Fruchtwasseruntersuchung
Hallo Liebe (Andrea) Kieselchen!
Glückwunsch.

Deine Freude und Liebe ist schon jetzt herauszuhören.
Ich bin sicher das Kleine Noch-Engelchen wird sich bei Euch total wohl fühlen und freut sich bestimt auch schon. :-o
Ich hatte fast das gleiche Erlebnis vor'm "babyfernsehen" wie Du so süß bemerkst: Ege war winzig wie ein Fisch und wir konnten nur die Wirbelsäule und zwei Händchen erkennen, er schlief auch wie Deins und der Arzt drückte auf ihn nieder und er schreckte auf und zappelte zart mit den Händchen, sah aus wie ein Fisch im Wasser. Von da an nannten wir ihn immer "kleiner Fisch" ("küçük Balik" auf Türkisch). :-D
ZUR FRUCHTWASSERUNTERSUCHUNG. Du wirst es nicht glauben, aber als Anfänger-Schwangere war ich sooo pingelig, daß ich den Profeßor mit meinen damals 27 Jahren regelrecht gedrängt habe eine machen zu dürfen, aus eigener Tasche sowieso. "Warum?" sagte er, es bestanden nur 1/1110 % Risiko zum Daum-Syndrom und 1/200 % Risiko für eine Fehlgeburt durch die Untersuchung.
(Die Zahl 1/1110 ist das Ergebnis vom sogenannten Tripple-Test. Normalerweise verlangen sie da keine Amniosynthese (also Fruchtwasseruntersuchung), aber das finde ich nicht befriedigend genug. Was wäre wenn ich die 1110. Mutter wäre. Ich finde in der Medizin ist viel zu vieles dem Schicksal überlassen und einfach nur in der grauen Zone.)
Ich sagte zum Prof. : Ich habe ganz am Anfang von der Schwangerschaft Alkohol getrunken (ohne Ahnung vom Baby) und meine Wohnung verpesten lassen gegen Ungezifer und ich konnte 3 Wochen nur schwer atmen. Und 1 zu 1110 Prozent Risiko sind mir 1 zu 1110 Prozent zu viel. Ich wüßte nicht was ich nach dem Ergebnis machen würde, aber ich würde trotzdem lieber ein definitives Ergebnis sehen. Damit man sich entscheiden oder sich gut für ein schwierigeres Leben vorbereiten kann.
Was eine mögliche Fehlgeburt angeht, vertraute ich meinem Bauch und meiner makellosen

Gesundheit. Mein Körper scheidet nix aus, sagte ich und Gott sei Dank behielt ich Recht, was nicht heißt ich hätte 48 Stunden nach dem Nadeleinstich nicht ganz doll gebangt und gebetet und mich kaum bewegt und viel Wasser getrunken um die verlorene Flüssigkeit schnell wieder zum Baby zu bringen. 8)
Es tat nicht doll weh, nur ein Pickser, aber ich unterstellte es mir hinzugucken, ich fror ein in meiner Haltung, damit die Nadel ja nix berürhrt drinnen. Ist schon sehr unangenehm das Ganze. 8O :???: Da darf ich Dich nicht anlügen, man bracht schon eine gewisse Überwindung und Beherrschung.
Der Prof. hatte eine sehr ruhige und leichte Hand. Die Schwester überreichte ihm, wenn ich mich recht entsinne, 3 grosse Spritzen zum nachfüllen. Dabei blieb immer nur die eine sehr lange Nadel im Bauch. Die hatte er ganz zu Anfang mit einem sehr plötzlichen, präzisen Ruck eingestochen. Er verfolgte jede Bewegung vom Ultraschall und war ganz vorsichtig und todernst. Es war wie ein Ritual. Im Raum schwebte der unendliche Respekt vor dem Menschenleben in mir. Alle bangten und beteten, daß der Kleine das heil durchsteht. Am Ende, dauerte ca. 15 Minuten, dachte ich, war gar nicht so schlimm, wie's aussieht. Es blieben kein Loch und keine Schmerzen. Sogar der Nadelstich war sofort verschwunden. Aber ich fühlte mich schwach und flau, wegen der Aufregung, dem Adrenalin. Ich fühlte mich überhaupt nach jeder Ultraschalluntersuchung schlecht. Mir war stundenlang schlecht, nachdem man mir auf den Bauch gedrückt hat. Vielleicht kommt Dir das bekannt vor.
Ich würd's bei einer 2. Ss nochmal machen laßen. Ich gehe gern auf Nummer sicher. Ich bin bei mir selber gegen Abrtreibung, aber ich weiß nicht ob ich stark genug wäre ein anderes Kind mit einer ganz anderen Zukunft aufziehen zu können, aber ich weiss auch nicht, (ich könnte es nur im kronketen Fall erfahren, was ich tun würde), ob ich es wagen könnte ein Leben zurückzusenden. Auf jeden Fall wäre es es Wert sich seelisch vorbereiten zu können.
Nach 3 Wochen hatten wir das Ergebnis, es sei alles okay und es sei definitiv ein Junge. Da waren wir traurig, denn wir wollten ein Mädel und ihr Name wäre auch schon parat: Duru (heisst "klar"). Aber jetzt lieben wir ihn natürlich über alles und unsere Augen füllen sich mit Freudentränen wenn wir ihn angucken oder nur an ihn denken. Er ist knapp 17 Monate.
Es wird schon gutgehen. Ich wünsche Dir viel Glück und Gesundheit. Möge Dein Baby ganz munter weitergedeihen.
Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Einblick verschaffen und Beruhigung spenden.
Alles Liebe
Dicle