Ich mag das nicht.

Connie

Mary Poppins
Wenn meine Kinder nix von dem wollen was ich koche, suchen sie sich selber was und es ist erstaunlich was die dann freiwillig essen: Äpfel, Bananen, Karotten, Joghurt ohne alles, und Haferflocken mit Milch. Was halt so da ist. Und ich muss bloß aufpassen, dass nicht zu viel anderes da ist, Schoki und Gummibärchen sind eher selten in großen Mengen auf Vorrat im Schrank ;-)

Ansonsten halte ich es wie Su. Je nervöser man selber wird bei der Sache, desto schlimmer wird es. Wir hatten als Resultat solch einer Abwärtsspirale dann mal Weihnachtsferien in denen ich aus Protest nur noch Nudeln mit Tomatensoße gekocht hab, das fanden die nach zwei Wochen immer noch toll :umfall:
(Und in dem Gericht ist nebenbei bemerkt wie ich mal gelesen habe schon ganz viel tolles drin was Kind zum Wachsen und Gesundsein benötigt, das hat mich ungemein beruhigt. ;-))

Ach ja, Gemüse essen meine bis heute selektiv, Salat so gut wie gar nicht. Bolognese mit viel kleingeschnippeltem Gemüse reingemogelt ging über eine Zeit als Einziges, oder Risotto mit kleingehäckseltem Suppengrün drin. Gurke, Karotte, ab und zu Fenchel... Sind trotzdem beide nicht zu dick oder dünn und altersgemäß entwickelt. Und essen inzwischen wieder wesentlich variantenreicher.

Ich wünsch euch viel Gelassenheit und Durchhaltevermögen.
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
Extra kochen führt nur dazu, dass das zur Gewohnheit wird. Wenn ich nur lange genug mäkele, gibts Extrawürste ohne Ende. Annemarie hat grundsätzlich die Option, ein Butterbrot zu essen, wenn es ihr sonst nicht passt.
 

enna1009

Gehört zum Inventar
Extra gekocht hab ich hier auch noch nicht, ab und zu frage ich nach was sie gern mal essen möchte. Aber das ist dann auch keine Garantie das sie es isst. :umfall:
Lotti isst manchmal auch sehr wenig, weil sie "Angst" hat was zu verpassen. Mal muss sie weiter spielen, ein anderes mal malen usw. ...


EDIT
Ich kann und will sie ja nicht zum Essen zwingen, woher soll ich auch genau wissen ob nichts mehr rein passt oder sie nur grade keine Lust hat.
Oft genug ist es dann allerdings schon passiert, das sie kurz vor dem Schlafen einen Anfall bekommen hat, sie würde gleich verhungern und müsste JETZT sofort noch was essen.
"Mamaaa bitteee. Ich war noch gar nicht satt. Ich verhungere. Jetzt, gleieich!" :kopfschüttel:
 

Su

Das Luder
Kinder haben ein ganz natürliches Sättigungsgefühl und noch die wunderbare Gabe nur zu Essen was sie brauchen. Deswegen ist es finde ich ganz wichtig Kinder mit ihren Gefühlen in Bezug auf Essen auch ernst zu nehmen. Oft wird die Menge die ein Kleinkind brauch auch überschätzt.
 

enna1009

Gehört zum Inventar
Ja, dass glaube ich ja auch. Deswegen wird hier auch keiner gezwungen aufzuessen. Das musste ich zum Glück früher auch nie. Sie soll sich bloß den Teller nicht zu voll machen, lieber nochmal Nachschlag holen. Aber es wäre doch wünschenswert, wenn sie mit uns zusammen isst und nicht "plötzlich" kurz vorm Schlafen gehen den Hungertod stirbt. :zwinker:
 

Connie

Mary Poppins
... Dass nochmal Heißhunger eintritt wenns ins Bett gehen soll, ist bei manchen Kindern auch völlig unabhängig davon wann und wie viel zuletzt gegessen wurde :nix:

Ich muss aber gestehen, ich hab sie als sie noch kleiner waren immer nochmal essen lassen und halt entsprechend früh angefangen das Zubettgehen anzukündigen damit wir dann doch irgendwann fertig wurden.

Ich weiß es gibt Eltern die lassen schon Kleinkinder vor Hunger weinen, weil "wir essen erst wenn alle Gäste da sind" oder "ich hab es dir beim Abendbrot gesagt, wenn du da nicht ordentlich ißt gibts später nix mehr" aber ich finde das ehrlich gesagt grausam, es ist in meinen Augen die Vernachlässigung eines Grundbedürfnisses des Kindes. Jüngere Kinder haben weder die Voraussicht noch das Zeitgefühl, derartiges richtig einschätzen zu können. Ganz davon zu schweigen, dass zumindest eins meiner Kinder zwar immer nur wenig, dafür aber öfter am Tag gegessen hat als sie klein war. Wie Su schreibt, sie haben ein natürliches Sättigungsgefühl und da kann es schon öfter mal ein kleinerer Hunger sein.

Dass sie das Nachtrags-Essen nur noch als Verzögerungstaktik benutzten kam bei meinen erst später und da gab es dann klare Regeln ;-)
 

enna1009

Gehört zum Inventar
Verzögerungstaktik hat unsere Madame teilweise schon drauf, ich glaube aber im Bezug aufs Essen ist das -zumindest momentan- noch nicht so.
Und ja, sie darf dann auch nochmal was essen, ich hätte sonst auch Angst das die Nacht noch unruhiger wird. :umfall:
Anders wäre es mir trotzdem lieber.
 

Blümchen

Mama Biber
Entspannen. Total blöder Spruch, aber sehr wahr: Es verhungert kein Kind vorm vollen Teller. Ich würde überhaupt kein Gewese machen.

Ich unterschreibe hier. Das Thema hatten wir hier schon oft und ich habs sicher auch schon mehrfach geschrieben. :oops:
Essen sollte nicht zur Erpressung dienen ('Süßigkeiten erst wenn...' , 'Fernsehen erst, wenn...'). Essen ist ein Grundbedürfnis und sollte Spaß machen. Wenn erst mal so eine ungute Spirale entstanden ist und Essen schon negativ besetzt ist, dann ist das aus verschiedenen Gründen echt ungut. Es leidet die Situation am Esstisch, es entstehen Situationen, in denen Kinder gezwungen werden, etwas zu probieren. Bewusst oder unbewusst ist ganz viel Macht im Spiel, übrigens auf beiden Seiten. Kinder spüren irgendwann, dass sie die Macht haben, Mama und Papa da zu zeigen, dass sie das nicht mehr mit machen. In schlussendlicher Konsequenz würden die wenigstens ja ihr Kind selber zwangsfüttern. Und wenn man sich weigert, dann sind Mama und Papa hilflos. Wenn es so weit gekommen ist, ist dem aber schon einiges vorausgegangen, denn eigentlich wollen Kinder kooperieren, wollen in Harmonie leben mit den Erwachsenen. Sie wollen gefallen. Gleichzeitig wollen sie aber auch in ihren Grenzen respektiert werden, wollen sich reiben und sich weiter entwickeln und es sind oft ganz sensible Prozesse, die da ablaufen. Wenn dann noch die eigene gekränkte Eitelkeit hinzukommt ('Kind lehnt mein Essen ab' = 'Kind lehnt MICH ab'), dann ist die Entspannung futsch und es entstehen Machtkämpfe unter denen alle Beteiligten leiden und aus denen Kinder nicht alleine wieder aussteigen können. Dafür brauchen sie unsere Unterstützung.

Natürlich sind immer wieder die Sorgen da, ob das Kind genug Nährstoffe bekommt, ob es gut sein kann, fünfmal die Woche blanke Nudeln essen zu wollen. Wobei viele Kinder diese Phase haben und oftmals ist sie irgendwann vorbei und dann kommt die 5- Tage- die- Woche- Brot- mit- Butter- Phase. Oder so. Kinder, die freudig und gerne (fast) alles vom Tisch mitessen sind ein Märchen. :lol: Es gibt sie natürlich. Aber nicht in so hoher Anzahl wie oft getan wird. Viele Kinder sind selektive Esser und teils ist das noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit. Selektives Essen konnte Leben retten, besser einmal zuviel skeptisch als einmal tot, das ist in unseren Genen noch verankert, so schnell hat die Evolution sich nicht darauf einstellen können, dass sich das Leben geändert hat.
Bitter z.B. lehnen Kinder instinktiv ab, süß bevorzugen sie. In der Natur ist bitteres oft giftig, süßes aber nicht.

Was ungemein zur Entspannung beiträgt: Ein Alternativessen. Und zwar eines, dass das Kind sich selber machen kann. Ohne Gewese. Ein Brot mit Butter. Haferflocken mit Milch. Banane mit Quark. Und dann kommentarlos (und wertfrei!) akzeptieren, dass es jetzt so ist. Je entspannter das Grundthema essen ist, desto entspanter wird die ganze Situation.

Ich schreibe das nicht theoretisch, sondern mit ganz viel Erfahrung mit einem sehr selektiven Esser, der heute fast alles probiert, dem Dinge schmecken, die ich nie für möglich hielt, der aber auch seine Grenzen wahrt und sagt: 'Das mag ich nicht probieren.'

Phasen kommen und gehen und ändern sich. Das wird. :D Ich wünsche euch die nötige Geduld und Entspannung.
 
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