Beate hat gesagt.:
Jea hat gesagt.:
dass ich ja schließlich ein Säugetier bin und Säugetiere stillen ihre Jungen nunmal. Ne Kuh oder Katze würde ja auch nie drüber nachdenken ihrem Jungtier ne Flasche zu geben.
Da wurde gestilt und basta, dass war normal so.
Wegen meines Berufes bin ja ich viel in Afrika rumgekommen und da ist es genauso. Da macht sich keien Schwangere Gedanken drüber, ob sie stillt oder nicht.
Ich glaub, Stillprobleme sind ein ganzes Stück weit Zivilisationsprobleme :-D - wir haben einfach nach und nach das Vertrauen in die Natur und die Urinstinkte verloren.
Z.T. gebe ich Dir Recht, aber vergiß nicht: bei Säugetieren und in den erwähnten Kulturen
sterben die Babies, wenn die Mutter nicht genug Milch hat. Das kam in D noch im zweiten Weltkrieg vor. :-(
Des wegen hatte ich ja extra erwähnt, dass das meine zugegebenermassen trotzige Antwort war. Es gibt ja viele viele nervige Sachen, die man sich als Schwangere anhören muß. Ein besonders leidiges Thema war/ist, so finde ich, diese ewige Diskussion um Stillen oder Nicht-Stillen. Bzw. diese typische Frage "Und? willst du stillen?"
Ich fand diese Frage immer total dämlich und habe nie so ganz kapiert, wieso ich danach gefragt wurde, ob ich etwas ganz natürliches, also von der Natur so vorgesehenes, tun möchte. Es hat nie jemand , also zumindestens mich während der Schwangerschaft, gefragt , ob ich denn Flasche geben will.
Eine Freundin von mir, die ihren Sohn (aus medizinischen Gründen, hatte Brustkrebs, totale Amputation) nicht stillen konnte und somit Flasche gegeben hat, wurde hingegen andauernd gefragt, wieso sie denn nicht stille. Mußte sich teilweise sogar regelrecht Vorwürfe anhören und sich rechtfertigen (als ob sie freiwillig Brustkrebs bekommen hätte).
Also manchmal half da echt nur noch kopfschütteln oder halt eine entsprechende Antwort(hinter der ich aber stehen kann).
Was unsere lieben Mitbewohner die Tiere anbelangt, so herrscht in der Natur eine natürliche Auslese. Frei nach Darwin "Der Stärke kommt durch" (also das stärkere Löwenbaby ergattert ne Zitze und das Schwächste muß verhungern). Das ist hart und kommt uns Menschen, die wir ja im Laufe der Evolution ganz andere ethische Gefühle entwickelt haben als andere Säuegtiere, oft grausam vor. Ist im Grunde genommen aber nur der Schutz der Natur. Des wegen kommt es in einem gesunden Naturgefüge auch nicht zur absoluten Überpopulation. Die Natur regelt das immer so, das alles im Gleichgewicht lebt. Früher galt das auch für den Menschen.
Nun hat der Mensch sich aber so entwickelt, dass er alles tut, um seinen Nachwuchs zu erhalten, was wohl jede von uns nachvollziehen kann. Wer würde nicht einfach alles für das Wohlergehen seines Kindes tun.
also Onkel Hipp hat ja Flaschennahrung nicht deshalb erfunden, weil ihm langweilig war, sondern weil einfach der Bedarf da war, dass man eine Möglichkeit hatte, sein Kind unabhängig von der Mutter zu ernähren, gerade wenn medizinische Probleme auftraten.
Ich gehöre ja auch zu den Leuten, die so ein Helfersyndrom haben, und alles tun würden, um einen anderen Menschen zu helfen. Des wegen würde ich auch niemals, wie leider so manch militante Stillmama :-D , die Ernährung eines Kindes mit der Flasche/Flaschennahrungverteufeln.Wie bereits von mir geschrieben, dass wichtigste ist, dass die Kinder gesund und glücklich sind -egal ob gestillt oder geflascht.
Ich finde es nur sehr schade, dass so ein Hype um etwas gemacht wird, was völlig natürlich ist. Das gilt für mich jetzt nicht nur fürs stillen. Ich finde es auch schade, dass Wunschkaiserschnitte immer mehr in Mode kommen und immer mehr Frauen sich mittlerweile die Frage stellen "Bekomm ich mein Kind auf natürlichem Weg oder per KS". (sicherheitshalber möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin, dass es die Möglichkeit des KS gibt und dadurch viele Geburten/Schwangerschaften ein glückliches Ende genommen haben, was sie durch natürliche Geburt nicht hätten).
Das die Selbstverständlichkeit für das von der Natur so vorgesehene verloren gegangen ist.
Teilweise soweit, dass es schon fast wieder was besonderes ist, wenn man stillt. Ich erinnere mich da an ganz merkwürdige Blicke von Passanten, wenn ich Javan mal im Park oder so gestillt habe.
Wieso finden eigentlich solche Leute säugende Fohlen und Kälbchen niedlich, aber bei säugenden/stillenden Babys verdrehen sie die Augen *nie kapieren werd*
wie gesagt, durch meinen Beruf, habe ich viel mit Afrika und demzufolge auch Afrikanern/Afrikanerinnen zu tun. Ich kenne sehr viele Afrikanerinnen, die in D leben, hier teilweise geboren sind. auch sind in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehr viele Menschen aus afrikanischen Kulturkreisen bzw. mit afrikanischen Wurzeln.
Keine der afrikanischen Frauen, die ich kenne bzw, kennengelernt habe und mit denen ich über das Thema gesprochen habe (sicher, es gibt ausnahmen.Und bestimmt kennt Jemánd auch Afrikanerinnen, die Flasche geben), hatte auch nur ansatzweise den Gedanken, ihrem Kind mal die Flasche zu geben. alle waren fürs stillen und oft habe ich Antworten bekommen wie "Stillen natürlich, ist doch normal so" oder "Bei uns werden die Kinder gestillt, dass machen alle so, da gibt keiner die Flasche".
Auch in Afrika (und ich war in vielen Teilen Afrikas, von reichen Gegenden (ZA) bis zu extremearmen Regionen (Sudan)) bin ich in 99,9% der Fälle auf Unverständnis bis Kopfschütteln gestossen, was Flaschennahrung anbelangt.
Und zwar nicht deshalb, weil Flaschennahrung da nicht so verbreitet ist und wenn, dann teuer, sondern, weil es für die Frauen einfach eine Selbstverständlichkeit ist, dass ihr Kind gestillt wird.
Die Selbstverständlichkeit gab es auch mal in D und ich finde es sehr schade, dass sie verlorengegangen ist.
Medizinische Notwendigkeit steht hier ausser Frage-wenn eine Mutter nicht stillen kann oder aus welchen Gründen auch immer, die Milch zur Ernährung des Kindes nicht ausreicht, dannmuß ein anderer Weg gefunden werden, dass habe ich nie bestritten oder in Frage gestellt.
Aber ob eine Frau stillen kann oder ob die Milchmenge ausreicht, dass weiß man doch im Regelfall erst, wenn das Kind da ist.
aber hört/schaut euch doch mal um: Schon während der Schwangerschaft wird ums Stillen/Flasche geben diskutiert und gedacht und gegrübbelt und Was ist wenn.
Und bedauerlicherweise zum Teil dann auch noch von medizinischen Fachpersonal, dass es ja eigentlich besser wissen müßte.
Ich mußte während der Schwangerschaft z.Bsp. zu einem Vertretungsfrauenarzt. Naja, wie das halt so ist, der Arzt war auch sehr nett, es wurde also geklönt über dies und Das und irgendwie kamen wir aufs Thema stillen. Ich also meine obligatorische Antwort gegeben. Da erwidert mir der FA doch glatt, dass ich mir das Stillen mal ja nicht so einfach vorstellen sollte und das es da viele Probleme gibt, etc.pp.
Na klasse, dadurch wird Schwangere ja auch gar nicht verunsichert-nööö.
Mein FA hingegen sagt immer, wenn er aufs Stillen angesprochen wird "klar klappt das. sie sind ne Frau, sie haben Brüste, sie haben Milchdrüsen-also werden sie auch stillen können.Versuch macht klug!"
Vielleicht war (@gabriela) Zivilisationsproblem nicht ganz das richtige Wort. Die Frage Stillen oder Flasche ist ja erst mit zunehmender Verbreitung der Flaschennahrung aufgekommen. Logisch :-D , als es noch keine Flaschenahrung gab, gab es ja fast keine Alternative zum Stillen. Und die Platz 1 der Säuglingsernährung hatte Stillen inne.
Frage am Rande: Wie ist es eigentlich heute? gibt es da zufällig ne Statistik, wie viele Kinder in D prozentual gestillt werden und wie viele Flaschennahrung bekommen? (fände ich grad mal persönlich interessant-mal googeln)
Ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder diese Selbstverständlichkeit zum Stillen gibt.
Leider habe ich ja so meine Befürchtung, dass die entsprechenden Konzerne, schon allein aus wirtschaftlichen Gründen, nicht so wirklich das Interesse daran haben, dass es irgendwann mal wieder die Situation gibt, das, ich sage mal 80% der Frauen ihre Kinder stillen.
Wobei grad mal wieder die Frage in mir hochkeimt: wieso wird eigentlich im TV nur Werbung für Flaschennahrung gemacht? Ich habe, zumindestens im dt. TV, noch nie Werbung fürs Stillen gesehen!(naja, vielleicht fehlt Institution wie La Leche Liga, das nötige Kleingeld)
Dabei glaube ich mittlerweile, dass Stillen echt breite Aufklärung und Werbung nötig hat. So verunsichert, wie viele Frauen bzgl Stillen mittlwerweile sind. Mal von den teilweise haarsträubenden Dingen, die , leider auch von Ärzten(unser Ex-KiA war so ein Exemplar), übers Stillen verbreitet werden.
Wer weiß, vielleicht in 10-20 Jahren. *schwelg*
Im Gegensatz zu den 70ern ist Stillen ja z.Zt. schon fast wieder Trend.