt aus von der Schrift (die Kirchenbücher sind noch schlechter lesbar).

Ich übersetze mal (Geburtsurkunde meines Uropas):

Liebenwerda, den 14. Oktober 1902. Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach bekannt, die Hebamme Frau Herta Stein, wohnhaft in Theisa, und zeigte an, dass von der Anna Pauline Dähne geborene Stieler, evangelischer Religion, Ehefrau des Häuslers Friedrich Hermann Otto Dähne, evangelischer Religion, wohnhaft in Thalberg zu Thalberg in der Wohnd der Dähne am neunten Oktober des Jahres tausendneunhundertundzwei vormittags um sieben Uhr ein Knabe geboren worden sei und daß das Kind den Vornamen Friedrich Curt erhalten habe. Die Frau Stein erklärte, daß sie bei der Niederkunft der Dähne zugegen gewesen sei.

....
Also man kann schon viel erfahren, den Beruf etc. - hier sogar den Namen der Hebamme.

Ich habe mir ein Verzeichnis angelegt (Karteikasten). In verschiedene Ebenen unterteilt mit römischen Zahlen - ich bin Generation I, meine Eltern u. Tinos Eltern Generation II usw, usw. Die einzelnen Generationen sind mit normalen Zahlen nochmal unterteilt, auf jeder Karteikarte findet sich der Name, wann geboren, wo geboren, wann getauft (eventuell noch wo), Name der Mutter, Name des Vaters (mit Nummerverweis auf deren Karteikarte in meinem Verzeichnis), wann geheiratet (kirchlich/standesamtlich) und wo und letztlich wann gestorben und wo. Auf der Rückseite habe ich dann noch Platz für die Geschwister (je später man zurückgeht, desto mehr Kinder/Geschwister sind vorhanden, teilweise 8-12; Kindersterblichkeit war halt höher). Berufe hab ich auch noch verzeichnet z.B. Korbmacher, Häuserer etc.).

So, viel Spaß beim suchen - wenn man erstmal drin ist, sollte man aber wirklich ein Verzeichnis anlegen, um nichts durcheinanderzuwerfen (parallel habe ich eine große Übersicht angefertigt, aber da reicht bei mir das Blatt dann schon nicht mehr, da pro Ebene je 4 Personen pro Ehepaar dazukommen)....

http://www.schnullerfamilie.de/attachment.php?attachmentid=64273&stc=1&d=1156866023
 
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Knuddelbärchen

Dauerschnullerer
AW: tollen Fund gemacht :O)

Hab Neuigkeiten: Habe eine Vergrößerung gemailt an meine Verwandtschaft. Hab grad mit meinem Onkel telefoniert, der das Foto aus Kindertagen kannte. Er meinte die 3 Kinder sind wirklich mein Opa + 2 seiner Geschwister. Die zwei Kinder die aus dem Fenster neben der Tür schauen (hatte ich noch gar nicht gesehen) sind die restlichen 2 Geschwister. Also mein Opa mit allen vier Geschwistern. Die Frau in der Tür ist meine Uroma und der Mann rechts am Tisch mein Uropa. Der Mann mit dem Akordeon ist auch Verwandtschaft - früher wurde Hausmusik gemacht:bravo:
 

marieclaire

Freds Mum
AW: tollen Fund gemacht :O)

Anhang anzeigen 64291

ich versuch mal hier eine seite eines alten kirchenbuches reinzustellen,
weiss aber nicht ob das klappt.

wenn sie in altdeutsch geschriebn sind, sind sie noch einfach zu lesen. schwierig werden die lateinischen oder polnischen bücher dann. aber mit der zeit lernt man das.
 
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marieclaire

Freds Mum
AW: tollen Fund gemacht :O)

knuddelbärchen,

verwaltest du deine daten nicht mit nem programm auf dem rechner?

übrigens könnt ihr, die ihr interessiert seid ja mal bei den mormonen online schauen. die haben die grösste sammlung der verfilmten kb´s. ich lese meine kb´s z.b. alle bei denen im lesesaal. dazu muss man halt kopien der kb auf micro bestellen ( kostet nicht viel) und kann dann dort forschen, lesen, studieren.... interessant und süchtigmachend! im net gibbet auch viele ahnenforschergruppen...

hach, da fällt mir ein..... ich stöber mal ´n bissken :)
 
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