AW: das jüngste Frühchen der Welt
Interessant finde ich, dass dieses Kind überhaupt am Leben erhalten wurde. Ich habe gehört, dass so früh geborene Kinder in Deutschland nicht immer versorgt werden. Magische Grenze sei wohl - korrigier mich einer, falls ich mich falsch entsinne - die 24. SSW. Ich weiß aber nicht, ob das von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich gehandhabt wird.
Jedenfalls hat mich der Bericht einer lieben Bekannten dieser Tage doch ziemlich beschäftigt, die von einem Kind erzählte, das 23 + ... geboren wurde, selber atmete, aber wo das KH keinerlei Verpflichtung sah, es zu versorgen. Es wurde nur zum Sterben beiseite gelegt und lebte wohl noch einige Stunden ...
So schön diese medizinische Wunderleistung des am-Leben-erhaltens ist, so bedenklich ist sie auch. Keiner kann einschätzen, mit welchen Auswirkungen das Kind leben muss. Wird es sich normal entwickeln oder wird was bleiben? Stern TV hat unlängst ein Kind besucht, über das vor Jahren mal als Frühchen berichtet wurde, um zu sehen, wie es jetzt aussieht. Klein ist das Kind, zu klein im Vergleich zu Gleichaltrigen, aber sonst ist wohl Gott sei Dank nichts zurückgeblieben. Aber wie es sich entwickeln wird, weiß man vorher nicht.
Und: Warum zieht man Grenzen? Warum darf ein selbstständig atmendes 23 + ... Kind nicht medizinisch versorgt werden, um ein nicht selbst atmendes 24 + ... Kind dagegen wird gekämpft?
nachdenklich
Andrea