Diese Schule bringt mich zur Verzweiflung

Schäfchen

Copilotin
Rita, Land haben wir hier auch. Busverbindungen sind na ja ... Glück im Unglück, dass wir jetzt den Bahnhof im Ort haben nach unserem Umzug. In der Anfangszeit mussten wir sie auch zum Zug fahren. Und da der nur stündlich fährt, musste sie halt den um halb sieben nehmen. Ich kenn das Elend ... Inzwischen bauen sie die Gesamtschule drei Orte weiter wieder mühsam auf, die sie vor ein paar Jahren schließen mussten, weil Schülerzahlen vor logischem Denken kam. Für meine beiden Großen zu spät. Die sind nun Pendelkinder. Weiterführende Schule vor Ort gibts keine.
 

Blümchen

Mama Biber
Mich erschreckt da soviele Menschen ganz ähnliche Erfahrungen machen. Wir sind wirklich offen in die Schulzeit gegangen, vorurteilsfrei- in der Hoffnung, dass sich Wege einfach finden, wenn das nötig ist.
Stattdessen kam das Kind heute wieder weinend aus der Schule, weil es im Ampelsystem abgestraft wurde, wegen einer Kleinigkeit, aber darum geht es nicht, es geht darum, dass sie jetzt Exempel statuieren wollen zur Abschreckung, damit die Irrsinnsampel wenigstens den Effekt hat, den sie sich davon versprechen: Kleine Roboter, die reibungslos funktionieren.
Ich könnte ein Buch schreiben und das nur über die vergangenen eineinhalb Jahre. Davor war alles prima. Andere Schulleitung, andere Klassenleitung. Jetzt ist jeden Tag Drama. Und das Kind thematisiert offen, dass ihm gerade der letzte Rest Freude an der Schule verloren geht.
Alternativen? Fehlanzeige.
Freie Schulen gibt es im Umkreis von 50km in die eine und 30km in die andere Richtung nicht. Wobei für uns ohnehin nur die Montessorischule eine Alternative wäre, das sind die 50km. Das andere wäre eine Waldorfschule und zwar eine vom versteinerten Weltbild. Da ich beruflich schon mit dieser Schule zu tun hatte weiß ich, dass sie für uns keine Alternative sein kann.
Und ansonsten: Mau. Nichts. Keine schönen Aussichten.
 

Monsy

Agent Amour
Es erschreckt mich immer wieder was unser System aus Kindern macht.
Meine Tochter mit 12 Realschule, kämpft sich durch. Sie bringt m.E. gute Noten mit nach Hause, sie sieht es anders.... eine drei ist nur gerade so ertragbar und bei allem schlechteren wenn es mal passiert geht die Welt unter.
Und der Druck der aufgebaut wird ist einfach fürchterlich.

Heute hat sie mir erzählt, dass ihre Biologielehrerin immer nur die Überschriften schreiben lässt, den Stoff nicht erklärt und teilweise auch noch erkilärt, dass das Buch und alles andres Unrecht hat. Die Physiklehrerin kriegt deswegen bereits die Krise, da im Mathematik-Naturwissenschaftlichenzweig das alles ja Zusammenhängt. Zwischenzeitlich stellt sich heraus, dass die Dame in der 6. Klasse den Stoff gar nicht komplett durchgenommen hat.
Und heute hat sie die Kids etwas gefragt, was sie nicht einmal durchgenommen hat.
Schauderhaft. Und seit sie in der der 7. Klasse ist, fällt noch mehr Unterricht aus, als in der 6. Heute hatten sie den ganzen Tag nur Vertretungslehrer und so geht das oft.

Ich wünsche euch allen gute Nerven und Durchhaltevermögen.
 

Nemo

nah am See
Ich bin dankbar, dass wir in einer nicht versteinerten Waldorfschule eine Alternative gefunden haben. Und glücklicherweise wieder ein Kind haben, das abgesehen vom morgendlichen Aufstehen, mit einem Lächeln in den Tag startet und gerne zur Schule geht....ich verstehe nicht, warum man sich in diesem Land so dagegen sperrt das Schulsystem einfach mal zu überdenken und anzupassen....
 

lulu

Königin der Nacht
Oh je!!!
Wenn ich das hier lese, schaetze ich mich um so gluecklicher, dass meine Kinder systemkompatibel sind, wie Ihr es hier nennt. Mir passt das System, und ihre Schule in dem speziellen System, zwar nicht, aber meine Kinder schuetteln das ab und gehen im Prinzip gerne hin. Ich versuche, so weit es geht, meinen Mund zu halten und nicht mehr all zu oft doof aufzufallen :zwinker:. Ich schaetze, dass die Kids einfach mit genau dem richtigen IQ gesegnet sind nicht viel tun zu muessen und trotzdem nicht hoffnungslos unterfordert zu sein bzw. sich einfach eigene Projekte zu suchen. (Gerade diese Woche haben wir 10 Pfund Mars Regulith bestellt und ein paar Wochen vorher irgendeinen irren Computerchip. Das ist zwar irgendwie teuer, aber dafuer brauchen wir keine x Hobbies oder Vereine oder Feriencamps fuer den kleinen, grossen Kerl.)

Das eine Mal, als Levin in der dritten Klasse nicht systemkompatibel war und im Prinzip die Hausaufgaben verweigert hat, hatte er einen wirklich verstaendnisvollen Lehrer, der nach Lernstandanalyse befunden hat, dass wir das Kind selber entscheiden lassen, wie viele Hausaufgaben er macht und welche eben nicht. Nach ein paar Monaten war der Spuk vorbei und er hat im Prinzip wieder normal Hausaufgaben gemacht. Vielleicht sollte ich den Lehrer noch mal aufsuchen und mich im Nachhinein fuer die flexible Vorgehensweise bedanken?!! Und das nachdem er eigentlich aus der sechsten/siebten Klasse kam und zum ersten Mal so kleine Pimpfe bekam. :herz:

Viel Geduld und Gelassenheit Euch allen!
Lulu
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
Ich finde vor allem schlimm, das wir diese Schule ja noch anders kennen. Jana war dort ja auch 4 Jahre. Mit den selben Lehrern. Da war die Klasse aber so pflegeleicht und Jana ja auch so problemlos, das ich da nur selten gestöhnt habe. Lena geht gerne in die Schule, immer noch. Aber mich treibt sie gelegentlich mit ihrer "eine drei-vier reicht doch völlig"-Einstellung in den Wahnsinn. Während Jana mich mit dem genauen Gegenteil nervt: die kommt mit 3 Fehlern im Vokabeltest nach Hause und hat Weltuntergang ...

Auf der IGS hingegen habe ich vor 20 Jahren mein Abitur gemacht und etliche meiner alten Lehrer gibt es dort sogar noch. Wobei Janas Mathelehrer anscheinend noch arbeitet, obwohl der schon in Rente sein müsste. Ich habe diese Schule geliebt, obwohl sie damals "Idioten-Gesamt-Schule" genannt wurde von Schülern der anderen Schulen. Damals war das Konzept auch noch nicht so gefragt. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten auf dieser Schule, angefangen bei der Orchesterklasse bis zu der Möglichkeit für ein halbes Jahr als Austauschschüler nach Spanien zu gehen. Klar wird auch an der Schule mal gemobbt, aber sie gehen wirklich dagegen an und bis jetzt auch erfolgreich.
 

Su

Das Luder
Wir haben ja auch ganz unvoreingenommen Yannick und Larissa erstmal am Ort in die Schule gesteckt, ich hielt alle Eltern die Intelligenztests ihrer Kinder vornehmen für na ja :lach: und dachte läuft schon, habe ja ganz liebe normale Kinder, wir Eltern sind auch ganz okay was soll da schon schief gehen.

Was dann alles im Einzelnen schief gegangen ist, das lässt sich gar nicht kurz erklären:umfall:

Jedenfalls geht Yannick getestet;):kugeln: auf die Montessori Schule und Felix haben wir gleich dort eingeschult. Diese Woche ist Themenwoche zum Thema Energie, also kein Unterricht und was sagt Felix gesern Abend :heart: "Mama habe ich morgen wieder Freiarbeit?" Er geht so gerne und liebt es in der Freiarbeit in seinem Buchstabenheft zu arbeiten, oder auf dem Tausenderteppich und sich selber die Welt der Zahlen und Buchstaben zu erschließen ohne Frontalunterricht 100 x das A zu schreiben:bravo:
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
Sowohl Montessori als auch Waldorf gibt es hier nicht. Lenas Freundin ging jetzt ein paar Wochen auf die Waldorf-Schule in Oldenburg. Eine Stunde Fahrt morgens, eine Stunde Fahrt nachmittags. Das ging nicht gut.
 
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