AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....
Wer von den nicht stillenden Müttern hier hat LLL um Hilfe gebeten? Und LLL hat nicht helfen können? die sind wohl tatsächlich diejenigen, die nicht stillen können. der Rest hat nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sprich, war der Wunsch nicht sooo groß, dass man eine LLL-Hotline-Nummer wählt und eine Beraterin kommen lässt. oder übertreibe ich da etwas?
Willst Du etwa damit sagen, dass jeder, der nicht die La Leche Liga anruft, nicht den Wunsch hat, sein Kind zu stillen? :ochne:
Ich habe Florian 3 Monate gestillt. Es war nicht immer ganz einfach. Natürlich hatte ich auch mit den Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen (wunde Brustwarzen, schmerzende Brüste, Milchstau). Aber das haben wir in den Griff bekommen, auch wenn es sehr viele Nerven kostete.
Florian war 3 Monate alt, als er die Brust nicht mehr nehmen wollte, von einem Tag auf den anderen. Er lehnte sie ganz einfach rigoros ab. Meine Milch ging zurück, ich pumpte ab wie eine Bekloppte, um den Milchfluss anzuregen. Ich war verzweifelt. Ich wollte soooo unbedingt stillen! Flo wurde nicht mehr satt, schrie, was das Zeugs hielt. Ich wollte nicht aufgeben und besorgte mir aus der Apotheke sogar für teures Geld ein Brusternährungsset.
Da kam die Premilch bzw. abgepumpte Muttermilch dann rein, die Schläuche wurden an den Brustwarzen festgemacht. Das war Stress pur! Das Zubereiten der Milch, das "Verkabeln", das hat alles gedauert. Und Florian hat weiterhin verweigert, hat geschrien wie am Spieß. Ich war verzeifelt, hätte nur heulen können. Ich wollte doch nur das Beste für mein Kind!
Schlussendlich bin ich auf die Flasche umgestiegen. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen. Aber ich sah, dass es ihm damit besser ging, und dann ging es mir auch besser. Wir waren beide entspannter.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass sich durch die Hormonumstellung (ich war zu dem Zeitpunkt erneut schwanger) die Zusammensetzung der Milch geändert hatte. Und das hat er ganz einfach abgelehnt.
Was hätte ich tun sollen? Auf Teufel komm raus weiter versuchen zu stillen? Mich und mein Kind quälen?
Die La Leche Liga hätte mir da nicht helfen können. Außerdem kostet es eine Menge Überwindung, über etwas so intimes, so privates mit einer wildfremden Person zu reden, und den Mut hat nunmal nicht jeder.
Ich finde es sehr anmaßend von Dir, hier so zu urteilen. Ich hätte Florian gerne länger gestillt. Und ich bin überzeugt davon: auch wenn ich nicht bei der LLL angerufen habe, so habe ich doch alles menschenmögliche getan, um das Stillen beizubehalten (auch wenn es schlussendlich nicht geklappt hat). Also stell' bitte nicht solche Thesen auf, okay?
Jenny, arg getroffen von so einem dahergesagten Satz