Hallo Vater Morgana!
Ich finds auch schön, dass es bei euch klappt mit dem Schlafen
rima: .
Ich denk ja schon seit einigen Tagen drüber nach, was du eigentlich genau wissen wolltest. Und nun-spät aber doch- hab ichs glaub ich auch kapiert, worum es dir ging.
Die Müdigkeit wird bei Erwachsenen, wie Kindern von zwei Systemen gelenkt. Da gibts erstens die körpereigene, "innere Uhr", die entscheidet, ob ein Mensch ein Viel- oder Wenigschläfer ist. Ob er ein Morgenmuffel, Frühaufsteher oder ausgeglichener Typ ist. Diese innere Uhr ist individuell verschieden, bei Erwachsenen wie Babys. Man nennt dieses System auch "zirkardianer Rhythmus". Solche Rhythmen gibt es übrigens für alle Körperfunktionen, wie die Körpertemperatur, Schlafen und Wachen, Aktivität und Ruhephasen, Puls, Drüsen, Nierenfunktion etc. All diese Körperfunktionen schwanken im Laufe des Tages und der Nacht nach bestimmten Zeitmustern. Diese Zeitmuster bilden sich bei Babys erst langsam aus...mit etwa 2 Jahren sind sie fest verankert und bleiben danach gleich. Sie funktionieren ganz unabhängig von äußeren Gegebenheiten, wäre es ständig dunkel um uns rum, so würden wir auch wachen und schlafen, eben nur nach dem Zeitgefühl unserer "inneren Uhr".
Und zweitens gibt auch noch eine "äußere Uhr", die über Müdigkeit und Wachsein bestimmt: Der Wechsel von Hell und Dunkel, der über die Jahreszeiten vorgegeben wird. Wird es draußen Dunkel, so schüttet der Körper das Hormon Melatonin vermehrt aus und man wird langsam müde. Wird es hell, so wird die Melatoninproduktion gedrosselt und wir wachen auf.
Idealerweise ist es so, dass beide Systeme, die äußere und innere Uhr, parallel zueinander laufen und sich gegenseitig unterstützen. Dann fällt es einem Baby auch leichter einen Rhythmus einzuhalten.
Ändern sich nun die äußeren Gegebenheiten schlagartig, wie z.B. bei einer Flugreise mit Zeitverschiebung, so dauert es eine Weile, bis sich unsere "innere Uhr" dem äußeren Wechsel von Hell und Dunkel wieder angepasst hat. In der Zeit der Umstellung sind wir äußerst durcheinander und fühlen uns matt und unausgeglichen...ein Jet-Lag eben.
Ideal für ein Baby ist also, wenn es immer der Jahreszeit angepasst, (ein-)schlafen darf. Im Sommer also etwas später, da es länger hell ist und im Winter etwas früher, da es früher dunkel wird. Umstellungen sollten auch immer ganz langsam geschehen, da sonst das Jet-Lag-Phänomen eintritt und der Körper kurzzeitig durcheinander gerät. (Ein-)Schlafstörungen sind dann die Folge.
lg, Johanna