Bücher zum Thema Hochsensibilität

Lucie

Digitaler Dinosaurier
das Thema wird inzwischen sehr populär durch sämtliche Medien und Gruppen gejagt. Die Fragen und Darstellungen sind teilweise so gestellt dass sie keinerlei valide Kriterien sondern jede Menge subjektiver Fragen enthalten bei denen jeder bei der Auswertung zum hs wird.
Viele Leute die sich als Fachmenschen für Hochsensibilität verkaufen (muß man leider so ausdrücken) fehlt ausserdem Fachwissen in anderen Bereichen die aber zur Abgrenzung der Phänomene definitiv notwendig wären. Nur diese sog. Fachleute verfügen weder über psychologische noch medizinische Studiengänge noch Selbsterfahrung, therapeutische Ausbildung/ Weiterbildung, dafür aber über viel Sendungsbewußtsein und noch mehr Selbstbewußtsein und gute rhetorische Fähigkeiten.
Leider ist das Thema auch gut geworden um viel Geld zu verdienen bei wenig Basisqualifikation.
Schaut euch immer an wer da was schreibt und was die Leute bis dahin gemacht haben. Ob sie eine therapeutische Ausbildung haben, vielleicht ein Psychologiestudium, vielleicht eine Zusatzausbildung an einem anerkannten Institut (und viele Institute schmücken ihre Dreitagesfortbildungen mit sehr klangvollen Titeln...)...
Ich hab inzwischen die tollsten Schoten erlebt, wo ehemalige kaufmännische Angestellte oder Arzthelferinnen o.ä. nach zwei Wochenendseminaren plötzlich hs-coach waren usw. . Sind aber nicht in der Lage Übersensibilitäten von Wahrnehmungsstörungen und hochsensible Personen von Frühstadien einer psychiatrischen / psychosomatischen Erkrankung abzugrenzen. Da wirds dann halt verantwortungslos.
Die "Szene" versucht auch gerne aus einer Eigenschaft hs eine Überdeutung zu machen, da wird es dann ein hsp - eine hochsensible Person. Auch das eine linguistische Feinheit mit der man gut einen neuen Terminus einer Besonderheit installieren kann.
Und was auch immer gerne behauptet wird - und was nirgends in der wissenschaftlichen Fachliteratur zu finden ist: nicht alle hs sind auch auch hb.
Ein Teil der Hb sind hs - aber anders rum stimmts nicht. Und erst recht nicht zwingend.
Dass es die Phänomene der Hochsensibilität gibt ist auch in der Medizin und Psychologie nicht bestritten.
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
Lucie, deshalb habe ich mir vorerst ein Buch bestellt von S.Harke
Hast Du vielleicht interessante Ansätze für mich?
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
ich bin da selbst nicht so sehr bewandert, da es nur ein Randbereich ist. Allerdings stelle ich eben eine zunehmende Vereinnahmung des Hb-themas durch HS-Leute fest obwohl das wissenschaftlich in keinster Weise bisher festgeschrieben ist. Es gibt unter diesen Leuten Autoren die behaupten jeder HS sei hb - das wird selbst in den Hbgruppen vehement von vielen Betroffenen oder Eltern bestritten.
Es ist halt schwierig weil vielen Autoren das Wissen um andere Bereiche fehlt die im Prinzip die gleichen Phänomene nicht als hs sondern medizinisch abhandeln. Ich kenne z.B. Aspergerautisten die stinksauer sind und sagen was bei ihnen als Symptombeschreibung daherkommt werten die Hs-leute als Merkmal und machen eine Exklusivgeschichte daraus. Es gibt auch im neurologischen Bereich Phänomene von Reizoffenheit oder Übersensibilität gewisser sensorischer Wahrnehmungen die im Hs-kontext Aufnahme gefunden haben.
Am wichtigsten ist die psychogene Komponente des Ganzen und ich bin dem durchaus nicht ablehnend gegenüber eingestellt aber ich muß auch von aussen betrachtet für mich feststellen, dass manche Leute die sich als HS bezeichnen, von einem Psychiater eher als neurotisch eingestuft würden mit einer durchaus überstiegenen Selbstwahrnehmung und narzistischer Auslegung... es gibt auch Untersuchungen die in dieser Richtung erhöhte Marker gefunden haben... andererseits kommt man mit solchen Betrachtungsansätzen wieder sehr schnell zu der Frage was normal ist, wieviel Abweichung von der Normalität eine Diagnose darstellt, ob man nicht einfach am besten verschiedene Denkansätze nebeneinander stehen lassen kann, leben und leben lassen. Für mich ist das Ziel also nicht, irgendwem irgendwelche Gefühle/Symptome streitig zu machen oder einzuordnen, sondern bestenfalls neutral zu betrachten und einen individuell kompetenten Umgang damit zu eröffnen.

im Sommer findet ein Kongress über HS statt bei dem sich so tummelt was sich in Deutschland zu dieser Szene zugehöríg fühlt, da wird ein gutes Spektrum geboten. Ich persönlich finde die Arbeiten von Dr. Konrad sehr spannend, wer mich kennt weiß dass ich auf die "feinstofflichen" Auslegungen typmäßig nicht so fliege, Dr. Konrad geht das Ganze u.a. von der neuropsychiatrischen Seite an, damit kann ich mehr anfangen ;).
 
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