Baufinanzierung

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Fanni

Wir haben gerade große Probleme mit unserer Finanzierung des Hauses. Den ersten Baufinanzierungsberater haben wir auf Empfehlung gewählt. Da sich dieser aber nicht im Geringsten mit dem Thema auskannte, vielmehr nur ein Mittelmann darstellte und daraus resultierend uns absolut fehlberaten hatte, sind wir zu dem Baufinanzierungsberater der Hausbaufirma gewechselt. Nun stellt sich einer Folgendes vor: Wir besprechen die Finanzierung bis ins Detail, alles wird fertig gemacht und nach einer Woche schickt er uns auf Betteln die Berechnung zu. Uns blieb fast die Luft weg: Er hat auf einmal zu den 2 KfW- Darlehen + 1 Annuitätendarlehn ein Vorausdarlehen eines Bausparers genommen. Sicher hatten wir über den Bausparer gesprochen, den wir anlegen wollten. Aber dieser sollte den größten Teil der Restschuld tragen und keinesfalls als Vorausdarlehen eingesetzt werden. Nun verlangen wir seit Wochen eine Erklärung vom Berater - keine Reaktion. Gestern habe ich eine E-Mail vom 22.10. gelesen, dass unsere Finanzierungsbestätigung vorliegt und eine Erklärung zu meinen E-Mails am nächsten Tag folgt. Heute ist ganz sicher nicht mehr der „nächste Tag“ und es liegt - erwartungsgemäß - keine Erklärung vor. Nun habe ich mich belesen und weiß, dass dieses Vorausdarlehen eines Bausparers das schlechteste ist, was man machen kann. Ich verstehe bis heute nicht, wie unendlich dreist man sein kann und dies einfach so nachher in die Finanzierungsanfrage einbauen kann.

Nun haben wir wirklich keine Nerven mehr noch einmal alles durchzukauen und hoffen, dass der Typ alles noch ändert. Meine E-Mail an ihn finde ich aber noch was wackelig - kann da mal bitte einer drüber schauen und seine Meinung äußern? Merci.

Guten Morgen Herr …,

bitte geben Sie uns Bescheid, wie es sich mit dem Bausparer verhält. Nunmehr liegen uns zwei weitere Angebote von Banken vor, die die Finanzierung mit unter 630,00 Euro mtl. planen können. Wir hatten immer wieder betont, dass wir 600 Euro monatlich einplanen zzgl. dem Bausparer, der nach 15 Jahren die Restschuld abdecken soll. Nach dem nunmehr von Ihnen gewählten Modell nehmen wir aber bereits ein Vorausdarlehen in Anspruch, welches dann den Zweck nicht mehr erfüllt. Neben den 680 Euro können wir uns einfach keinen ausreichenden Bausparer mehr leisten. Schließlich dürfen wir nicht unser gesamtes zur Verfügung stehendes Einkommen einsetzen; wir tragen Verantwortung für unsere Tochter. Diese Finanzierung können wir daher keinesfalls durchführen. Auch wird es große Probleme damit geben, dass meinen Angaben zum Eigenkapital offenbar seitens der Bank keine Berücksichtigung geschenkt wurde. Wir haben keine 3 T€ abrufbereit, damit wir die ersten Kosten selbst tragen können. Nachdem ich mich beim Notar direkt über die Kosten informiert habe, kann dieser meine Berechnung mit ca. 3.000,00 Euro nur bestätigen. Allein die Kosten für die Eintragung der Grundschuld sind weitaus höher wie die Bank annimmt, da hier nicht nur der Grundstückskaufpreis eingetragen wird. So wie derzeit geplant, verrennen wir uns hier ordentlich. Die angebenen 3 T€ sind für die gesamte Bauzeit als Minimum angegeben, da wir hier jeden Monat Baumaterial "nebenbei" kaufen. Insgesamt werden wir wohl deutlich über 3 T€ liegen, jedoch noch nicht heute.

Wir brauchen wirklich die Information zum Bausparer, damit notfalls die Bank entsprechend informiert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Baufinanzierung

Fanny,
zu deinem Schreiben kann ich Dir weiters nix sagen - nur zu der Form.

Wenn das wirklich so brisant und dringend ist, dann dürft ihr das nicht als Email schicken. so locker sind die Zeiten inzwischen auch nicht. Ihr seid Bauherren, keine Studenten in der WG mehr und es geht um viel Kohle.

Also solltet ihr meiner Meinung nach solch ein Schreiben neverever als Email sondern als förmlichen Brief aufsetzen, eine Fristsetzung für eine Antwort reinsetzen und das Ganze per Email mit Rückschein versenden. Und dann ggf. je nachdem wie die Sache zu werten ist auch mit Anwalt nach Ablauf der Frist drohen.

Würdet Ihr auf eine unbequeme Email reagieren? Ihr habt es mit Geldleuten zu tun, nicht mit Freunden. Die sitzen das doch alle aus, sitzen am längeren Hebel und IHR seid denen doch letztendlich wurscht. Euer Geld zählt und die Provision, nicht dass es Euch gutgeht.

also mal schnell Abschied von der Naivität und rein in die Puschen :wink:
 

helenahg

Familienmitglied
AW: Baufinanzierung

Ich muss Lucie da vollkommen recht geben. Noch dazu hat man bei solchen Finanzierungsverträgen üblicherweise ein Rücktrittsrecht von 2 Wochen. Alleine deshalb müsst ihr euch schon ranhalten. Denn wenn ihr euch "verausgabt", ist das ein echtes Problem (15 Jahre sind eine lange Zeit, kein überschaubarer Zeitraum mehr).

...und das Ganze per Email mit Rückschein versenden.

Natürlich Einschreiben nicht Email :zwinker:.

Ich weiß gerade nicht genau, was in den 3T€ drin ist, aber grob kann man als Erwerbsnebenkosten mit ca. 11% rechnen (wenn noch ein Makler beteiligt ist). Und das sollte die Bank wissen. Nur, dass die Bank das nicht finanziert, da dafür kein Gegenwert zur Verfügung steht. D.h. die Erwerbsnebenkosten senken das Eigenkapital. Gleiches gilt auch, falls ihr eine neue Küche da rein plant, interessiert die Bank auch nicht bei der Finanzierung, (obgleich sie das interessiert, solltet ihr das Haus mal nicht mehr halten können. Dann ist sie nämlich fest mit dem Haus verbunden und darf nicht rausgenommen werden :ochne:, was ich unverschämt finde, wenn sie sie nicht finanzieren).
 

helenahg

Familienmitglied
AW: Baufinanzierung

Heidi war schneller :zwinker:

Ich würde mir trotzdem parallel überlegen, ein weiteres Angebot einzuholen, damit ihr ggf. noch eine Finanzierungszusage habt, falls ihr nicht mit dem Berater weiter kommt. Die parallel Zusage müsst ihr ja nicht annehmen, falls das andere Angebot doch noch in Ordnung ist. Nur es dauert halt auch meist ca. eine Woche, bis ihr eine Zusage habt.

Ach ja, KFW-Darlehen haben einen guten Zinssatz, können aber nicht angepasst werden, d.h. wenn das Einkommen mal steigt und ihr wollt den Tilgungssatz erhöhen, um schneller runter zu kommen, könnt ihr das dort nicht. Wollt ihr den mal senken, weil es eng wird, auch nicht. Wenn ihr ohnehin keine Tilgungssatzänderungen machen wollt, dann ist es im Allgemeinen (euren speziellen Fall kenne ich ja nicht) eine gute Wahl.
 

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Baufinanzierung

:winke:

wenn es uns beträfe, würde ich kurz und knapp schreiben:

SgH sowieso,

der von Ihnen aufgestelle Baufinanzierungsplan entspricht nicht
dem, was wir in unserem gemeinsamen Gespräch festgelegt haben.

Eine monatliche Rate in der Höhe zu zahlen ist uns - wie Sie wissen - nicht möglich.

Der Bausparvertrag (Bausparer seid ihr)sollte bei
Zuteilungsreife zur Tilgung eingesetzt werden, es sollte nicht vorher schon ein
Darlehen in Anspruch genommen werden.

Wir erwarten Ihren Anruf bis zum .....

MfG

Aber sag mal, sorry, wenn ich so direkt nachfrage, wird das also eine
100%ige Finanzierung ohne jegliches Eigenkapital??

Also müsst ihr selbst die bspw. Architekten/Planungskosten und die Kosten
für die Grundschuldbestellung schon finanzieren?

Puh, also ehrlich, das wär mir viel zu gewagt.

Und 3.000€ selbst für Material "nebenbei" wird doch nicht reichen?!

Sprecht doch mit eurer Hausbank, lasst euch dort beraten, die kennen
eure wirtschaftlichen Verhältnisse besser als der externe Berater..

Mit wem ihr nachher finanziert, ist ja dann eure Angelegenheit...

LG
Heike
 
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Fanni

AW: Baufinanzierung

:umfall:

Oje, was haben wir uns da angelacht.. :rolleyes:

Okay, ich habe den jetzt nach dem Zugangsdatum der Finanzierungsbestätigung gefragt. Den Rest mache ich dann per Einschreiben/Rückschein sowie per E-Mail. Dies dürfte ausreichend sein.

Wir haben am Montag einen Termin bei der Sparkasse und hoffen, dass sich der Tipp meines Chefs rechnet. Diese sollten derzeit für unsere Bedürfnisse die Besten sein.

Es ist schon komisch: Der erste Berater hatte uns 590 Euro monatlich ausgerechnet. Der Typ ist bei 680 Euro. Und angeblich immer das beste Angebot.. :bruddel:
 
F

Fanni

AW: Baufinanzierung

@finchen2000

Danke für den Text. Ist echt voll peinlich, dass ich grad auf dem Schlauch stehe, obwohl ich doch von Hause aus da gerade fit drin bin..

Zu deinen Fragen:

Es wird keine 100 % Finanzierung, wir sind erinnerlich bei 80 %. Das Eigenkapital ist zwar äußerst gering angesetzt, dies aber einfach aus dem Grunde, da ich absolut nicht einschätzen kann, was wir bis Fertigstellung des Hauses an Eigenmittel einbringen werden. Das wird sicher viel mehr werden. Da ein Betrag angegeben werden musste, haben wir uns für den geringsten Betrag entschieden. Die Eigenleistung macht bei uns eigentlich das Rennen.

Der erste Berater meinte, wir müssten nichts selbst zahlen, das Darlehen würde uns zustehen, egal für was. Wir bräuchten nur Rechnung otc. vorlegen und schon fließe das Geld. Wie und wann wir unser Eigenkapital einsetzen, interessiere die Bank nicht, die wollen lediglich Nachweise sehen. Der zweite Berater meint, dass wir in jedem Fall die Kosten des Notars inkl. Gerichtskosten selbst tragen müssen. Und ehrlich gesagt: Dass ist mir dann auch etwas zu gewagt.

Ja, zur Hausbank gehen wir ja nächsten Montag - in der Hoffnung, dass die nicht noch teurer werden. Meine Güte macht einen das fertig..
 
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