Stille Treppe

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Stille Treppe

Annemarie möchte an den Knöpfen drehen, weil sie gerade an Knöpfen drehen mag. Deswegen kann ich sie aber trotzdem nicht drehen lassen. Sonst gibt es wahlweise Kohlen oder Rohkost zu essen oder aber geschmolzene Küchenutensilien auf eigentlich nicht eingeschalteten Platten :achtung:
Das schwierige ist ja oftmals nicht, das Bedürfnis des Kindes zu erkennen. Gerade, wenn man etwas zu erledigen hat, bei dem Kind nicht mittun kann, ist es sicher oftmals das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Schwierig ist, wenn man dem Bedürfnis des Kindes gerade nicht nachgehen kann. Sei es, weil es für das Kind gefährlich ist oder für die Sache, die Kind gerade haben will. Sei es, weil man pünktlich irgendwo weg oder hin muss. Dann muss man sich als Erwachsener durchsetzen.
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Stille Treppe

Redviela, ja, solche Situationen mag es geben. Aber doch nicht in der Mehrzahl. Klar muss man mal weg, klar gehts mal nicht. Schrieb ich ja auch.
Aber ganz generell sollten doch die anderen Situationen überwiegen.

Herdschalter haben wir damals geschützt, weil gerade das so gefährlich ist. Wenn der Reiz weg ist, dann verschindet ja auch gleich damit das 'Drehbedürfnis'. Ich fand das sehr entspannend in der Küche.
(Woran könnte sie denn alternativ drehen?)

Und ich finde schon, dass das wirkliche Bedürfnis zu erkennen nicht immer unbedingt leicht ist. Wie schnell wird pauschal Trotz unterstellt, wo es ganz andere Gründe gibt.
 

KaJul

Gehört zum Inventar
Ich habe damals meinen Lebensrhythmus dem des Kindes angepasst - soweit es ging. Grad in der Küche durfte er immer schon mithelfen, was er halt grad konnte. Sei es umrühren, Gurken schälen oder sein eigenes Gebräu neben mir zusammen mixen (meist Mehl, Kakao, Wasser und Öl). Wir haben stundenlang für den Haushalt gebraucht, beim Abspülen oder Bad putzen gabs auch schon mal kleine Überschwemmungen...

Aber er war stolz wie Oskar, auch heute noch will er den Boden putzen, wenn er sieht dass ich den Schrubber raushol und er ist fast immer beim Kochen dabei.

Somit war das "verbotene" uninteressant und ich müsste weniger oft nein sagen.

:winke:
 

KaJul

Gehört zum Inventar
Ich hab hier noch nen Buch-Tipp: Kleine Kinder entdecken die Welt. Wie Eltern dabei helfen können von Liesel Polinski

:winke:
 

Pluto

Schokoladine
AW: Stille Treppe

Einfach mal kurz OT:

Ich wäre froh, wenn ich manchmal auf die Stille Treppe dürfte ;-)

*grins*
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Stille Treppe

Nadja. :lol:

oder sein eigenes Gebräu neben mir zusammen mixen (meist Mehl, Kakao, Wasser und Öl).

:hahaha:

Tolles Rezept. :nix:
Die selbstgerührten Sachen schmeckten hier auch immer gut, auch, wenn es Apfel mit Kräutersalz oder sowas war. *hust*

Ich finde weniger 'nein' auch extrem wichtig. Es besteht die Gefahr, dass es sich leicht abnutzt. Und es ist eben oft auch ein Frustauslösewort.
 

Trudi32

Heisse Affäre
AW: Stille Treppe

Ich würde den Fehler nie wieder machen. Bedürfnisse des Kindes, was steckt dahinter, Leben nach dem Kind anpassen.

In gewisser Hinsicht natürlich. Aber nicht, wenn es um Regeln geht. Die Herdplatte wird nicht angefasst - fertig. In dem Alter nichtmal eine Begründung, maximal ein "Das tut weh". Aber selbst das ist eigentlich zu viel. Wenn nein, dann nein.

Ich bin auch immer den netten Weg gefahren. Das kann total gut gehen. Und jetzt? Bin ich in der Situation, dass ein Kind eine klare Linie braucht und ich mich komplett umstellen muss. Mein Kind ebenfalls und die anderen beiden, die damit zurecht kamen genauso.

Wenn mir damals schon jemand gesagt hätte, dass es reicht, wenn wir dem Kind auf der einen Seite unsere Liebe geben und zeigen, damit wir auf der anderen Seite entsprechen konsequent und bestimmt Regeln und Grenzen setzen können, dann wäre das für mich heute kein Kraftakt. Jetzt, wo ich sehe, was passieren kann, würde ich nie wieder mit jemanden diskutieren, dass eine Kinderseele verletzt wird, weil man nein sagt.
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Stille Treppe

Es geht mir doch nicht um den netten Weg. Es geht darum, das Kind und seine Beduerfnisse achtsam zu behandeln. Und dabei natuerlich auch konsequent und eindeutig zu sein. Ein Kleinkind zu sanktionieren, ohne dass es selber den Sinn versteht, das erschließt sich mir nicht. Und dabei bin ich auch sicher niemand, der alles mit dem Kind immer wieder ausdiskutiert. Je kleiner sie sind, desto weniger Sinn macht das ja auch. Nichtsdeytotrotz bin ich fuer mich der Ueberzeugung, dass Beduerfnisorientierung wichtig ist und Sicherheit gibt. Ebenso wie eine kindgerechte Formmulierung. Du bist jetzt sauer/ traurig/ wuetend, weil... Das verstehe ich gut. Und es hilft dann auch, einfach verstanden zu sein Uns doch auch.
 
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