Schläge als Erziehungmethode??!!

N

NicoAngel

Hallo zusammen,

ich muss mich mal kurz hier einklinken....

Also - zum Thema Schläge sind wir uns ja alle einig und das ist ja auch nicht das Thema hier, wenn ich das richtig verstanden habe. Es ging doch letztendlich um einen Klaps auf den Po, oder? Und das in einer Situation, in der nichts anderes mehr gewirkt hat. Ich kenne Conny und Tobias nicht persönlich, nur hier aus dem Forum. Aber ich schätze die beiden sehr und glaube keinesfalls, dass Klapse zur Tagesordnung gehören. Es war eine einmalige Sache und die beiden bereuen bestimmt mittlerweile ihre Ehrlichkeit.

Allen, die hier so strikt behaupten, ein Klaps schade mehr als alles andere - möchte ich eine Geschichte erzählen.... Mein Alex war 2,5 Jahre alt und hatte an einem Nachmittag einen absoluten Austicker (grundlos). Er schmiss alles durch die Gegend und zu guter Letzt nahm er meine gehütete Porzellanvase vom Regal und warf sie gegen den Wohnzimmerschrank. Da stand ich nun - alles Reden hat nichts genutzt, ich hatte ihn auch festgehalten, umarmt - nix, war alles für die Katz. Da ich ihm noch nie einen Klaps gegeben hatte, das auch nicht vorhatte - hab ich ihn festgehalten und in sein Kinderzimmer gebracht. Als er an meinem Arm weiter randalierte, hab ich ihn kurzerhand ins Kinderzimmer gestellt und hab seine Tür zugemacht. Wohlgemerkt - dies nur, weil ich ihm keinen Klaps geben wollte. Er hat wie ein Beserker gegen die Tür getreten und geschrien. Ich hab einen Moment abgewartet - es waren wirklich nur höchstens 1,5 Minuten - bevor ich ihn rausgeholt habe.

Das Ende vom Lied ist - er hat das niemals vergessen und gerät in absolute Panik, wenn er z. B. in der Schule oder von seinen Cousinen spasseshalber mal irgendwo eingesperrt wird bzw. ihm der Weg versperrt wird. Er hat ein Trauma. Ich wünschte, ich hätte ihm damals einen Klaps gegeben und gut wars.

Was ich sagen will - es gibt so viele Dinge, die grösseren Schaden an einem Kind anrichten können als ein Klaps. Worte können z. B. auch sehr grausam sein.

Ich wollte jetzt irgendwie nicht mit meinen Worten Stimmung machen oder so - mir ist das nur gerade wieder eingefallen mit meinem Alex. Ich hab Alex in seinem Leben bisher nur einen Klaps gegeben und das war vor 3 Jahren. Nichts anderes hätte ihn zur Beruhigung bringen können. Und dazu stehe ich. Ich hab ihm damit nicht geschadet - wohingegen ich ihm mit meinem Einsperren damals wirklich geschadet habe.

Liebe Grüsse
Ulla
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
danke ulla, f deinen erfahrungsbericht, das war sehr mutig :jaja: :prima:

nur eins möchte ich richtigstellen, zumindestens f mich:

NicoAngel hat gesagt.:
Allen, die hier so strikt behaupten, ein Klaps schade mehr als alles andere - möchte ich eine Geschichte erzählen....

das ist nicht meine meinung

wohl aber, und dazu steh ich auch, dass klapse NICHT in MEIN erziehungsrepertoire gehören. warum nicht, das habe ich bereits angeführt (an dieser stelle möchte ich nessie auch f ihr beispiel danken :prima:)


jetzt freue ich mich auf kerstin bs anregungen zu dem thema und wünsche euch eine gute nacht udn fiedliche knirpse (war grad bei jani drinnen, sie sind sooo süß, wenn sie schlafen, gelle? :D)



:winke:
jackie
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
@ Catherine: Nur noch einmal ganz kurz. Wir haben hier einen ganz speziellen Sturkopf. Dieses ansonsten megasüsse Kind, welches ich nie wieder hergeben würde, hat gaaaaanz selten ihre Ausraster - speziell wenn sie müde ist. Wenn wir bspw. die Tür schließen würden, dass sie nicht mehr reinkommt und sie beschließt in diesem besagten seltenen Moment ich will da rein, wird sie alles dransetzen da rein zu kommen. Da hilft auch kein Ablenken mehr. sie liest auch gerne - aber dann gibts keine Chance mehr. Und wenn die Tür abgeschloßen ist, bringt sie das noch mhr auf die Palme sogar noch eher als die offene Tür :jaja: (Dann würde die Neugier und nicht mehr die Eifersucht siegen). Und die folge wäre: sie hämmert dagegen und macht ein noch größeres Geschrei. Das würde passieren, da wir solche Aktionen schon mit der Bdezimmertür erlebt haben. Deshalb bin ich für u.a. die offene Tür - die lockt nicht so - und das seltener gewordene Mantra "bleib da raus, wenn Nicolas schläft". Klappt bisher bestens - bis auf die eine beschriebene Reaktion.

Auf das sich Nicolas mal in 15 Jahren rächt, wenn Annika morgens ausschlafen will nach einer durchtanzten Nacht und sie dann weckt und ihr die Decke wegzieht
:-D :prima:

@ Ulla: Danke, du hast es verstanden und Du hast Recht mit dem bereuen.

Einsperren finde ich persönlich für mich auch eine härtere Strafe, zumal ich mich auch nicht gerne in geschlossenen Räumen aufhalte. Deshalb gibts bei uns in der Wohnung auch keine abgeschlossenen Türen und nur die Badezimmerzimmer (und natürlich die Hautür) wurden mmanipuliert, dass sie es schwerer hat, sie aufzubekommen. Ich möchte mein Kind auch nicht zur Strafe ins Bett schicken oder ins Zimmer sperren, da ich da der Auffassung bin, dass das eigene Zimmer sicherheit bieten soll und nicht mit was negativen belastet - nämlich, dass das als Strafe gesehen wird!



war grad bei jani drinnen, sie sind sooo süß, wenn sie schlafen, gelle? )
:jaja: :jaja: - eine Wohltat :jaja: :jaja:
 

ConnyP

Die Harmlose
Ich persönlich finde Eltern, die stundenlang diskutieren und dann nur noch rummeckern und keifen, genauso schlimm. Manchmal hätte ich als Kind lieber einen Klaps gehabt statt einer halben Stunde psychologische Gardinenpredigt...
Und als ernstgemeinte Frag: Natürlich kenne ich die "Normale" Methode: Fest, ruhig und bestimmt formulieren, was man möchte, 2mal wiederholen und dann die Konsequenz, z.B. Teller wegnehmen. Gut und schön, bei Michelle z.B. klappt das auch wunderbar. Auch ablenken oder ähnliches.
Nur bei Janine geht das nicht. Man redet stundenlang, erst lieb, dann ernst, dann böse, dann brüllt man, schickt sie ins Zimmer (oder man brüllt nicht und schickt sie ins Zimmer) und es hilft nichts... Dagegen ein Klaps auf den Po, und die Sache ist erledigt, ein für allemal. Ich spreche nicht von Schlagen - auch das ist mir - leider!! - früher im Affekt passiert und ich bedauere das sehr. Ich habe dieses jähzornige Gott sei Dank mittlerweile im Griff. Darum geht es mir aber auch nicht, bitte nicht über mich herfallen.

Sondern darum, ob diese "gezielten", damit dosierbaren weil nicht im Zorn platzierten Klapse nicht besser sind als stundenlanges Gezeter oder sogar sowas wie "aufs Zimmer schicken" oder festhalten? Schädige ich damit das Kind nicht noch mehr? - Es ist wirklich eine ernstgemeinte Frage!
 

Hedwig

Sternenfee
liebe conny p.
deine frage ist oben in den anderen postings längst beantwortet. ja. wenn du es als erziehungsmethode anwendest, schadest du deinem kind.

immer wenn es um dieses thema geht, bekomme ich einen schrecken, wie viele eltern sich "outen" und wirklich tausend argumente suchen, dies zu rechtfertigen. ich spreche nicht von frau holmes und männe ( :-D ), das ist ja vom tisch. ich kanns einfach nicht verstehen, wie man so tralala erzählt, oooooooooch, ich hau ihr/ihm dann ein und das fruchtet suppi.

HALS. :shock:

das fatale ist, das die meisten nichtmal einsehen, dass sie eine kinderseele verletzen. und die ganzen, die immer behaupten, hat mir auch nicht geschadet: klar hats geschadet, sonst würde man die klapse und schläge nicht an die kinder weitergeben sondern hätte als kind die stärke erworben, konflikte zu lösen und sich auseinanderzusetzen....

auch ich bin ein "geschlagenes" kind, nicht vermöbelt, auch immer mal wieder einen klaps auf den po, den hinterkopf....
ich wünsche allen "klapsenden" eltern, dass eure kinder irgendwann mal so reagieren wie ich es getan habe: dass sie einmal zurück schlagen oder treten. ich kann nämlich auch behaupten: danach hat mich niemand mehr "geklapst" aber da war ich bereits 14.
 

Schäfchen

Copilotin
Hallo,

ich find das ist ein sehr interessantes Thema. Ich für meinen Teil habe mir geschworen, mein Kind nie zu schlagen. Das liegt aber daran, dass auch ich ein Kind mit schlechten Erfahrungen bin. Eingesperrt im Keller, weil ich nicht aufessen wollte. Geschlagen, wenn ich in den Augen meiner Eltern unartig war. Oft auch Schläge für meinen Bruder eingesteckt. Verbote bestimmten mein Leben bis ich mit 18 zu Hause auszog. Ohne Ziel, nur einfach raus. Leben unter der Brücke war mir lieber als das bei meinen Eltern. Meine Oma hat mich damals aufgenommen und ich konnte mein Abitur beenden, eine Ausbildung machen und die Beziehung zu Ingo endlich auf einer offenen Basis führen. Kein Verstecken mehr, kein heimlich wegschleichen müssen ...

Ich bin geprägt. Ich hab Angst im Dunkeln, mal weniger und mal richtig panische. Ich hasse Keller, schicke lieber Ingo, weil mir oft die Tränen kommen. Und als ich Hedwigs Posting gelesen habe, ging mir ein weiteres Licht auf: Wenn Ingo und ich streiten, dann suche ich beizeiten das Weite. Ich kann nicht streiten und im Gespräch einen Konflikt lösen. Ich wußte bislang nur nie, warum. Aber ich denke, Hedwig hat mir gerade die Augen geöffnet.

Ich habe für uns eine andere Methode gefunden, Ariane zu "strafen". Vielleicht auch nicht die feine englische Art, aber wirksam, so weh es mir auch tut. Ariane geht in solchen Fällen in die Ecke. Meist weint sie, wenn ich sie dort hinstelle, aber aus Wut. Irgendwann dreht sie sich um "Ariane wieder artig", dann wird sie in den Arm genommen und wir reden in einfachen Worten über das, was sie falsch gemacht hat und kuscheln. Es bringt nichts, ihr das zu erklären, wenn sie es verbockt hat. Da hört sie nämlich nicht zu.

@ Conny: Das mit dem Türgitter ist eine gute Idee, aber vielleicht solltet ihr das besonders gut festmachen. Ariane stellt sich nämlich gern daran und ruckelt und zerrt, weil sie das Gitter stört. Sie ist durch ein solches bei uns aus dem Arbeitszimmer ausgesperrt. Da steht mir eindeutig zu viel Technik.

Ich bin auch ein Verfechter der offenen Türen. Und so muß Fabienne dann einfach durch, wenn Ariane im Zimmer spielt und tobt, während sie schlafen will. Tagsüber ist es eben mal lauter und nachts dafür ruhig. Aber Nicolas ist ja noch etwas jünger als Fabienne, er brauch sicher noch mehr Schlaf. Manchmal leg ich Fabienne dann in den Kiwa und stell sie raus. Oder ich leg sie ins Schlafzimmer mit angelehnter Tür.

Liebe Grüße
Andrea
 

cloudybob

Ich bin ich :)
Och Leutchen,

warum schiesst ihr euch denn so an... das ist hier doch kein "wir werfen Steine auf Schuldige"; es waere viel eher daran gelegen, eine Loesung zu finden und das Hirn so zu programmieren, auf dass es bei der naechsten Grenzbegehung unserer Knirpse eine "gewaltfrei schlagkraeftige" Loesung gebe.

Das Thema "Gewalt in der Erziehung" war von Mel&Lilli als Frage und generelle Grundsatzdiskussion gedacht (Erziehungsmethode )... und jetzt hoert auf, eure Beitraege gegenseitig zu zerfluecken und kehrt zu einem objektiven Ton zurueck.


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Klapse, Schlaege, Popoklatscher etc. p.p. gehoeren fuer mich nicht zum Erziehungsrepertoire - aber auch ich bin nur Mensch und mir ist bei Jan-Luca auch schon einmal die Hand ausgerutscht und er hat eine auf den Popo bekommen; in dem Moment hat es mir weher getan als ihm und ich habe mir geschworen, mein(e) Kind(er) nie nie wieder zu schlagen; bisher klappt es, selbst wenn mich Jan-Luca zeitweise bis auf's Messer reizt, v.a. jetzt, wo zusaetzlich zu seiner altersgerechten Trotzphase noch eine latente Eifersucht auf seinen kleinen Bruder dazu kommt.

Wie Bella schon geschrieben hat, bei uns helfen: "Ich-Aussagen" und auch die richtige. moeglichst positive Formulierung. Oft genug gipfelt die Situation darin, dass Jan-Luca einen Wutanfall bekommt, aber mittlerweile haben wir so eine Art "Spiel" - er heult und wuetet und tobt, und ich kniee mich zu ihm und frage ihn, ob ich seine Traenen wegwischen soll - und damit ist der Spuk dann beendet und Jan-Luca respektiert meinen Wunsch/Willen.

So, und jetzt missbrauche ich die Grundsatzdiskussion und schreib noch meine Erfahrung zum Thema Schlafen(lassen):
:winke: @ Exilfriesin & Darkdancer
Das Spiel "die 10 effektivsten Methoden kleine Brueder zu wecken" kennen wir auch :-?
Einziger Trost: es wird besser :eek: - Jonas holt sich den Schlaf, wie's geht (mit schoenem Rhythmus und ausgeruhtem "Zweitkind" ist halt nicht so) Was bei Jan-Luca immer wieder hilft ist folgendes: ich erklaere ihm, dass wir ungestoert spielen/malen/basteln koennen, wenn Jonas schlaeft... macht er ihn trotzdem wach, dann muss er alleine spielen... da er das aber nicht so gerne tut, ist er meistens ruhig und goennt dem Baby seinen Schlaf.
Problematisch wird es, wenn er selbst muede ist (so ab 17.00 abends), dann wir er unausstehlich und zu dem aufgeweckten Baby kommt dann noch ein noeliges Kleinkind, das mir immer wieder trotzig "ich will aber" sagt... bei uns hilft dann Rescue-Tropfen fuer die Mutter und auf dass der Papa bald nachhause kommt und mir Jan-Luca beschaeftigt, bis Jonas gestillt ist und eingeschlafen ist.
Mittlerweile haelt sich J-Lu auch daran, dass, wenn das Baby schlaeft, er die Lautstaerke runterfaehrt (bis vor 2 Wochen hat er dann extra laut gerufen und versucht Jonas zu wecken, oder in derselben Intonation wie Jonas zu weinen begonnen, damit sein kleiner Bruder mit einstimmt).

Liebe, friedfertige Gruesse,
Claudi
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Catherine hat gesagt.:
Was ist nun mehrfach versucht habe zu beschreiben ist, dass ich es nunmal ENTSCHEIDEND finde, ob man im nachhinein nun sich ärgert und denkt, das hätte nicht sein sollen, und es war NICHT richtig oder ob man wie Du sagt, es war für diesen Moment als richtig empfindet.

Hallo Isabelle,

darüber hab ich noch mal nachgedacht:
Nein, eigentlich finde ich das nicht entscheidend.
Ich finde es entscheidend, was zukünftig passiert. Bereuen ist ja keinerlei Garantie dafür, dass es nicht mehr passiert.
Ja, ich weiß, dass man es nicht bereut, natürlich auch nicht.

Ich hab mich gefragt, ob das wirklich so gerechtfertigt ist, unkontrolliertes Hauen im Affekt eher zu "akzeptieren" als bewusstes. (Ich bin gegen beides, nur nebenbei.)
Ja, es entschuldigt sich leichter und ist oft menschlich verständlich. Die Eltern können einem ja manchmal genauso leid tun wie die Kinder eben weil sie es eher bereuen - siehe oben.

Aber rationales Vorgehen hat einen Vorteil:
Man ist auch rationalen Argumenten zugänglich. Die Überlegung, die man anwendet, kann man auch auf konstruktivere Lösungen verwenden. Affekthandlungen entziehen sich dem eher.

Sorry, Conny, wenn ich Euch noch mal verwurste, eigentlich sollte es ja hier nicht speziell um Euch gehen:

Sie haben sich Gedanken gemacht vor dem Klaps. Also sind sie auch in der Lage, sich Gedanken zu machen, was sie zukünftig statt dessen machen können, und vielleicht sind hier ja auch einige brauchbare Ideen dabei, auf die sie einfach nicht gekommen sind.

Und wenn sie es denn zukünftig anders hinkriegen, ist es mir persönlich vollkommen egal, ob sie den Klaps im Nachhinein als Klaps oder Schlag oder als richtig oder falsch ansehen.

Liebe Grüße
 
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