Konsequenz angemessen?

Laelie

Gehört zum Inventar
Hallo,

ich brauche mal ein paar Meinungsbilder von euch, mein Freund und ich sind uns gerade etwas uneinig ;)

Also, seine Tochter ist 6 Jahre alt. Nach der Schule geht sie in den Hort und von dort dann um 15 Uhr nach Hause, wo sie alleine ist, bis ihre Mutter von der Arbeit kommt. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass sie gerne nachmittags noch zu Schulfreundinnen darf, wenn das vorher abgesprochen ist, aber nicht einfach so ohne zu fragen.

Jetzt ist es ein paar Mal vorgekommen, dass sie sich nicht daran gehalten hat, sondern einfach zu ihrer besten Freundin (die genau gegenüber von ihr wohnt) gegangen ist und als die Mama von der Arbeit kam, war das Kind nicht da.

Hinzu kommt, dass L. bei dem einen Mal, wo sie einfach zu ihrer Freundin gegangen ist, deren Mutter angelogen hat. Sie hatte ihre Spardose dabei und bat die Mama ihrer Freundin, diese aufzumachen, denn sie wolle sich ein Brathähnchen kaufen. Der Freund ihrer Mama hätte ihr das erlaubt, er wolle das Hähnchen bloß nicht von seinem Geld bezahlen ;) stimmte natürlich nicht und die Mama ihrer Freundin hat das auch gleich gemerkt ;)

So, Konsequenz der Mama für dieses Verhalten ist nun:
Diese und nächste Woche Hausarrest sowie komplettes Fernseh-, Computer- und NintendoDS-Verbot. Sie soll jetzt erstmal zwei Wochen nichts dergleichen machen "damit sie Zeit hat, über ihr Verhalten nachzudenken" (O-Ton der Mutter).
Außerdem soll sie zu der Mama ihrer Freundin gehen und sich dafür entschuldigen, dass sie gelogen hat.

Und, ehrlich, ich finde gerade letzten Punkt ganz schön viel verlangt von einem 6jährigen Mädchen, seh ich das so falsch? Ich mein, ich kann mich selbst noch erinnern, als Kind auch hin und wieder gelogen zu haben, ich dachte immer, das wäre halt auch eine Entwicklungsphase!? Mein Freund dagegen findet das absolut berechtigt.

Er dagegen findet die zwei Wochen Hausarrest übertrieben, diese wiederum finde ich angemessen ;) Wer einfach ohne zu fragen zur Freundin geht, der darf dann eben eine Weile nicht mehr hin. Sowas hat ja auch was mit Vertrauen zu tun und wenn das Kind einfach weg ist, wenn man nach Hause kommt, kriegt man ja auch einen Schreck.

Und: Zwei Wochen Medien-Verbot gut und schön, aber dann von einer 6jährigen zu verlangen "über ihre Fehler nachzudenken" - das finde ich auch schon wieder ganz schön viel verlangt, oder?

Wie seht ihr das? Ich hab ja jetzt nicht so die Erziehungserfahrung, deswegen bin ich über ein paar Meinungen von euch sehr dankbar!

Was wären eure Konsequenzen für oben genanntes Verhalten?
 
E

Enie

AW: Konsequenz angemessen?

Öhm... ich würde dem Mädchen erlauben/ermöglichen, auch spontan zu ihrer Freundin mitzugehen und die Mutter der Freundin bitten, in dem Fall kurz auf den AB zu sprechen. Zu dem Rest hab ich keine Meinung irgendwie...
 

kolibri

Gehört zum Inventar
AW: Konsequenz angemessen?

Na ja, ein bißchen viel Strafen für ein "Vergehen" finde ich.
Wann kommt eigentlich die Mutter der Kleinen nach Hause? Ist die Überbrückungszeit zwischen Hortende und dem Zeitpunkt, wenn die Mutter heim kommt recht lang?
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Konsequenz angemessen?

Michaela,


mir scheint, da macht es sich jemand grad etwas einfach.


Ein sechsjähriges Kind regelmässig allein zu lassen, kann funktionieren, muss aber nicht. Ich persönlich halte das auch für zu früh - und wir reden ja hier nicht davon, dass das Kind mal eine Stunde allein ist, weil die Mama einkaufen fährt.
Aber dann das Kind zu bestrafen mit Dingen, die nichts damit zu tun haben, ist eine billige Art, die eigene Verantwortung zu negieren.

Und das Lügen (wobei ich das eher als Schwindeln bezeichne) - in dem Alter kann man zwar vermitteln, dass es nicht richtig ist, sich hinter Schwindeleien zu verstecken, aber man darf nicht erwarten, dass ein Kind in dem Alter sich auch immer daran halten kann.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Jaspis

Golden Girl
AW: Konsequenz angemessen?

Abgesehen davon, dass ich es fragwürdig finde, eine Erziehungsmethode von jemand Drittem hier zur Diskussion zu stellen, finde es nicht besonders ideal wenn Vertrauen mit Strafen erzwungen werden soll.

Da gibt es doch viel konstruktivere Wege als so massive Strafen, um das zu erreichen, was eigentlich erreicht werden soll: Ehrlichkeit und Verlässlichkeit (soweit das bei einem 6 jährigen Kind denn geht).

Gruss
J.
 

Casi

Quak das Fröschlein
AW: Konsequenz angemessen?

.und ich, als Mutti einer Tochter die ebenfalls tagtäglich ca 1 Stunde allein nach dem Hort ist bevor ich nach Hause komme (seit gut 6Monaten ;) ) kann dazu nur sagen: ich schließe mich völlig und in jeder Hinsicht J. und J. an ..

Und auch ich kam schon nach Hause und das Kind war nicht da ;) Ebenfalls bei dem Nachbarskind was gegenüber wohnt und nein, mein Kind bekam kein Hausarrest (das macht die Langeweile doch noch schlimmer!!) mein Kind bekam eine weindende und völlig aufgelöste Mutti und einen glaub ich größeren Schreck als diese ;) Das hat "gewirkt" denn seit dem ruft mich mein Kind an oder schreibt Zettel :herz:

Hausarrest einem Kind zu geben was sowieso allein ist, Langeweile hat fördert doch nur "dumme" Gedanken ;) Was bitte soll das Kind denn tun in der Zeit? Abwaschen? Saugen? :umfall: 6 Jahre ist die kleine alt!!

Ach und meine Konsequenz fwäre: reden, reden, reden ;) Telefonnummer gut sichtbar aufhängen aber in erster Dinstanz wohl doch die Hortbetreuung verlängern :jaja:
 
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Laelie

Gehört zum Inventar
AW: Konsequenz angemessen?

Abgesehen davon, dass ich es fragwürdig finde, eine Erziehungsmethode von jemand Drittem hier zur Diskussion zu stellen

Jaspis, im Grunde gebe ich dir da recht.

Nur, da das Kind eben am Wochenende bei uns ist und die Mutter logischerweise auch von uns erwartet, dass wir die von ihr verhängte Konsequenz bei uns weiterführen und auch meinen Freund eindringlich gebeten hat, mit seiner Tochter nochmal über das Lügen zu reden, betrifft uns das eben auch.

Und weil wir beide eigentlich nicht so ganz hinter diesen Konsequenzen bzw Strafen stehen, sie auch insgesamt zu viel finden, wollte ich einfach gerne nach ein paar Meinungen fragen - weil wir beide auch einfach nicht die ganz große Erfahrung haben. Mein Freund als Wochenendpapa kriegt vieles nicht mit und ich hab noch gar keine Erfahrung mit eigenen Kindern, da ist man schon mal etwas unsicher. Verstehst du, wie ich das meine?

Wenn uns das alles nicht direkt betreffen würde, hätte ich nicht gefragt.
 

Mausel

Brave Chicken
AW: Konsequenz angemessen?

Konsequenz?.....Ich würde über meine Regelung nachdenken. Würde in Frage stellen, ob meine 6 jährige Tochter für ihr Alter nicht zu viel Verantwortung hat.

Wenn ich mir vorstelle, dass ein Kind in diesem Alter nach einem langen Schultag mit anschließendem Hortbesuch Nachhause kommt in die leere Wohnung und womöglich großen Hunger hat weil das Mittagessen nicht nach ihrem Geschmack war, dann kann ich irgendwie nachvollziehen das es auf die Idee kommt von ihrem ersparten Geld ein Brathähnchen zu kaufen.
Irgendwie sehr rührend wie sich das doch noch so kleine Wesen bereits um seine Bedürfnisse kümmert. :wink:

Die Strafen finde ich unangemessen. Klar hat es geflunkert, aber aus welchem Grund? Weil sie Hunger hatte auf ein Brathähnchen, allein war und sich nicht anders zu helfen wusste, als zu sagen, dass der Papa bescheid weiß. :(

Reden, die Absprachen nochmals durchgehen und evtl. ändern, wie auch immer...so lernt die Kleine sicherlich nicht wirklich was daraus.

Lg Heike
 
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