Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

Ich find mal - wie so häufig - dass die Verantwortlichkeit der Männer in der Kinderbetreuung - völlig vergessen wird ;)...

prinzipiell denk ich es gibt da keine eine Wahrheit, jede Familie muß ihr individuell passendes Muster finden, welches zur größmöglichen Entwicklungschance und Zufriedenheit aller führt.
Und man sollte sich nicht für sein Lebensmodell entschuldigen und verteidigen müssen.

Aber davon abgesehen führen hier wieder mal die Frauen die Diskussion um ihre Verantwortlichkeit der Kinderbetreuung und die Väter werden nicht mal erwähnt.
Sicherlich wirds genügend Konstellationen ähnlich wie bei uns geben, wo einer oder zwei aus beruflichen Gründen gar nicht anders kann aber ansonsten wird hier nie von geredet dass auch mal die Frau Vollzeit gehen kann und der Mann zugunsten der Kinderbetreuung reduziert. Dass man beide reduzieren.
irgendwie ist das traditionelle Modell doch noch in den Köpfen sehr behaftet.

Kein Vater bekommt solche Vorwürfe gemacht wie man sie berufstätigen Frauen macht und kein Vater zöge sich den Schuh an. Oder?

ich bin nun auch niemand, der ein Modell präferiert wo die Kinder soviel ausser Haus sind aber ich würds auch nicht für andere moralisch werten wollen. Was nützt das lange Zuhausesein wenn die Eltern unzufrieden sind oder das Geld hinten und vorn nicht reicht?

ich find auch wichtig den Kindern ein erfülltes Rollendasein vorzuleben - egal welches. Je mehr die Eltern mit sich im Reinen sind umso besser ists für die Kinder.
 

Kathi

Dino
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

Ich find mal - wie so häufig - dass die Verantwortlichkeit der Männer in der Kinderbetreuung - völlig vergessen wird ;)...

Bei mir nicht :cool: Wenn ich meinen Mann nicht hätte, könnte ich einpacken, oderin dem Fall Zu hause bleiben. Er wuppt einen ganz Teil des Haushaltes, fast alle Einkäufe und die meisten Nachmittage mit Tim. Wir teilen uns auch die Tage, an denen Tim krank ist.

Allerdings hab ich auch leicht reden oder schreiben, denn mein Mann ist Lehrer und dazu noch verbeamtet. In diesem Fall habe ich einfach das Glück, dass er eben an vielen Nachmittagen 16:00 Uhr spätestens zu Hause ist. Und natürlich, dass er freiwillig so toll mitzieht und es mir so ermöglicht, das zu arbeiten, was mir Spaß macht :herz: .
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

ja das ist dann wirklich toll, wenn das mit seinen Arbeitszeiten so gut hinhaut.

aber genau bei Euch wäre es so eine Konstellation da könnt man genauso an ihn appellieren Arbeitszeit zugunsten der Kinderbetreuung zu reduzieren wie an dich. Aber wahrscheinlich käme der Appell nur in eine Richtung, oder?

Väter rechtfertigen sich nicht für ihren Ganztagsjob, Mütter schon. Das meine ich. Da liegt der Unterschied.
 

Su

Das Luder
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

Da hast Du wohl Recht :( Es wird nicht großartig wertgeschätzt wenn die Väter das machen, das erleben wir sehr und obwohl Markus weiß das es anders ist, verletzt es ihn doch manches Mal.

Aber er ist das schon gewohnt:hahaha: sein Job als Trainer wurde auch nie ernst genommen, das ist ja keine Arbeit ein bischen am Platz rumzustehen:cool: Und das er das auch noch studiert hat und Dipl. Sporttrainer ist macht es nicht besser.....
Lg
Su
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

Su, ich find es grundsätzlich so, dass die Familienarbeit und die soziale Arbeit nicht wertgeschätzt wird :( . Deshalb wird sie ja auch so gern von den Männern auf die Frauen "abgeschoben" mit der scheinheiligen Begründung sie könnten es am besten...

(wir machen es hier ja genauso und mein Mann ist ganz genauso gestrickt :umfall: ... der hat viel zu viel positive Bestätigung im Job als dass er lieber das Klo putzt, das dreckige Geschirr abräumt und sich dem alltäglichen Wahnsinn der Banalitäten widmet. Er weiß allerdings auch zumeist zu schätzen, was ich ihm vom hals halte :mrgreen:
Ich machs halt mit weil ich mit meinem Job einfach nur Peanuts verdienen kann, weil ich den Job auch körperlich gar nicht mehr machen könnte und ich meine jetzige Tätigkeit gerne und mit Liebe und voll ausfüllend mache. Ich hab allerdings auch schon zig Berufsjahre hinter mir, ich brauch das nicht mehr unbedingt zu meiner Selbstverwirklichung).

so ist unsere Gesellschaft. Und da soziale Arbeit nicht wertgeschätzt wird machen es viele Männer nicht weil sie andere Kriterien an ihre Arbeit haben - zB. sozialen Erfolg und Anerkennung - und der Platzhirsch in ihnen pausenlos röhrt.
Man gewinnt keinen Pokal wenn man als Mann mit dem Wäschekorb rumrennt. Auch nicht wenn man als schlecht bezahlter Erzieher ne Schar kinder beaufsichtigt.
In dem Moment wo man die Bezahlung in sozialen Berufen auf Bankerniveau anheben würde und der Erzieher oder Krankenpfleger ein höheres Ansehen hätte wie der Jungbanker mit dem Designeranzug aus dem Outlett, in dem Moment würden auch mehr Kerle den Job machen. So einfach. DANN würde es für Männer interessant, solche Tätigkeiten zu beachten.
(Kinderwagen schieben wurde für Männer auch erst dann interessant als man damit bei Frauen angehimmelt wurde und den Mini- Ferrari im Haus zeigen konnte :heilisch: ...)
Und dann würde niemand mehr diskutieren ob es kritisch ist die Kinder zehn Stunden in die Kita zu geben, weil die Frau voll berufstätig ist.


Voll berufstätige Frauen passen nicht in dieses Rollenverständnis, gefährden diese Aufteilung - bei vielen Männern.
Sowohl dass jemand daheim die Schlappen bereithält als auch dass die eine Frau im Job vielleicht die ist die die eigene Stelle und den eigenen Aufstieg gefährdet.

Aber auch bei vielen Frauen - weil wenn das Konzept "Kinder 10 Stunden in der Kita glücklich" tatsächlich aufgeht - bin ich dann vielleicht doch völlig falsch in meinem Hausfrauenmutterdasein? Muß ich dann MEINE Bestimmung und Eigendefinition ändern, wenn mir gezeigt wird dass meine verinnerlichten Werte bei anderen gar nicht zutreffen?

Wir Frauen sollten uns hüten, ausserhalb unserer eigenen Welt da festzulegen was richtig und falsch ist.
Wir sollten lieber darauf schauen dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen was dann letztendlich vor allem denen nützt, die gern die augenblicklichen Rollenverhältnisse mit entsprechender Wertung und Bezahlung beibehalten wollen.

Es sollte doch völlig normal sein dass jede Familie ohne Abwertung von aussen ihren eigenen individuell richtigen Weg leben darf und kann.


mein Wort zum Sonntag :heilisch:
 

Su

Das Luder
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

ich brauch das nicht mehr unbedingt zu meiner Selbstverwirklichung).


Wir Frauen sollten uns hüten, ausserhalb unserer eigenen Welt da festzulegen was richtig und falsch ist.
Wir sollten lieber darauf schauen dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen was dann letztendlich vor allem denen nützt, die gern die augenblicklichen Rollenverhältnisse mit entsprechender Wertung und Bezahlung beibehalten wollen.

Schau an Deinem Beitrag siehst Du wie leicht man, wie ich denke in Deinem Fall ungewollt, doch festlegt was richtig und falsch ist, oder unbedarft einen Satz reinwirft der so verstanden werden kann : Als Frau arbeitet man um sich Selbszuverwirklichen und denkt nicht an die Kinder.

sorry, später mehr, muss gleich noch schnell einkaufen ..#Su
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

ja, du hast recht dass du mich da drauf aufmerksam machst.
ich meins so:

ich hab jahrelang gearbeitet, ich find das auch wichtig, dass Frauen berufstätig sind bzw. waren. Zumindest dass sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Und ja - ich finde es absolut legitim im Beruf auch als Frau Selbstverwirklichung zu finden, auch wenn manche die wahre Erfüllung der Frau in den drei KKK´s sehen :hahaha:.

Bei mir ist jetzt die Konstellation anders und ich hab viel Erfolg gehabt aber auch viel Federn gelassen in meinem Beruf. Deshalb bin ich nicht mehr erpicht drauf, es rechnet sich nicht mehr und ich bin ein Stück weit müde mein Engagement in einem so miserablen System einzubringen. Ich hatte meine "Selbstverwirklichung" im beruflichen Bereich, ich find sie jetzt wo anders.
glücklicherweise sind wir finanziell nicht drauf angewiesen dass ich arbeite so dass bei uns wirklich nur der Aspekt der persönlichen Zufriedenheit zählen würde, ob ich mich irgendwo anstellen lassen würde oder nicht. Wir würden eher drauf zahlen...

es gibt aber auch Frauen wie z.B. Casi bei denen neben der Freude am Job schlichtweg die Notwendigkeit zum Geldverdienen das Leben bestimmt.
Und andere wie vielleicht Eos die sagen ich hab doch nicht jahrelang studiert um jetzt den Lohn dieser Mühen nicht einfahren zu wollen.
Und dann gibts welche die sagen ich hab zwar was gelernt oder studiert aber mir gefällt es besser, zu hause alles zu managen, ich mach da den besseren Job.

Und alles ist gut, solang es für die Familie passt, ausser dass ich Frauen wie Casi mehr Unterstützung wünschen würde wenn sie eigentlich etwas kürzer im Beruf treten wollten und die Kinder mehr selber betreuen möchten.

Und so sollten Frauen eben schauen dass sie für sich den Weg finden der ihrem Weg der Selbstverwirklung am nächsten kommt und andere sollten das nicht mit einer negativen Wertung belegen, egal was es ist.


über das Dilemma der Männer bei so einer Einstellung Kompromisse eingehen zu müssen will ich jetzt mal nicht in Mitleid verfallen obwohl es mir natürlich völlig bewußt ist :hahaha:
 

Frau Mami

Siedler
AW: Wieviele Stunden sind Eure Kids im KIGA

:umfall:Als ich das letzte Mal hier reingeschaut hab, wart ihr noch dabei, eure ZEiten aufzuschreiben. DIESE Diskussion hätte ich jetzt nicht erwartet! Ich hab jetzt zwar nicht alles gelesen, möchte aber mitsenfen.

Im Moment bin ich ja zuhause, kann also nicht von einer aktuellen Situation reden. Aber bevor Katja auf die Welt kam, hab ich ja auch gearbeitet.

Jan ging damals von 6.45 Uhr bis 16.30 Uhr in den Kindergarten. Es ging nicht anders. Ich war noch in der Ausbildung, hatte also keine Chance, Stunden zu reduzieren, zumindest nicht bei diesem Arbeitgeber. Und wechseln während der Ausbildung? Mit Kind? Da wäre ich heute noch am Suchen, dass mich einer nimmt.

Jan ist mit etwa zweieinhalb in den Kindergarten gekommen. Und wir waren hier in der Gegend noch etwas "zurückliegend". Es wurden eigentlich von allen Kindergärten, die für uns erreichbar gewesen sind, nur Kinder ÜBER drei Jahren aufgenommen. Jan "durfte" nur deshalb in den KiGa, weil er schon sauber war.

Und das mach mal deinem Arbeitgeber klar, wenn er aus "dem Osten" kommt - wo es zu der Zeit eben normal war, dass es Krippen gibt, wo auch schon Babys hingebracht werden können. Das gab es halt bei uns einfach nicht!

Ich habe meine Ausbildung zu Ende gemacht und wurde dann übernommen. Unter der Bedingung, dass ich nach wie vor die gleiche Stundenzahl bringe. Lieber einen Vollzeitjob als gar keinen, dachte ich mir, und natürlich habe ich angenommen. Ich hab meine Zeiten etwas anders gelegt (vor allem, weil ich auch den KiGa wechseln musste wegen Umzug, und der Neue hatte halt jeden Tag nur bis 16 Uhr auf).

Und es war ein tierisches Gehetze. Um 7 Uhr aus dem Haus, KiGa, zur Arbeit hetzen, 7.30 Uhr Arbeitsbeginn, 15.30 Uhr Schluss, wieder hetzen, damit ich auch pünktlich bis um 16 Uhr beim KiGa bin. Ja niemals fünf Minuten länger arbeiten, weil es sonst nicht hingehauen hätte.

Bequem ist auch das nicht gewesen.

Männe konnte - oder wollte, ich weiß es nicht - mir nicht unter die Arme greifen. ER musste sich nicht abhetzen. Obwohl es nicht mal ein Hetzen gewesen wäre - er hatte ja ein Auto und einen Führerschein, zwei Dinge, die ICH nicht hatte. Es wäre also wirklich kein Problem gewesen, wenn er mal den Jan geholt hätte, wenn er nicht grad Spätschicht hat, oder ihn zum Kindergarten zu bringen.

Aber ER arbeitet ja. Was hab ich gemacht? Gechillt??? Und dann heim, kochen, putzen, waschen - ihr kennt es ja selber, muss ich euch nichts erzählen drüber. Wer das Glück hat, einen Hausmann zu haben oder zumindest einen, der mal kurzfristig zum Hausmann wird - herzlichen Glückwunsch. Ich hatte das nicht.

Ihr merkt, ich bin mit der Situation nicht zufrieden gewesen, bin es bis heute nicht, obwohl es längst hinter uns liegt.

Ich glaube nicht, dass es Jan geschadet hat, wie es gemacht wurde; aber ich kann es nur zum Teil beurteilen, aus dem einfachen Grunde, dass wir es ja nicht auch anders gemacht haben und schauen konnten, was dann ist, wenn er eben nur drei-vier Stunden in den KiGa geht. Bei Katja wird es dennoch anders laufen. Wenn sie irgendwann in den KiGa geht, werde ich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Ich werde es nicht tun. Sonst mach ich das acht Wochen und hab dann wieder das Burn-Out-Syndrom - nein danke, das brauche ich nicht.

Ich hab irgendwo gelesen, dass sich voll berufstätige Eltern keine Kinder anschaffen brauchen. Ist vielleicht etwas hart ausgedrückt. Aber zum großen Teil mag ich das unterschreiben, zumindest für uns trifft es zu. Ich hab das bei Jan durch - es hat MICH kaputt gemacht, Männe hat auch nur rumgemault, dass er weder mich noch den Kleinen sehen kann, und was hatte ich schon vom Jan? Drei Stunden nach der Arbeit, eine Stunde vor der Arbeit, die Wochenenden. Da hätt ich - rein von der Theorie her - auch kein Kind gebraucht. Versteht das nicht falsch, ich hätte Jan um nichts auf der Welt wieder hergeben mögen! Aber "gelohnt" hat sich das irgendwie nicht. Da fehlte mir einfach die Zeit, wirklich Mutter zu sein für ihn. Aber was soll ich sagen; ich wurde nun mal schwanger in der Ausbildung, abtreiben kam nicht infrage, die Ausbildung abbrechen kam auch nicht infrage - also muss man sich irgendwie arrangieren.

Es ist trotzdem was aus ihm geworden. Er ist sehr schlau, er ist sehr höflich - kurzum einfach echt ein lieber Junge, der besser schon in die Schule gehen sollte.

Momentan geht er MO, MI und FR von 8 - 12.30 Uhr in den KiGa (ich finde allerdings, dass ihn das nicht auslastet :rolleyes:), DI und DO von 8 - 16 Uhr. Aber ich bin ja grad auch eine Glucke, die nur daheim hockt.
 
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