AW: Durchschlafprobleme - bitte um Rat!!
Liebe Ela!
Es ist wohl eine Phase, eine sehr lange Phase. Das ganze 2te Lebenshalbjahr ist für viele Eltern und Babys ein einziges Schlafproblem.
Viel Stress verursachen die Zähne, die im anmarsch sind, die wachsen nämlich zumeist nachts und stören die Kleinen durch eine lästiges Ziehen und Druckgefühl im Zahnfleisch.
Zähnchenkriegen ist auch oft mit Schlaflosigkeit generell verbunden. Meine kleine Maus war wenn ein Zahn am Durchbrechen war auch oft stundenlang nachts wach und konnt nicht schlafen. Sie hat dann bei uns im Bett rumgewuselt und gebrabbelt, aber ans Schlafen war nicht zu denken. Das dauerte so lange bis der Zahn durch war, dann war der Spuk wieder vorbei und die Nächte wurden wieder einigermaßen ruhiger.
Ein weiteres Problem sind oft auch so kleinere Infekte mit Halsweh, Schnupfen und Husten, die durch den aufgebrauchten Nestschutz nun im 2ten Halbjahr auftreten. Solche Beschwerden stören natürlich auch besonders nachts, wenn man im Liegens schlecht Luft bekommt.
Große motorische und kognitive Entwicklungssprünge werden auch in den Traumphasen nachts verarbeitet. Das kindliche Gehirn übt im Schlaf praktisch weiter, was es am Tag so gelernt hat. Während einer Traumphase ist zwar die Motorik des Kindes gehemmt, das Gehirn führt aber trotzdem-quasi in Gedanken- neue Bewegungsmuster (wie robben, stehen, krabbeln und gehen) aus. Babys die grad eine neue Bewegungsart lernen, sind dann oft, wenn sie nach so ner Traumphase in eine Leichtschlafphase eintreten so "frustriert" und aufgewühlt, weil sie die neue Fortbewegungsart noch immer nicht beherschen, dass sie bei Mama Trost suchen wollen.
Ein weiterer Entwicklungsschritt, der in dem Alter geschieht, ist, dass Babys ab ca. 6 Monaten die geistige Fähigkeit haben ihre Eltern zu vermissen. Ein Baby liebt seine Eltern so sehr, dass es am liebsten jede freie Minute mit ihnen verbringen möchte. Sobald es nachts in einer Leichtschlafphase wach wird, vermisst es die Nähe seiner Eltern und ruft sie, wie tagsüber auch...es weint so lange bis die Eltern endlich kommen und dieses Gefühl des Vermissens weggeht.
All diese Dinge bringen den Schlaf von Eltern und Kindern oft völlig durcheinander und die einzelnen "Phasen" wechseln sich auch oft kontinuierlich ab, so dass die Durchschlafschwierigkeiten oft wirklich das ganze 2te Halbjahr andauern.
Versuch trotzdem herauszufinden, WELCHES Problem genau momentan für die Schlafprobleme verantwortlich ist und dort dann anzusetzen. Gegen Zahnweh helfen oft Globulis und pflanzliche Schmerzsalben.
Gegen das "Vermissen" der Eltern hilft oft ein Schmuseobjekt und beim lernen von motorischen Meilensteinen ist das Nuckeln (Schnuller!) noch immer ganz wichtig. Wenn all das nichts hilft, bleibt nur noch dein Trost als hilfe und das alte Müttermantra, das alles nur ne Phase ist, die auch wieder vorbeigeht.
Viel Geduld und viel schlafreiche Nächte wünsch ich dir und allen anderen "phasengeplagten" Mamis und Papis,
Johanna