Courage in der Erziehung

G

Giovanna

KätheKate hat gesagt.:
Hallo Johanna,
du bist mir schon öfter aufgefallen, positiv.
Wo hast du dein fundiertes Wissen her?

LG

Aus Büchern, viiiiiiiieeeeeelen Büchern ;-) und von meinem Studium. Kennst du sicher, wenn man sich für etwas interessiert, merkt man sich auch Fakten spielend und je mehr man zu einem Gebiet weiß umso besser kann man neues Wissen aufnehmen.

lg, Johanna
 

KätheKate

Gehört zum Inventar
Ich bin neugierig:

Was hast du studiert?
Bist du schon fertig?

Hast du Lust auf einen Austausch, eine Diskussion mit einer unwissenden,
Ich glaube nähmlich immer noch, das man die Zwerge früh erziehen kann.
Es kommt halt auf die Methode an.

Liebe Grüsse
 
G

Giovanna

Ich studiere Psychologie, allerdings noch immer im ersten Abschnitt, weil Marlene dazwischenkam ;-) .
Durch eine Gastvorlesung von Dr. Karin Grossmann, einer ganz tollen Bindungsforscherin, hab ich aber schon vor Marlene mein Interesse an Entwicklungsspsychologie entdeckt. Und seither lese sehr viel zu dem Thema.

Klar können wir ein bischen diskutieren.

Weißt du, ich mag eigentlich das Wort "erziehen" nicht. Aber ich glaub auch, dass man kleinen Babys dabei helfen kann, sich gut in der Welt zurechtzufinden.

Bin schon neugierig auf deine Ansichten :) . Willst du Pn`nen oder gleich hier loslegen?

Auch lieben Gruß zurück,

Johanna
 

KätheKate

Gehört zum Inventar
Soll ich mich trauen, outen?
O.K. rein ins kalte Wasser:

Was ist denn Erziehen? Magst du das Wort nur im Zusammenhang mit Baby´s nicht oder allgemein?
Gibt es ein anderes Wort?
Erziehen ist für mich in diesem Falle, wie du ja schon geschrieben hast, den Kindern zu helfen, sich in der Welt zurecht zufinden. Egal wie alt.
Bei den Baby´s "erzieht" man doch als allererstes, als Grundgerüst finde ich, den Rhytmus.
Und dann geht es Schritt für Schritt weiter. Ich muss ehrlich gesagt gerade überlegen, was noch als nächstes kommt. Lang, lang ist es her.( Achtung Ironie)

Erst mal liebe Grüsse
 
G

Giovanna

KätheKate hat gesagt.:
Magst du das Wort nur im Zusammenhang mit Baby´s nicht oder allgemein?
Gibt es ein anderes Wort?
Ich mag das Wort allgemein nicht so sehr, es klingt so einseitig von Eltern zu Kind. Dabei ist "Erziehen" für mich eher ein Wechselprozess, etwas das eigentlich hauptsächlich vom Kind geleitet wird. Ich finde nämlich, dass ein Kind am besten weiß, was es wann braucht und Eltern bloß die Zeichen verstehen und richtig deuten müssen.
Ein anderes Wort gibt es nicht im deutschen Sprachgebrauch, darum verwende ich auch das Wort "erziehen", aber eben nur sehr sprasam.

Bei den Baby´s "erzieht" man doch als allererstes, als Grundgerüst finde ich, den Rhytmus.

Siehst du, das meine ich. Ich würde nicht sagen "man erzieht den Rhythmus". Ich würde eher sagen, man beobachtet sein Baby und guckt, welche Regelmäßigkeiten es von selber findet und unterstützt es dann dabei, wichtige Anhaltspunkte im Tagesablauf beizubehalten. Routinen, die ihm dabei helfen seinen Tag zu strukturieren und verlässliche Gewohnheiten gemeinsam zu finden, die Sicherheit geben. Regie führt dabei aber das Baby.
Aber ich denke, im Grunde meinen wir beide dasselbe, du drängst ja sicher auch nicht irgendeinen Zeitplan auf...

Weißt du, als Marlene zur Welt kam, hab ich mich in der ersten Zeit einfach an das Konzept der "elterlichen Feinfühligkeit" gehalten...oder mich zumindest bemüht das zu realisieren.
Dabei sind 4 Punkte ganz wichtig und ich finde, wenn man sich daran hält, kann mit einem kleinen Baby nichts schiefgehen in der "Erziehung":

Mary Ainsworth definierte die mütterliche Feinfühligkeit für die Kommunikation des Babys anhand von 4 Merkmalen:

1. die Wahrnehmung des Befindens des Säuglings, d.h. die Mutter hat das Kind aufmerksam "im Blick", ist geistig präsent und hat keine zu hohe Wahrnehmungsschwelle;

2. die "richtige" Interpretation der Äußerungen des Säuglings aus seiner Sicht gemäß seinem Befinden, und nicht gefärbt durch ihre eigenen Bedürfnisse;

3. eine "prompte" Reaktion, damit der Säugling den Zusammenhang zw. seinem Verhalten und der mütterlichen Handlung eine Assoziation bilden kann. Eine prompte Reaktion vermittelt ihm das Gefühl der Wirksamkeit seines Verhaltens und seiner Signale im Gegensatz zur Hilflosigkeit, die sich einstellt, wenn das Verhalten "nutzlos" ist; und

4. die "Angemessenheit" der Reaktion, die dem Säugling gibt, was er braucht. Die Angemessenheit der mütterlichen Reaktion verändert sich mit der Entwicklung des Kindes.

dieses Zitat stammt aus dem Buch:

"Bindungen-das Gefüge psychischer Sicherheit" von Karin und Klaus E. Grossmann


Ich denke aber auch, dass man intuitiv meistens all diese Punkte erfüllt, weil es die Natur auch so vorgesehen hat. Es kann kein einheitliches Konzept geben, dass für alle Babys gilt, weil jedes Baby individuell ist. Gerade darum finde ich, ist es wichtig, dass man sich an den Signalen des Kindes orientiert, weil eben nur das Kind spürt, was es braucht.
Blöd wirds nur, wenn man sich durch gesellschaftliche Vorgaben etwas anderes einreden lässt...

soweit mal von mir,
lg, Johanna
 

KätheKate

Gehört zum Inventar
Hallo Johanna,
doch im Grunde meinen wir das selbe.

Ich habe nochmal eine Frage zur Mutter-Kind-Bindung.
Ich höre immer wieder von Ks-Müttern: Ich hatte lange keine Beziehung zu meine Kind,wg Kaiserschnitt.
Ich hatte drei Ks und kann dies nicht behaupten. Die Bindung ist doch schon vorher da, wenn frau es will.
Wieso wird so viel vom Geburtserlebnis abhänging gemacht?

Liebe Grüsse
 

Pluto

Schokoladine
KätheKate hat gesagt.:
Hallo Johanna,
doch im Grunde meinen wir das selbe.

Ich habe nochmal eine Frage zur Mutter-Kind-Bindung.
Ich höre immer wieder von Ks-Müttern: Ich hatte lange keine Beziehung zu meine Kind,wg Kaiserschnitt.
Ich hatte drei Ks und kann dies nicht behaupten. Die Bindung ist doch schon vorher da, wenn frau es will.
Wieso wird so viel vom Geburtserlebnis abhänging gemacht?

Liebe Grüsse


Das habe ich so noch nicht gehörte. Keine Bindung wegen KS. Das gibt es denke ich genau so oft auch bei normalen Geburten, dieses Gefühl.

Das man Trauer hat, dass man das Kind nicht auf normalen Wege bekommen hat oder sich vorwürfe macht, wehsalb es dazu gekommen ist. Das gibt es oft beim KS.

Ich denke wirklich nicht, dass dies vom Geburtserlebnis abhängig ist. KS o. Normal
 
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