Hört üüüberhaupt nicht- auf nichts

G

Giovanna

Hallo Carmen!

Ich würd mich an deiner Stelle von dem Anspruch verabschieden, dass Laila auf dein Kommando hört, also aufs Wort gehorcht. Ich finde bei so kleinen Kindern hilft kein Reden, Androhen, Poklapsen oder sonstwas, sondern lediglich HANDELN. Und zwar liebevolles, sanftes Handeln. Das Motiv hinter dem "nicht hören wollen" ausloten und die Konsequenzen für dein Verhalten als Mama draus zu ziehen. Vielleicht braucht Laila mehr-viel mehr Aufmerksamkeit von dir. Mehr Beschäftigung, Spielzeit, positives Zusammensein. Kinder die nicht genug von dieser positiven Aufmerksamkeit bekommen, machen es sich oft zur Strategie, den Aufmerksamkeitstank eben mit negativer Aufmerksamkeit der Eltern zu füllen. Kinder werden lieber geschimpft, gepoklapst und zurechtgewiesen als zu wenig beachtet.
Ich glaube auch dass euer Problem viel tiefer liegt und Laila einfach dagegen "kämpft". Such nicht bei ihr die Schuld, denn die Verantwortung für eure Beziehung trägst allein du! (und Lailas Papa) Und allein du kannst etwas daran ändern.

lg, Johanna
 
S

sheena

Giovanna hat gesagt.:
Ich würd mich an deiner Stelle von dem Anspruch verabschieden, dass Laila auf dein Kommando hört, also aufs Wort gehorcht.
Naja, aber in manchen Situationen (z.B. Straßenverkehr) ist ja genau das gefragt!
...und das Kind anzuleinen hätte ich auch keine Lust.


Sheena
 
A

andeo

Jetzt habe ich alle Antworten durch - Halleluja... Das Thema schaukelt die Emotionen ganz schön.

Liebe Florence, ich finde Deine Art, Rat zu geben und zu kommentieren richtig toll. Und ich bin ganz Deiner Meinung.

Liebe Carmen, in einer der letzten Antworten wurde es schon mal erwähnt, was mir auch aufgefallen ist. Eure Tochter verlangt nach Aufmerksamkeit.
Anscheinend sind ihre Bedürfnisse höher als das was sie bekommt. Ihr nehmt Euch nicht genug Zeit für sie. Sie ist noch klein und braucht am Tag feste Zeiten, die nur ihr gehören, von Mama und Papa. Sie sagt, was gespielt wird und wie.
Eure Probleme werden sich lösen, wenn ihr sie ernst nehmt. Dann nimmt sie Euch auch ernst.

Ich bemerke bei Liann auch manchmal, wenn sie besonders zickig ist und mir extra die Zunge rausstreckt oder ähnliches, daß sie an diesem Tag zu kurz gekommen ist. Und dann fordert sie Aufmerksamkeit, auch wenn es negative ist. "Mama, bitte beachte mich!"

Hauen ist keine Antwort auf egal was. Du schlägst ja auch nicht Deine Nachbarin, wenn Du mit ihr nicht einer Meinung bist, oder doch?
Ihr müßt die einzigen Menschen auf der Welt sein, von denen eure Tochter weiß, das sie ihr nichts tun. Sie ist 2 Jahre alt, wem soll sie vertrauen, wenn nicht Dir. Du bist ihre Mama, Deine Hand soll sie führen und streicheln, nicht verletzen. Soll Sie nur aus Angst vor der nächsten Klatsche parieren?
Hat Deine Mutter Dich gehauen, wenn Du nicht gehört hast? Wenn ja, fandest Du das richtig? Wenn nein, warum tust Du es dann, wenn Du es anders kennengelernt hast?
Und Dein Freund scheint sich nicht mit den Gefühlen eures Kindes auseinandersetzen zu wollen. Nach dem Motto: Du hörst nicht, dann fühl mal!

Ich kann Dir folgenden Rat geben: Bei den Diakonischen Werken gibt es Familienberatungen, die auch diskret Gespräche führen. Die sind nicht nur für extreme Fälle, sondern auch für so lapidare Sachen wie Eß-Probleme, Schlaf-Probleme und auch Einnässen oder so zuständig. Und sie nehmen Dich ernst.
War bei mir jedenfalls so.
Ich selbst hatte dort ein Gespräch wegen Einschlafproblemen und Insbettgehen bei Liann, daß hat meine Vorgehensweise total geändert.
Schreien, drohen, irgnorieren, was weiß ich nicht alles - ich habe es auch hinter mir.
Warum nicht Hilfe holen, bei jemand der sich damit auskennt?
Auch der Klaps auf den Po kann da angesprochen werden...

Konsequenz, ich kann es nur immer wieder sagen, war und ist der Schlüssel.
Du bist der Chef der Situation, das muß Dir auch bewußt sein. Du hast entschieden, es ist Schlafenszeit, weil es dunkel ist bzw. weil kleine Mädchen um diese Zeit ins Bett gehen, damit sie morgen fit sind und basta.
Das im ruhigen aber sehr bestimmten Ton funktioniert.
Es dauert allerdings mehrere Tage, vielleicht Wochen (bei uns waren es 3 Wochen), dann wird es gehen. Ich war da auch öfter an meiner Grenze angekommen, das gebe ich auch zu. Die Nerven liegen schon blank.
Das sind 3 Wochen, die Dir das Leben (das bekanntlich nach den 3 Wochen weitergeht und auch länger anhält) so erleichtern werden.

Viel Glück!
 
G

Giovanna

sheena hat gesagt.:
Naja, aber in manchen Situationen (z.B. Straßenverkehr) ist ja genau das gefragt!
...und das Kind anzuleinen hätte ich auch keine Lust.

Gut, Straßenverkehr ist für mich ne Ausnahme. Da muss auch Marlene wirklich folgen und gehorchen, weils einfach zu gefährlich ist. Dennoch verlass ich mich nicht darauf, dass sie auf ein "STOPP" von mir sofort stehen bleibt. Zu groß ist noch ihr Glaube, dass sie es "besser weiß" und sie überschätzt ihre Kräfte einfach zu sehr, als dass ich ihr da voll vertrauen kann.

Anleinen ist aber auch nix für mich. Ich halt eben mit ihr Schritt und laufe nicht voraus wenn wir an der Hauptstraße entlanggehen. Dann kann ich zur Not immer eingreifen, wenns gefährlich wird.

Ansonsten möchte ich aber kein Kind, das aufs Wort folgt haben.

lg, Johanna
 
S

sheena

Giovanna hat gesagt.:
Ansonsten möchte ich aber kein Kind, das aufs Wort folgt haben.
Ich schon! :-D

Nee, ganz im Ernst. Natürlich brauche ich kein Kind, daß stur meinen "Befehlen" gehorcht. Aber es wäre schon ganz schön, wenn ich mich im Ernstfall darauf verlassen könnte. :jaja:
Deshalb bemühe mich mich auch die "nein"s und das Schimpfen für wichtige Situationen aufzuheben.

Sheena
 
G

Giovanna

sheena hat gesagt.:
Ich schon! :-D

Nee, ganz im Ernst. Natürlich brauche ich kein Kind, daß stur meinen "Befehlen" gehorcht. Aber es wäre schon ganz schön, wenn ich mich im Ernstfall darauf verlassen könnte. :jaja:
Deshalb bemühe mich mich auch die "nein"s und das Schimpfen für wichtige Situationen aufzuheben.

Seh ich genauso! :jaja:

lg, Johanna
 

palado

Dauerschnullerer
hallo!
ich habe den beitrag jetzt erst gesehen und ich habe mir auch nicht alle antworten durch gelesen, deshalb weiß ich auch nicht, ob ich jetzt etwas doppelt schreibe.

bei lara war es so ähnlich. es gab eine zeit, da wollte sie einfach nicht hören. ich habe nicht gerade eine strenge stimme und hatte so auch meine probleme rcihtig streng zu wirken. ich habe dann in solch einer situation meine stimme bewußt ernst und tief betont, mich vor ihr hin gekniet, sie mich anschauen lassen und zur not an die hand genommen. dann ahbe ich ihr gesagt was ich nicht gut fand, was ich möchte und es mir von ihr bestätigen lassen. wenn sie dann rum gealbert hat, habe ich sie noch strenger angesprochen und immer darauf geachtet, dass sie mich anschaut. dann irgendwann bekam auch sie mit: mama meint es ernst. das mußte ich ein paar mal so mache und dann ging es wieder.
an der strasse gelten bei uns auch die regeln: freilaufen ja, aber nur bis kurz vor dem bordstein. sie muß rechtzeitig stehen bleiben und dann mit mir zusammen an der hand hinüber gehen. das klappt zwar auch nicht immer 8auch wir wohnen sehr ruhig und unbefahren), aber dann weis eich sie auch dirket zurecht. festhalten und so weiter und so fort.

das theater mit dem schlafen gehen hatten wir sehr lange. sie kam immer wieder raus, egal was wir machten. es konnte sich auch so 2 stunden hin ziehen.
erst habe ich ihr das stofftier heraus geholt und vorher schon darauf hin gewiesen was passiert, wenn...
das war für mich aber keine schöne lösung. ich halte nicht viel von solchen erpressungsmethoden. sie soll ja lernen, dass sie "belohnt" wird wenn sie etwas richtig macht und nicht das sie bestraft wird, wenn sie etwas falsch macht. also sie muß das schon wissen, aber nur im unterbußten sozusagen.
dann hatte ich sie einmal in die ecke gestellt. das fand sie toll. irgendwann habe auch ich begriffen , dass sie es toll findet, dass ich dann zu ihr komme. also ein anreiz um auf zu stehen. ich habe sie dann einfach ignoriert. bis sie im wohnzimmer stand und grinste. ich habe sie dann genommen, ins bett gepackt unnd nciht mehr wie gute nacht gesagt. sie kam dann nur noch einmal bis ins wohnzimmer, heraus aber kam sie schon noch ein paar mal. aber irgendwann hat sie begriffen, das ich nicht mehr hoch komme um sie ins bett zu bringen. damit hatte sich das erledigt. keine probleme mehr.

ein einschlafritual haben wir auch. damit hat das ganze in diesem fall auch nichts zu tun.

ich habe das auch schon gerade zu jemand anderem gesagt: kinder sind schlauer wie wir!!!! ;-)

ach ja, einen klaps auf den po gab es auch schon mal, aber den hat sie damals durch die windel nicht gespürt. da war sie noch ganz klein. davon halte ich aber nichts. soetwas gibt es bei uns nicht. wie soll ein kind verstehen das sie jetzt gehauen wird. was hat das mit der, von den eltern ungewünschten, tat zu tun. ein kind begreift das ersteinmal gar nicht und vor allem, selbst darf es das ja auch nicht. warum dürfen das die eltern und ich nicht?
eltern sind ein vorbild und vor allem sollen sie ihr kind lieben und es ihm zeigen. ein kind muß wissen, egal was es gemacht hat. mama und papa haben es trotzdem lieb auch wenn sie schimpfen. ein kind soll sich ja geborgen fühlen und später auch mit den problemen zu den eltern kommen können und offen darüber reden. kann es das auch wenn es weiß, wie es dann bestraft wird durch "klapse".
ich denke, du/ihr versteht wie ich das meine.


lg dorett
 
Zuletzt bearbeitet:
T

Toms Mami

Hallo Carmen,

diese Phase (d.h. die des immer wieder Aufstehens) hatten wir mit Tom auch im Frühjahr. Auch wir sind damals umgezogen und ich hatte eigentlich gemeint, daß er das prima verkraftet. Im Nachhinein habe ich verstanden, daß dieser Umzug für ihn viel aufregender war, als ich vermutet hatte.

Da sind dann gerade die Stunden allein im Bett, wenn man einschlafen soll, ein bisschen unheimlich, auch wenn einem das neue Umfeld gefällt. Selbst wir Großen hören ja in neuen Wohnungen fremde unheimliche Geräusche. Da ist man auf einmal gar nicht mehr müde. Und ich denke, daß wird bei Laila ähnlich sein.

Ich kann Dich trösten - das geht wirklich gut vorbei und heute schläft Tom innerhalb von 5 Minuten ein (zwar zu Lasten seines Mittagsschlafs, den er vor einigen Wochen abgeschafft hat, aber immerhin).

Lass mich mal überlegen, wie ich reagiert habe in der Phase: also ich war auch irgendwann mal total genervt. Durch den Umzug war ja noch so viel zu tun und dafür hatte ich mir die eigentlich ja ruhigen Abendstunden gebunkert und dann das. Nach einigen Hinundherversuchen (gewähren lassen, schimpfen o.ä.) hab ich mich entschieden, freundlich konsequent immer das zu wiederholen, was ich für richtig hielt. Habe also Tom xmal ins Bett zurückgebracht, im xymal das Licht wieder ausgemacht, xyzmal die Bücher wieder ins Regal gestellt, was auch immer nicht zum Einschlafen gehört hat. Das hat dann letztendlich gefruchtet, er hat eingesehen, das nichts, aber auch gar nichts etwas daran ändert, daß Schlafenszeit ist.

Und das handhabe ich auch mit allen anderen Dingen so - eine Mischung aus Ignorieren (der Provokation) und Wiederholen des richtigen Verhaltens. Mit Schimpfen, so habe ich gemerkt, lenke ich vom eigentlichen ab: Mir geht es ja darum, daß er in der Situation das tut, was richtig ist. Also z.B. an der Hand gehen, wenn Autos kommen. Wenn ich schimpfe, findet er es total spannend, dass ein Verhalten von ihm so einen interessanten Stimmungswechsel in mir auslöst. Ergebnis: Da ist dann die Gefahr der Autos nicht mehr präsent und wird von ihm nicht mehr in Zusammenhang gebracht. Und: beim nächsten Mal schau'n wir doch mal, ob Mami wieder so reagiert.

Leider beherrsche ich das nicht so perfekt, wie ich es mir wünschen würde sondern falle oft genug noch darauf rein, wenn er mich provozieren will und merke es erst bei seinem schelmisch-zufriedenen Gesichtsausdruck;-) .
Drei Jahre sind halt die Trotzphase - in der übrigens die Kinder sicherlich genauso frustriert und genervt sind wie wir. Und die haben noch nicht mal ein Schnullerforum zum Dampfablassen....

Ich wünsche Dir viel Erfolg durch Gelassenheit!
Lieben Gruß,
Gabi
 
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