Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Naja, wenn ich sowas lese, dann denke ich: Himmel, was haben es unsere Kinder gut - und wir machen uns Sorgen, weil sie in die Schule kommen. Was wären diese Kinder glücklich gewesen, hätten sie "nur" Schule machen müssen.

Salat
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Wußtet ihr übrigens, daß man im Mittelalter mit sieben Jahren seine Lehre antrat und dann nach weiteren sieben Jahren damit fertig war?

Salat

Ja, nü, im Mittelalter gehörten wir aber dann auch schon zu den Greisen, wenn wir überhaupt noch leben würden. Dass bei einer Lebenserwartung von etwa 30 Jahren die Uhr anders tickt, ist ja schon klar. :)

Ich bin auch Kindergartenfan. :jaja:

Und ich empfinde auch, dass die Kinder heute in der Schule mehr unter Druck gesetzt werden. Ich mein jetzt nicht unbedingt hinsichtlich Sozialkompetenz und Rangeleien auf dem Schulhof, die gab es früher auch. Aber der Lehrplan ist schon tough. Hatte ich doch früher in der 1. Klasse noch mal 2 Std. mal auch 3 Std. hat Laura jetzt jeden Tag mind. 4 Stunden, 2 x die Woche gar 5 Std. Die 2. und 3. Klässler haben teilweise gar 6 Stunden. Das gab es bei uns in der Grundschule nicht.

Wir hatten kein Englisch, das erste Zeugnis gab es Ende des 2. Schuljahres. Hausaufgaben hatten wir auch eher selten auf. Laura jeden Tag (außer Freitags) und teilweise in 2-3 Fächern gleichzeitig.

Und ich finde es geht von Kindergarten (0) auf Schule (100) in ein paar Wochen.

Ich fände eine standardmäßige Vorschule klasse. Vom Kindergarten noch einmal 1 Jahr Vorschule zum Üben.

Kinder brauchen Kindheit. Neugierde befriedigen ohne Druck (so lernt es sich doch am Besten) Interessen herausfinden. Spielen ohne Ende. Toben. Die Welt erleben.

Natürlich ist es mit der Schulzeit nicht vorbei mit der Kindheit, doch ich empfinde die Schulzeit schon auch einschränkend. Es gibt mehr "muss" als "darf und kann" alleine schon durch das Zeitfenster bedingt.

Laura ist nach wie vor das Kind, was sie im Kindergarten war. Etwas trödelig, verträumt, voller Phantasie, albern. Ich finde das grundsätzlich toll. Nur für die Schule und den Druck, ist sie dann eher oft noch ZU sehr Kind und sie muss sich vieles abgewöhnen, weil es von der Schule "verlangt" wird. Und das finde ich sehr schade.

Ich hätte ihr da wirklich noch 1-2 Jahre mehr unbeschwerte Kinderzeit gegönnt. Ja, wirklich gegönnt.

Liebe Grüße
Angela
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Ich fände eine standardmäßige Vorschule klasse. Vom Kindergarten noch einmal 1 Jahr Vorschule zum Üben.
Siehst Du, wir haben sie, und mir ist's auch nicht recht :heilisch:.
Wenn, dann sollte sie am Kindergarten haengen und nicht in der Grundschule untergebracht sein. Obwohl einige Schulleiter sich in unserer Stadt wuenschten, sie haetten auch gleich einen Kindergarten im Haus (das ist in einer der vier Schulen so, und alle finden es toll). Wenn die Vorschule quasi das erste Grundschuljahr ist, dann wird auch schnell der Leistungsdruck nach unten weitergereicht. Bei uns geht der Trend gerade zu "early literacy", und die Vorschueler verbringen doch einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit strukturiertem Lernen. 6,5 Stunden in der Schule, davon eine halbe Stunde Freispiel, eine halbe Stunde Ruhezeit, eine Stunde Pause, eine halbe Stunde Mittagessen --> macht immer noch vier Zeitstunden Unterricht.

Lulu
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Siehst Du, wir haben sie, und mir ist's auch nicht recht :heilisch:.
Lulu

:hahaha: Wie man's hat, gell? :)

Ich fänd's im Übrigen aber auch nicht schlecht, wenn die Vorschule am Kindergarten "hängen blieb". Erst einmal kein Wechsel von Bezugspersonen und Kindern. Quasi als zusätzliche Kindergartengruppe, eine Extra-Vorschul"klasse".

In Lauras Kindergarten hatten die zwar auch eine Art Vorbereitung auf die Schule. Im letzten Kindergartenjahr gab es die AG. Das war aber nur einmal die Woche für 2 Std. Entschieden zu wenig.

Insgesamt kommt es aber bestimmt auch auf die Schule an, wie sehr ein Kind seine Kindheit "abgeben muss" oder noch behalten darf.

Wir haben hier eine Klassenstärke von mittlerweile 31 Kindern und nächstes Jahr werden wir vermutlich bis zur Obergrenze aufgestockt. Es gibt nicht mehr nur DIE Klassenlehrerin, die zumindest in den ersten Jahren den Unterricht komplett macht. Laura hat bereits jetzt 4 verschiedene Lehrer, das erfordert ganz schön viel Flexibilität von den Kindern. Da war die AG des Kindergartens irgendwie nicht so wirklich vorbereitend, die sich mit 2 Erzieherinnen um 15 AG Kinder gekümmert haben.

Hach ja, im nächsten Leben (oder beim nächsten Kind :-D ) mache ich es besser. :umfall: :hahaha:
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Im nächsten Leben wünsche ich mir ein Lernumfeld für die Kinder,

- dass nicht in Klassen/Gruppen einteilt, sondern die Kinder individuell fördert.
- Lerngruppen statt alterskonformer Klassenverbände
- ...

Das Schulsystem so wie es jetzt ist, finde ich nur eins: gut verwaltbar ... kindgerecht ist etwas anderes ...

Ich finde, freie Schulen kommen dem schon recht nah was ich mir vorstelle. Aber die nächste ist zu weit weg und ich bin dann doch nicht mutig genug meine Kinder da hin zu schicken :o).

Aber das wollte ich damit gar nicht erreichen. Mir geht es eigentlich darum aufzuzeigen, dass die Kindheit lange nicht mit dem Schuleintritt vorbei ist ...
 
P

Paulchen

AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

Im nächsten Leben wünsche ich mir ein Lernumfeld für die Kinder,

- dass nicht in Klassen/Gruppen einteilt, sondern die Kinder individuell fördert.
- Lerngruppen statt alterskonformer Klassenverbände
- ...

Das Schulsystem so wie es jetzt ist, finde ich nur eins: gut verwaltbar ... kindgerecht ist etwas anderes ...

Ich finde, freie Schulen kommen dem schon recht nah was ich mir vorstelle. Aber die nächste ist zu weit weg und ich bin dann doch nicht mutig genug meine Kinder da hin zu schicken :o).

Aber das wollte ich damit gar nicht erreichen. Mir geht es eigentlich darum aufzuzeigen, dass die Kindheit lange nicht mit dem Schuleintritt vorbei ist ...



....und ich wünsch mir das schon in diesem Leben. Und versuche deshalb, Paul auf der Montessori einschulen zu lassen. Was nicht heisst, dass da alles perfekt ist. Aber zumindest wird es angestrebt, was du oben anmerkst.

Ich verstehe nicht, was Kindheit mit Lernen respektive Nicht-Lernen zu tun hat. Kinder lernen. Per se. Ob in Klassen oder nicht. Ob organisiert oder unorganiert. Ob sitzend, stehend oder liegend.

Klar ist das "organisierte Lernen" in der Grundschule anstrengender. Aber wenn man einen Kindergarten wie den unseren hat, der Lernen "verbietet" und "unterdrückt" und wissbegierige Kinder bestraft werden für ihre Wissbegier, indem sie ne halbe Stunde bei der Leiterin im Zimmer sitzen müssen - dann weiss man die Schule zu schätzen. Denn für das Kind ist das allemal freudiger, die Wissbegier, wenn auch sitzend, stillen zu können, als die Stagnation udn sogar Strafe für die eigene Intelligenz zu ertragen.

Aber wie alles im Leben ist auch das einfach individuell. Und ich meine immer doch, dass die Eltern, wenn sie ihre Kinder voller Liebe betrachten, mit all ihren Stärken und Schwächen, gut beurteilen können, wie weit diese sind. Nicht alle, aber doch die, die ihre Kinder von Herzen lieben, so wie die Menschen, die sich hier gefunden haben.

Kindheit und Schule schliessen sich nicht aus. Warum auch? Es ist ein begrenztes Zeitfenster in einem 24 Stunden Tag. Und daneben gibts noch ganz viel Zeit, die anders gefüllt werden kann. Mit Toben, mit Schreien. Mit Spielen, mit Träumen.

Katja
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

....und ich wünsch mir das schon in diesem Leben. Und versuche deshalb, Paul auf der Montessori einschulen zu lassen. Was nicht heisst, dass da alles perfekt ist. Aber zumindest wird es angestrebt, was du oben anmerkst.

JO, das steht in meiner "nächsten Leben" Liste auch ganz oben. Ich könnte mich jetzt sowas von in den Popo beißen. *grmpf*

Katja, es kommt auch immer auf das Kind an. Ein Kind, was wissbegierig ist und lernen will und dazu ausgebremst wird, ist an der Schule sicher besser aufgehoben, als ein Kind, was einfach diesen Wissensdurst (noch) nicht hat.
 
P

Paulchen

AW: Ein Kind braucht seine Kindheit ...

JO, das steht in meiner "nächsten Leben" Liste auch ganz oben. Ich könnte mich jetzt sowas von in den Popo beißen. *grmpf*

Katja, es kommt auch immer auf das Kind an. Ein Kind, was wissbegierig ist und lernen will und dazu ausgebremst wird, ist an der Schule sicher besser aufgehoben, als ein Kind, was einfach diesen Wissensdurst (noch) nicht hat.

Absolut. Und dann kommts noch auf den Kiga an.

Katja
 
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