"schwieriges Kind"! Rat gesucht!

traurige Mama

Gerade reingestolpert
Hallo ihr Lieben!

Ich bin eigentlich hier richtig angemeldet, möchte mich mit meinen Sorgen aber lieber anonym an euch wenden.Die Erlaubniss dafür habe ich mir vorher eingeholt.

Ich hoffe auf euer Verständniss.

Meine Tochter ist ein Jahr alt und ich liebe sie über alles! Das möchte ich zuerst ganz deutlich klar stellen. Ich würde wirklich alles für sie tun, was nötig ist! Ausnahmslos!

Ich wurde im Mai 2013 sehr fix schwanger. Im April entschieden wir uns für ein Kind und am 09. Mai wurde sie gezeugt.

Ich hatte bis zu meiner Schwangerschaft ein erfülltes Leben. Toller Job, zwei Hunde, mit 20. Jahren war ich bereits verheiratet und wir schafften uns ein schönes Zuhause durch den Kauf eines Hauses. Als ich schwanger wurde, war ich 27.

Mit 28. wurde dann unsere Tochter geboren. Die Schwangerschaft war schwierig. Meine Tochter ging es immer gut. Dafür mir überhaupt nicht. Ich hatte die ganze Zeit über Übelkeit und ständiges Erbrechen. Kreislaufprobleme die es mir unmöglich machten, länger als 10. Minuten irgendwo zu stehen. Ich war immer müde und mir ging es allgemein nicht gut. Die Schwangerschaft verlangte mir alles ab.

Die Geburt in der 42. SSW war ein Traum und ich möchte keine einzige Sekunde missen! Ich habe ambulant entbunden und musste mich sechs Wochen nach der Geburt meiner Tochter damit abfinden, abzustillen weil ich einfach nicht genug Milch bekam. Egal was meine Hebamme und ich auch versuchten.

Meine Tochter war von Anfang an ein sehr schwieriges Kind. Sie war ein Schreibaby und schlief so gut wie nie. Ein einziges Mal schlief sie am Tage von 10. Uhr bis 14. Uhr. Sonst wirklich nie. Nur Geschrei.

Wir waren dann mehrmals beim Ostheopathen und schafften uns auf sein Anraten hin eine Federwiege an. Da war sie knapp 4. Monate. Ich ging inzwischen wirklich am Stock und war mehr als dankbar, dass ich sie in der Wiege wenigstens zur Nacht hin davon überzeugen konnte, dass Schlafen eigentlich gar nicht so schlimm ist.

Das ständige Schreien wandelte sie, als sie älter wurde, in Nöhlen um. Sie nöhlt von Morgens bis Abends. In allen erdenklichen Situationen. Auf meinem Arm, in ihrem Bett, in meinem Bett. Im Kinderwagen, im Auto.... einfach überall!

Ich habe bis Heute keine Möglichkeit gefunden, sie wirklich zu beruhigen. Da hilft nur durch maschieren. Sie zeigt sich auch oft sehr störrisch. Will nicht auf den Arm aber auch nicht runter. Will nicht in ihr Bett aber auch nicht zu mir. Will nicht spielen, nicht schaukeln, nicht kuscheln nicht toben. Nichts!

Unsere Nächten gestalten sich im Moment so, dass sie Abends zwischen 19. und 19.30 Uhr schlafen geht und dann eigentlich recht gut bis ca. 23. Uhr schläft. Dann wird sie wach und bekommt eine Flasche. Wenn ich sie dann ablege, fängt sie wieder an zu nöhlen.

Nöhlt dann im Halbschlaf stundenlang, oft bis in den Morgen in sich rein. Ich habe sämliche Arten ausprobiert, sie zu betten. Es macht keinen Unterschied. Sie nöhlt und nöhlt und nöhlt.

In einem Jahr hat man viel Zeit, rum zu probieren.

Dementsprechend müde ist sie natürlich auch dann tagsüber. Sie macht inzwischen festen Mittagschlaf von ca. 2 Stunden. Das reicht allerdings von vorn bis hinten nicht. Und diese ständige Müdigkeit zieht wieder soviel schlechte Laune nach sich.

Unser ganzes Leben dreht sich eigentlich nur um ihre schlechte Laune, ihre Müdigkeit und das ständige Genöhle.

Ich könnte oft weinen wenn ich die glücklichen Mamas in der Stadt sehe, mit ihren fröhlichen Kindern. Wie sie mit Freundinnen in der Eisdiele sitzen, plaudern und sich nett unterhalten, während ihre Babys happy in ihren Wägen liegen, plappern, lachen oder friedlich schlafen. Ich durfte das noch nie erleben!!!

Ich hatte es mal versucht. Doch nach kurzer Zeit fing meine Tochter wieder an zu nöhlen was sich irgendwann in ein riesen Schreikonzert steigert.

Ich muss mir ein Bein raus reissen um ihr ein Lächeln zu entlocken. Richtig gelacht hat sie noch nie! Ich habe mein Kind noch nie richtig herzlich lachen hören! Alleine dieser Satz treibt mir die Tränen in die Augen.

Tag für Tag gebe ich mein Bestes! Mache und tue und irgendwie trägt es nie Früchte.

Ich zweifel langsam wirklich an mir und habe Tage, da heule ich mir schon Morgens um sechs die Augen aus.

Ich frage mich wirklich, was ich falsch mache.

Ich merke, dass ich langsam wirklich an meine Grenzen stoße. Ich verliere immer mehr mein Lachen und meine frohen Gedanken. Manchmal fühle ich mich, als spuhle ich nur noch ab.

Ich investiere alles an Liebe in dieses Kind, was ich nur geben kann. Und ich würde wirklich alles, wirklich alles dafür geben, ihr auch mal einen Tag zu schenken, den sie mit guter Laune durchleben kann.

Ich würde gerne wieder am normalen Alltag teilnehmen. Wieder normal einkaufen gehen, mit ihr. Ohne das sie nur weint oder ich mich abhetzen muss, damit sie ja fix ins Bett kommt, weil sie so dermaßen übermüdet ist, dass sie nur noch weint.

Ich würde alles geben, um ihr auch mal eine entspannende Nacht zu schenken. Einfach, dass es uns allen mal wieder besser bzw gut geht!

Beim Kinderarzt waren wir natürlich schon. Sie ist kern gesund und super entwickelt.

Langsam spüre ich, dass ich auch mal eine Pause bräuchte. Einfach mal ein paar ruhige Tage.... und Nächte. Nicht ohne sie, aber einfach mal mit besserer Laune.

Hilfe von meinem Mann habe ich keine. Da ist einfach nichts zu machen. Egal, wie sehr ich ihn auch bitte. Er nimmt sich seine Freiheiten. Geht hin, worauf er Lust hat. Das soll aber bitte nicht das Thema sein.

Meine Familie wohnt weiter weg und im Bekanntenkreis habe ich niemanden, dem ich sie anvertrauen würde bzw niemanden, der mich unterstützt. Ich muss auch sagen, dass ich das auch so, wie es aktuell ist, niemandem zumuten mag.

Ausserdem kommt auch noch dazu, dass ich mich seit ca. Juli 2014 in meiner Haut absolut nicht mehr wohl fühle.

Ich habe seit dem ca. 12. Kilo zugenommen! Obwohl ich an meiner Lebensweise nichts geändert habe. Ich hatte in der Schwangerschaft nur neun Kilo zugenommen. Die 2. Tage nach der Entbindung verschwunden waren. Ich hatte ausserdem in der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion und habe Medis eingenommen. Nach der Entbindung im Februar nahm ich bis Mai noch gute 5. Kilo ab. Ich hatte da das niedrigste Gewicht seit bald acht Jahren! Oh Gott war ich glücklich! Auf der Puller-Party meiner Tochter im April bekam ich die tollsten Komplimente wie noch nie zuvor!
Dann setze ich die Schilddrüsenhormone ab und kurz darauf fing es an, dass ich mich so unwohl gefühlt habe.

Ich hatte nie tolle Fingernägel. In der Schwangerschaft waren sie traumhaft! Ich hatte super schöne Haare, alles war wunderbar! Im Juni ging es dann los dass mir büschelweise wie verrückt die Haare ausgingen. Meine Nägel brachen wieder, ich bekam wahnsinnige Verdauungsprobleme in Form von Verstopfungen. Meine Ärztin schob es auf die Normalisierung der Hormone nach der Schwangerschaft. Doch, war es das wirlich? Oder lag es am Absetzen der Schilddrüsenhormone???

Beim Arzt war ich natürlich! Meine Werte seien, auch ohne Tabletten wieder normal. Trotzdem geht es mir sehr schlecht!

Ich war schon vor der Schwangerschaft übergewichtig und war so stolz, dass meine Zunahme nur so gering ausfiel und ich die Kilos so schön wieder los wurde. Die danach noch schwindenden Kilos begrüßte ich natürlich sehr! Und dann auf einmal, wurde es so schwierig. Es kommt einfach alles zusammen!

Meine „Hausärztin“ fertigt mich mit den Worten ab, das Übergewicht sei bei mir Veranlagung. Okay, meine Eltern sind auch leicht übergewichtig. Aber ich übertreffe sie! Ich hatte vor der Schwagerschaft schon gute 12. Kilo abgenommen. Die, so mühsam runter bekommenden Kilos sind nun wieder da! Das passierte nicht mal in der Schwangerschaft! Für mich ein Weltuntergang!

Ich hatte in meiner Jugend, aufgrund traumatischer Erlebnisse in der Kindheit schon Depressionen und Suizidgedanken. Darüber bin ich, dank einer Therapie im Jugendalter hinweg und das steht auch nicht mehr zur Diskussion. Aber ich habe schon Angst, dass da irgendwann, irgendwas wieder hoch kommt! Ich liebe mein Leben! Und möchte es endlich richtig genießen, mit meiner wunderschönen, so super geliebten, Tochter!

Gibt es hier Mamas, die ähnliche Erfahrungen mit ihren Kindern machen mussten und mich aufbauen können? Das es irgendwann besser wird? Oder muss ich mich einfach damit abfinden?
 

Su

Das Luder
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Oh je, das liest sich ja wirklich sehr schlimm. Ich würde auf alle Fälle noch einiges abklären lassen, ev. in Richtung Autismus etc. forschen, ev. einen Kinderpsychologen hinzu ziehen. Das liest sich wirklich nicht "nur" nach Schreibaby.

Hier im Forum gibt es auch einige die sich sehr gut mit dem Thema Schilddrüse auskennen, ev. machst Du da noch mal einen eigenen Fred auf, nicht dass diejenigen sich vom Thema her nicht angesprochen fühlen und es nicht lesen. Auch hier gibt es ev. bessere Ärzte wie Deinen Hausarzt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und das es besser wird.

LG
Su
 

Vivi+Niklas

Löwenmama
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Das Geschreie und Genöle liest sich ähnlich wie bri meiner Tochter. Nur, dass Fenjs nie ein Schreibaby war. Wenigstens das nicht!
Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es dir damit geht. :troest: Hier war (ist es teilweise noch) ähnlich. Essen gehen, Kaffee trinken, sich nur mal so treffen wurde mit ihr echt zur Herausforderung. :ochne:
Zum Glück habe ich schon einen Sohn, mit dem das alles total easy war, der ein wirklich einfaches Baby und Kind war/ist, und ich somit eigentlich weiß, dass es auch anders geht. Sie hat mich unglaublich viele Nerven gekostet und ich hab Bäche an Tränen vergossen aus Verzweiflung, Selbstmitleid und purer Erschöpfung.

Aber: Es WIRD besser!!! :jaja:
Bei uns kam der Break mit den ersten Worten! Seitdem sie sich halbwegs verständlich machen kann und ich auch WEIß, dass sie mich versteht, ist es viel entspannter! Auch nachts einfach irgendwann die ganz klare Ansage "JETZT wird geschlafen! ALLE schlafen! DU auch!" hat sie dann endlich verstanden. Alle Liebkoserei hat nichts gebracht, sie brauchte diese total klare Ansage...

Also gib bitte die Hoffnung nicht auf, ich bin mir sicher es wird besser!!!
Und ja, Mädchen sind anders und ich finde auch SEHR viel anstrengender als Jungs. ..
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Mensch, das tut mir so leid für Dich.

In vielem, was Du schreibst, erkenne ich meine ersten Monate/Jahre mit Marlene wieder. Sowohl mein Unwohlsein wegen meines Körpergewichts, als auch das Alleingelassensein vom Kindsvater fernab von meiner eigenen Familie und meinen Freunden.

Deine Worte erinnern mich an meine eigene körperliche und seelische Zerschlagenheit damals, weil Marlene immer unruhig war, ständig geschrien hat, nie schlafen wollte, nachts mindestens jede Stunde wach geworden ist. An Mittagsschlaf war nie zu denken. Nie war ich mal entspannt, immer innerlich gehetzt, weil es - wenn sie doch mal kurz ruhig war - jeden Moment ja wieder losgehen konnte.

Ganz sicher hing ihre Unruhe damals z. T. sowohl mit meiner eigenen inneren Unruhe, als auch mit meiner Wut auf ihren Vater, der mich damals total allein gelassen und mir die Schuld an ihrer Unruhe gegeben hat, zusammen. (Ich war ja diejenige, die tags und nachts mit ihr zusammen war. Er war ja nie zu Haus und ist auch nachts nie aufgestanden.) Wir bzw. ich haben damals alles mögliche probiert: von einem Kinderarzt zum nächsten, Orthopäde, Osteopathie, Homöopathie, Schüssler Salze, Schreibabysprechstunde etc. Nichts hat geholfen und ich habe irgendwann resigniert und es einfach weiter geschehen lassen. Mein damals ständiger Spruch „Bis zur Einschulung wird’s wohl vorbei sein.“ klang damals für die meisten recht witzig, war für mich aber ein wenigstens kleiner Strohhalm – wenn auch in weiter Ferne.

Wenigstens tagsüber wurde es damals fast schlagartig viel, viel besser, als ich mich von ihrem Vater getrennt habe und wieder in meine Heimat zurück gezogen bin. Wahrscheinlich weil dadurch mein ständiger innerer Groll wegfiel, dass obwohl wir ja beide Eltern waren, alles nur an mir allein hing. Zwar hatte sich daran für mich nach der Trennung ja nichts geändert, aber das alleine-Kümmern war ab da meine eigene Wahl, und endlich musste ich auch die ständigen unterschwelligen Vorwürfe nicht mehr ertragen, dass Marlenes Unruhe ja allein meine Schuld war.

Die Nächte mit dem stündlichen Wachwerden hielten allerdings insgesamt ca. zwei Jahre an. Ich weiß nicht, wo ich damals die Kraft hergenommen habe, trotzdem Tag für Tag zu „überleben“, zumal Marlene auch später nie Mittagsschlaf gemacht hat.

Irgendwann – ich habe es gar nicht richtig bemerkt – ist sie seltener wach geworden und hat später auch ganze Nächte durch geschlafen.

Ich weiß, das hilft Dir jetzt eigentlich überhaupt nicht. Lieber hättest Du etwas „Handfestes“. Aber ich wollte es Dir trotzdem schreiben, damit Du weißt, dass Du nicht allein damit bist, und dass es irgendwann besser wird.

Ich drück’ Dich ganz feste!

LG, Katja.
 

321Mary

Gehört zum Inventar
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Liebe traurige Mama, habe alles durchgelesen und fühle sehr mit Dir! Meine Situation lässt sich nicht vergleichen, aber die Themen "Kind wacht nachts ständig auf" und "Gewicht nach der Schwangerschaft" betreffen mich auch sehr. Was mir in eurem Fall zu denken gibt, ist, dass Dein Kind unglücklich wirkt bzw. es ihr wirklich nicht gut zu gehen scheint - was sich natürlich auf Dich überträgt. Ich schließe mich Su an und rate Dir dringend, für sie professionelle Hilfe zu suchen. Kinderpsychologe oder -psychiater, psychosoziale Beratungsstelle (wie Caritas o.ä.) - irgendwas, was Du findest und wo Du Dich "hintraust". Du wirst früher oder später an die richtige Stelle verwiesen.

Du machst sicherlich nichts falsch. All die Liebe, die Du ihr gibst, tut ihr sicher sehr gut, auch wenn sie es Dir momentan noch nicht zeigen kann.

Nun muss ich noch was sagen und hoffe, Du kannst es annehmen. Ich habe mich viel mit dem Thema Familienaufstellungen und systemische Familientherapie beschäftigt. Darum klingeln bei mir ganz leise ein paar Glöckchen, wenn ich lese, was Du selbst schon erleben musstest. Auch wenn Du sicher bist, dass Du darüber hinweg bist, kann es sein, dass sich manche Dinge auf die nächste Generation übertragen... Willst Du vielleicht wahrscheinlich nicht hören, ist mir aber ein Anliegen, es mal in den Raum gestellt zu haben. Außerdem gibt es auch ererbte Veranlagungen für Depressionen, die ihr beide vielleicht habt...?

Darum bitte dringend: Parallel zu der Unterstützung, die Du Dir hier suchst, handle auch in der Realität und zwar möglichst bald. Wenn es Deiner Kleinen besser geht, werden sich eigenen Probleme auch lösen bzw. hast Du dann die Energie, sie anzugehen.

Alles alles Gute, Marion (übrigens Dipl. Soz. Päd. ;-))
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

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Meine Tochter ist ein Jahr alt und ich liebe sie über alles! Das möchte ich zuerst ganz deutlich klar stellen. Ich würde wirklich alles für sie tun, was nötig ist! Ausnahmslos!
Ich würde dir übrigens auch mit Rat zur Seite stehen, wenn du deine Tochter nicht "über alles" lieben würdest. Ich hab meine Kinder manchmal aus tiefstem Herzen verabscheut - vorzugsweise nach sehr vielen gestörten Nächten und stressigen Tagen. Ich bin auch absoluter Gegner des "Erfüllte-Mami"-Klischees.
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Wir waren dann mehrmals beim Ostheopathen und schafften uns auf sein Anraten hin eine Federwiege an. ...
Das ständige Schreien wandelte sie, als sie älter wurde, in Nöhlen um. Sie nöhlt von Morgens bis Abends. In allen erdenklichen Situationen. ...
Ich habe bis Heute keine Möglichkeit gefunden, sie wirklich zu beruhigen. Da hilft nur durch maschieren. ... Sie nöhlt und nöhlt und nöhlt.
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Dementsprechend müde ist sie natürlich auch dann tagsüber. ....
Beim Kinderarzt waren wir natürlich schon. Sie ist kern gesund und super entwickelt.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage ganz platt: Dein Kinderarzt lügt. Dein Kind ist *nicht* ganz gesund. Es kann nämlich nicht nach seinem Bedürfnis schlafen. Ich würde also einen Arztwechsel vorschlagen, Besuch von Spezialärzten, bevorzugt Orthopäden. Wenn dein Kind sich in *keiner* Körpersituation wirklich wohl fühlt, scheint es irgendwo Schmerzen zu haben. Vielleicht keine besonders schlimmen - aber du sagst ja selbst, sie jammert ständig rum und kann nicht schlafen. Irgendwo muss es ja dran liegen.
Ich könnte oft weinen wenn ich die glücklichen Mamas in der Stadt sehe, mit ihren fröhlichen Kindern. Wie sie mit Freundinnen in der Eisdiele sitzen, plaudern und sich nett unterhalten, während ihre Babys happy in ihren Wägen liegen, plappern, lachen oder friedlich schlafen. Ich durfte das noch nie erleben!!!
Du glaubst ja auch nicht ernsthaft, dass diese glücklichen Mamas sich länger in der Eisdiele aufhalten, wenn das Kind ständig schreit? Fall bitte nicht auf das Marketingbild der "glücklichen Mami" herein. ALLE Mütter haben Phasen, in denen sie genervt, gestresst, unglücklich, unausgeschlafen, verbiestert sind. Babies übrigens auch.
...Ich muss mir ein Bein raus reissen um ihr ein Lächeln zu entlocken. Richtig gelacht hat sie noch nie!
Hm, mit einem Jahr? Lachten meine da schon "von Herzen"? Ist schon länger her... ;) Andererseits - würdest du von Herzen lachen, wenn dir was weh tut?
Tag für Tag gebe ich mein Bestes! Mache und tue und irgendwie trägt es nie Früchte.
Ja, es kann gut sein, dass es überhaupt nicht an DIR liegt - wie soll es da Früchte tragen, was DU tust?
Ich zweifel langsam wirklich an mir und habe Tage, da heule ich mir schon Morgens um sechs die Augen aus.
Ich frage mich wirklich, was ich falsch mache.
Ich merke, dass ich langsam wirklich an meine Grenzen stoße. Ich verliere immer mehr mein Lachen und meine frohen Gedanken. Manchmal fühle ich mich, als spuhle ich nur noch ab.
Und genau deshalb gehst du zu deinem Hausarzt und erklärst ihm die Lage und VERLANGST, dass du entweder eine Überweisung zum Psychologen/Psychotherapeuten bekommst ODER deine Hormone überprüft werden ODER du einen anderen Totalcheck bekommst. Bei Verweigerung: Arzt wechseln. Laß dich nicht abspeisen!
Ich investiere alles an Liebe in dieses Kind, was ich nur geben kann. Und ich würde wirklich alles, wirklich alles dafür geben, ihr auch mal einen Tag zu schenken, den sie mit guter Laune durchleben kann.
Möglicherweise liegt das nicht in deiner Macht.
Langsam spüre ich, dass ich auch mal eine Pause bräuchte. Einfach mal ein paar ruhige Tage.... und Nächte. Nicht ohne sie, aber einfach mal mit besserer Laune.

Hilfe von meinem Mann habe ich keine. Da ist einfach nichts zu machen. Egal, wie sehr ich ihn auch bitte. Er nimmt sich seine Freiheiten. Geht hin, worauf er Lust hat. Das soll aber bitte nicht das Thema sein.
Sorry, aber genau das MUSS das Thema sein. Was du von deinem Mann brauchst, ist nicht etwa "Hilfe", sondern du brauchst ganz dringend seine VERANTWORTUNGSÜBERNAHME in dieser Situation. Bitte geh zu ihm, drück ihm EURE Tochter in die Hand - und dann fährst du zum verlängerten Wochenende in ein billiges Hotel und nimmst dir eine Auszeit! Und das machst du so schnell wie möglich - bevor es dir wie mir geht und du aus dieser Überforderung und dem Schlafmangel heraus Aktionen aus dir herausbrechen, die nicht mehr zurückzunehmen sind. ICH habe damals nach meiner knapp Zweijährigen getreten - glücklicherweise nicht getroffen. Damals nahm ich drei Tage "Urlaub" mit Ausschlafen, Versorgt sein im Hotel. Und eine Familienhelferin.
Seitdem hatte ich noch einmal eine Situation, in der ich genau die Gefühle wieder fühlte: Überforderung, Hilflosigkeit, Frustration - und plötzlich diese tote Leere, bei der ich schlagartig wußte: entweder breche ich jetzt heulend zusammen oder ich explodiere hemmungslos mit Umgebungsschaden. Das war der Moment, in dem ich *sofort* aus der Situation gegangen bin und Hilfe gefordert habe. Es kann passieren, dass der Draht aus der Mütze springt - es sollte aber niemals zweimal passieren.
Daher:
HOL. DIR. HILFE. Und nimm eine Auszeit! Dein Mann hat jetzt nicht das RECHT, sein Ding zu machen. Er muß jetzt buchstäblich Nothelfer sein und DIR Zeit zum Durchatmen geben. DEINE Verantwortung ist, ihn da nicht rauszulassen!
...Ich muss auch sagen, dass ich das auch so, wie es aktuell ist, niemandem zumuten mag.
Außer dir selbst, natürlich.
Miete dir einen Babysitter! Nimm frei, so oft du irgend kannst! Du gehst am Stock, lass dir nicht weismachen, nur eine Mutter, egal wie abgespannt, könne ein Baby glücklich machen! Du stillst nicht, hurra, du bist nicht ans Baby angebunden! DENK MAL AN DICH, danach hast du wieder Kopf für dein Baby.
... eine Schilddrüsenunterfunktion ...
Beim Arzt war ich natürlich! Meine Werte seien, auch ohne Tabletten wieder normal. Trotzdem geht es mir sehr schlecht!
Neuer Arzt. Hier mal die Werte posten. Meiner Freundin wollten sie auch sowas erzählen, nur leider war ihr Arzt einfach nicht auf dem neuesten Stand, was "normale" Werte angeht. Zweitmeinung einholen. Und ja, mir ist klar, dass dir einfach die Energie dafür fehlt - daher: hol sie dir zurück, gib dein Baby mal ab, das schadet ihm nicht, fordere Auszeiten ein!
...Die, so mühsam runter bekommenden Kilos sind nun wieder da! Das passierte nicht mal in der Schwangerschaft! Für mich ein Weltuntergang!
Püha. Abregen. Kleinstes deiner Probleme, ernsthaft. Und außerdem ist es bekannt, dass Schlafmangel zu erhöhter Kalorienaufnahme führt. Irgendwo muss die Kraft ja herkommen. Würde ich absolut hinten anstellen.
Ich hatte in meiner Jugend, aufgrund traumatischer Erlebnisse in der Kindheit schon Depressionen und Suizidgedanken. Darüber bin ich, dank einer Therapie im Jugendalter hinweg und das steht auch nicht mehr zur Diskussion. Aber ich habe schon Angst, dass da irgendwann, irgendwas wieder hoch kommt!
AB ZUM ARZT! AB ZUM THERAPEUTEN! SOFORT!
Und zwar nicht, weil du "verrückt" bist - das bin ich dann mindestens doppelt - sondern weil du in einer maximalen Belastungssituation steckst und durch deine negativen Vorerlebnisse deutlich höher gefährdet bist als andere. Sag ich dir als jemand, der eine PTBS seit Kindheitstagen hat.
Gibt es hier Mamas, die ähnliche Erfahrungen mit ihren Kindern machen mussten und mich aufbauen können? Das es irgendwann besser wird? Oder muss ich mich einfach damit abfinden?
Ja, ja, ja, nein. Siehe oben.
So, ich muß jetzt los, zum Therapeuten - MEINE fiese Kindheit und PTBS aufarbeiten. Steht nämlich bei mir durchaus noch zur Diskussion. ;)

Ich drück dich ganz fest. Bitte warte nicht länger, tu was für dich - damit tust du auch deutlich mehr für deine Tochter als bisher.

Salat
 
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traurige Mama

Gerade reingestolpert
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Ich bin zu Tränen gerüht über euren, tollen, so ehrlichen Antworten!

Ich werde jetzt erstmal alles sacken lassen und mich dann wieder melden!

Ich danke euch so sehr!
 

Juule

Dauerschnullerer
AW: "schwieriges Kind"! Rat gesucht!

Ich kann jetzt gar nicht so toll auf alles eingehen wie Salat, möchte aber noch sagen, dass einjährige sehr wohl schon lachen und ich deshalb ganz bei Salat und Su bin und nochmal zu anderen Ärzten gehen würde. Das zerreißt mir echt das Herz, zu lesen wie unglücklich ihr beide im Moment seid.
Fühl dich gedrückt!!
 
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