Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

M

MaraLea

AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

ganz ehrlich? Ich glaube, einfach warten und hoffen, dass es sich um eine "Phase" handelt, kann nicht der Weg sein...

Ich habe schon drei Jungs (jetzt 16, 14 und 8 ) und eine Tochter (5) in diesem Alter gehabt. Wenn ich in Euren Berichten so lese, was Ihr bereit seid auszuhalten, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Ich neige keinesfalls zu Holzhammermethoden, aber ein 4-5jähriges Kind in vielen Dingen "mitentscheiden" zu lassen, halte ich für falsch. Nicht weil ich gegen Demokratie wäre, sondern weil es Kinder in diesem jungen Alter schlicht und einfach überfordert!

Sie sehen es eher als "den eigenen Willen durchsetzen" und können nicht verstehen, warum es bei einer anderen Sache plötzlich nicht mehr nach ihrem Gusto geht.

Wir halten es so, dass bei Entscheidungen alle Meinungen angehört und abgewägt werden. Aber die letztendliche Entscheidung liegt immer bei meinem Mann und mir. Lehnen wir einen Wunsch ab, erklären wir IMMER, warum. Wir sagen nie "weil es eben so ist" (der Lieblingsspruch meiner Eltern :-( ).

Bei unserem Ältesten (nebenbei, er ist 16 Jahre!) lassen wir langsam, Stück für Stück los und überlassen einige Dinge ihm (nachdem wir unsere Bedenken eingebracht haben). Aber er ist schon halb erwachsen und kann die Dinge und deren Konsequenzen schon einschätzen...ein Kindergartenkind kann das noch nicht.

Was das Leben enorm vereinfacht, ist absolute Konsequenz (und dadurch totale Verlässlichkeit in den Augen der Kinder...immer verschiedene Reaktionen verunsichern sie und verschlimmern den Trotz), in negativer UND in positiver Hinsicht.

D.h.: vorher gut überlegen, welche Konsequenz auf welches Verhalten folgt...z.B. Kind schlägt Mutter :shock: : jegliche Diskussion wird abgebrochen, Kind wird --erfolgreich!--ins Zimmer geschickt. Kind macht irgendwas so, wie es gewünscht war, vielleicht Zimmer aufräumen: vorher war versprochen, dass man zusammen spielt...dann unbedingt einhalten, auch wenn man's schon fast vergessen und sich was anderes vorgenommen hat.

LG
Mara
 

NicoleS

Familienmitglied
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

ganz ehrlich? Ich glaube, einfach warten und hoffen, dass es sich um eine "Phase" handelt, kann nicht der Weg sein...

Ich habe schon drei Jungs (jetzt 16, 14 und 8 ) und eine Tochter (5) in diesem Alter gehabt. Wenn ich in Euren Berichten so lese, was Ihr bereit seid auszuhalten, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Ich neige keinesfalls zu Holzhammermethoden, aber ein 4-5jähriges Kind in vielen Dingen "mitentscheiden" zu lassen, halte ich für falsch. Nicht weil ich gegen Demokratie wäre, sondern weil es Kinder in diesem jungen Alter schlicht und einfach überfordert!

Sie sehen es eher als "den eigenen Willen durchsetzen" und können nicht verstehen, warum es bei einer anderen Sache plötzlich nicht mehr nach ihrem Gusto geht.

Wir halten es so, dass bei Entscheidungen alle Meinungen angehört und abgewägt werden. Aber die letztendliche Entscheidung liegt immer bei meinem Mann und mir. Lehnen wir einen Wunsch ab, erklären wir IMMER, warum. Wir sagen nie "weil es eben so ist" (der Lieblingsspruch meiner Eltern :-( ).

Bei unserem Ältesten (nebenbei, er ist 16 Jahre!) lassen wir langsam, Stück für Stück los und überlassen einige Dinge ihm (nachdem wir unsere Bedenken eingebracht haben). Aber er ist schon halb erwachsen und kann die Dinge und deren Konsequenzen schon einschätzen...ein Kindergartenkind kann das noch nicht.

Was das Leben enorm vereinfacht, ist absolute Konsequenz (und dadurch totale Verlässlichkeit in den Augen der Kinder...immer verschiedene Reaktionen verunsichern sie und verschlimmern den Trotz), in negativer UND in positiver Hinsicht.

D.h.: vorher gut überlegen, welche Konsequenz auf welches Verhalten folgt...z.B. Kind schlägt Mutter :shock: : jegliche Diskussion wird abgebrochen, Kind wird --erfolgreich!--ins Zimmer geschickt. Kind macht irgendwas so, wie es gewünscht war, vielleicht Zimmer aufräumen: vorher war versprochen, dass man zusammen spielt...dann unbedingt einhalten, auch wenn man's schon fast vergessen und sich was anderes vorgenommen hat.

LG
Mara


hallo mara,

das mit dem ins zimmer schicken machen wir auch, allerdings bisher nur bei wutausbrüchen (kannst rauskommen, wenn du dich beruhigt hast), jetzt habe ich mir überlegt, wie kann die strafe aussehen, wenn uns amelie haut oder gar anspuckt (was neuich einmal bei mir und einmal bei meinem mann der fall war...-derabsolutehorror-), ich hatte ihr ursprünglich versprochen, sie ein geburtstagsgeschenk für sich aussuchen lassen, was ich dann als strafe an dem besagten tag nicht gemacht habe. jetzt dachte ich, ich schicke sie beim nächsten mal in ihr zimmer, aber ich müsste sie für eine bestimmte zeit dorthin schicken, halbe stunde??? oder wie machst du das mara?

waren deine kinder nicht so frech, mara?
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

Liebe Mara,

danke für deinen ausführlichen Beitrag zu meinem Thema :)

Allerdings denke ich dass wir grundverschiedene Vorstellungen von Erziehung haben und ich mag deinen langen Beitrag kommentieren, auch wenn daraus jetzt eine Grundsatzdiskussion wird.

Ich neige keinesfalls zu Holzhammermethoden, aber ein 4-5jähriges Kind in vielen Dingen "mitentscheiden" zu lassen, halte ich für falsch. Nicht weil ich gegen Demokratie wäre, sondern weil es Kinder in diesem jungen Alter schlicht und einfach überfordert!

Ich glaube, hier liegt schon der Knackpunkt. Man kann ein Kind durchaus durch zuviel Entscheidungsfreiheit überfordern bzw. verunsichern. Jedes Kind braucht altersentsprechende Freiräume aber auch Grenzen, die die Eltern immer wieder anpassen und abstecken müssen.
Aber ich ebenso der Überzeugung dass ein Kindergartenkind lernen muss innerhalb seines 'Kompetenzbereiches' Entscheidungen selbst zu treffen. Ich möchte ein selbständiges und selbstbewusstes Kind aufwachsen sehen, dass mutig genug ist Entscheidungen ohne mich zu treffen und aus den Konsequenzen, egal ob positiv oder negativ, lernt.

Sie sehen es eher als "den eigenen Willen durchsetzen" und können nicht verstehen, warum es bei einer anderen Sache plötzlich nicht mehr nach ihrem Gusto geht.

Ich kann mir nicht vorstellen dass du das wirklich so krass siehst wie du es schreibst. Ich verstehe deinen Satz so, dass jeglicher freier Wille von Kindern nichts weiter als ein Druckmittel darstellt?

:umfall:


Wir halten es so, dass bei Entscheidungen alle Meinungen angehört und abgewägt werden. Aber die letztendliche Entscheidung liegt immer bei meinem Mann und mir. Lehnen wir einen Wunsch ab, erklären wir IMMER, warum. Wir sagen nie "weil es eben so ist" (der Lieblingsspruch meiner Eltern :-( ).

Ich finde das demütigend und traurig, wenn ein Kind bei einer Entscheidung die es leicht selbst treffen könnte vor einer 'Inquisition' antreten muss, die darüber berät was nun passiert :( Natürlich gibt es zuhauf Situationen in denen man als Elterteil lenken, eingreifen oder Verbote aussprechen muss, aber doch nicht immer :nein: Schön finde ich, dass ihr eure Verbote erklärt.

Bei unserem Ältesten (nebenbei, er ist 16 Jahre!) lassen wir langsam, Stück für Stück los und überlassen einige Dinge ihm (nachdem wir unsere Bedenken eingebracht haben). Aber er ist schon halb erwachsen und kann die Dinge und deren Konsequenzen schon einschätzen...ein Kindergartenkind kann das noch nicht.

Wie kann ein 16jähriger Junge, der sein ganzes Leben lang keine Entscheidung alleine treffen durfte und erst jetzt langsam etwas Freiheit bekommt 'halb erwachsen' sein? Wie wird ein Kind deiner Meinung nach Erwachsen? Wodurch? Durch zuschauen wie die Eltern entscheiden? Durch Erklärungen, was wäre wenn man auf die Nase fällt oder durch selbst-erleben?

Was das Leben enorm vereinfacht, ist absolute Konsequenz (und dadurch totale Verlässlichkeit in den Augen der Kinder...immer verschiedene Reaktionen verunsichern sie und verschlimmern den Trotz), in negativer UND in positiver Hinsicht.

Da stimme ich dir zu. Doch Eltern sollten ihr Kind immer mal wieder mit Abstand betrachten und überlegen, ob die derzeit geltenden Regeln noch altersentsprechend und zeitgemäss sind.

Stephanie
 

Dana

Ikea Junky
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

Stephanie, ich glaube auch, dass sich das alles wieder mit wachsendem Verstand legt.

Chris ist auch so eine "Rotzlöffel" :cool: Mittlerweile hab ich gelernt, seine Beschimpfungen einfach nicht an mich heran zu lassen. Er ärgert sich einfach nur über meine Konsequenz und das darf er auch.

Wenn er mir sagt, dass er mich haßt oder mich nicht mehr lieb hat, dann sag ich ihm: "Aber ich hab dich sehr lieb". Das fällt auch nicht immer leicht, wenn man sauer ist, entkräftet aber ein wenig die Wut. Auch das Kind wird ruhiger. Laß sie ruhig in ihrem Zimmer bis alles wieder gut ist.

Die Ausbrüche wird es wohl noch lange geben, nehme ich an, aber die Phasen wechseln in Ihrer Häufigkeit. Ich sag immer: es wird nicht schlimmer/besser, nur anders ;)

Zum Thema: Kind entscheiden lassen:

Ich habe gemerkt, dass ICH bei Chris die Ansagen machen muß, um ihm die Entscheidung abzunehmen. Dadurch wirke ich um einiges konsequenter und strenger, aber es hilft sehr gut. Letztens kam er von selbst und sagte: "Mama, nimm mir die Glaskugel weg. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sie durchs Zimmer werfen soll oder nicht". Er bettelte damit quasi, dass ich die Entscheidung treffen soll, bevor er wieder Blödsinn macht. Darüber war ich schon ziemlich überrascht. Ich kann euch schlecht einschätzen, ob du Vivi zuviel entscheiden läßt oder nicht, aber vielleicht beobachtest du das nochmal.

Zu deiner Beruhigung: Bei uns war das schon IMMER so, dass Chris sich daneben benommen hat, wenn wir irgendwo anders waren oder Besuch hatte. Bin ich mit ihm allein, ist er das liebste Kind. Ich hab mich damit abgefunden und mir ist mittlerweile schnurzegal, was andere Leute über mich als Mutter und mein Kind denken (ohhhh und ich sag dir, das war ein langer und harter Weg zu der Einstellung). Und siehe da, seitdem mir das egal ist, kümmerts Chris auch nicht mehr.....Woran / an wem das dann wohl alles lag :cool: :umfall:

Ich wünsch dir starke Nerven und


es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase.....es ist eine Phase..... :heilisch:

Liebe Grüße
 

Corinna

Forenomi
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

Ich neige keinesfalls zu Holzhammermethoden, aber ein 4-5jähriges Kind in vielen Dingen "mitentscheiden" zu lassen, halte ich für falsch. Nicht weil ich gegen Demokratie wäre, sondern weil es Kinder in diesem jungen Alter schlicht und einfach überfordert!

Stefanie, das sehe ich auch so!
Ich habe ja zwischen den Großen und den Kleinen einen gewaltigen Altersunterschied und habe die Großen ganz anders "erzogen", als ich es jetzt mit den Kleinen mache!

Tatsache ist, daß die Großen mit 5 noch gar kein "Mitspracherecht" hatten, das "war einfach nicht so", Kinder hatten "zu gehorchen und zu tun, was die Eltern sagen". Punkt, Basta, und dadurch, daß die ganze Familie drumrum es den Kindern auch immer so "vorbetete", "klappte" das auch irgendwie...

David und Dylan hingegen werden (fern von jeglichen Großeltern, Tanten ect.) "von uns allein" groß gezogen und viele meiner Ansichten haben sich über die letzten Jahre geändert!
Ich bin "weicher" geworden, mache vieles, was für mich früher selbstverständlich war, gar nicht mehr, weil es sich für mich nicht (mehr) "richtig" anfühlt...

Aber bei Gott: Es ist sowas von wesentlich anstrengender!!!!

Dennoch ist bei uns das Zauberwort Konsequenz!
Ohne die geht gar nix!

Und damit meine ich nicht nur "schlechte Erfahrungen" anhand von nicht-hören-wollen sondern auch diese super positiven "aha-Effekte"!


Ich glaube, hier liegt schon der Knackpunkt. Man kann ein Kind durchaus durch zuviel Entscheidungsfreiheit überfordern bzw. verunsichern. Jedes Kind braucht altersentsprechende Freiräume aber auch Grenzen, die die Eltern immer wieder anpassen und abstecken müssen.
Aber ich ebenso der Überzeugung dass ein Kindergartenkind lernen muss innerhalb seines 'Kompetenzbereiches' Entscheidungen selbst zu treffen.

Stefanie, in der Theorie absolut löblich, in der Praxis aber (mir jedenfalls) zu schwammig! Woran kannst du bei Vivi fest machen, was sie selbst entscheiden kann, und was sie dann doch überfordert??

Bei uns sind es nämlich manchmal wirklich die scheinbar "leichten, einfachen" Dinge, die hier (wegen Überforderung, das wird mir dann während der Wutanfälle klar) die unschönsten Szenen heraufbeschwören!

...

Stefanie hat gesagt.:
Ich kann mir nicht vorstellen dass du das wirklich so krass siehst wie du es schreibst. Ich verstehe deinen Satz so, dass jeglicher freier Wille von Kindern nichts weiter als ein Druckmittel darstellt?

So hab ich den Satz gar nicht verstanden! :verdutz:
Ich dachte sie meint, daß ein Kind nicht unbedingt unterscheiden kann, warum es in einer Situation entscheiden darf und in einer anderen wieder nicht?! :oops:

Oder??? *SuchendundfragendindieRundeschau*


Stefanie hat gesagt.:
Ich finde das demütigend und traurig, wenn ein Kind bei einer Entscheidung die es leicht selbst treffen könnte vor einer 'Inquisition' antreten muss, die darüber berät was nun passiert :(

Stefanie, hier werden die meisten "Entscheidungen" (oder das, was welche werden sollen) auch erst mal "uns vorgelegt", einfach auch darum, weil hier sechs Personen leben, die alle "Wünsche und Vorstellungen" haben, die unter einen Hut gebracht werden müssen!
Da kann nicht eine ganze Familie nur das tun, was ein z.B. 4-Jähriger grad in seinem Kopf rumspuken hat!

Mich hat dieser Satz jetzt wirklich sehr getroffen, denn es ist schon ein Unterschied, ob man mit "nur" einem Kind zusammen lebt (und das soll jetzt bitte nicht abwertend aufgefaßt werden!!! "Nur" ein Kind kann manchmal wesentlich anstrengender sein als 10!!!) oder eben gleich mit einer ganzen "Kinderschar"!

Wenn ich jetzt "nur" ein Kind um mich hätte, würde ich unter Garantie wesentlich mehr Sachen anders machen, als ich sie jetzt kann! ... Allein schon aus Gerechtigkeitsgründen!!!

Nach wie vor aber interessiert es mich wirklich, woran du erkennen kannst, daß du Vivi mit einer Entscheidung grad nicht überforderst?
Denn in dieser Hinsicht tu ich mich -ganz speziell bei David!- momentan besonders schwer! ...


Stefanie hat gesagt.:
Da stimme ich dir zu. Doch Eltern sollten ihr Kind immer mal wieder mit Abstand betrachten und überlegen, ob die derzeit geltenden Regeln noch altersentsprechend und zeitgemäss sind.

:) Sag: Wenn man sich mit seinen Kindern zusammen setzt und "neue Grenzen" erarbeitet, ist das dann nicht auch wieder eine "gemeinsame Entscheidung"??
Ist die Entscheidung dann "schlechter" oder "weniger wert", weil man sie zusammen mit dem Kind getroffen hat, anstatt das Kind alleine??

Ist es nicht auch so, daß Kinder "Nachahmer" sind und darüber sich auch vieles Abgucken und lernen?!?
Wie sieht es mit deiner eigenen Entscheidungsfreude aus?
Bist du manchmal unsicher, so daß sich das auf Vivi übertragen könnte?
(Versuch erst gar nicht, sowas zu verstecken, sie spüren es ja doch! :zwinker: )

Um jetzt aber mal von den Entscheidungen etwas abzurücken: Vivi ist jetzt auch in einem Alter, wo sie ihre Grenzen nochmal ganz gewaltig "unter die Lupe" nimmt und es auch "braucht", sich mit dir zu reiben, um zu erfahren, daß ihre (wahrscheinlich grad Kopf stehende Welt) immer noch "da" ist und du "die Alte" bist!
Und mit wem bitteschön sonst soll sie die Auseinandersetzungen "üben", wenn nicht mit dir, von der sie weiß, daß du sie über Alles liebst?!

Eine Großmutter kann sich umdrehen und sagen: "Vivi, das gehört sich nicht, du gehst besser wieder zu deiner Mama!"
Ein Kindergartenkind kann sagen: "Neee, Vivi, SO spiel ich nimmer mit dir!!!"

Aber eine Mama schickt ihr Kind nicht "in die Wüste", sondern liebt es trotzdem und deshalb mußt du jetzt dafür herhalten, zu "üben", sich in der großen weiten Welt später durchzusetzen!
(Oder eben auch mal nicht und dann zu lernen, mit dem Frust umzugehen! ;) )

Nimm dir bitte nicht so zu Herzen, wenn sie solch unschöne Dinge zu dir sagt, "überhöre" sie wennmöglich oder laß sie nicht an dich ran! (Zumindest IN der Situation nicht!)
Sie MEINT es mit Sicherheit NICHT so!!! :tröst:

Was ich überhaupt nicht durchgehen lasse ist schlagen!!!
Das ist indiskutabel!

Ich hoffe, man kann aus meinem (zugegebener Maßen übermüdeten... :oops: ) Geschreibsel nun auch schlau werden!

Eine Riesenportion Nerven und ein dickel :bussi: mal rüber zu dir!

:bussi:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

...
Aber ich ebenso der Überzeugung dass ein Kindergartenkind lernen muss innerhalb seines 'Kompetenzbereiches' Entscheidungen selbst zu treffen. Ich möchte ein selbständiges und selbstbewusstes Kind aufwachsen sehen, dass mutig genug ist Entscheidungen ohne mich zu treffen und aus den Konsequenzen, egal ob positiv oder negativ, lernt.
Gut, und woraus lernt dein Kind das? Aus dem, was DU ihm vorlebst. Kannst du keine Entscheidung (begründet) treffen, wie kann es dann dein Kind? Und ich stimme Corinna zu - es ist urst schwer, zu wissen, was die Kinder schon können und was noch nicht.
...dass jeglicher freier Wille von Kindern nichts weiter als ein Druckmittel darstellt?
Neee, das seh ich wie Corinna:
(dass) ein Kind nicht unbedingt unterscheiden kann, warum es in einer Situation entscheiden darf und in einer anderen wieder nicht?
Kinder sehen da nur, daß sie doch letzten "selbst entscheiden durften", warum also diesmal nicht? Und prompt folgen die langen Diskussionen über zu gefährlich, andere Umstände etc etc etc. Wie schwierig für ein Kind, diese Unterschiede zu beachten.
Stefanie hat gesagt.:
Ich finde das demütigend und traurig, wenn ein Kind bei einer Entscheidung die es leicht selbst treffen könnte vor einer 'Inquisition' antreten muss, die darüber berät was nun passiert :(
Was meinst du, wie gut meine entscheiden könnten, wann sie fernsehen dürfen. Und trotzdem gilt hier das eherne Gesetz: sie haben mich zu fragen. Bevor ich (oder Männe) nicht das Okay geben, geht hier gefälligst kein Fernseher an.
Ganz ehrlich, Stefanie: es ist doch keine Inquisition, wenn deine Kleine dich mal fragt, ob "das okay ist", was sie gerade tun will. Und wenn sie nur fragt, ob sie sich den Käse aufs Brot schmieren darf (könnte ja sein, du brauchst den zum Kochen). Das ist eben Abstimmung, und auch da: full ack mit Corinna:
Corinna hat gesagt.:
weil hier sechs Personen leben, die alle "Wünsche und Vorstellungen" haben, die unter einen Hut gebracht werden müssen!
Da kann nicht eine ganze Familie nur das tun, was ein z.B. 4-Jähriger grad in seinem Kopf rumspuken hat!
Stefanie hat gesagt.:
Wie kann ein 16jähriger Junge, der sein ganzes Leben lang keine Entscheidung alleine treffen durfte und erst jetzt langsam etwas Freiheit bekommt 'halb erwachsen' sein? Wie wird ein Kind deiner Meinung nach Erwachsen? Wodurch? Durch zuschauen wie die Eltern entscheiden? Durch Erklärungen, was wäre wenn man auf die Nase fällt oder durch selbst-erleben?
Corinna hat gesagt.:
:) Sag: Wenn man sich mit seinen Kindern zusammen setzt und "neue Grenzen" erarbeitet, ist das dann nicht auch wieder eine "gemeinsame Entscheidung"??
Ist die Entscheidung dann "schlechter" oder "weniger wert", weil man sie zusammen mit dem Kind getroffen hat, anstatt das Kind alleine??

Ist es nicht auch so, daß Kinder "Nachahmer" sind und darüber sich auch vieles Abgucken und lernen?!?
Das wäre dann die Antwort. Ein Sechzehnjähriger, der in seinem ganzen Leben erfahren konnte, wie Entscheidungen *gemeinsam* getroffen werden und aus welchen Gründen, der hat doch ein prima Entscheidungs-Treff-Coaching hinter sich.
Es geht ja nicht darum, daß da ein "Antrag" eingereicht wird, die Eltern entscheiden im stillen Kämmerlein und dann kommt Urteil, Urteilsverkündung und Urteilsbegründung. Und ich z. B. lasse meine Kinder dann auch gerne mal gegenargumentieren, ich fordere sie sogar dazu auf. Bisher nur die Fünfjährige, okay, aber wenn sie mir sagt: das ist gemein! dann frage ich gerne zurück: warum denn? Was würdest du denn tun?
Meiner Meinung nach gehört das eben alles auch zur Erziehung. Nur - ein Grundgehorsam, der *muß* einfach auch zum Kindesschutz drin sein. Nicht gegenüber allen Erwachsenen, aber wenn die Eltern sagen: Bleib hier, oder Laß das, dann *muß* das klappen, einfach aus dem Bewußtsein heraus, daß die Eltern keine sinnlosen Dinge fordern, sondern ihre Gründe dafür haben.

Aber zugegeben, daran arbeite ich auch hart, und auch bei mir merke ich immer wieder, je unsicherer ich bin, desto mehr Terror gibt es bei solchen "Machtfragen".

Corinna hat gesagt.:
Ich hoffe, man kann aus meinem (zugegebener Maßen übermüdeten... :oops: ) Geschreibsel nun auch schlau werden!
...
:bussi:
Doch, ich denk schon, ich hab dich verstanden ;)

Salat
 
M

MaraLea

AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

@Stephanie:
mag sein, dass wir sehr verschiedene Vorstellungen davon haben ,wie eine Familie funktionieren kann. Corinna scheint meine Ansichten eher zu verstehen/teilen...man merkt, dass sie auch mehrere Kinder unter einen Hut bringen muss :).

Theoretisch hört sich das natürlich schön an, das Kind darf immer mitentscheiden, alles wird ausdiskutiert und demokratisch abgestimmt...das funktioniert aber (wie sich zeigt ;) ) schon mit nur einem Kind nur eingeschränkt (die Folge davon äußert sich ja gerade bei Deiner Tochter), bei mehrern Kindern würde es im Chaos enden.

Meine Kinder haben zwangsläufig gelernt, auf andere Wünsche Rücksicht zu nehmen, auch mal Kompromisse einzugehen.

Der freie Wille von Kindern ist für mich selbstverständlich KEIN Druckmittel! Aber es ist unmöglich, dass in einer Familie JEDER seinen freien Willen dauernd durchsetzt. So ist nun mal das Leben...auch später, wenn die jetzigen Kinder erwachsen sind, müssen sie sich immer wieder mal dem Willen anderer Leute unterordnen (Schule, Ausbildung, Job etc.). Hast Du Dich schon mal gefragt, wie es um DEINEN freien Willen bestellt ist? Willst Du Deinen Willen immer dem Deiner Tochter unterordnen?

Meine Kinder brauchen mit ihren Wünschen nicht vor uns wie vor einer Inquisition zu erscheinen. Es ist selbstverständlich, dass ihre Wünsche, sofern es uns möglich ist und sie nicht mit dem Familienleben kollidieren auch erfüllt werden. Kinder brauchen aber ganz dringend eine Begleitung im Leben...als Eltern hat man nun mal die Aufgabe, sie zu leiten (nicht im neg. Sinn!) und zu begleiten...sind nun die Eltern so (sorry für das harte Wort) "pseudoliberal" und zeigen ihren Kindern keine Grenzen, fordern sie den Terror selbst heraus...die Kinder wüten und SCHREIEN förmlich danach, diese Grenzen zu erfahren. Sie werden so lange danach brüllen, bis sie sie finden.

Leider ist es dann oft so, dass einige Eltern diese Grenzen erst dann setzen, wenn ihre Nerven absolut am Boden sind und sie nicht mehr können...dann -aus der Verzweiflung heraus- prasseln die Folgen oft übermäßig hart auf die Kinder nieder.

Meine beiden Großen sind im übrigen KEINE Duckmäuser, aber ich bin sehr froh, dass sie immer noch Wert auf meinen Rat legen...vielleicht missverstehst Du mich, wenn ich von Entscheidungen spreche !? Ich meine keine kleinen, alltäglichen Entscheidungen wie z.B. darf ich ein Eis haben oder welche Schuhe will ich kaufen , ich rede von wichtigen, z.T. zukunftsbetreffenden Entscheidungen.

Beispiel: ich wollte mit 10 Jahren, nach der Grundschule, UNBEDINGT zur Hauptschule gehen...warum? Ganz klar, meine besten Freundinnen gingen auch zur Hauptschule. Meine Eltern bestanden aber darauf, dass ich zum Gymnasium ging - als Einzige aus der ganzen Klasse. Ich war damals sehr wütend und konnte ihre Entscheidung nicht verstehen. Heute bin ich froh darüber, sonst wäre ich vielleicht jetzt Kassiererin im Supermarkt, Abitur und Studium wären mir verwehrt geblieben.

Sollten Eltern Deiner Meinung nach ihren Kindern nicht beibringen, wie man Entscheidungen trifft? Woher sollen sie wissen, dass man sie nicht unbedingt aus einem spontanen Bauchgefühl heraus treffen sollte sondern das pro und contra abwägen?

Ich habe den Eindruck, Du fühltest Dich durch meinen Beitrag angegriffen...das war keineswegs meine Absicht. Ich bin einfach der Ansicht, dass Eltern, die ihren Kindern ZU freie Hand lassen, ihnen damit keinen Gefallen tun. Wir Eltern haben nicht nur das SorgeRECHT, sondern auch die PFLICHT, sie an das echte Leben heranzuführen. Kinder suchen ihre Grenzen...die sollten wir ihnen nicht verwehren, dann wird das Leben für alle entspannter.

Das ist meine persönliche Ansicht...wenn Deine Ansicht anders ist, ist das für mich natürlich auch o.k. , es ist Dein Kind, Deine Entscheidung.

LG
Mara
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
AW: Rotzfrech - ich weiss nicht mehr weiter

Ich fühle mich missverstanden und möchte ein bischen klarstellen.

Theoretisch hört sich das natürlich schön an, das Kind darf immer mitentscheiden, alles wird ausdiskutiert und demokratisch abgestimmt...das funktioniert aber (wie sich zeigt ;) ) schon mit nur einem Kind nur eingeschränkt (die Folge davon äußert sich ja gerade bei Deiner Tochter), bei mehrern Kindern würde es im Chaos enden.

Stop Stop Stop Stop!

Ich habe nicht gesagt dass meine Tochter immer mitentscheiden darf und wir alles ausdiskutieren! Das ist beiweitem nicht so :ochne: Wäre es so wäre sie definitiv überfordert! Aber sie darf innerhalb eines abgesteckten Bereichs selbst entscheiden. Aktuelles Beispiel: Nachmittagsbeschäftigung. Sie geht bisher einmal pro Woche zum Kinderturnen und bis vor kurzem noch zur Musikschule. Die Musikschule ist nun rum und ich hielt eine weitere Nachmittagsbeschäftigung für sinnvoll. Ich gab ihr drei Auswahlmöglichkeiten und sie hat sich nun für Ballett entschieden. Das kann sie entscheiden!

Mir ist klar, dass je mehr Mitglieder eine Familie hat man mehr Rücksicht nehmen und auch Abstriche machen muss. Eine grosse Familie kann ohne straffe Organisation nicht funktionieren und dass da oftmals weniger diskutiert und mehr vorgegeben wird finde ich völlig normal und verständlich.

Meine Kinder haben zwangsläufig gelernt, auf andere Wünsche Rücksicht zu nehmen, auch mal Kompromisse einzugehen.

Meine Tochter auch. Sie ist nicht der Mittelpunkt der Welt und ich setzte meine Wünsche auf gleiche Ebene wie ihre. Aber sie ist eben noch ein Kind, und Rücksicht zu nehmen ist ein Lernprozess, der nicht immer unholprig von statten geht.

Hast Du Dich schon mal gefragt, wie es um DEINEN freien Willen bestellt ist? Willst Du Deinen Willen immer dem Deiner Tochter unterordnen?

wie kommst du denn darauf dass das so ist? Das ist reine Spekulation und völlig unzutreffend, siehe oben!

Meine Kinder brauchen mit ihren Wünschen nicht vor uns wie vor einer Inquisition zu erscheinen. Es ist selbstverständlich, dass ihre Wünsche, sofern es uns möglich ist und sie nicht mit dem Familienleben kollidieren auch erfüllt werden. Kinder brauchen aber ganz dringend eine Begleitung im Leben...als Eltern hat man nun mal die Aufgabe, sie zu leiten (nicht im neg. Sinn!) und zu begleiten...sind nun die Eltern so (sorry für das harte Wort) "pseudoliberal" und zeigen ihren Kindern keine Grenzen, fordern sie den Terror selbst heraus...die Kinder wüten und SCHREIEN förmlich danach, diese Grenzen zu erfahren. Sie werden so lange danach brüllen, bis sie sie finden.

ich sehe das genauso :jaja: Und so läuft es bei uns ab, nicht anders. Trotzdem gibt es einen Entscheidungsspielraum für Vivi. Und das ist absolut nicht gleichbedeutend mit Grenzenlosigkeit, im Gegenteil. Vivi weiss sehr gut dass es Entscheidungen gibt, die ich für sie treffe. Punkt. Aus.

vielleicht missverstehst Du mich, wenn ich von Entscheidungen spreche !? Ich meine keine kleinen, alltäglichen Entscheidungen wie z.B. darf ich ein Eis haben oder welche Schuhe will ich kaufen , ich rede von wichtigen, z.T. zukunftsbetreffenden Entscheidungen.

ja, dann haben wir uns offenbar falsch verstanden, das ist das was du als 'so langsam loslassen' bezeichnest und ich als 'Entscheidungsfreiheit in gewissem Rahmen'. Wir meinen wohl dasselbe :jaja:


Sollten Eltern Deiner Meinung nach ihren Kindern nicht beibringen, wie man Entscheidungen trifft? Woher sollen sie wissen, dass man sie nicht unbedingt aus einem spontanen Bauchgefühl heraus treffen sollte sondern das pro und contra abwägen?

Aber selbstverständlich sollen Eltern das tun!

Ich habe den Eindruck, Du fühltest Dich durch meinen Beitrag angegriffen...das war keineswegs meine Absicht. Ich bin einfach der Ansicht, dass Eltern, die ihren Kindern ZU freie Hand lassen, ihnen damit keinen Gefallen tun. Wir Eltern haben nicht nur das SorgeRECHT, sondern auch die PFLICHT, sie an das echte Leben heranzuführen. Kinder suchen ihre Grenzen...die sollten wir ihnen nicht verwehren, dann wird das Leben für alle entspannter.

Nein, ich habe mich nicht angegriffen gefühlt, aber ich habe dich deinen ersten Beitrag anders verstanden, strenger, straffer, ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Nach diesem Posting verstehe ich dich besser und denke, wir meinen dasselbe :)

Liebe Grüsse,

Stephanie
 
Oben