Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

rosa

Dauerschnullerer
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

die frage ist, besteht dieser druck, weil Marlene noch jung ist (dez. ist wirklich jung) oder besteht er, weil es fuer den kindergarten mit aufwand verbunden ist? wobei ich es nicht verstehe, wenn du sagst, sie haben immer eine lange warte liste...

warum willst du sie schon einschulen? ist sie sehr fit?

LG
 
M

Märilu

AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Wieso ist das Vorschulprogramm mit Druck verbunden? Das ist doch ein Angebot, viele "Musskinder" sind überfordert und auch damit müssen die Erzieherinnen umgehen können.
Ist es denn schon dermaßen schulisch gestaltet?
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Die Frage ist ja nun, ob sie wirklich noch schlechter mit den Erwartungshaltungen und Aufgaben klar kommt oder ob die Messlatte fuer sie hoeher liegt, weil sich der Kindergarten zunaechst gegen Marlene im Vorschulprogramm gestellt hatte?
Wenn es fuer sie eine Ueberforderung darstellt, waere es imho wirklich besser sie wieder rauszunehmen und die vorzeitige Einschulung vorerst auf Eis zu legen. Das Argument, dass auch Muss-Kinder ueberfordert sein koennten, zaehlt fuer mich nur in der Hinsicht, dass das Vorschulprogramm vielleicht nicht gut konzipiert ist. Ansonsten tun mir die ueberforderten Musskinder eher leid, weil es fuer sie keinen Weg da raus gibt.

Lulu
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Ach, so richtig kann ich das gar nicht formulieren. Ich war so froh, daß dieses ewige Rumgerede vor einigen Wochen endlich ein Ende gefunden hat und Marlene in die Vorschulgruppe aufgenommen wurde. Wie gesagt möchte ich überhaupt nicht dringend und unbedingt eine vorzeitige Einschulung und im Augenblick würde ich Marlene auch nicht komplett als schulreif bezeichnen. Ich wollte ihr einfach nur die Möglichkeit geben, falls sie nächstes Jahr so weit sein sollte und die Schule ihr ok gibt, daß sie vorher eben das Vorschulprogramm mitgemacht hat.

Der Kindergarten äußert sich so, daß sie den Eindruck haben, Marlene wäre innerlich unglücklich. Sie würde vieles innerlich nur widerwillig, nach außen hin aber mit einem Lächeln tun. So etwas ist zum einen natürlich schnell gesagt/interpretiert, wenn man ohnehin dazu neigt, Marlene zu klein für das Vorschulprogramm zu empfinden. Zum anderen habe ich immer im Kopf, daß jeglicher "Widerstand", den ich gegen Meinungen/Entscheidungen des Kindergartens leiste, schlußendlich auf Marlene zurückfällt und sie es "ausbaden" muß.

Daher habe ich mich nach einem Gespräch mit Marlene gefügt und sie wieder aus der Vorschulgruppe genommen. Marlene selbst hat gesagt, daß sie nicht gern zum Vorschulunterricht geht. Sie mag die Leiterin des Kindergartens, die den Kurs leitet, nicht allzu gut leiden, sie ist ihr zu streng. Und ihr Freund, der reguläres Vorschulkind ist, ginge auch nicht gern hin. Mehr hat sie dazu nicht geäußert. Schlußendlich hat sie sich gefreut, daß sie nun nicht mehr hingeht. Ich möchte nichts unterstellen, wirklich nicht, aber ich denke trotzdem, daß ein Kind sehr feinfühlig für Meinungen/Ansichten der Erzieher ist, die täglich mehrere Stunden mit dem Kind verbringen und daß Marlene sich vielleicht auch unwohl in der Vorschule gefühlt hat, weil sie merkt, daß sie dort nicht "hinpasst".

Druck und Pflichten der Vorschulkinder bestehen mehr darin, daß beim Verteilen von etwas verantwortungsvolleren Aufgaben, die die Kinder vielleicht ungern machen, dazu erwähnt wird, daß sie ja bald in die Schule kommen und das dann aber schon können müssen. Marlene hat bei so etwas dann wohl eher stur bzw. gar nicht reagiert und einfach ignoriert. Ich kenne dieses Verhalten von ihr auch zu Hause, daß sie auf Bitten/Ermahnungen meinerseits einfach überhaupt nichts sagt oder tut und sich ablenkt. Wenn ich zurückdenke, hat dieses "Bockigsein" zu Hause aber erst vor einigen Wochen begonnen. Vielleicht hängt auch das mit dem Vorschuldruck zusammen.

Ich fühl mich im Augenblicke in bißchen überfordert mit der Situation - irgendwie wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht.

Bißchen wirr, ich weiß. Trotzdem danke für's Zulesen.
:winke:
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Die Frage ist ja nun, ob sie wirklich noch schlechter mit den Erwartungshaltungen und Aufgaben klar kommt oder ob die Messlatte fuer sie hoeher liegt, weil sich der Kindergarten zunaechst gegen Marlene im Vorschulprogramm gestellt hatte?
Der Gedanke ist gut, Lulu. Nur weiß ich nicht, wie ich das herausfinden kann. *seufz*

:winke:
 

black_bird

Dauerschnullerer
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Guten morgen,

Katja, wird denn in allen Kindergärten das Vorschulprog. durchgezogen?

Wir hatten Simon auch schon für dieses Jahr angemeldet gehabt, im Kiga waren sie auch nicht begeistert, aber es gab auch kein spezielles Vorschulprog. so hatte ich da keine probs.
Simon ist die ganzen untersuchungen durchlaufen und wir haben uns erst am Kennenlerntag in der Schule entschieden den Antrag zurückzuziehen, aber auch nur aus em Grund, weil wir in einen nachbarort gezogen sind und Simon dort nicht einen einzigen kannte mit dem er in eine Klasse gekommen wäre. Hier sind die klassen in Ortschaften unterteilt, wegen den Buskindern usw.

Es hat mir sooo wehgetan mein Kind da stehen zu sehen und die unsicherheit zu merken, das seine freunde ihm gegenüber stehen und er nicht zu ihnen kann, weil er ja nun woanders wohnt.

Die Schulleiterin konnte nicht verstehen warum wir wieder zurückgezogen haben, aber ich wollte ihm halt die möglichkeit geben von hier die Kids kennezulernen und mittlerweile bin ich mit der entscheidung sehr zufrieden. Er hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt.

Hör einfach auf dein Gefühl. Lass sie die untersuchungen durchmachen und wenn zweifel bestehen kannst du jederzeit zurücktreten und sie noch ein jahr in den Kiga geben.
Das es keinen platz dann mehr gibt, geht nicht, da sie ein recht auf einen Kiga platz hat. Ausserdem sind zwischen einschulung und Kiga beginn noch ferien, wenn dann kids auf der warteliste stehen, können die immer noch nachrücken.

Lg und viel Glück für die richtige entscheidung...
Sandra
 

Nina

Gehört zum Inventar
AW: Antragskinder: verpflichtende Entscheidung?

Hallo in die Runde,

Ich erzähl einfach mal ein bisschen aus unserem Nähkästchen, da ich keinen Ratschlag geben mag ;-).
Jason ist ja auch im Dezember 02 geboren und schon sehr fit. Er schreibt einfache Wörter und löst leichte Rechenaufgaben, er hat einen riesen Wortschatz und kann sich prima artikulieren. Auch die Erziehrerinnen im Kindergarten sind der Meinung, dass er schon sehr weit ist und zu Hause mehr Input braucht, als manch anderes Kind seines Alters.

Ich persönlich würde ihn aber eher eine Klasse überspringen lassen, als ihn vorzeitig einzuschulen. Erstens ist er ja auch erst spät in den Kindergarten gekommen und zweitens beginnt der Ernst des Lebens noch früh genug und ich finde, er soll ruhig noch ein Jahr länger spielen. Wenn er nun von sich aus den brennenden Wunsch äussern würde, zur Schule gehen zu dürfen, würde ich darüber nachdenken - ansonsten nicht. Ich sehe, dass er z.B. die Musikschule des Kindergartens als Pflicht empfindet (auch wenn er gut mitmacht und größtenteils Spaß hat) und ganz klar die Vorteile des Spielens in der normalen Gruppe sieht.

Ein wichtiger Punkt für die Beurteilung der Schulfähigkeit, wäre für mich die Selbsteinschätzung des Kindes. Wenn mein Kind nicht artikulieren kann, ob es sich in der Vorschulgruppe wohl fühlt/ überfordert fühlt und das nicht begründen kann, würde ich es vom Bauchgefühl her bleiben lassen. Ich stelle es mir auch sehr frustig und entmutigend für die Kids vor, wenn sie "scheitern". Zudem schätze ich meinen Fuzzi so ein, dass wenn er aufgrund einer leichten Anitpathie der Gruppenleiterin nicht gerne in die Gruppe ginge, sicher auch mit einer/m strengen/m Grundschullehrer/in Probleme hätte und somit für mich noch nicht richtig schulreif wäre. Konfliktlösung und Selbstbehauptung finde ich persönlich für ein Schulkind fast essentieller als gerade Striche ziehen zu können. Von den Fähigkeiten her würde Jason die schule locker packen, da bin ich mir sicher - von den sozialen Kompetenzen her ist er aber trotz großen Körpers und Elefantengehirns oft ein richtiger, junger 5 jähriger, mit niedriger Frustrationsgrenze und Ängsten und situationsbedingt wenig Selbstvertrauen.

Viele Grüße :winke:,
Nina
 
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