AW: Schläft am Tag nur im Kinderwagen, wie ändern?
Hallo Corina!
Das mit dem "in-den-Schlaf-stillen" ist so ne Sache...hier streiten sich echt die Geister. Manche sehen darin den Ursprung von Ein- und Durchschlafproblemen, weil sie der Meinung sind, ein Baby würde nach der Einschlafsituation "sichern". D.h. wenn es an der Mamabrust eingeschlafen ist und dann nach ner halben Stunde in eine leichtere Schlafphase eintritt, also fast wach wird, dann "guckt" es nach, ob alles in Ordnung ist, sprich, ob alles noch so ist wie beim Einschlafen. Plötzlich stell das "abgelegte" Baby aber fest, dass es irgendwo anders liegt, die Mama nicht mehr da ist und die Brust nicht mehr im Mund. Ute hat das mal damit verglichen, dass man neben seinem Ehemann einschläft, eng an ihn gekuschelt. Mitten in der Nacht wird man kurz wach und merkt, dass er nicht mehr da ist. Plötzlich ist man dann hellwach und fragen sich was los ist, man wird sich auf die Suche nach ihm machen und wohl nach diesem "Schreck" längere Zeit nicht mehr einschlafen können.
Einem empfindlichen, sensiblen Baby geht es vielleicht genauso.
Andere Mamis und Experten sind aber- wohl aus eigener Erfahrung- zu dem Schluss gekommen, dass ihre Babys obwohl sie in den Schlaf gestillt wurden, problemlos geschlafen haben.
Ich denke es hängt-wie sovieles- einfach vom Temperament des Babys ab, ob es "sichert" oder nicht.
Vielleicht versuchst du mal, deinen Schatz schrittweise ans allein einschlafen zu gewöhnen. Ich hab das damals bei Marlene auch so gemacht. Die wollte nämlich anfangs auch partout nicht selbständig in den Schlaf finden, also haben wir sie in den Schlaf getragen oder sind am Pezziball mit ihr auf und abgehüpft bis sie fest schlief. Anschließend wurde sie schlafend abgelegt. Als dieses "Einschlafzerimoniell" immer länger dauerte und immer anstrengender für uns wurde, haben wir sie über ein, zwei Wochen hinweg langsam aufs alleine Schlafen umgestellt. Schrittweise:
Erster Schritt könnte sein, deine Kleine zwar zu stillen, aber nur bis sie das erste mal ihre Äuglein verdreht und die dann zufallen. Dann dockst du sie sanft ab und versuchst sie ins Bettchen zu legen, oder vorerst nur im Arm zu beruhigen, ohne Stillen. (Richte dich nach deiner Tochter, wenn sie lautstark protestiert, dann wähle lieber den ganz langsamen Weg). Dann ist deine Maus nämlich nur mehr halbwach und wird eine neue Gewohnheit besser annehmen, als wenn sie ganz munter ist. Vielleicht bietest du ihr nun gleich was weiches zum Kuscheln an, ne Windel zum An-die-Wange-kuscheln, ein Schmusepüppchen, usw. (diese Dinge könnten auch deinen Geruch tragen, weil du mal ne Nacht damit geschlafen hast, dann sind sie gleich vertraut). Du sprichst vielleicht beruhigend mit deiner Kleinen oder summst ein Lied, streichelst sie sanft, je nach Belieben.
Wenn du es geschafft hast, deine Kleine so problemlos zum Einschlafen zu bewegen, dann kannst du zum nächsten Schritt übergehen.
Du könntest dann deine Kleine nur mehr kurz stillen und dann- nach und nach- immer wacher ins Bett legen. Wieder Kuschelteil anbieten und singen/reden oder streicheln.
Am Ende legst du deine Maus schon bei den ersten Müdigkeitsanzeichen schlafen.
Wacht sie nachts oder tags zwischendrin auf, kannst du versuchen, ihr wieder das Kuschelteil anzubieten. Auch wenn sie tagsüber mal weint, kannst du zusätzlich zum "Tragen" den "Tröster" anbieten, dann versteht sie allmählich den Zusammenhang zwischen Beruhigen und dem Kuschelteil.
Du musst deiner Kleinen dabei einfach Zeit geben. Stillen ist momentan ihre Einschlafmethode, sie hat sich dran gewöhnt. Und Gewohnheiten kann man nicht so einfach abstellen, das dauert ne Weile. Auch das "Verlieben" in einen Tröster kann ne Weile dauern, der muss erst einen vertrauten Geruch (von Spucke, Hautfett usw.)...annehmen, damit er Geborgenheit vermitteln kann. Also nicht zu oft Waschen. Meine Tochter fragt heute noch wo das "Schmutzig" von ihrem Heia ist und wehe ich wasche dan mal wieder (weil er schon megaeklig ist), dann gibts dicke Tränen.
Ach ja, Rolläden würd ich zumachen. Dunkelheit wirkt sich nämlich positiv auf die Schlafdauer aus. Je finsterer es ist, umso müder sind die Kleinen.
lg, Johanna