Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

kleiner hase

Familienmitglied
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

in der 1.klasse sollten wir auch nicht verbessern. ich fand das auch gut so denn sonst hätte es sicher viel frust gegeben und die freude am schreiben genommen. jetzt in dre zweiten klasse fangen sie an mit rechtschreibung und das klappt auch schon gut und geht ziemlich schnell finde ich. letztens hatten sie z.b. wörter auf -er, und das hat total gut gefluppt. gemein nur das das "sofer" auch mit bei war :)

ich hatte immer das gefühl das stiftet auch verwirrung, wenn ich zu hause korrigiere und die schule nicht.
 

Finele

Fitznase
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

sie schlägt so einen Mittelweg ein und das finde ich gut so.
Man soll die Kinder wirklich so schreiben lassen, weil sie sonst erst relativ mit Schreiben beginnen können. Und so haben sie halt jetzt schon Erfolgserlebnisse.

:winke: Sonja,

vor den Fragen stand ich auch vor drei Jahren, als Nele GENAUSO anfing zu schreiben ;-).

Ich habe dann nach Rücksprache mit der Lehrerin auch den Mittelweg genommen.
Sie betonte, wichtig wäre in erster Linie den Spaß am Schreiben finden, ständiges "das-hast-du-aber-falsch-geschrieben" oder "das-wird-aber-SO-geschrieben" würden wohl sehr demotivierend sein.

Natürlich :cool: habe ich ihr die Wörter richtig aufgeschrieben, aber nicht immer und nur auf Nachfrage.

Viel Lesen ist wirklich :prima:.

Was wollte ich eigentlich sagen :???:?

Achso ja - jetzt ist Nele in der 4. Klasse und ihre Rechtschreibung wird merklich besser bzw. macht sie kaum noch Fehler :jaja:, ohne dass wir das explizit geübt haben.

Das wird also besser, keine Sorge ;-)!!!

Dafür kriege ich alleine von Mathe und Geometrie graue Haare :umfall:.

:winke:
 

XANNA

Familienmitglied
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

Hab zu dem Bereich auch Fortbildungen gemacht und kann die Sache mit den verschiedenen Phasen so unterstützen. Das Regelwissen kommt mit der Zeit und il Laufe der Jahre werden ja auch immer wieder neue Regelon geübt.
Das wichstigste ist, dass die Schülern den einzelnen Lauten Buchstaben zuordnen lernen. Es ist sehr wichtig, dass sie die Silben richtig hören, sonst bekommen die Schüler auf Dauer große Probleme. Ich würde also schon verbessern, allerdings zunächst eben nur in den Fällen, in denen die Schüler die Silben nicht richtig gehört haben, z.B. das Spinnetz statt Spinnennetz
Alex
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

Sonja, ich hab das Gefühl, das kommt wirklich von selbst. Saskia hat inzwischen das Lesen in Silben entdeckt, und sie achtet dadurch auch stärker auf die Silben beim Schreiben. So schrieb sie heute statt "hate" wie bisher "hatte", weil sie in den Silben das "hat-te" hörte. Was ich ihr schon versuche zu vermitteln: Wenn Du am Ende unsicher bist, ob ein "t" oder "d" kommt, dann versuche z.B. "ein Kind - zwei Kinder", dann hörst Du, ob hart oder weich. Ich finde es sehr faszinierend, wie Kinder einfach durch die Zuordnung von Symbolen (Buchstaben) zu den damit beginnenden Bilder-Namen schreiben lernen können. Die Klassenlehrerin hatte uns neulich beim Elternabend mal eine Anlauttabelle mit geometrischen Symbolen mitgebracht - um uns zu zeigen, wie die Kinder mit der Tabelle arbeiten. Gar nicht so einfach, auch wenn wir die Buchstabenfolge schon im Kopf haben und nicht noch hören müssen. Das mit Fantasieworten - da könnte man glatt verzweifeln ;-) .
Also laß ihn - wenn er in Deiner Anwesenheit schreibt, versuche überdeutlich zu artikulieren.
Übrigens kam von unserer Lehrerin die Warnung, daß die Kinder am Anfang auch das selbst geschriebene nicht unbedingt lesen können - bei manchen bringt es also nichts, aufzufordern, es vorzulesen, damit man es versteht.
Liebe Grüße, Anke
 

Six-Pack

Dauerschnullerer
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

So schrieb sie heute statt "hate" wie bisher "hatte", weil sie in den Silben das "hat-te" hörte. Was ich ihr schon versuche zu vermitteln: Wenn Du am Ende unsicher bist, ob ein "t" oder "d" kommt, dann versuche z.B. "ein Kind - zwei Kinder", dann hörst Du, ob hart oder weich.

Ja, Eselsbrücken, die wir schon in der GS gelernt haben, sage ich meinen Kindern heute auch noch

"Verlängere das Wort und Du hörst es sofort!"
"Trenne nie ch und nie st, denn es tut ihnen weh!"
"Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich!"

Was ich schwer finde und auch bei den Kindern gemerkt habe, waren den Anlaut für F und V zu unterscheiden. Im Endeffekt haben meine Kinder die Worte mit V mehr oder weniger auswendig gelernt

Ich fand, als ich eben vom Einkaufen kam, von Tanisha den Zettel vor

"Habe dii Katsn in Gatn glasn"

Für grad mal 4 Wochen Schule finde ich das schon enorm

Gruß,
Berrit
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

Bei uns ist das genauso. :jaja:

Wir sollen auch nicht verbessern.
Die Lehrerin erklärte uns,dass sie im gegenteil die Kinder lobt, -auch- wenn sie falsch schreiben.
Sie meinte, für Kinder in dem Alter ist es eine Leistung Buchstaben aus Worten heraus zu hören.
Sie zeigte uns Bilder der Kinder,zu denen sie vorher eine Geschichte vorgelesen hat.
Verschiedene Worte:
WSR bedeutet Wasser
TLF ist Telefon
und lauter solcher Dinge. Sie meinte,die Kinder kennen die Buchstaben mit Anlauten.
Also nicht B (bö) sondern BEE und das macht es schwierig zu erkennen,das es nun nicht tEeELeEFoEN heißt. Schwierig zu schreiben.

Das habe ich schon vor Schuleintritt gemerkt. Wir hätten ihr direkt die Buchstaben ohne Ablaute beibringen sollen,dann könnte sie sicher schon besser lesen. naja,beim nächsten Mal wirds besser.

Wo ich allerdings noch nicht hintergestiegen bin,ist warum sie den Unterschied zwischen V und F kann.
Sie meint immer,das hört man doch.
Vater,Vogel,Fisch,Frikadelle ..für mich klingt das alles nach F. :umfall:

Und was Schwierigkeiten macht,ist der Ruhrpott-Slang...also quasi unsere Sprachfaulheit und somit unsere Aussprache.:rolleyes:

Ab dem 2. Halbjahr bekommen sie nun noch Englisch und dabei soll diese lautschrift (?) auch helfen.
Ich kann mir aber schon vorstellen,dass es einfacher ist für die Kinder,als wenn sie direkt von anfang an verbessert wird. Ich weiß noch,wie frustriert ich damals war.:ochne:
 

nici

keiner Titel
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

Was ich schwer finde und auch bei den Kindern gemerkt habe, waren den Anlaut für F und V zu unterscheiden. Im Endeffekt haben meine Kinder die Worte mit V mehr oder weniger auswendig gelernt

Das passiert später und wichtig dafür ist das Lesen. Das Gehirn prägt sich ein wie ein Wort aussehen muss.

Hat man 30 Mal "Vater" gelesen, fällt einem auf, dass "Fater" falsch ist bzw. man scriebt es dann automatisch so wie man das immer liest.
 

Alena

Dauerschnullerer
AW: Schreiben nach Gehör und wie war das mit dem Regelgespür?

Hallo Sonja,

ich finde dein Sohn schreibt schon richtig prima und sehr lautgetreu. Schau dir mal den Zahnstocher an. Also ich finde das schon enorm.
Ich arbeite an einer Brennpunktschule und da sind die meisten Erstklässler noch lange nicht so weit. Da würden viele beim Zahnstocher mit Ach und Krach vielleicht das Z raushören und das A oder SCH.

Bitte hab Geduld mit ihm und vertraue ihm, dass sich bei ihm das Rechtschreibgespür entwickeln wird!
Lass ihn jetzt erst mal stolz seine kleinen Texte schreiben und freu dich mit ihm, was er schon alles schreiben kann.

Ein schönes Beispiel fand ich was Berrit von ihrer Tochter erzählte, dieser Notizzettel von den Katzen und dem Garten. Eure Kinder gehen erst ein paar Wochen in die Schule und können schon so viel schriftlich ausdrücken!
Schaut auch mal darauf, auf diese Leistung. Und nicht nur auf die (nach unseren Regelvereinbarungen) falsch geschriebenen Wörter.

Ich habe in diesem Thread noch einiges geschrieben zum Thema Entwicklung der Rechtschreibfähigkeit, vielleicht magst du da noch mal lesen:
http://www.schnullerfamilie.de/schulzeit/152698-richtig-lesen-lernen.html

Noch viel Freude an deinem Schulkind :winke:
 
Oben