Werte contra Geschenke

Laney

Strandluder
Ihr Lieben,

ich ringe nach passenden Worten und da es mir kaum gelingt, fange ich einfach an und hoffe, Ihr könnt mir folgen:

Mir selbst sind Werte und Traditionen sehr wichtig. Es mag wohl daran liegen, dass es bei uns früher nicht wirklich Traditionen gab. (jedenfalls keine familieneigenen) Ich möchte meinem Kind dieses besondere Gefühl näher bringen, dass ich an Tagen wie Nikolaus, Weihnachten, Ostern, Geburtstagen etc. spüre. Es sind Tage an denen man Geschenke bekommt, an denen man sich etwas wünschen darf oder sogar im Mittelpunkt steht. Das ist natürlich was schönes, doch noch viel wichtiger finde ich die Vorfreude, das Basteln, Kerzenschein, Einladungen schreiben, Menschen um sich haben usw. Ich könnte diese Liste endlos fortsetzen, es sind die Dinge, die mir das Gefühl geben, dieser Tag/diese Zeit ist etwas besonderes.

Heute ist Nikolaus – der erste den Lilly wirklich mitbekommt. Von mir gab es was Kleines in den Stiefel, den wir gestern zusammen aufstellten. Ich versuchte Ihr schon ein bisschen über den Nikolaus zu erzählen, Ihr ein bisschen „ein Kribbeln in den Bauch zu reden“. ;) Noch relativ schwierig bei einem 20 Monate altem Kind. Es hat aber funktioniert und das war heute morgen wirklich schön. Am Mittag holten wir dann ein Paket von der Post, es war von meiner Mutter für Lilly zum Nikolaus. Ein Felixkoffer, ein Schlafanzug, eine Garnitur Unterwäsche, ein kleiner Holzweihnachtsmann, ein kleiner Schokoweihnachtsmann... mit anderen Worten ein kleines Weihnachten. Leider ist es aber unmöglich meine Eltern in dieser Hinsicht „beschneiden“ zu wollen, ich möchte darauf auf nicht näher eingehen. Nehmt es einfach als gegeben Tatsache hin ;)

Ich selbst kann (und will) Lilly nicht übergroß beschenken, ich möchte aber aus tiefstem Herzen dass sie all diese besonderen Dinge im Jahr zu schätzen weiss – besser gesagt zu lieben lernt. Nicht nur die ausgewiesenen Feiertage, ebenso Dinge wie wechselnde Jahreszeiten, der erste Schnee im Jahr, Steine übers Meer glischen zu lassen usw. usw.

Nun endlich meine Frage: wie schafft Ihr es, Euren Kindern diese Werte zu vermitteln und sie nicht irgendwann zu Menschen werden zu lassen, die sich wundern, warum denn die Grosseltern viel mehr schenken als die Eltern. (früher bei uns war das nie so, da kam das grosse Geschenk von den Eltern) Wie vermittle ich zb. das wunderschöne Gefühl von Weihnachten ohne dass die 20 Geschenke unterm Weihnachtsbaum, das Kind in den Bann ziehen bzw. das einzige sind, was sie an Weihnachten interessiert?

Bevor das hier nun noch länger wird, lass ich Euch erst mal antworten. Ich hoffe, Ihr könnt mir erzählen, wie Ihr das so macht.

Ganz liebe Grüsse,
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Werte contra Geschenke

Hallo Sylvia,

wenn Du die Geschenke nicht weniger werden lassen kannst, wie wäre es dann mit Werten UND Geschenken.

In meiner Familie gab es Traditionen und ich habe sie geliebt, aber ich habe mich auch über die vielen Geschenke gefreut. Über weniger oder preiswerterer Geschenke hätte ich mich auch gefreut, aber die Traditionen hätte ich schmerzlich vermisst.

Schmücken, basteln, Plätzchen backen, singen und vieles mehr gehört für mich zur Vorweihnachtszeit. Ich hoffe es wird Marek genausoviel bedeuten wie es mir bedeutet hat.

Noch versuche ich nur Werte vorzuleben.

Liebe Grüße
Susala
 

silke1977

Gehört zum Inventar
AW: Werte contra Geschenke

Hallo sylvia !!!!

ich denke ich weiß worauf du hinaus willst, auch wenn du vieles nicht ansprechen möchtest. Denn das gleiche Problem hat meine schwester mit ihren Schwiegereltern, besser noch der schwiegermutter. Meine schwester hat denen aber schon mal ganz klar was dazu gesagt, leider scheint es nicht zu helfen. Auch jamy bekommt jedes mal, wenn wir sie sehen etwas geschnekt.
Meine schwester ahndhabt es mittlerweile so, das sie, wenn sie sieht es ist zu viel, einen teil davon welegt und es Luca später gibt. ganz einfach, weil er sich wegen zu vieler Geschneke einfacg nicht mehr freuen kann. Er macht das meiste einfach nur auf uns legt es beiseite. das finde ich sehr sehr traurig. Ihre schwiegerellis legen zu großen sachen was dazu und schenken nochmal extra was. Das tun unsere Eltzern sowie auch ich und die gewschwister nich. Wir fragen immer nach, was er sich wünscht und legen, wenn es was größeres ist einfach was dazu. Dieses jahr wünscht Luca (6) sich eine Rennbahn. Die kostet Geld und wir schmeißen wieder zusammen. Und meine schwester wird es auch wieder so handhaben, das sie wenn es zu viele kleine sacehen wieder werden, einen teil davon weglegt.
Mehr sagt sie kann sie nicht mehr machen, jahrelange prädigen waren sinnlos.
 

Laney

Strandluder
AW: Werte contra Geschenke

Vielen Dank erstmal Euch 3en :)


Vorleben sagt Ihr, das ist sicher richtig. Aber wie weit schafft Ihr es, Euch gegenüber anderen durchzusetzen?

Gerade an besonderen Tagen (Geburtstag, Laterneumzug etc.) sind oft die Grosseltern dabei, die auf mein Kind völlig anders zugehen, als ich es in diesem Moment tun würde.

Was wenn sich Wertvorstellungen innerhalb der Familie schon völlig andere sind? Wie schafft man sich, durchzusetzen? Mir wird immer vorgeworfen: du überforderst das Kind, du gibst ihm zuviel Informationen an die Hand. Meine Familie ist so anders als ich, ich finde das total schwierig, mich da mit meinen Vorstellungen abzugrenzen.

Puh.. versteht mich noch einer? :)

LG
 
G

Grisu

AW: Werte contra Geschenke

Hallo!

Mir fällt dazu spontan ein:

Du wirst es auch in späteren Jahren nicht "verhindern" können, dass Dein Kind was anderes hört oder kennen lernt als das, was zuhause gelebt wird oder was wer anderer lebt.

Wichtig ist, dass ihr als Familie Dinge lebt und als das "Eure" spüren läßt - so nach dem Motto: Wir machen das so - andere machen es nach ihrem Geschmach und das ist auch o.k.

Je mehr Du sozusagen "unbedingt" das Deine Deiner Tochter mitgeben willst - umsomehr wird Dich das "andere" stören und Du versuchen, die Aufmerksamkeit Deiner Tochter im Übermaß auf das Deine zu richten. Irgendwann geht das (so denke ich halt) schief.

Sieh es etwas "lockerer".
Es ist toll, dass Du Werte leben willst und es auch tust. Deine Tochter bekommt das mit - auf ihre Weise wird sie es aufnehmen und wertschätzen und später weiterleben.

Gerade wenn man etwas leben will, das man in seiner Vergangenheit vermißt hat, will man es besonders gut machen und hat Angst, dass es das eigene Kind auch so erlebt wie man selbst.

Deine Einstellung zu den Dingen - die du mal Deiner Tochter mitgeben wirst in ihrem Alter entsprechenden Worten - und mit welcher Freude Du sie lebst: DAS nimmt Deine Tochter mit (mit den anderen Dingen, die sie so nebenbei wahrnimmt und auch für sie zu ihrem Leben gehören).
Und: Erwarte keine Reaktionen, wenn Du etwas machst. Erwarte nicht von Deiner Tochter, dass sie jetzt total begeistert sein muss - auch wenn es für Dich etwas gaaaaaaanz Besonderes ist.

Sei Dir sicher: Was Du lebst :)huhu: Lulu), das nimmt sie auf - auf ganz unsichtbare Art und Weise. Und irgendwann erklärt sie Dir etwas - und Du merkst, dass sie von den Werten was mitgenommen hat in ihrem Herzen.

Irgendwie möchte ich Dir einfach sagen auch, dass Du jetzt aus dem Minus Deiner Vergangenheit keinen "Zwang" oder ein "Muss" oder eine "Erwartungshaltung" bei Deiner Tochter machen darfst. Lass es auf Dich zukommen und tu einfach.

Ganz lieben Gruß
Christine (die hofft, dass Du verstehst, was ich meine - so schwierig auszudrücken)
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Werte contra Geschenke

Hallo Sylvia,

ich weiß nicht, ob ich mich mit meinen Werten "durchsetzen" werde. Bei Weihnachtstraditionen finde ich es vergleichsweise einfach.

Du kannst versuchen mit den Großeltern zu reden, Du kannst Ihnen ein Ultimatum stellen "Wenn Ihr das nicht ändert, könnt Ihr sie nicht sehen", Du kannst Dich ohne Worte zurück ziehen oder Du kannst versuchen darüber hinwegzusehen.
Die Wertvorstellungen Deiner Eltern, wirst Du aber höchstwahrscheinlich nicht ändern können.

Irgendwann wenn unsere Kleinen groß sind, sollten wir auch gelernt haben, dass sie manches im Leben anders machen, als wir es tun würden und teilweise auch andere Werte für sie wichtig sind. Diese Toleranz erwarte ich auch von meinen Eltern.

:winke: Susala
 

Su

Das Luder
AW: Werte contra Geschenke

Also,

Werte sind wichtig schön und gut.


Aber

Geschenke sind es doch auch.


Das eine, muß doch auch nicht das andere ausschließen.

Ich habe mich heute auch irrsinnig über einen rießen Duftbrunnen gefreut, der natürlich nicht angemessen den Wert von Nikolaus gegenüber steht. Aber so what.

Und wenn Geschenke ausgepackt werden und Yannick rumhüft. "Ich freu mich, ich freu mich, ich freu mich"

Ich finde Geschenke was wunderbares und es ist auch schön wenn die Großeltern schenken.

Ich würde das nicht so eng sehen, warte mal ab bis Deine Maus etwas größer wird.

LG
Su
 
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