Hey,
allmählich kehrt wieder etwas Ruhe ein und die letzten Beiträge ließen sich gut lesen. Ich hab da tatsächlich in ein Wespennest gestochen, was nicht meine Intention war.
Es ging mir an Hand dieses Beispiels, was natürlich eine prägende Erfahrung war, um einen Vorstoss in die Welt der Mütter, die sich über so viele kleine Dinge freuen dürfen und sich über so viele Dinge den Kopf zerbrechen und vorallem sich damit auseinander setzen dürfen.
Einen Vorstoss in diese Welt, die mir aber verschlossen blieb, weil ich einen anderen Weg gegangen bin. Verschlossen, nicht weil ich es nicht verstand oder nicht sah, sondern weil ich mir damals sagte, dass mein Kind nicht so aufwachsen sollte, wie es klassischer Weise bei Alleinerziehenden dargestellt wird. Ich wollte meinem Sohn all das leisten, was andere Kinder auch bekommen, wenn die Familie etwas kompakter ist. Ich wollte, dass er ein schönes Kinderzimmer hat, ich wollte ihm einen jährlichen Urlaub schenken dürfen, ich wollte ihm immer genug zu essen geben dürfen. Aber wichtig war auch der Einklang, dass er alles wert zu schätzen wusste und nicht mit Geschenken gefüttert wurde. Mir ging es einfach um die gängigen Güter, wie Urlaub oder eine gesicherte Wohnung und gute Ernährung.
Das hieß arbeiten und zwar mit Ziel eine wirklich stabile Basis zu schaffen.
So und dann wurde mir auch klar, dass ich auf meinen Status als klassische Mutter verzichten musste, dass ich dieses zwar in meinem Herzen trug, aber dieses mit ihm nicht so teilen konnte.
Und eine Erfahrung, die mir das beibrachte, war z.B. dieses Erlebnis, wo ich einfach eine Lösung brauchte, damit ich mich körperlich wieder erholen konnte.
Die Einwände die hier vorgebracht haben, hatte ich auch der Ärztein gesagt - gut das Thema ist jetzt erstmal erledigt. Es ist sehr vielseitig hier erläutert worden.
Buchstabensalat hat Recht mit Ihrem Einwand, wenn ich mich damals daneben gelegt hätte, dann wäre der Aufschrei hier nicht so groß gewesen - schön, genau so was wollte ich hören. Einfach mal wissen, was hätte ich besser machen können und zum anderen bin ich es wiederum leid, dass von Müttern immer die Perfektion gefordert wird. Also ich hab durchaus Stärken ausgebaut, deren ich mir bewußt bin und diese haben dafür gesorgt, dass mein Sohn sich beschützt fühlte, auch wenn ich weg war.
Klar bin ich nachdenklich geworden - von Beginn an, als ich die ersten Antworten auf ein anderes Thema las. Ja also selbstständige Mütter werden zum Einen bewundert, aber über die Konsequenzen die damit verbunden sind wird nicht geredet. Tabuthema - weil die vernachlässigt doch ihre Kinder - wir haben es immer gewusst. Es ist schon akzeptabler, wenn eine Frau in der klassisch, schwächeren Rolle lebt. Das ist mein Eindruck, den ich so über die Jahre gesammelt habe.
Nur mal so ein Beispiel: was ich jetzt wirklich nicht als Provokation schildern möchte, sondern wirklich nur als Beispiel ohne jemanden damit angehen zu wollen.
Also Urlaub mit Kind in Spanien:
1. wir schlendern Richtung Hotel und ich trage eine mittelgroßen Wasserkanister und in der anderen Hand meinen Sohn. Da überholte mich ein Paar aus dem Hotel und ich hörte wie die Frau zum Mann sagte: "Lass uns schneller gehen, die sucht nur Mitleid und möchte, dass du ihr Wasser trägst"
2. wir spielen Frisbee am Strand und plötzlich sieht mein Sohn einen Vater mit seinen 2 Söhnen Fußball spielen. Also was macht mein Kleiner, er will dort mitspielen. Der Vater zog seine Kinder zurück und sagte ihm dass er nicht mitspielen dürfe. Mein Sohn war traurig und sagte mir, dass er einen Vater haben wolle - ja und da wurd mir bewußt, dass im Urlaub ja das Familienleben pur vorgelebt wird und ich konnte ihm keinen Vater schenken.
Die Leute haben einfach Berührungsängste. Bloss sich nicht neutral mit Dingen auseinander setzen müssen. Lieber in Vorurteilen schwelgen.
Natürlich ist es schwer immer neutral zu bleiben. Ich bin es leid immer wieder zu hören, dass meine Arbeit schlecht sei. Ich habe immer für eine wirklich gute Betreuung gesucht und täglich abends meine Zeit meinem Sohn gewidmet.
Aber man bricht halt auch mal zusammen - man sucht nach Halt und Lösung und die sucht man nach aussen, damit das Kind von der negativen Stimmung nicht zu viel spürt - Kinder spüren einfach alles.
Ich wollte also wirklich einfach nur eure Gedanken hören, eure Ideen und schauen, was ich mitnehmen kann, auch um zu erfahren, wie ihr mit Stress Sitautionen umgeht.
Hier wurde viel zu viel rein interpretiert. Der Ton gefällt mir nicht, aber ich sehe auch, dass es sachlicher geworden ist. Dass ich ein sesibles Thema angesprochen habe ist mir jetzt klar geworden - das war nicht meine Absicht.
Viele Grüße