Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Einschulung?

Kim, ich kann Dich gut verstehen, ich hab mich ja selbst solang gequält mit der Entscheidung.
Da ich anhänglich, klein, zart und schüchtern nicht als "sozial zurück" empfinde sondern als körperliche und charakterliche Eigenschaften ;)... wo hängt sie denn Deiner Meinung nach sozial noch zurück?
Und wie soll sie denn noch werden, schau doch Dich an :rolleyes:. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
Klar, man darf die körperliche Belastungsfähigkeit nicht unterschätzen, aber es ist ja auch nicht alles. Beim Großen ist ein Kann-kind in der Klasse, der sieht aus wie ein Vierjähriger. Rechnet, schreibt, liest... ja was sollte der noch im Kiga? :)

Der Große findet die Schule z.B. als wesentlich weniger anstrengend... weil geregelter, nicht so laut wie das unmögliche Gebrüll im Kiga, das Lärmen und Toben. Die Umgebung ist viel strukturierter als im Kiga, da muß er nicht soviel Kraft aufbringen, das ganze Gewusel zu verarbeiten und kann sich in geordneter Umgebung auf seine Arbeit konzentrieren. Das kommt seinem Wesen sehr entgegen. Die Pause hält er grad noch so aus, aber da geht er auch abseits, weil das wieder so bissi Kiga-situation ist.
Er hat übrigens auch immer gern ausdauernd allein und in Ruhe gespielt.
Ich hab ihn ja in den ersten Monaten zur Schule hingefahren und abgeholt um ihn zu entlasten, auch damit er den schweren Tornister wirklich nur kurze Strecken tragen mußte. Weil er eben auch so ein Spagatkind ist, wo die Entscheidung - egal welche - immer nur mit Bauchgrimmen zu tragen war.

Wenn die Kleinegroße nach dem zweiten Schnuppertermin immer noch so begeistert von der Schule ist und die Lehrer auch ein positives Feedback geben, würd ich wahrscheinlich einschulen. Ein Jahr ist lang für ein gelangweiltes Kind. Sie ist ja kognitiv jetzt schon recht weit.
Ein weiteres Entscheidungskriterium war für uns die Klassengröße zum Zeitpunkt der Kann-Einschulung und fürs Jahr drauf sowie welche Kinder voraussichtlich in die Schule gehen. Kannst Du da was rausfinden?

alles Liebe :bussi:

süß ist die maus, die Erzieherinnen wollen sie bloss nicht hergeben :)
 

Kristina

Dauerschnullerer
AW: Einschulung?

Lucie,

ich war heute lang allein im Auto unterwegs und hab viel über unsere Kleine nachgedacht.
Sie ist einfach ein ganz anderer Typ als ihre große Schwester, die gern den Chef
spielt, viele Kinder um sich rum braucht, ständig Freundinnen mitbringt, anruft, Kontakte
sucht.

Da ist schon was Wahres dran, es ist ihr Charakter, dass sie so ruhig und zurückhaltend
ist und das wird sich auch in Zukunft nicht groß ändern, ich hab nur Angst dass sie
am Druck in der Schule zerbricht.

Ich denk auch ein Stück weit an später in der Schule, Beginn der Pubertät, was wenn
sie weiterhin so klein und zierlich bleibt, war bei mir ja auch so, vielleicht doch noch
ein Jahr Zeit geben um mehr Selbstbewußtsein zu kriegen, was wenn sie "nur" Realschule
macht, dann ist sie mit nicht mal 16 Jahren fertig mit der Schule, bei uns auf dem Land...
Da geht noch nicht mal ein vorzeitiger Führerschein.

Ich seh es ja an der Großen, die war wirklich fit für die Schule und wünscht sich immer
wieder mal zurück in den "gemütlichen" Kindergarten, nur spielen, keine Hausaufgaben.

Für mich wär es mit der Einschulung einfacher, die beiden könnten miteinander nachmittags
in den Hort gehen, wären bis 15 Uhr betreut, Hausaufgaben sind dann erledigt.
Der Kindergarten ist nicht mehr so wie er mal war, ich komm mit den Erzieherinnen
nicht sonderlich zurecht, mir ist da alles zu chaotisch, zu wenig Kommunikation, zu
wenig Herzblut mit den Kids...

Hach ich bin grad so emotional, vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich Elterngespräch
zur Einschulung der Großen und dann starb ein paar Tage drauf die heißgeliebte
Kinderpflegerin an Krebs, dann wurde die Erzieherin schwanger und kam nicht mehr, und seitdem mag ich eigentlich den Kiga gar nicht mehr betreten....

Ich ruf morgen mal die alte Erzieherin an, die ist eine total Nette, ob die mal einen
Kaffee trinken mag und mir ihr Baby zeigen, und dann soll die mal ihre Meinung sagen,
die kennt Caro ja auch.

Danke euch allen!
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Einschulung?

Kim, jetzt lass mal alle Überlegungen weg, was in 10 jahren ist. da können wir alle Kaffeesatzorakeln. Es hängt ja nicht nur von uns ab, wie sich die Kinder entwickeln. Wenn sie "nur" mittlere Reife macht, ja und? Erstens kann sie immer noch danach eine Fachschule oder Gymn. weiter machen und 2. lieber glücklich in einem Ausbildungsberuf als unglücklich im Studium.
ich war bedingt durch meine Früheinschulung immer eine der Kleinsten, Zartesten in der Schulklasse, geschlägert hab ich trotzdem :heilisch:. Das ist viel mehr eine Frage des Wesens als eine der körperlichen Statur.

Vielleicht macht sie die Entscheidung für die Schule auch stark? Dass man es ihr zutraut? Vielleicht braucht sie auch den Rahmen, mal aus dem Schatten der großen Schwester rauszutreten? ist ja oft so in Geschwisterstrukturen, wenn eine Rolle schon besetzt ist, muß man nehmen, was noch frei ist... es gibt selten zwei Platzhirsche in einer Familie ;)
Es gibt ja immer Gegenargumente, das macht die Sache so schwierig. Du kannst nur in der Gegenwart versuchen die beste Entscheidung zu treffen, es kann sich als die Falsche herausstellen. Aber dann ists halt so, das Leben geht deshalb trotzdem weiter und die Kleine wird ihren Weg trotzdem gehen.
alle Kinder wünschen sich die Gammelei vom Kindergarten zurück, das ist doch verständlich, wir wünschen uns doch auch ab und an Ferien ein leben lang. Aber mit der geprüften Realität hat das wenig zu tun, die meisten Kinder freuen sich auf das Ferienende, weil sie sich dann endlich wieder mit ihren Freunden treffen können.

Ich kann es nur aus unserer Erfahrung heraus sagen, die frühere Einschulung war trotz anfänglicher Probleme genau das Richtige. Im Kindergarten hätt der Große nicht mehr den richtigen Bezugsrahmen gehabt, er wär einfach zu weit gewesen. Er kann auch jetzt gar nichtmehr gut mit früheren Kiga-kindern spielen, die gehen ihm teils schwer auf die Nerven mit ihrem rumgebolze.
Und was hat er nicht motorische Probleme :umfall:... nur demnach hätten wir ihn in drei Jahren auch noch nicht einschulen dürfen, so schnell wird er das nicht aufholen.

Das ist eine gute Idee, mal die frühere Erzieherin zu fragen. Ja - und wenn es so unklar ist wie es weitergeht finde ich es legitim, zu hinterfragen wieviel Auswirkungen die Einschulung auf die Familie haben wird.
 

Su

Das Luder
AW: Einschulung?

Der Kindergarten ist nicht mehr so wie er mal war, ich komm mit den Erzieherinnen
nicht sonderlich zurecht, mir ist da alles zu chaotisch, zu wenig Kommunikation, zu
wenig Herzblut mit den Kids...

Hach ich bin grad so emotional, vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich Elterngespräch
zur Einschulung der Großen und dann starb ein paar Tage drauf die heißgeliebte
Kinderpflegerin an Krebs, dann wurde die Erzieherin schwanger und kam nicht mehr, und seitdem mag ich eigentlich den Kiga gar nicht mehr betreten....


Danke euch allen!

Das war bei uns der Hauptgrund warum wir Larissa nicht zurückgestellt haben, noch ein Jahr in unserem Kindergarten wäre keine Option gewesen :( Larissa ist ja auch klein und zart, es wäre gelogen wenn ich nicht zugeben würde dass das erste halbe Jahr hart war, das lag aber auch an der Ungeduld der Lehrerin, jetzt das Zwischenzeugnis sieht echt gut aus.
Es ist immer noch kein Kinderspiel aber es wird immer besser...

Manchmal gibt es nicht die ideale Entscheidung.

GLG und alles Gute
Su
 

Kristina

Dauerschnullerer
AW: Einschulung?

Lulu, Caro ist Ende Oktober geboren.

Klar es gibt immer Sachen die dafür und dagegen sprechen, ich empfinde es einfach
so, dass die Große schon deutlich weiter war in Sachen Selbständigkeit, Selbstvertrauen
sprachlich etc.

Mit unserer Kindergärtnerin hab ich heute telefoniert, die konnte müdigkeitsbedingt auch keine Einschätzung abgeben, hält von den neuen Erzieherinnen aber ähnlich viel wie ich.... Sie wollte
die Kinder letzte Woche besuchen, da haben sie ihr abgesagt, weil sie damit die Kinder
verwirren würde??

Grad tendier ich zur Möglichkeit, noch ein Jahr Kiga aber eine andere Gruppe
mit Erzieherinnen die kommunzieren können, und einer ganz lieben Freundin zusammen,wenn das nicht geht, wird sie wohl mit etwas Bauchschmerzen eingeschult.

Heute hing tatsächlich ein Zettel vor der Tür, welche Kinder noch kein Getränkegeld bezahlt
haben und der Kochtag verlegt wurde.

Klar, konnte man mir nicht persönlich sagen, wenn ich eh eine Stunde Elterngespräch hab...
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Einschulung?

...ich empfinde es einfach
so, dass die Große schon deutlich weiter war in Sachen Selbständigkeit, Selbstvertrauen
sprachlich etc.
Das finde ich schon ziehmlich wichtig.
Ich wuerde es wahrscheinlich aehnlich angehen wie Du. Gruppenwechsel in eine Gruppe, die nicht allzu jung ist.

Lulu
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Einschulung?

Kim, was wäre in der neuen Gruppe anders? Dürfte sie z.b. auch ihren Interessen nach Zahlen / Buchstaben nachkommen? (das war beim Großen z.B. nicht erlaubt :piebts:)... wären da mehrere altersgleiche Kinder, mit denen sie sich austauschen könnte ?
Wenn die neue Gruppe sowohl von den Erzieherinnen als auch der Offenheit gegenüber "Lernmaterial" passen würde und Ihr ausserdem ggf. mit der Möglichkeit, dass sie vielleicht dann in der ersten Klasse springen muß, weil sie zu gut ist, leben könntet, dann wär das durchaus ein guter gangbarer Weg.

Ich seh das ja hier bei uns, es hängt soooo viel von den Bedingungen vor Ort ab. Unser Kiga war für den Großen absolut ungeeignet, deshalb Schule. Seine Klasse ist letztendlich super, trotzdem manches nicht passt, in der Parallelklasse wär es wahrscheinlich Katastrophe pur geworden, weil die Klassenlehrerin dort eine ganz üble Zicke ist und in der Klasse ein schlimmes Klima herrscht.

Das sind so Sachen, das kann man zuvor nicht wissen, egal wie man sich martert. Aber - beim Großen gings jetzt gut, g.s.D. - für schlechtere Bedingungen hätt ihm ein Jahr mehr Reife sicherlich auch gut getan. Da stecken die Kinder manchen Unbill doch leichter weg.

Wenn Du sie aber noch im Kindergarten lässt, obwohl sie selbst ja schulwilligkeit bezeugt hat, darf sie aber nicht glauben, dass Du es ihr leistungsmäßig nicht zutraust. Und wahrscheinlich wird sie dieses letzte Jahr dann mehr "Gehirnfutter" von Dir fordern, brauchen.
Andererseits ists für Euch eine wunderbare Möglichkeit, ohne Druck ein letztes Jahr zu verbringen, ich hätt mir das für den Großen auch gewünscht. Ein Jahr ohne jegliche Verpflichtungen, ohne Druck, ich hätt ihn ganz oft Kiga schwänzen lassen und auch rumgammeln.
weißt Du, egal wie ihrs macht - so ganz falsch wird keine der beiden zur Wahl stehenden Möglichkeiten sein, das ist doch auch schon mal was :bravo:
 
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