Kind 20 Monate isst nichts Festes

Blümchen

Mama Biber
So ein überempfindlicher Mundbereich geht oft einher mit einem eher schwachen Muskeltonus, daher die Frage nach der Sprache und dem Sabbern. Wie ist denn seine Aussprache, spricht er die Worte, die er kann, sehr deutlich oder eher ein bisschen nuschelig- verwaschen?
Selbst wenn: All das muss gar nichts bedeuten. Es kann sich auf alle Fälle und ganz von alleine geben, wenn die Überempfindlichkeit sich mehr und mehr durch Anpassung an die Gegebenheit legt. Oft zieht sich das über Jahre hin, in denen sich langsam, aber kontinuierlich die Empfindlichkeiten verändern und abschwächen.

Kinderärzte neigen übrigens in dem Alter oft (nicht immer) dazu, zum Abwarten zu raten, gerne 'verwächst sich das' auch noch (ist auch oft so), aber wenn dein Gefühl dir sagt, dass du lieber mal jemanden zusätzlich draufschauen lassen möchtest, dann solltest du dem nachgehen. Manchmal hilft es dem Kind, ein bisschen 'Anstups' zu bekommen, es erleichtert dann die Entwicklungsprozesse und lässt dem Kind Raum und Energie für andere Dinge, denn gerade Wahrnehmung ist sehr komplex und kann eben auch anstrengend sein.

Dein Sohn scheint generell eher empfindlich zu sein, siehe Schuhe. Läuft er denn barfuss? Auf Sand, verschiedenen Untergründen? Ekeln ihn matschige Finger, Farbe an den Händen, Breischmier im Gesicht? Das können alles weitere überempfindliche Punkte sein- und wir Menschen sind eben auch vollkommen unterschiedlich in unserer Reizoffenheit und Reizempfindlichkeit.
 

Emi

Gerade reingestolpert
Also, sehr deutlich spricht er die Wörter nicht.
Mit barfuß gehen über Steinchen ect hat er komischerweise keine Probleme.
Ich tendiere eigentlich auch immer eher zum Abwarten, aber wenn man ihm helfen könnte, wäre das natürlich auch sinnvoll.
Wie würde denn so ein 'Anstups' aussehen und an wen müsste ich mich überhaupt wenden? Ist da jeder Logopäde geeignet oder bräuchte der eine "Zusatzausbildung"?
Da mein Sohn privatversichert ist, braucht er ja keine Überweisung. Ich würde mich dann einfach selbst um einen Termin kümmern.
 

Schäfchen

Copilotin
Die Jüngste ist ein Sommerkind, sie lief den ganzen Sommer barfuß, Schuhe waren an das Kind nicht ranzukriegen. Welch Krampf im Herbst! Wir sind dann bei ganz weichen Bamalederschuhen zum reinschlüpfen gelandet als Erstschuh. Bis heute hat sie ungern Schuhe an, läuft lieber barfuß (das hat sie mit mir gemein).
 

321Mary

Gehört zum Inventar
Hallo Emi,

mein großer Sohn hat Stückiges auch nie mögen. Er ist bis heute ein "Feinschmecker", im Umgangssprachlichen heikel (so nenne ich ihn aber nicht mehr). Er hat auch sehr viel gebrochen, bis er schließlich mit drei Jahren die Polypen rausbekommen hat. Seit dem hat er genau einmal gebrochen und da hatte er einen Infekt. Vorher jedoch alle paar Tage! Was nicht heißen muss, dass es bei Deinem Sohn auch die Polypen sein müssen. Nur, wir sind Jahre lang im Dunkeln getappt, bis es letztlich auch noch an der Atmung erkennbar war.

Da er mein Erster ist, habe ich mich damals auch ganz schön verunsichern lassen durch sein Essverhalten. Heute sage ich: Jeder hat eben einen anderen Geschmack und das wird respektiert. Ich lasse nicht mehr zu, dass er zum Probieren gezwungen wird oder aufessen muss. Kommentare von anderen lassen mich mittlerweile völlig kalt. Ach und Du kannst den anderen Mamas ja einfach mal gratulieren, dass ihre Kinder sowas wahnsinnig gesundes wie Kekse essen :kugeln:.

@Su, Du hast schon recht, dass es nicht sein muss, dass die Kinder überall essen. Aber auch das ist halt bei jedem anders. Johannes z.B. ist ja nach wie vor sehr sehr leicht, isst niemals große Portionen (wahrscheinlich passt in den halt nicht so viel auf einmal rein) und hat öfters Hunger...
 

Blümchen

Mama Biber
Ich lasse nicht mehr zu, dass er zum Probieren gezwungen wird oder aufessen muss.

Das ist SO wichtig!
Ich kenne leider viele Einrichtungen, in denen das noch Usus ist, ganz aktuell eine Waldorfeinrichtung, in der unter zweijährige ihren Teller leer essen müssen, zur Not auch separiert. Und die Eltern stört das nicht, das muss man eben für die feine Waldorfeinrichtung in Kauf nehmen. :kopfschüttel:
Und es ist ja auch in Familien/ besonders auf Familienfesten nicht immer einfach. Wir sind da mittlerweile sehr abgehärtet, wie ich schon mal schrieb, Essen muss Spaß machen, das darf nicht intrumentalisiert werden.
Und die Kinder in Afrika hungern leider nicht weniger, wenn hier drei Löffel Spinat weggeworfen werden, obwohl das ja immer noch ein beliebtes 'Argument' ist. Scheußlich, beides. :ochne:
(Weil ich die Gemüseeintopfgeschichte hier schon so oft erzählt habe, lasse ich es an dieser Stelle mal sein *g*)

@Emi: Viele Logopäd/innen haben eine Homepage, auf der sie ihre Schwerpunkte beschreiben. Es sollte halt Erfahrung mit Kleinkindern da sein, wenn Castillo Morales *klick* dabei steht, umso besser. Ich würde mich einfach mal umschauen, ob da wer in Frage käme dafür. Es wird in vielen Bereichen eingesetzt von leichten Problemen bis zu schweren Störungen und kann ganz wunderbar unterstützen. Vielleicht hilft aber auch etwas anderes- oder er braucht gar keine Unterstützung, weil er zwar empfindlicher ist, aber nicht therapiebedürftig. Das kann man dir dann vor Ort sagen und es hilft ungemein gegen Sorgen und Kopfkino, wirklich.
 

Emi

Gerade reingestolpert
@321Mary: an Polypen hatte ich auch schon gedacht. Meine Tochter hatte auch große, die ihr mit 3 Jahren entfernt wurden. Große Veränderungen hatte ich danach allerdings nicht bemerkt, da sie da schon "normal" gegessen hatte.

@Bümchen: habe gerade ein bisschen gestöbert und eine Logopädin in der Nähe gefunden, die auf Kleinkinder und Schluckstörungen spezialisiert ist.
Ich glaube, ich rufe da einfach mal an...;)
 

321Mary

Gehört zum Inventar
@Emi, das kommt immer drauf an, wohin die Polypen drücken; bei manchen wirkt es sich z.B. auch aufs Gehör aus. Johannes wurde jedenfalls ein Stück so groß wie der Daumen eines Mannes herausgeholt...! Vielleicht magst Du ja einfach mal beim HNO nachfragen, der kann ja doch auch diverse Tests machen (die auch nicht groß unangenehm sind).
Ganz wichtig finde ich auch, wie schon von einigen geschrieben: Versuch Du, Dich locker zu machen. Kinder spüren einfach sofort, wenn man unentspannt, verbissen, erschreckt, etc. ist, und ich glaube, das wirkt sich zusätzlich negativ aufs Essverhalten aus. Einfach Dinge hinstellen, die er probieren dürfte, nicht viel beachten, was er dann macht. Ich wünschte, ich wäre bei Johannes schon so locker gewesen wie ich es heute bin.
 
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