Kind intelligent, Noten schlecht.

Su

Das Luder
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

P.S.: Von Läusen und Würmern hatte mir vorher auch keiner berichtet.
 

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Ich KENNE Eltern, deren Kinder auf dem Gym sind und die mit und für ihre Kinder Referate ausarbeiten :piepts:

Ja, die kenne ich auch, und ich werde demnächst auch dazugehören, aus einem ganz einfachen Grund: sie sollen in Bio ein Referat über ein heimisches Wildtier schreiben, haben aber in ihrem ganzen Leben noch nie ein Referat ausgearbeitet ,geschweige denn gehalten, denn in Deutsch oder Methodenlernen kam das ganz einfach noch nicht vor;
sie können es ganz einfach nicht allein, weil sie überhaupt nicht wissen, was zu tun tun.

Dafür können sie ja nunmal leider nichts. Ich zwar auch nicht, aber deswegen lasse ich sie ja nicht hängen.

LG
Heike
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Kein Kind kann in dem Alter sagen was von einem Thema wichtig ist und was nicht. Für meine Tochter ist immer alles wichtig. Die sind mit sowas überfordert und das gabs vor einigen Jahren auch noch gar nicht. Trotzdem gibt es hier genügend Leute die vor andere stehen und präsentieren können, auch ohne in der Grundschule das geübt zu haben.
Das sehe ich anders.
Amerikaner sind oft super-lockere und sehr, sehr gute Praesentierer und Vermittler. Und wann fangen sie damit an: im Kindergarten. Es ist einfach normal vor der Gruppe reden zu muessen, und in der Schule werden dann halt auch Poster und Praesentationen gemacht. Erst in der Schule gemacht. Und dann auch mal als Heimarbeit. Finde ich gut. Und da macht es mir auch nichts aus beim Materialbeschaffen zu helfen oder das Referat Probe zu hoeren.

Lulu :winke:
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Ja, die kenne ich auch, und ich werde demnächst auch dazugehören, aus einem ganz einfachen Grund: sie sollen in Bio ein Referat über ein heimisches Wildtier schreiben, haben aber in ihrem ganzen Leben noch nie ein Referat ausgearbeitet ,geschweige denn gehalten, denn in Deutsch oder Methodenlernen kam das ganz einfach noch nicht vor;
Und da ist ein Fehler im System. Eigentlich sollte projektorientiert gelernt werden und die Methode eben am Thema gelehrt und geuebt werden. Im Prinzip haetten sich Bio- und Deutschlehrer einfach zusammentun sollen!

Lulu
 

Kathi

Dino
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Da lob ich mir wieder einmal Tims Schule. Dort gibt es das Unterrichtsfach Arbeitsmethoden, einmal pro Woche 1 h. Die Schüler lernen, wie man nach Informationen recherchiert, und das nicht nur im Internet ;-), wie man die Quellen der gefundenen Infos ausgibt, wie man Poster gestaltet, einen Zeitstrahl, ein Portfolio, eine Powerpoint etc. Das Präsentieren erfolgt dann im Unterricht.

An einem Tag in der Woche gibt es 4 h "Selbstorganisiertes praxisorientiertes Lernen". Dort wird in Teams und einzeln an vorher abgesprochenen Theman zu einem übergeordneten Thema gearbeitet. Beispiel: Das letzte Thema lautete "Technik bestimmt auch mein Leben". Tims Team hat sich ausgesucht "Technik in meiner Freizeit" und speziell Tim hat sich beschäftigt mit dem Thema "Internet und soziale Netzwerke". Jeder muss zu seinem Thema ein Portfolio erarbeiten. Dabei muss sich jeder Fächer aussuchen und dazu Themen, zu denen er/sie bewertet werden will. Tim hat sich ausgesucht: Deutsch: Wörterbuch der Chatsprache erstellen, Ethik: Wie verhält man sich im Internet und in soziale Netzwerken, Technik: Aufbau des Computers und wie das Internet funktioniert, Geschichte: Geschichte des Computers, Mathe: statistische Auswertungen zur Nutzung des PC/Internet in der Klasse, in Deutschland, in der Welt.

Das Team muss dann seine Ergebnisse vor den anderen präsentieren. Dabei sind sie völlig frei in der Wahl der Mittel und Methoden. Das kann eine Präsentation sein, ein Rollenspiel, eine Quizshow, ein gedrehtes Video etc.

Die Lehrer stehen nur beratend zur Seite und lassen die Schüler machen. Sie geben halt Tipps und Hilfestellungen, wenn sie merken, es klemmt irgendwo.

Wichtig ist dabei, dass fächerübergreifend gearbeitet wird, darauf wird sehr großen Wert gelegt.

Wenn ich überlege, was die 6-Klässler jetzt schon drauf haben, dann bin ich einmal mehr froh, Tim an dieser Schule zu wissen. Letztendlich kann man sich reines Faktenwissen selbst erschließen, aber aber aufbereiten und anderen präsentieren kann man deswegen noch lange nicht. Und das finde ich schade, dass darauf in den meisten Schulen offensichtlich keinen Wert gelegt wird oder dass gedacht wird, dass das von alleine kommt.

Mein Mann hat in der Fachoberschule der Berufsschule oft Schüler, die einen Realschulabschluss und eine Ausbildung haben und noch nie in ihrem Leben einen Vortrag gehalten haben. Und genau diese Schüler wollen mal ein FH-Studium aufnehmen.
 

KaJul

Gehört zum Inventar
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Julian ist grad dran in HSU sein erstes Referat vorzubereiten, in der Schule. Hausaufgabe war Material aus dem Internet zu besorgen und Bilder... Sie sollten auch nur auf eine Seite gehen, damit sie alle das gleiche zur Verfügung Haben (Thema Berufe)

Plakatgestaltung, Aufbau und Gliederung, alles in der Schule :prima:

Genauso lief seine erste Buchvorstellung ab, Hausaufgabe über die Weihnachtsferien: ein Buch lesen... Der Rest lief alles in der Schule ab.

:winke:

Ps: Kathi, das hört sich so toll an, wie es jetzt an Tims Schule läuft!!
 

Kathi

Dino
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

Karin, das klingt auch toll. Man kann gar nicht früh genug mit sowas anfangen :prima:
 

Frau N

Geliebte(r)
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

... Ja, alles auch ganz interessant. So weit sind wir ja im Moment noch nicht.

ich habe heute mittag von der Lehrerin einen Anruf bekommen (was uns dann schließlich die tägliche Lernzeit gekostet hat - wir hatten gerade angefangen), und sie teilte mir mit, dass mein Besuch im Unterricht doch nicht so einfach sei. Es sollte noch jemand "von der Schulleitung" dabei sitzen! Um hinterher bei dem Gespräch über das Gesehene mitzureden. Dabei meinte sie eine Lehrerin aus einer der Parallelklassen, die auch im Büro mit arbeitet.
Sie konnte mir gar nicht so genau erklären (da haben wir das wieder - erklären!), was das eigentlich bringen soll!
Ich habe ihr geantwortet, dass ich das nicht verstehe und dass ich sie ja nicht angreifen will, so dass sie dabei unbedingt Rückendeckung braucht! Räusper, räusper, jaja, so wäre es ja auch nicht gemeint.
Das Problem ist dabei, dass diese andere Lehrerin genau an zwei Stunden in der Woche dafür Zeit hat und der erste Tag, an dem ich dann auch könnte, wäre erst Mitte Mai.

Danach ging es noch weiter um das Verhalten meiner Tochter im Unterricht, um Inhalte, um die Benotung etc. und ich hörte dabei, wie gereizt sie schon auf meine Tochter reagiert, weil die eben nicht mitmacht, wenn es ums selbständige Arbeiten mit Arbeitsblättern geht oder um den ewigen Wochenplan. Sie klang wirklich spitz und gar nicht verständnisvoll oder gar warmherzig - wie ich mir eigentlich eine Lehrerin für kleine Kinder vorstelle! Ich habe auch zu den Inhalten ein paar Sachen gesagt, warum sie es nicht schafft, die Themen mal interessant oder sogar spannend zu gestalten - nein, es gibt zum Thema "Trolle" keine nette Geschichte zu erzählen, sondern wieder mal ein Arbeitsblatt in einer Schachtel oder so und Bilder, zu denen die Kinder sich was ausdenken sollten.

Ich habe sie gefragt, ob denn auch mal Aufgaben vorkommen, die die Kinder GERN machen? Nein, aber die meisten machen es eben trotzdem.

Puh, das ist schon ein harter Brocken. Ich habe nochmal gebeten, dass ich am Montag früh in den Unterricht kommen kann, ich will das Problem so nicht mit in die Ferien nehmen. Sie sagt mir jetzt morgen Bescheid, ob das doch möglich ist.

Irgendwo habe ich hier die Frage gelesen, ob zur dritten Klasse ein Lehrerwechsel ansteht - nein, leider nicht. Und der Wochenplan wird auch bis zum Schluss beibehalten.



Ich bin gespannt, ob ich danach eine andere Sicht habe.


LG Sus
 
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