Belohnung/Strafe

lena0809

Dauerschnullerer
Hallo an alle,

bitte hilft mir beim Denken, ich habe da einiges an Chaos im Kopf seit gestern und auch sonst zu dem Thema und weiß nicht ganz, wie ich das ordnen soll...

Elias geht ja in die Krippe noch bis zum Herbst. Einiges ist in der Zeit gewesen, ich gelte wohl als der Alternativdrache dort ;), er hat eine Pädagogin, die er sehr, sehr mag und die wir alle eignetlich super lieb finden und mögen. Er hat viel Kontakt zu ihr, sie bestimmt sein Krippenleben zu 80%.

Nun ist es so, dass gerade sie mit Belohnung/Strafe arbeitet, was mir nicht immer so gefällt. Als er dabei war, sauber zu werden, hat sie mit Belohnung gearbeitet und ich ließ mich davon überzeugen, dass es klappen würde, auch wenn ich nicht ganz sicher war. Er war in 2 Wochen Tag und Nacht sauber. Ich glaube, das wäre auch ohne die Belohnungen passiert und er hat tatsächlich - wie sie gesagt hat - nach einer kurzen Zeit schon vergessen, dass der Art des Klogehens belohnt wurde und verlangt nichts mehr. Ok, soweit so gut...

Nun habe ich ihn gestern abgeholt, die Kinder waren im Garten. Meiner kommt mir von oben entgegen genau mit dieser Pädagogin. Ich dachte, sie wären auf dem Klo gewesen. Sie darauf hin, dass er in voller Absicht einem Mädchen Sand in die Augen geworfen hätte und sie hätte ihn nach oben gebracht und ihn zum Nachdenken verdonnert. Ich war in dem Moment zu müde um zu diskutieren, also Kind genommen und weg.

Später meinte Elias, das Mädchen hätte ihn geschlagen (in dem Fall glaube ich es ihm, sie ist wirklich etwas kratzsbürstig, er hatte letzte Woche eine Kratzspur quer über das Gesicht von ihr) und er hätte sich schliesslich nur "gewährt". Ich bin auch kein Fan von "Aug ums Aug", aber ok, sie hat angefangen.

Irgendwie mag ich die Lösung der Pädagogin nicht. Ich habe schon viel darüber nachgedacht, wie ich überhaupt so was lösen kann, wie man einem 3jährigen etwas klar macht, ohne ihn jetzt zu konditionieren, sondern damit er das wirklich begreifft (wenn er das schon kann). Elias kann sich super ausdrücken, man kann mit ihm schon richtig diskutieren, aber ich glaube nicht, dass er wirklich versteht, dass das eine "Strafe" war und was diese bringen sollte...Ich habe es bis jetzt eher als Ursache/Wirklichprinzip gesehen, wenn er einiges macht, passiert halt darauf hin xy. Wenn er sich nicht beeilt zb, kommen wir zu spät zu einem Ereigniss, welches mag etc... Aber hier... weiß ich nicht..

Wie macht ihr das? Gibt es eben eine Belohnung/Strafe? Ich wäre da für Gedanken sehr dankbar, irgendwie möchte ich heute auch mit der Pädagogin reden, mag aber schon halbwegs geordnete Gedanken dabei haben...

Danke und liebe Grüße,
Lena.
 

Rona Roya

Gehört zum Inventar
AW: Belohnung/Strafe

Hallo,

also, ich finde, die Erzieherin hat schon richtig gehandelt.
Was Dein Kleiner getan hat, war auch nicht in Ordnung- egal ob das Mädel ihn zuerst geschlagen hat oder nicht.

Ich habe meinen Kindern immer gesagt, daß sie, wenn sie von anderen Kindern geschlagen werden, laut rufen sollen:"das darfst Du nicht! Du darfst nicht schlagen!STOPP" oder ähnlich und es der Erzieherin melden sollen.

Und nicht mit Gewalt zurück antworten!

Da habe ich angesetzt- und es hat sehr gut funktioniert.

Bei dem Gespräch mit der Pädagogin würde ich nur erwähnen, daß besagtes Mädel Deinen Sohn zuerst geschlagen hat und daß bitte mit ihr auch noch darüber geredet werden soll. Daß sie nicht schlagen darf.

Aber ich würde die "Strafe" von Deinem Sohn nicht kritisieren- er hat etwas getan, was nicht okay war und wurde aus der Situation entfernt.

Liebe Grüße
 

lena0809

Dauerschnullerer
AW: Belohnung/Strafe

Danke für die Antwort...

DAss Elias was gemacht hat, was nicht ok ist, ist außer Frage... Ich bin prinzipiell eher der Typ, der aufs "zurückgeben", "währen" gar nicht pocht, ich war auch als Kind jemand, der eher weggegangen ist, als eben zurück zu schlagen... Ich versuche auch ihm zu vermitteln, dass ich das nicht mag und will und er bitte anders seine Wut ausdrücken soll...

Ich mag die Pädagogin sehr und sie ist eigentlich die, die immer am besten reagiert. Aber irgendwie hatte das gestern bei mir... einen negativen Beigeschmack hinterlassen... Ich weiß nicht wirklich, ob Elias da was gelernt hat, ob er in seinem Altern begreiffen kann, was "Strafe" ist... Ich weiß eben auch nicht, was sie oben gemacht haben und wie er überhaupt aus die ganze Situation reagiert hat...das möchte ich heute erfahren und ihr auf keinen Fall irgend ein "Vorwurf" machen...
 

nic

Dauerschnullerer
AW: Belohnung/Strafe

:winke:

Bei uns wird das genauso gehandhabt.
Ich finde das auch in Ordung so.

Das Kind wird ja nicht von der Erzieherin wortlos reingezerrt (um es mal übertrieben auszudrücken) sondern sie erklärt ja dabei, warum das jetzt so passiert.
Ich kenne dein Kind nicht, aber MEINER hätte - auch mit 3 - verstanden um was es geht. Zumal du ja nicht weißt, wie oft sowas schon mit deinem Kind beredet wurde.
Versteh mich nicht falsch - ich will dir keinen kleinen Tyrannen unterstellen :)
Aber es kann doch sein, dass es bisher auch schon mal zu "Zwischenfällen" gekommen ist und das eben ohne Strafe geklärt wurde. Nur bekommt man das als Mutter oft nicht mit.

Und zu guter Letzt ist es ja auch so, dass die Regeln für alle Kindergartenkinder gleich sind. Ebenso die Konsequenzen. Mit dem einen Kind zu diskutieren, weil es sich gut ausdrücken kann und ein anderes aus dem Garten verbannen, weil es eben sprachlich nicht so fit ist, wäre nicht richtig

lg,
 

Su

Das Luder
AW: Belohnung/Strafe

Ich halte von dieser Erziehungsmethode im Krippenalter überhaupt nichts! Und finde es nicht richtig, ein Kind in diesem Alter versteht das noch nicht. In dieser Situation lässt man ihn mit dem Erlebten alleine, er wird noch nicht in der Lage sein, die Situation in der Komplexität zu erfassen und zu verarbeiten, besonders wenn er sich auch noch ungerecht behandelt fühlt.

Su,
Gegener von Ferbern, stiller Stuhl und Auszeiten
 

lena0809

Dauerschnullerer
AW: Belohnung/Strafe

Mein Kind ist eigentlich ein recht umgänglicher, man kann ihm vieles erklären, er ist eben sprachlich sehr fit und versteht sicher viel. Ob er aber von seiner Entwicklung her wirklich das so begreifen kann, das weiß ich nicht und kenne mich mit Kinderpsychologie eben zu wenig aus...

Ich weiß nicht, wie oft so was vorkommt, meist wird es mir ja berichtet und das ist selten (in diesem Jahr 1 Mal). Diese selbe Mädchen hat ihn eben schon verletzt und ich weiß, dass er sie nicht wirklich mag, mag sein, dass er eben gerade bei ihr mehr reagiert hat...

Mir geht es wirklich nicht darum, jetzt mein Kind als gut und das andere als böse oder gar nicht Pädagogin als solche zu bezeichnen. Ich weiß aber von alternativen Pädagogikmomenten, dass eben das Belohnungs- Strafsystem einfach als nicht zielführend angesehen wird, aber mehr nicht. Schwer auszurcüken, weil ich weiß, es steckt mehr dahinter, nur ich weiß eben nicht was :) Einfach mal ein etwas anderes Denken...schwer auszudrücken...aber danke auf jeden Fall...
 

lena0809

Dauerschnullerer
AW: Belohnung/Strafe

Ich halte von dieser Erziehungsmethode im Krippenalter überhaupt nichts! Und finde es nicht richtig, ein Kind in diesem Alter versteht das noch nicht. In dieser Situation lässt man ihn mit dem Erlebten alleine, er wird noch nicht in der Lage sein, die Situation in der Komplexität zu erfassen und zu verarbeiten, besonders wenn er sich auch noch ungerecht behandelt fühlt.

Su,
Gegener von Ferbern, stiller Stuhl und Auszeiten

Danke, genau das wollte ich hören :) Nicht, dass ihm "Unrecht" getan wurde (was aus seiner Sicht ja durchaus der Fall war), sondern meine Vermutung ist einfach, dass das in dem Alter einfach nichts wirklich bringt...

Aber wie löst man so was besser? Kind zu sich holen, aus der Situation bringen und das wars?
 

Mamaaaa

Familienmitglied
AW: Belohnung/Strafe

Ich halte von dieser Erziehungsmethode im Krippenalter überhaupt nichts! Und finde es nicht richtig, ein Kind in diesem Alter versteht das noch nicht. In dieser Situation lässt man ihn mit dem Erlebten alleine, er wird noch nicht in der Lage sein, die Situation in der Komplexität zu erfassen und zu verarbeiten, besonders wenn er sich auch noch ungerecht behandelt fühlt.

Su,
Gegener von Ferbern, stiller Stuhl und Auszeiten


Aber ist Elias nicht "schon" 3 Jahre, also aus dem klassischen Krippenalter raus? Jetzt beginnt das Kindergartenalter :cool:

Ich habe es so verstanden, dass die Erzieherin bei ihm oben blieb. Da wird sie ja auch noch mal mit ihm geredet haben. Das Kind alleine lassen fänd ich auch nicht gut.
 
Oben