Wo und wann beginnt Erziehung?

Tigerchen

Gehört zum Inventar
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Btw, rumhampelt (sich drehen) auf dem Wickeltisch ist ein reflex!
Wenn Baby nackt / ohne Windel ist und auf dem Rücken liegt, tun es alle Babys, die sich drehen können - eben, sie hampeln, sie drehen sich auf die seite oder ganz um.
und wenn man sie zurückdreht, tun sie es wieder.

NIXNIXNIX verarschendes ist dabei - das ist ein reiner reflex!!! Das verschwindet dann mit dem Alter wie auch andere Reflexe, die für motorische Entwicklung nötig sind, wieder.
Das sind doch eben bei allen und zwar absolut allen Babys in einer deutlich eingegrenzter Entwicklungsphase diese "Hampelprobleme"

Babys haben diesen reflex nun mal seit zeiten schon, als es keine wickeltische gab und auch keine windeln!
Den brauchen sie, um immer wieder auf den bauch zu kommen, weil sie dann NUR aus dem bauch in den vierfüssler kommen und weiter wie von der natur vorgesehen.

und DAS wird dem Kind als Tyrannei und Verarsche unterstellt....
 

Petrapan

Geliebte(r)
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Btw, rumhampelt (sich drehen) auf dem Wickeltisch ist ein reflex!
Wenn Baby nackt / ohne Windel ist und auf dem Rücken liegt, tun es alle Babys, die sich drehen können - eben, sie hampeln, sie drehen sich auf die seite oder ganz um.
und wenn man sie zurückdreht, tun sie es wieder.


NIXNIXNIX verarschendes ist dabei - das ist ein reiner reflex!!! Das verschwindet dann mit dem Alter wie auch andere Reflexe, die für motorische Entwicklung nötig sind, wieder.
Das sind doch eben bei allen und zwar absolut allen Babys in einer deutlich eingegrenzter Entwicklungsphase diese "Hampelprobleme"

Babys haben diesen reflex nun mal seit zeiten schon, als es keine wickeltische gab und auch keine windeln!
Den brauchen sie, um immer wieder auf den bauch zu kommen, weil sie dann NUR aus dem bauch in den vierfüssler kommen und weiter wie von der natur vorgesehen.

und DAS wird dem Kind als Tyrannei und Verarsche unterstellt....

agree - bin da ganz bei Dir...


aber naaaaaaaaaaaa tigerchen, ich bin fast immer deiner meinung, aber ich kenn so einige babys die schon laufen und gerne und entspannt liegenbleiben beim wickeln. Meiner halt nicht ;) Aber bei sehr weichen Stuhl momenten der mir dann an den Fingern klebt... such ich nach Lösungen.. Er bekommt jetzt eine Stange an der er sich anhalten kann ;)
Ihm war noch nie ganz wohl am Rücken auch als ganz kleines Zwergerl nicht beim Schlafen - hat immer auf der Seite geschlafen.
 

Tigerchen

Gehört zum Inventar
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Petra, kenne ich - habe hier 2 absolute Bauchkinder. Dei Kleine konnte nicht mal auf der Seite - nur auf dem Bauch.

Bzw. abduschen - mach ich jetzt immer (wenn nicht unterwegs). Einfach den Po unter den Wasserhahn und jut iss
 

katrinka

Heisse Affäre
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Julia, ich denke, vorerst muss man den Begriff "Erziehung" definieren.
Wenn jemand wissen möchte, wann und wo Erziehung anfängt, muss man wissen, was Erziehung ist

z.B. ich - bei mir stößt schon das Wort auf.
Ich erziehe mein Kind nciht - wir haben eine Beziehung, wir leben hier zusammen in einer Familie. Und ich bin dafür da, meine Kinder auf ihrem Weg in das selbständige Leben zu begleiten.
Erziehen hat für mich etwas mit Subjekt-Objekt-Verhältnis zu tun. Und ich möchte meine Kinder rnicht als "Objekte" sehen, sondern als kompetente Menschen, die nur klein sind und zu denen ich eine Beziehung aufbauen möchte an der sie und ich uns erfreuen. Ich möchte dass sie in Liebe wachsen und sich frei entwickeln. Ich möchte ihnen meine Werte vermitteln. Ich kann ihnen diese aber nicht aufzwingen.

Daher kann ich Dir nicht sagen, wann und wo bei uns Erziehung anfängt. Hier wird vermutlich gar nicht erzogen.

nich bös gemeint, aber das ist doch wortklauberei. und wieso soll der begriff "erziehen" etwas mit objekten zu tun haben? wie kann man objekte erziehen?
werte vermitteln ist doch nichts anderes als "erziehen", nur ein bisschen netter ausgedrückt. oder? ;)

meiner 9 monate alten tochter sag ich, wenn sie etwas nicht "darf", eben zb an den haaren reißen oder ähnliches, aber ich rechne noch nicht damit, dass sie es versteht. :) alles in liebevollem ton. primär möchte ich meiner tochter liebe, sicherheit und geborgenheit vermitteln, aber ich denke nicht, dass ein "nein" etwas grundlegend schlechtes ist.


liebgruß
 
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Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

passt hier auch, nur das unfreundliche Gesicht und "nein" würde ich rauslassen für später -
Von mir aus kann sie das Gesicht auch schmerzlich verziehen. Wichtig scheint mir dabei, daß auch mimisch klar wird, daß jetzt eben gerade *nicht* alles Friede, Freude, Eierkuchen bei Mama ist.
ich bezweifle es echt, dass ein Baby es bereits in Verbindung mit seinem Verhalten bringen bzw. sein Verhalten soweit differenzieren kann, dass es dann weisst "aha das war ja an den haaren ziehen".
Ach was, natürlich nicht.
....
Was Du da vorschlägst scheint mir in diesem Alter noch ein reiner Konditionierungsversuch zu sein.
Selbstverfreilich. Das Kind ist ja nicht zielbestimmt unterwegs (ich zieh mal jetzt an den Haaren), sondern spontan. Hier zieht eine Handlung eine doofe Konsequenz nach sich. So wie ich es nachgelesen habe, sind Babies in dem Alter eh noch "magisch" auffassend (dieses geschieht, weil ICH jenes tat), also würde mir die Konditionierung reichen. Verständnis kommt viel, viel später.
Später wird man/frau sagen können - "es geht kaputt/tut weh, daher darfst du es nicht" Und ich denke, erst wenn solche Sätze verstanden werden können, macht es erst Sinn, mit Nein anzufangen.
Tja, Auffassungssache. Ich habe manchmal den Eindruck, daß noch viele Erwachsene zwar ein "Nein" verstehen und sich dran halten können, aber noch lange nicht den Grund dafür verinnerlicht haben.
Ich weiss nciht, ob mein Kind besonders "unfähig" ist, aber die klare Trennung seines Verhaltens von seiner Person schaffte er erst mit 3 Jahren. Genau das Alter wo Kinder ihr eigenständiges "Ich" endgültig mit allem, was daran hängt verstehen.
Du, entschuldige, aber bedeutet das nicht, daß das Kind Reaktionen seiner Umgebung nicht "ausschließlich" auf seine Person beziehen kann? Weil du vorhin sagtest, das Kind könnte eine Ablehnung seines Verhaltens gleich auf seine Person beziehen (statt auf sein Verhalten).
Davor war eine extreme Vorsicht mit "Neins" und Unfreundlichkeit geboten. Bis 2 war für ihn schon die geringste Störung der harmonie mit Mama ein Drama, man konnte ihm buchstäblich ansehen, wie sein Herz blutet. Durch ihn habe ich gelernt, wie verletztlich so ein kleiner Mensch doch sein kann.
Unwidersprochen, daß das für dein Tigerchen so sein kann. Ist aber sicher kinderabhängig - ich kann mich an Situationen erinnern, in denen meine Mittlere an irgendwas rankroch, mich auffordernd anschaute und fröhlich-begeistert fragte: "Nein?" Worauf ich mein unharmonischtes Gesicht aufsetzte und "Nein" grollte - und sie jauchzend vor Begeisterung die eben verbotene Tätigkeit durchführte.

Doch doch, auch Unter-Einjährige testen ihre Eltern aus. Wenn man gestreßt und genervt ist, kann man das als "Verarschen" auslegen - es ist aber im Prinzip nur das Abklopfen von Regeln, quasi "Testsituationen" - wird Mama auch heute dagegen sein, daß ich auf dem Wickeltisch strampele? Sagt sie immer Nein, wenn ich am Stromkabel kaue? Agiert sie nochmal so herrlich aufregend, nur weil ich Toilettenpapier ins Klo gestopft habe? Hebt sie die Löffel wirklich auf, wenn ich sie runterschmeiße?
Nein, das ist keine Provokation. Das sind Testreihen.

nich bös gemeint, aber das ist doch wortklauberei. und wieso soll der begriff "erziehen" etwas mit objekten zu tun haben? wie kann man objekte erziehen? ...
liebgruß
Nein, es bedeutet, daß in dieser Form der Erziehung das Kind als OBJEKT gesehen wird, welches keinen eigenen Willen hat.

Salat
 

katrinka

Heisse Affäre
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Nein, es bedeutet, daß in dieser Form der Erziehung das Kind als OBJEKT gesehen wird, welches keinen eigenen Willen hat.

Salat

ja, ich hab schon verstanden, dass niemand versucht einen hut zu erziehen ;) aber ich kann diese kritik am erziehungsBEGRIFF einfach nicht nachvollziehen. vielleicht liegt das daran dass ich pädagogik studiert habe und da sinnloserweise dauernd so scheußliche begriffsdefinitionen und wortklaubereien auswendig lernen musste. :ochne:

ich denke bzw hoffe dass hier niemand sein kind als objekt ohne eigenen willen sieht und falls doch wird die realität ihm/ihr bestimmt einen strich durch die rechnung machen. :)
 

Tigerchen

Gehört zum Inventar
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Katrinka, ich habe auch Pädagogik studiert und durfte auch viele Wortkalubereien erfahren und lernen müssen.
Was ich dort auch gelernt habe - keiner hat das Kind wirklich gesehen - Modelle, Theorien, Hirngespinster. Aber das Kind - das war immer ein Objekt. Es ging immer darum, die man aus diesem Objekt etwas "erziehen" soll, was den Vorstellungen der Eltzern, Pädagogen etc. entspricht.

Deutschland wie auch andere länder haben genug Erfahrung mit verschiedenen Beispielen von Pädagogik. Bis vor kurzem war sogar die körperliche Strafe noch ein Bestandteil davon. Also, bitte, wundere Dich nciht, dass nach Jahrhunderten Schwarzpädagogik und der Unterdrückung des kindlichen Willens mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Begriffe Erziehung und Pädagogik durchaus noch negativ besetzt sind und weite Teile der Schwarpädagogik in sich tragen - abewr mittlerweile eben in anderen, hübscheren Wörtchen verkleidet.

in der oben von Frau Salat beschriebenen Situation sieht sie das Abklopfen von Regeln, quasi "Testsituationen" " - ist es dann "Grenztesterei"

Und ich nenne das "Forschungsverhalten" - erlernen der Umwelt, ihrer Eigenschaften durch probieren und wiederholen.
Meines Verständnisses will das Kind keine regeln testen sonden verstehen, was passiert wenn... es ist emotions- und wertfrei.
Wenn es um "grenzen testen" geht, ist es schon nicht mehr emotions- und wertfrei.

zumindest bei mir persönlich ruft "Grenzen testen" und "forschen" unterschiedliche innere Reaktion hervor. Grenzen testen eher negative - da ist für viele der Weg zur "Verarsche-Inteprätation" kurz.
Forschen - da ist der Weg zu bösen Interpretationen kaum gegeben.

Wortklaubereien können übrigens viel Sinn machen, weil es verdammt hilfreich ist, die dinge so präsize wie möglich zu benennen und definieren. Wie wir die Dinge benennen legt für uns selbst die Grundlage unserer inneren Einstellung zu diesen Dingen und umgekehrt.

Btw. Objekt ohen Willen - neee, ohne Willen nicht. Nur das angeborene Grundrecht auf die Ausübung des eigenen Willens wird in objektorientierten Erziehung dem Kind anbgesprochen.
 

wippi

Gehört zum Inventar
AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Schöne respektvolle Runde hier - da fühl ich mich wohl.

Also ich bin auch auf der Linie von Blümchen etc.
Ich besuche mit Moritz regelmäßig "Spielräume nach Emmi Pikler" und versuche mich auch viel in diese Richtung einzulesen und dann nach meinem Gefühl zu handeln.
Immer wieder aber und vor allem in letzter Zeit stoß ich da manchmal an meine Grenzen und muss mich an der Nase nehmen. ;)

Wickeln - mach ich schon längstens in allen Positionen die so möglich sind. Seit er stehen kann, eben auch so. Er will einfach nicht am Rücken liegen bleiben. Nun aber vollgekackt und herumgehampelt - das geht aber auch nicht. Nun gibts 2 Möglichkeiten . entweder dagegenhalten und ihm erklären dass das jetzt echt sein muss oder ca. 100mal hintereinander bitte bitte sagen ;) beides führt ans Ziel aber welches ist die bessere Entscheidung?
Aber stopp - es gibt noch eine Variante - beide ab unter die Dusche ;)

Fernseher, Kabel, etc.
So gut wie alles was möglich war, wurde im Wohnzimmer ausser Reichweite gebracht. Fast Alle potentiellen NEINS sind verschwunden. Aber alles geht eben nicht.
Und dann gehts los mit 10mal hingreifen - Hand weg und Nein bis ich ihn dann weghebe. Bei jedem Mal hingreifen sieht er mich genau an und liest in meinem Gesicht. Und da er denk ich noch nicht weiss, dass ein böses Gesicht böse ist, findet ers einfach lustig und grinst. Klar liegts da nahe dass man das Verhalten eines Erwachsenen auf ihn projeziert und denkt: "He, der macht sich auch noch drüber lustig"...
Aber wir wissen ja - weit gefehlt.

Hm, von seinem Papa kommen auch oft wenig gewaltfreie Aussagen. Naja, aber der befaßt sich auch nicht annähernd so viel mit diesen Themen. (Untertreibung des Jahrhunderts)

Also ich werd ab morgen wieder mal mit meinen Neins sparen und ihn lieber Baby sein lassen...
Danke fürs Erinnern
Lg Petra


Wir haben damals bei Kilian nichts weggeräumt, keine Schubladen gesichert, nichts. Ich habe ihn immer wieder auf Gefahren, ZB den Glastisch in Kopfhöhe hingewiesen und ihm auch gezeigt was passiert wenn er dagegenstößt. Ok, ich habe es 1000 mal gesagt, hab ihn aber immer weglenken können und seine Aufmerksamkeit auf etwas andres ziehen können. Aber es hat geklappt. Wir hatten nie ausgeräumte Schubladen, angemalte Tapeten oder ähnliches. Er hat im Wohnzimmerschrank ein eigenes Fach bekommen, da kam sein Kram rein, den er im Wohnzimmer hatte und das funktioniert bis heute.
Immer wenn ich etwas verboten habe, habe ich ihm eine Alternative angeboten. Das hat geklappt.
Positives Lenken nennt man sowas.

Beim Wickeln hatte ich allerdings auch so meine probleme, als er nimmer liegen wollte. Da hab ich ihm (ich glaub da war er 1,5 J.) einfach gesagt, das ich ihn nicht wickeln werd und sein Hose dann irgendwann nass sein wird, weil die Windel es nicht mehr halten wird. Ihm wars egal. Nach einigen Stunden kam er dann und bat mich ihn umzuziehen, weil es zu dick zwischen seinen Beinen wurde und unbequem war. Dann gings.
Ich musste dies immer mal wieder wiederholen, aber es hat dann einigermaßen geklappt.
 
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