Extreme Panik vor Spritzen

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
:winke:

die hat Laura.

Letzte Woche waren wir zum ersten Teil der U9 beim Kinderarzt und ihre einzige Sorge galt der Frage, ob sie denn eine Spritze bekommt. Ich konnte sie ansatzweise beruhigen.

Im Wartezimmer hing ein großer Impfplan an der Wand - kindgerecht gemacht mit vielen lustigen Bakterien. Da sprang Laura natürlich drauf an, und wollte wissen, was das ist. Ich habe ihr das halt erklärt. Wieder die Panik. Wieder mein Versprechen, dass sie keine Spritze bekommt heute.

Sie wollte dann wissen, wann sie wieder geimpft werden muss, da ich nicht lügen möchte, habe ich dann eben gesagt, wie es ist. Aber eben auch speziell darauf hingewiesen, dass es ja noch gaaaaaaaaaaaaanz lange dauert, bis sie in die Schule kommt. Dass ich derzeit über die Meningokokkenimpfung nachdenke, habe ich mal besser nicht zum Thema gemacht.

Tja, nun kann sie das nicht vergessen und liegt mir seit dem Arztbesuch mit der Spritze, die sie in über einem Jahr zu bekommen hat, in den Ohren. Und sie ist jedes Mal total entsetzt und weint dann auch sehr.

Ich hoffe ja, dass sie das doch irgendwann mal abhakt - wenn es kein Notfall ist, bin ich momentan auch dafür, dass ich sie noch mehr aufwühle. Allerdings geht mir die Meningokokken-Impfung auch nicht aus dem Sinn und würde sie schon gerne bald impfen lassen.

Wie kriege ich diese Spritzenphopie wieder weg?

Ich weiß auch, woher das rührt. Letztes Jahr war sie ein paar Tage im Krankenhaus, weil sie wegen Aphten im Mund die Nahrung verweigert und bereits ernste Austrocknungsanzeichen hatte. Der Zugang musste dann leider ohne ihr Einverständnis und mit Zwangsfesthalten gelegt werden. Das war sehr schlimm für sie (und für mich) aber es ging nicht anders. Während des Aufenthaltes musste dann noch einmal Blut abgenommen werden und die Schwester hat sich wirklich furchtbar ungeschickt dabei angestellt, so dass sie mehrfach gestochen werden musste. Danach war es dann bei ihr ganz vorbei.

Was würdet ihr tun? Es geht ja jetzt "nur" um eine Spritze, die vielleicht sinnvoll ist, aber nicht sein*muss*. Es bleiben lassen, obwohl ich die Impfung an sich schon ganz sinnig finde? Oder Augen zu und durch - da habe ich Angst, dass ich sie *noch mehr* traumatisiere.

Liebe Grüße
Angela
 

Heike

Anwalts Liebling
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Angela,

wir haben Moritz heuer gegen Zecken impfen lassne. Da er auch ein Phopie hat(t)e (seit seiner OP, da wurde ein Zugang in den Kopf gelegt) habe ich mit ihm immer Doktor gespielt. D.H. er hat mir und ich ihm ein Spritze gegeben. Außerdem hatte ich ein Buch, welches ich ihm vorgelesen habe.

Ferner habe ich ihm eine Überraschung versprochen, wenn er mir keinen Schweiß auf die Stirn treibt (pädagogisch wahrscheinlich wenig sinnvoll:))

Fakt war, dass er ganz tapfer die Prozedur hat über sich ergehen lassen und die Phopie scheint vorbei zu sein.....

LG

Heike
 

maren

Dauerschnullerer
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Ganz so schlimm ist es bei uns nicht, aber Luise (die ja noch kleiner ist) hat seit ihrer letzten Inpfung auch eine solche Angst vor Spritzen, dass sie sogar schon heult, wenn ich mit JONATHAN zum Arzt muss...

Ich habe mir jetzt vorgenommen, sie auf jeden Fall mitzunehmen, wenn ICH mir meine Auffrischimpfung hole und auch, wenn Joni geimpft wird (er ist da SEHR cool). Damit sie schonmal bei uns sieht, dass es nicht so tragisch ist.
Und viele Arztbesuche, bei denen nichts passiert, desensibilisieren bestimmt auch gegen die Angst.

Ich würde die Impfung machen lassen, wenn Du das möchtest. Wenn ihr das jetzt vermeidet, dann wird die Angst vorm nächsten Mal eher größer. Sie wird auch spüren, dass das Impfen im Gegensatz zum Blutabnehmen echt ein Klacks ist.

Gruß, Maren
 

Dorli

ohne Furcht und Tadel
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Also meine Mama hat sich damals auch für die Augen zu und Druch Methode entscheiden. Als ich noch ein Kind war und Impfungen, Blutabahme oder sonstwas anstand mussten mich regelmäßig die Ärzte und Schwestern festhalten. Ich erinnere mich, dass es einmal 7 Stück waren, so gewehrt habe ich mich. Und was soll ich sgen, ich hab heute noch Angst vor Spritzen und Nadeln. Obwohl ich regelmäßig Blutspende usw. aber wenn die mit der Nadel auf mich zukommen könnte ich jedemal wieder weglaufen....:ochne:

Bei mir war es auch so ein "Schlüsselerlebnis" Ich häute mich alle 5-7 Jahre an den Händen und Füßen und da keine drauf gekommen ist, was es sein könnte wurde natürlich alle möglichen Tests gemacht. Evtl. kannst du es mit einem Buch versuchen, ich meine mich zu erinnern, dass es da was gab. Denn mit vernünftigen Argumenten kommst du bei Panik nicht weiter.
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Denn mit vernünftigen Argumenten kommst du bei Panik nicht weiter.

Das ist das Problem. Alles erklären nutzt rein gar nichts. Ich habe ihr z.B. über die Krankheiten wie Polio und Tetanus erzählt, wie schlimm die sind und das es doch toll ist, dass man die Menschen heute mit einem kleinen Pieks schützen kann. Nix. Kein Anschluss. Will sie nicht hören.

Auch Bestechungsversuche helfen nicht.

Doktorspiele machen wir - aber da weiß sie ja, dass das keine Nadel ist und sie nicht wirklich gepiekst wird - das findet sie klasse.

Heike, was war das denn für ein Buch, was ihr hattet? Das würde ich gerne auch nochmal probieren.

Laura zum Arzt mitnehmen, wenn wir selbst gepiekst werden ist auch eine gute Idee :jaja:

Die Augen zu und durch Methode würde ich hassen, wie die Pest und auch nur im äußersten Notfall anwenden wollen. Also nicht für eine Meningokokken-Impfung.

Aber es wäre schön, wenn wir das Thema irgendwie in den Griff bekommen würden.

Danke für eure Tipps :bussi:
Angela
 

yuppi

Gehört zum Inventar
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Örks... Natasha war auch so eine Kanditatin ...Panik vor Spritzen... nicht nur Panik, sondern sie wurde regelrecht hysterisch.

Das einemal, glaub das war die zu Schulbeginn, mußten wir sie mit 5 Arzthelferinnen festhalten :-( Sie hat getreten, geschrien etc.

Dann mußte sie nochmal mit hmm 10 oder so ne Warze am Finger rausgeschnitten bekommen.
Da schob sie wohl auch Panik..aber nachdem der Doc ihr erklärte, daß wenn sie die Hand immer wieder wegzieht, er mehrmals stechen müsse... hielt sie still...biß die Zähne zusammen und schaute nicht hin.

Heute ist sie fast 15... hat dann wohl immer noch bammel davor...aber inzwischen merkt sie den Einstich kaum noch, und wird daher ruhiger!!

Josh ist da das Gegenteil...wenn man sich mit ihm unterhält, während der Arzt einsticht, merkt er nichts.. fragt dann höchsten, wann er denn endlich die Spritze bekommt :weglach:
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Örks... Natasha war auch so eine Kanditatin ...Panik vor Spritzen... nicht nur Panik, sondern sie wurde regelrecht hysterisch.

Das einemal, glaub das war die zu Schulbeginn, mußten wir sie mit 5 Arzthelferinnen festhalten :-( Sie hat getreten, geschrien etc.

Ja, "hysterisch" trifft es auch bei Laura ganz gut. :jaja: und das, obwohl ja momentan gar nichts ansteht in die Richtung. Wenn ich dann sage: So, heute gibt es eine Spritze" ist es wahrscheinlich völlig vorbei :umfall:

Du machst mir ja Mut. :-D Das Warzenproblem haben wir nämlich auch noch zusätzlich oben drauf :umfall:

Gut, Natascha ist 15? Sind ja nur noch 10 Jahre. :ommm:


:winke:
Angela
 

piglett

herzliches Hörnchen
AW: Extreme Panik vor Spritzen

Hallo Angela,

diese Panik und das Weinen kenn ich bei der Motte auch.
Ich fürchte, das ist aber ein ganz "normales" Phänomen bei kleinen Kindern, sobald sie in der Lage sind, das vom Kopf her zu erfassen, was da mit ihnen passiert.

Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich in diesem Alter war und eine Tetanus-Spritze in den Po bekommen sollte. Ich hab das ganze Krankenhaus zusammengeschrien, getreten und darauf bestanden, dass mein Vater mir die Spritze geben sollte :piebts:

Heute hab ich immer noch Angst, bzw. find Spritzen grausam aber ich merke wenn ich an was anderes denke, merke ich gar nicht so viel. Und genau diese Technik versuche ich - adaptiert natürlich - bei Clara anzuwenden.
Das heisst ich versuche es mit pädagogischer Bestechung. ich erkläre ihr ganz ruhig und überzeugt, dass die Spritze sein MUSS und dass sie sich dafür aber hinterher auch eine Kleinigkeit im Spielzeugladen aussuchen darf. Während wir dann diese "Kleinigkeit" verhandeln, wird auch schon meist geimpft und nach kurzer Schreierei ist die Sache auch schon wieder gut bzw. die Motte ganz stolz, dass sie das ganze so gut überstanden hat.

Wichtig finde ich auch, wie der jeweilige Kinderarzt mit dem Kind und dem Thema Spritze geben umgeht. Ich halte nichts davon, den Kindern vorzugaukeln, dass das ganze nicht so schlimm sei oder gar nicht weh tue. Wenn man erhlich ist, können Kinder sich auch viel besser auf den Schmerz resp. den Pieks einstellen. Meine Freundin, die Kinderärztin ist, kneift die Kinder vorher einmal kurz und sagt; so ist das beim Impfen, hälst Du das aus? Und die allermeisten sagen ja :)

Ich wünsch Dir viel Kraft und Laura weniger Angst

:bussi:
Silke
 
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