Wer macht mir Mut???

Nina

Gehört zum Inventar
Hallo margitta! schön zu hören, dass du keinen schaden davon getragen hast und jemand meine ansichten teilt!

an silke: mir hat dein bericht und der artikel, den du gepostet hat sehr gut gefallen, obwohl wir total gegnsätzliche ansichten haben. ich wollte bestimmt auch nicht behaupten, dass die kinder deren eltern anders denken und handeln verzogen oder unmöglich sind. dass du eine intelligente und engagierte frau bist merkt man an deinen beiträgen und ich bin mir sicher, dass du wundervole kinder hast. ich denke, dass mein kind auch ein wundervolles kind ist und dass es, wenn es grösser ist, auch bestimmt gerne an seine kindheit denkt. ich ignoriere mein baby auch nicht, wenn es meiner meinung nach nur bockig ist, nicht weil ich zu faul oder genervt bin mich zu kümmern, sondern weil ich es verkehrt finde, wenn er z.B. mal haut ihn noch zu trösten, wenn ich mit ihm geschimpft habe. wenn ich ihm freundlich sage, dass das falsch war versteht er dad noch nicht, ich muss ihm das also durch körpersprache zeigen, dass auf hauen keine körperliche zuwendung folgt, oder nicht? denk bitte nicht, dass ich hier klugscheissern möchte, mich interessiert nur dein erziehungsmodell sehr. ich frage mich halt nur, ob man ganz ohne strenge auch erfolge erzielt (womit ich deine erziehung oder deine kinder wirklich nicht in frage stellen will!!!!!) vielleicht bin ich für deine methoden auch noch zu unreif, jason ist mein erstes kind und ich versuche alles so gut zu machen, wie ich nur kann, aber ich möchte auch, wenn es nötig ist von ihm ernstgenommen werden. LG, Nina
 
J

Jani

Schreien lassen

Liebe Leute, :-D es kann ja wohl nicht angehen, dass man abends jetzt nicht erwarten darf, sich etwas Auszeit zu nehmen. Das heisst doch nicht, dass das Kind in den Keller gesperrt wird! Luke geht in sein Bett und hat dort seine Auszeit ( er schreit auch nicht < Ferber - Gegner dürfen sich beruhigen ) ,ich gehe in mein Bett und schaue TV oder gehe an den PC. Da muss ich mein Kind doch wohl nicht bei haben. UND: Ein Kind von 20 Monaten kann durchaus zu einem kleinen Schreihals werden wenn es ständig bei jedem Pieps betüddelt wird, ich spreche da aus Erfahrung. Weinen bei Schmerzen, Unwohlsein etc. ist ja total etwas Anderes als ein Kind im Trotzalter mit Wutausbrüchen, die zwar ernst genommen werden, aber nicht überbewertet werden. Und auch beim Schlafen meine ich, und da bin ich nicht mehr zu erschüttern, dass es zumutbar ist, einem Kleinkind ( ich rede nicht von Babys ) das Schlafen in eigenem Bett nahezulegen. Luke tut das jetzt richtig gerne, denn er hat ein Bett , in dem er auch Platz hat und es ist sooo gemütlich! Und Luke bekommt sehr viel Zuwendung und Aufmerksamkeit, dafür muss er nicht 24 Stunden am Tag bei mir sein. Im Gegenteil, unsere Auszeiten tuen und sehr gut, wir sind manchmal von einander genervt und das dürfen wir auch sein. Wir sind Mutter und Sohn, nicht 2 Gestrandete auf einer Insel mit nur einer Hängematte! Allerdings war Luke auch nie der Superschmuser wie mein Neffe z.B. Superschmuser benötigen wohl mehr Körpernähe, die sollen sie ja dann auch haben.
Ich verstehe Nina mit Jason sehr gut! Ich habe mal gehört, für eine gesunde Beziehung soll man sich sagen, wir sind nicht nur Eltern, wir sind auch ein Paar mit Kind. Und so ist das nun mal.
Von dieser Stelle wünsche ich gute Nacht und sende wie immer die allerliebsten Grüsse**** Eure Jani
 
N

NimueVerdandi

Nina81 hat gesagt.:
ich ignoriere mein baby auch nicht, wenn es meiner meinung nach nur bockig ist, nicht weil ich zu faul oder genervt bin mich zu kümmern, sondern weil ich es verkehrt finde, wenn er z.B. mal haut ihn noch zu trösten, wenn ich mit ihm geschimpft habe. wenn ich ihm freundlich sage, dass das falsch war versteht er dad noch nicht, ich muss ihm das also durch körpersprache zeigen, dass auf hauen keine körperliche zuwendung folgt, oder nicht?

Ich sehe das ja ganz ähnlich, das sind Momente in denen die Nimu auch mal weint. ich bin dann zwar da und erkläre ihr dann: "Das tut Mama weh!" "Nicht hauen!" Und ich lasse sie dann auch bocken. Nur würde ich sie nicht zur Strafe in ihr Zimmer sperren, sie allein schreien lassen. Verstehst Du. Ich begleite auch ihren Bock und bleibe auch stur aber ich verlasse sie nicht. Weil sie doch erst lernen muß, weil es doch normla ist wenn sie Fehler macht. Wenn sie sich ausprobiert, nach Grenzen sucht experimentiert. Woher soll sie denn wissen was falsch, richtig, bockig oder folgsam ist. Sie lernt alles.


Was mir auffällt, ist das viele Mütter denken, dass ihr Kind sie ärgern will, bewußt. Das tut kein Baby.
Babys und Kleinkinder können soweit, dass sie echt bewußt ärgern wollen gar nicht denken. Sie experimentieren. Sie erkennen, wenn ich etwas tue, reagieren Mama und papa und sie erleben das als Kraft.
"Ich, ich Zwerg, kann etwas bewirken!"
Und wenn Du in einen persönlichen Konflikt mit Deinem Kind gerätst, nicht den Abstand hast sondern dich herausgefordert fühlst, dann richtest Du auf jeden Fall Schaden an. Du bist einfach in jeder Hinsicht stärker. Und je öfter Du das demonstriest, in einer Art Machtkampf, desto schwächer fühlt sich Dein Kind.
Sei streng, wenn es nötig ist und auch konsequent. (Die Schere gibt es nicht, nein ich kaufe keine Schoki) aber sei wirklich überlegen, dann bleibst Du auch liebevoll, wenn der Räuber durchdreht.
Sie können so vieles nicht, sie verstehen das Wort "später" noch nicht, sie leben immer im hier und jetzt, sie sind sozial noch unreif und haben keine Ahnung von "Deinem" und "Meinem", bevor sie nich "ich "sagen untescheiden sie nicht mal zwischen sich und Dir.

Dein Denkmodell in Bezug auf Deinen Sohn setzt eine Reife vorraus, die er tätsächlich noch nicht hat.


Ach ja und Mütter die Kinder haben und trotzdem auf einen geregelten Feieabend bestehen?
Ich horche auf, wenn frauen sagen "mir geht es jetzt besser!"
Es könnt mir nicht besser gehen, mit dem Wissen, in meinem Kind vielleicht etwas zerstört zu haben, und wenn es nur das Urvertrauen ist, "ich werde geliebt, ich werde gehört, man nimmt mich ernst" Ich kann nicht alles haben, aber ich werde geliebt und wenn ich wirklich weine und traurig bin, dann kommt jemand und tröstet mich. Und wenn ich Mist gebaut habe, dann fragt irgendwann jemand, ob alles wieder gut ust. Und dann ist es auch wieder gut."
Um mein Kind nachts lange schreien zu lassen, müßte ich mein Herz ganz hart machen. Das würde nämlich losgehen wollen und schauen ob alles gut ist und über den kopf streicheln und pssccht machen wollen.
Ich glaube keiner Frau, die mir sagt, es geht ihnen gut damit. Sie schlafen jetzt endlich gut.
Wenn ich so etwas lese, dann weiß ich, das etwas unterbrochen ist, in der Beziehung.
Vielleicht schon vorher, vielleicht schon aus gnaz anderen gründen.
Den Menschen, der bei Euch eingezogen ist zu achten. Seine Bedürfnisse verstehen zu lernen, ihm Hilfe zu genben, damit er sich zurechtfindet im Leben, dafür wünsche ich Dir ganz viel Erfolg und Unmengen Spaß dabei.
Er wird ausziehen, da kannst Du sicher sein. Er ist
nicht "Deiner". Er sit schon jetzt ganz und gar sich selber. Behandle ihn so, wie Du behandelt werden möchtest. auch in der Vorstellung, Du wärst nochmal so klein. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Silke
 

Nina

Gehört zum Inventar
Hallo liebe Slike! Nur um das NOCHMAL zu sagen: Ich hab mien Kind noch NIE in sein Zimmer gesperrt und einfach brüllen lassen. Ich finde es eine absolute Schweinerei sowas zu tun, wenn vorher ein Konflikt stattgefunden hat! Ausserdem empfinde ich Wutanfälle meines Sohnes auch nicht als Provokation oder herausforderung, wenn er mich z.B. haut, setze ich ihn lediglich auf den Boden und sage ihm, dass das falsch war. Ich nehme in dem Moment zwar körperlichen Abstand von ihm, jedoch lasse ich ihn nicht alleine. Ich gehe ja nicht aus dem Zimmer und lasse ihn weinen. Ich schreie ihn nicht an oder füge ihm ein ähnliches Leid zu, ich versuche ihm nur klar zu machen, dass auf Agression oder "Handgreiflichkeiten"(ist natürlich überzogen formuliert) kein kuscheln folgt. Wenn so eine Situation auftaucht, bin ich auch nicht wütend oder versuche seinen Willen in einem Machtkampf zu brechen, ich signalisiere ihm lediglich: Das war falsch, Die Mama mag nicht gehauen werden. Wenn du haust, möchte ich nicht kuscheln. Er weint dann, weil er das schlimm findet, dass ich ihn runtersetze und ich warte dann bis er von sich aus zu mir kommt und dann wird erst gekuschelt. Ob ich zu hohe Ansprüche an mein Kind stelle oder eine Reife voraussetze, die er noch nicht hat, kannst du oder jemand anders, der uns nicht kennt, glaube ich, schlecht beurteilen. Ich habe meine vorherigen Beiträge nochmal durchgelesen und weiss ehrlich nicht, wo du diese Information entnommen hast. Du kannst dich hier ja auch gerne selbst vom Gegenteil überzeugen kommen :) . Ich kann mich auch in vielen Sachen aus deinem letzten Beitrag nicht wiederfinden, weiss aber auch garnicht, ob du mich damit gemeint hast. Dass Jason viele Sachen noch nicht versteht, weiss ich und ich erwarte das auch nicht von ihm( wie gesagt, fühl mich damit auch nicht angesprochen). Um auf die Mamis mit dem Wunsch nach Feierabend zu sprechen zu kommen (da fühl ich mich dann wieder angesprochen), Wie schon gesagt, ich hab Jason nie lange schreien lassen und hab auch schon versucht zu erklären, dass das nicht nur egoistische Gründe hatte, sondern das Jason zu dieser Zeit aufgrund des Schlafmangels und des fehlenden Rythmuses auch tagsüber nicht gut gelaunt war. Seit er nachts gut schläft ist er tagsüber wesentlich besser gelaunt und ausgeglichener. Das ist ein entscheidender Grund, warum ich durchschlafen und erholsames Schlafen unheimlich wichtig finde. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass dadurch irgendwas bei und zerbrochen ist und wenn du mein Kind kennen würdest, würdest du sehen, dass er trotz alem ein selbstbewusstes, aufgeschlossenes und keineswegs verhaltensgestörtes Kerlchen ist. Wiederlegen kann ich deine These natürlich nicht, weil es für die Diagnose von Folgeschäden wohl definitiv noch zu früh ist :-D. Ich hoffe, dass ich meinen Standpunkt klarmachen konnte und ein Stück vom Rabenmutterimage weg bin. Wenn nicht, dann soll`s halt so sein. Ich bin bei weitem keine perfekte Mutter und hab auch noch nicht allzu viel Praxiserfahrungen (was sind schon 14 Monate im Vergleich zu einem ganzen Leben?! :) ). Aber ehrlich gesagt ist mir DIE Übermutter schlechthin auch noch nicht begegnet und ich habe nicht das Gefühl, meinem Kind bis jetzt geschadet zu haben. Ganz im Gegenteil, dazu sagt er immer viel zu verliebt "Mama", dass einem das Herz schmilzt! LG, Nina
 

Nina

Gehört zum Inventar
Übrigens, dein letzter Absatz gefällt mir unheimlich gut, ist mir wie aus der Seele gesprochen! :bravo:
 
N

NimueVerdandi

Liebe Nina,

hier sitze ich, heute hab ich mal ein "aufgewecktes Kind" :)
Gott sei Dank ist "Oskar"-nacht (wollt ich eh mal wieder sehn) und morgen werd ich wohl mittags etwas schlafen müssen.


Fühl Dich nicht zu sehr angesprochen. Ich halte einiges allgemein, weil es mir in vielen Threads aufgefallen ist. Ich endecke immer öfter einen eigenartige Haltung zum Thema Kind und Bedürfnisse von Kindern.
Immer öfter habe ich das Gefühl das die Bedürfnisse von Müttern wichtiger sind. Ich will gar nicht sagen, dass sie nicht wichtig sind, aber Kinder haben heißt Verzicht und Hingabe. Oder? :(
Sie sind keine Hunde die man abrichten kann.

Du bist mit diesen bösen Sätzen nicht gemeint, wenn Du so eine Rabenmutter wärst, würden wir diesen Disput hier gar nicht führen.

Die Tendenz ist allgemein da. Und sie endet längst nicht wenn das Kind endlich allein und selber schläft. Es zieht sich durch manche Kindheit ein roter Faden von Ignoranz und fehlender Kompetenz der Eltern. ICh beobachte das auch mehr und mehr in der Schule meiner Kinder und der Schule in der mein Mann tätig ist.
Kindererziehung wird vom Staat nicht ernst genommen, von der Gesellschaft immer noch zu wenig geachtet und ich denke das diese Tatsachen Folgen haben wird für unsere Zukunft.

Kannst Du mir erklären, wie es kommt das ein Buch wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" so verbreitet ist. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Kinder in den letzten Jahren diesem Experiment unterworfen waren.
Ich vermute, das man in vielen Jahren dieses Buch als Beispiel von seelischer Grausamkeit gegenüber kleinen Kindern hinstellen wird.

Mir macht das Sorge und ich merke wie ich immer empfindlich darauf reagiere. Vielleicht will ich diesem Trend entgegenwirken.
Als mein Sohn noch ganz klein war, hat man Babys noch vor dem ersten Geburstag zur "Sauberkeit" erzogen, das macht heute kein Mensch mehr. Heute weiß man, das eine Kind braucht länger, beim anderen geht es schneller. Niemand bindet mehr Kinder an Tischbeine, früher eine gängige Praxis... Man setzt sie ach nicht mehr, kaum das sie sitzen können auf den Topf.

Und so bin ich guten Mutes, das man in ein paar Jahren endlich auch erkennt, das jedes Kind schlafen lernt, eins früher, eins später. Und das man etwas so labiles we das Einschlafen nicht erzwingen kann. Höchsens fördern. Vielleicht ist man dann ähnlich entspannt und läßt sich und dem Kind die Zeit, die nötig ist.

Versteh mich nicht falsch, ich bin meist sehr tolerant. Und ich beziehe selten Positionen. Hier hab ich mal eine sehr extreme Form gewählt.
Und kann auch nicht aus meiner Haut. Ich spüre, ich weiß, das diese Form des Schlafen lernens nicht gut sein kann. Ich möchte nicht, das jemand so etwas mit mir macht, mich so lang weinen läßt bis ich vor Erschöpfung einschlafe, in einem Alter wo ich mir nicht selber helfen kann, wo ich abhängig bin von den Großen.
Ich bin dagegen, dagegen, dagegen. Es gibt andere Methoden, es gibt bessere Methoden, es gibt sanftere Methoden. Und dies sollte wenn überhaupt, die letzte, die allerletzte Wahl sein.

ICh führe hier im Gespräch mit Dir immer wieder allgemeine Gedanken aus, und meine Dich nicht persönlich.
Den Beitrag von Jani fand ich zu Beispiel, naja: "Aua!" 8O
So barsch und kühl, "es kann ja wohl nicht angehen, ich brauch meinen Feierabend... "da haben die Gören still zu sein ist meine gedankliche Fortführung. :-?
Da wäre ich nicht gern Kind. Ich bin da, auch nach Feierabend, auch mitten in der Nacht. Ich war ja auch mal ein Kind und hatte Angst im Dunkeln, einen kalten Po oder einfach nur Sehnsucht nach Mama. Ich vergesse das nicht.
Mit solchen Ansagen, wie der von Jani hab ich echt Probleme.
Da frage ich mach wo denn der achtungsvolle Umgang mit dem Kind bleibt. Und endet denn die Liebe nachts? Ist das denn wirklich so schlimm, eines Kindes wegen für einige Zeit weniger zu schlafen? Mensch wir haben schon weniger Schlaf gehabt, als wir jung waren und zudem öfter einen dicken Kopf. Es geht vorbei, jedes Kind schläft irgendwann, von ganz allein. :-D

Also ich habe Dich nicht direkt gemeint und angesprochen, aber schon herausgefordert. :)


Nun ist mir die Nimu auf dem Schoß eingeschlafen und mein Arm schläft auch, ich leg mal jetzt das Kind zu Bett und mich gleich dazu, für noch eine Mütze voll Schlaf... :-D

Schöne tage und gute Nächte!

Silke
 
G

Giovanna

Hallo Silke!

Ich finde deine Beiträge und Postings zum Thema Schlafen echt total interessant und einfühlsam! :bravo:

Ich finde auch, dass viele Mamis ihre Bedürfnisse wichtiger nehmen als die der Kinder/Babys. Und dass es auch zunehmend schwerer fällt, die eigenen Bedürfnisse von denen der Kinder abzugrenzen...

Ganz allgemein möchte ich sagen, dass wir Kinder in unserer Gesellschaft immer noch zu wenig als eigenständige Menschen respektieren und ihre persönliche Einzigartigkeit zuwenig beachten.
Ich merke ja selbst, wie stolz meine Kleine Maus ist, wenn sie mit ihren 9 Monaten schon etwas selber entscheiden kann und wenn sie etwas bewirken kann! Dann strahlt sie übers ganze Gesicht und freut sich, dass ich sie verstanden habe.
Ich kann nur allzuoft beobachten, wie Kinder oft wie "Dinge" behandelt werden. Es gibt viele Menschen, die glauben, mit Babys könnte man spielen und schmusen, wenn es einen in den Kram passt. Und wenn man dann genug hat, legt man sie einfach ab.

Kindererziehung wird vom Staat nicht ernst genommen, von der Gesellschaft immer noch zu wenig geachtet und ich denke das diese Tatsachen Folgen haben wird für unsere Zukunft.

:jaja: Da kann ich dir auch nur zustimmen. Mitlerweile weiß man ja nur zu gut, wie entscheidend die ersten Lebensjahre für die Persönlichkeitsentwicklung und die Qualität der späteren zwischenmenschlichen Beziehungen sind.

Marlene kann allein einschlafen. Auch sie schlief anfangs nur, wenn wir sie in den Schlaf getragen haben. Mit 3 Monaten wurde es aber immer schwerer, sie zum Schlafen zu bringen und ich hatte nach einiger Zeit, den Eindruck, sie wehrt sich regelrecht dagegen getragen zu werden. Also hab ich sie versuchsweise, als sie ganz müde war, in ihr Bettchen gelegt. Und siehe da: Sie kuschelte sich in ihren Schlafsack, steckte den Daumen in den Mund und schlief seelig ein...
Im Nachhinein bin ich nun richtig froh, dass wir sie damals immer in den Schlaf gewiegt haben. Denn heute will sie das garnicht mehr :( .

Jedes Kind ist eben anders. Alle haben jedoch einen inneren Drang zur Selbständigkeit. Babys wollen etwas "selber tun lernen", die Zeitpunkte für die einzelnen Entwicklungsschritte sind aber verschieden. Für die Eltern bleibt die Aufgabe, den Zeitpunkt, zu dem das Kind bereit ist einen bestimmten Entwicklungsschritt zu tun, zu erfassen. Und ihm dann ev. dabei zu helfen, in diesem Punkt selbständig zu werden.
Das gilt für alle Meilensteine, für das Sitzen, Gehen, Sprechen und auch für das Schlafen lernen.

Andererseits muss man natürlich auch sagen, dass es manche Eltern ziemlich schwer haben mit ihren Babys. Wenn man über Monate hinweg zuwenig Schlaf abbekommt, ist das bestimmt auch sehr belastend. In diesen Fällen finde ich, sollte man das Baby dann auch sanft dazu auffordern, allein schlafen zu lernen... Jedoch nur unter professioneller Anleitung ( in einer Schreiambulanz oder so).

Naja, ist lang geworden. Aber das ist halt meine Meinung. Möchte auch betonen, dass ich mich damit auf niemanden persönlich beziehe. Ich finde sowieso, dass fast aller Eltern mit einem guten Instinkt für die Bedürfnisse IHRES SPEZIELLEN Babys in IHRER SPEZIELLER Lebenssituation austestattet sind. Leider kommen von allen Seiten immer wieder viel zu gutgemeinte Ratschläge und Normvorstellungen über die kindliche Entwicklung...Dadurch verlernt man irgendwie auf sein Gefühl zu vertrauen und danach zu handeln... Und man sitzt weinend mit schlechtem Gewissen im Nebenzimmer, während sich das Baby in den Schlaf brüllt :( . Diese Tendenz macht mich traurig.

Liebe Grüße von Johanna
 
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