AW: Wie geduldig seid ihr als Patient?
Keine Wickelmöglichkeit *gibt* es nicht. Was meinst du, wie schnell es eine Möglichkeit gibt, wenn du mitten im Wartezimmer deine Wickelunterlage auf dem Boden ausbreitest.
Theoretisch richtig
, aber in einem ohnehin überfüllten und vermieften Wartezimmer den Leuten auch noch den Geruch von Bens Windelinhalt zuzumuten (der, wenn er nicht mehr durch Body und Hose gemildert wird, wirklich nicht mehr nach Rosen duftet
)... das wollte ich dann auch nicht.
Die Arzthelferin sagte auf meine Frage halt nur, dass es keine Möglichkeiten gäbe.
War eine blöde Situation, so oder so.
Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke... das nächste Mal, wenn mir sowas passiert, wickel ich einfach vorne am Empfang, dann haben wenigstens die Mitarbeiter des Arztes was davon und nicht seine Patienten
!
Das ist aber dann nicht den Ärzten zuzuschreiben... von den 10Euro haben die nämlich nichts. Die müssen an dei Kassen weitergegeben werden. Das einzige was die Ärzte davon haben ist mehr Arbeit. Das Geld muss den Patienten "abgenommen" werden, wenn einer das Geld gerade nicht hat muss man ihm hinterhertelefonieren oder ihn anmahnen... alles Arbeit die aufhällt und nervt.
Wenn einer das Geld nicht dabei hat, wird er hier nicht behandelt, es sei denn, es wäre ein Notfall.
Was und wie auch immer- das Geld wird von uns Patienten bezahlt und es kommt uns in keiner Weise zu Gute.
Mag sein, dass die Ärzte da auch nicht glücklich darüber sind, aber ich kann aus unserer Situation sagen, dass es eine Gebühr ist, die uns finanziell weh tut und die uns effektiv nichts bringt.
Und ich hab noch eine hanebüchene Geschichte. Meine Mutter fiel im Winter auf Glatteis hin, hatte eine Platzwunde am Kopf. Sie ließ sich zum Hausarzt bringen, der kassierte Praxisgebühr, machte ein Pflaster drauf und sagte, mehr dürfe er nicht machen, sie müsste ins KH in die Ambulanz.
Sie bekam eine Überweisung, wir fuhren ins KH. Dort musste sie (nach längerer Wartezeit und ohne vorausgegangene Untersuchung) nochmal 10€ zahlen, weil die Ambulanz des KH nicht mehr befugt wäre, Überweisungen vom Hausarzt anzunehmen, das dürfe nur noch ein anderer Arzt, zwar im gleichen Ort, aber in einer anderen Straße, wo wir dann wieder hätten hinfahren (und warten) müssen.
Bis sie behandelt und versorgt war, sind drei Stunden vergangen- und das mit hämmernden Kopfschmerzen .
Das ganze System ist sowas von kaputt - und wieviele schlechte Erfahrungen hat man schon gehört/ gelesen. Ganz aktuell hier ja auch vom Kieselchen. Was hätte passieren können, wenn sie sich ganz auf den Arzt verlassen hätte :ochne:?
vielleicht liegt es auch daran, das man besser behandelt wird, bzw Vorteile genießen kann, weil man ja auch viel mehr Geld bezahl als alle anderen Patienten!!!
Schließlich sind die Kassenbeiträge auch sehr hoch, ich denke da kann man auch etwas mehr erwarten ist zwar schade für alle anderen Patienten aber leider ist das in unserem Staat so und nicht das Produkt der Ärzte oder der Kassen!!!
:ochne: Dazu fällt mir nichts mehr ein
.
Ich würde gerne erwarten wollen, dass alle Menschen gleich behandelt werden, unabhängig von ihrem Einkommen und ihrem gesellschaftlichen Status.
Bin ich ein Träumer?
Und- wessen Produkt ist es denn dann?
Oder ist es gar die eigene Schuld derer, die sich eine Privatversorgung nicht leisten können?
Zum Thema Wartezeit grade noch etwas: Ich habe auch schon lange und oft warten müssen- nichtsdestotrotz finde ich es nicht mehr wie richtig, wenn einem wenigstens mitgeteilt wird, dass es noch etwas dauert. Meist hockt man einfach nur da rum und weiß gar nicht Bescheid, wie lange das noch annähernd dauern wird.
Und dann, finde ich, ist es auch etwas anderes, ob man mit zwei kleinen Kindern wartet, die irgendwann unruhig werden oder ob man alleine ist. Anderseits hat man da eventuell den Druck im Hinterkopf, das Kind wieder pünktlich aus dem KiGa/ vom Babysitter holen zu müssen, stressig ist so eine Verspätung also allemal.
Dass es nicht immer ohne geht, will ich nicht ausschließen, aber wenn man als Patient Verständnis für die schwierige Situation der Ärzte haben soll, muss man das auch umgekehrt erwarten.
Und niemand hat seine Zeit so gestohlen, dass ihm drei fehlende Stunden (und ein danach vollkommen queres, nörgelndes Kind) nichts ausmachen würden.