Kinder mit zur Beerdigung nehmen?

christine

Weltreisende
Hallo!

Mich würde interessieren, wie Eure Meinung ist in bezug auf Beerdigungen und Kinder mitnehmen. Zum Glück hab ich keinen Anlaß, aber manchmal denke ich darüber nach. Meine Eltern haben sowas immer sehr fern von uns gehalten, aber ich mein, irgendwie gehört das doch auch dazu, oder?

Christine
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
Hallo,

ich finde es schwierig, diese Frage pauschal zu beantworten. Kommt stark auf das Alter der Kinder und auf die Person an, die gestorben ist sowie die Beziehung der Kinder zu dieser Person. Ich meine, dass das Kind alt genug sein muss, wirklich zu verstehen, was da passiert und man muss natürlich viel Aufklärungsarbeit leisten. Außerdem sollte das Kind einen Bezug zu dem Verstorbenen haben. Meine Eltern haben mich auch lange von Beerdigungen fern gehalten (es gab GsD auch nicht so viele) und später haben sie mich auch nur mitgenommen, wenn ich drauf bestanden habe.

:winke:

Conny
 

christine

Weltreisende
Stimmt, pauschal kann man das nicht beantworten. Ich dachte eben nochmal drüber nach. Ich meine vielleicht Kleinkindalter, wo das Kind noch nicht so viel versteht und noch viel über Emotionen läuft. Ist es kleiner, kriegt es davon nocht nicht viel mit. Ist es schon in der Schule, kann man schon mit ihm reden.

Ich hatte den Fall noch nicht, und als ich klein war, da ist auch niemand aus dem Verwandtenkreis gestorben. Aber ich weiß,meine Eltern hätten mich nicht mitgenommen, wenn meine Oma gestorben wäre, als ich 4 war.....

Na ja, mir kam vorhin halt so der Gedanke...

Christine
 

UTE UE

Gehört zum Inventar
Ich finde, daß Kinder ruhig mitgehen sollten zu Beerdigungen, sofern sie einen Bezug zu den Verstorbenen hatten.

Meine Kinder waren beide mit auf der Beerdigung meiner Oma vor etwa 2 Jahren, ebenso wie die drei anderen Urenkel (alle etwa im gleichen Alter). Durch die vielen Kinder wird die Stimmung eine andere, die Luete sehen, daß das Leben auch seine fröhlichen Seiten hat. Es waren viele Menschen auf der Beerdigung, viele Alte Leute, die uns jungen Familien ansprachen und sagten, daß ihnen die Kinder mir ihrem Gequake und Rumgerenne gutgetan hätten wärend der Trauerzeremonie.

Mein Großer erzählt heute noch von seiner Uroma, die gestorben ist. Er hat das verstanden, was da geschehen ist und weiß auch, daß wir die Uroma nie wiedersehen werden, daß es aber auch guttut, von ihr zu reden, daß sie in unserem Herzen dadurch weiterlebt.

Soweit meine Gedanken dazu.

LG UTE
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Hi Christine,

also ich würde meine Kinder mitnehmen.
Einzige Ausnahme wäre für mich, wenn es die Beerdigung eines bekannten Kindes wäre.... da ist das Leid und die Trauer sowieso so schon so groß, da müsse anwesende Kinder das Ganze nicht noch verstärken....

Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu. Ich selber hatte nie die Möglichkeit mich von meiner Schwester und meinem Bruder zu verabschieden (da war ich 3 bzw. 4 Jahre alt) - das macht mir heute manchmal richtig "zu schaffen" ..... sie waren einfach nicht mehr da. Ich glaube selbst als kleines Kind zu sehen, wo jemand "jetzt ist" (in diesem Fall der Körper), vereinfacht den Schmerz der Kleinen auf jeden Fall.

LG Silly, die hofft so schnell nicht wieder auf eine Beerdigung zu müssen
 
B

BuchLiesel

Ich denke, wenn die Kinder die betreffende Person kannten, ist das kein Problem. Ich war mit vier oder fünf auf der Beerdigung einer Großtante und mit sieben ist dann mein Bruder gestorben.
Vor zwei Jahren ist aus dem Haus meiner Eltern ein alter Herr gestorben. Mein Neffe - damals fünf - hat sich immer viel mit ihm unterhalten. Er kam auch mit zur Beerdigung. Wir haben ihm vorher erklärt, wo wir hingehen, daß die Menschen da sehr traurig sein werden usw. Er hat alles sehr aufmerksam beobachtet. Die nächsten Wochen hat meine Schwester dann sehr viel mit ihm übers Sterben reden müssen, weil ihn alles brennend interessiert hat, aber geschadet hat es ihm nicht.

Ursula :V:
 
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