Hallo Gabriela,
Was ist Stärke? Da muß man ein kleines bißchen ausholen, dann wird es verständlich. Also: Ein wesentlicher Bestandteil der Nahrung sind ja Kohlenhydrate (KH). Da gibt es dann sogenannte Einfachzucker, das sind z.B. Glukose (Traubenzucker), Galaktose und Fruktose (Fruchtzucker). Das ist die einfachste Form von Kohlenhydraten, in dieser Form werden alle KH im Darm aufgenommen. Aus diesen Einfachzuckern setzen sich alle anderen KH zusammen, d.h., es sind einfach mehrere davon zusammengekettet. Das nächste sind dann Zweifachzucker, dazu gehören z.B. Saccharose (der normale Haushaltszucker und Rohrzucker), Laktose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker). Die müssen im Darm durch entsprechende, spezialisierte Enzyme zu Einfachzuckern abgebaut werden. Dabei ergibt z.B. einmal Saccharose je einmal Glukose + Fruktose.
Stärke ist dann ein sogenannter Vielfachzucker, d.h., da sind dann mehrere hundert Einfachzucker zusammengekettet, sie ist die pflanzliche Speicherform der KH. Andere Vielfachzucker sind z.B. die Dextrine (entstehen bei trockener Erhitzung vom Stärke z.B. beim Backen und Rösten, sind kleiner als Stärke und deshalb besser verdaulich), Glykogen (das Stärkeäquivalent der Tiere, dient als Kohlenhydratspeicher in der Leber und den Muskeln) und die Zellulose (mehrere tausend Einfachzucker, für uns unverdaulich, da wir die nötigen Enzyme zur Verdauung nicht besitzen, deshalb Ballaststoff).
Die Stärkeverdauung beginnt bereits im Mund, im Speichel sind sog. Amylasen (Enzyme, die Stärke = Amylum zersetzen) enthalten (deswegen werden Breie flüssiger, wenn man sie mit einem eingespeichelten Löffel umrührt). Durch Amylasen, die auch von der Bauchspeicheldrüse noch abgegeben werden, wird Stärke in Zweifachzucker und dann von anderen Enzymen in Einfachzucker zerlegt, damit sie vom Darm aufgenommen werden können.
Bei Laurin werden sicher die Enzyme der Bauchspeicheldrüse noch nicht ausreichen, um alle Stärke, die ankommt, zu verdauen. Also geht ein Teil der Stärke aus dem Dünn- in den Dickdarm über, wo sich Unmengen von Bakterien drüber freuen. Nur die verdauen Stärke anders, sie vergären sie nämlich. Und dabei entstehen Gase und Säuren, das führt dann zu Blähungen und schaumigen, dünnen, übelriechenden und wundmachenden Stühlen. Ähnlich ist es z.b. mit einer Laktose-Unverträglichkeit. Da fehlt dann die Laktase, das Enzym, daß den Milchzucker Laktose spaltet - mit dem gleichen Ergebnis.
Soweit nun ein ein kleiner Exkurs in die Weiten der Biochemie.
Daß eine mangelhafte Stärkeverdauung zu Ekzemen führt, kann ich mir nicht vorstellen und ist mir auch noch nie untergekommen. Ekzeme im Kindesalter werde leider viel zu oft als Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien gesehen, sind aber nur Ausdruck einer gesteigerten Reaktionsbereitschaft des Körpers auf seine Umwelt. Dazu gehören dann auch die Allergien, aber es ist eben so, daß beides parallel entsteht und sich nicht gegenseitig bedingen muß.
So, ich hoffe, es war verständlich, wenn nicht, frag einfach weiter!
Liebe Grüße, Anke