Was ist nur mit dem Kind los ???

A

Annette

Hallo Regina,

vor ca. 4 Wochen hätte ich mir das zwar noch nicht träumen lassen, aber
leider haben wir bzw Jonas zur Zeit massive Schlafprobleme und ich
weiss einfach nicht mehr, was mit diesem Kind los ist !!!

Jonas ist (seit heute) 10 Monate und hatte bis vor ca. 4 Wochen überhaupt
keine Probleme mit dem Schlafen. Er hat schon immer relativ viel
geschlafen, manchmal bis zu 4 x tagsüber und nie Probleme mit dem
Einschlafen. Seit dem 5./6. Monat hat er fast jede Nacht durchgeschlafen,
ca. 10 Stunden, und zusätzlich tagsüber zwischen 2 und 4 Stunden.
Man konnte ihn ohne Probleme in sein Bettchen legen (seit dem 6. Monat
in sein eigenes Bettchen im KiZi im oberen Stock) und er schlief wunderbar alleine ein.
Wie gesagt seit 4 Wochen ist es ein Drama, es fing mit abends an und
jetzt lässt er sich auch tagsüber nicht mehr hinlegen ohne Geschrei und
weinen :heul: :heul: :heul: :heul:
Ich glaube, das Elend begann mit seinem Sprung 37/38. Woche und
anfangs habe ich mir auch keine allzu grosse Gedanken gemacht.
Wenn er nachts öfter als 2/3 mal wache wurde habe ich ihn mit in unser
Bett genommen und dann hat er wunderbar weitergeschlafen. Einige
Male musst ich auch abends mit ihm zusammen einschlafen, da hörte
er sich aber auch an, als wenn er das ganze Leid dieser Welt tragen muss.
Da konnt ich ihn einfach nicht alleine lassen. In der ersten Zeit war er
auch tagsüber total durch den Wind, quengelte , ass ganz schlecht, konnte
sich gar nicht mehr alleine beschäftigen - also eben alle Anzeichen eines
"Sprungs/Wachstumsschubs". Er liess sich aber tagsüber immer noch
ganz gut hinlegen und hielt zweimal ein Schläfschen, morgens und mittags
je ca. 1 1/2 Stunden.
Seit ca. 1 - 1 1/2 Wochen geht es ihm auch wieder ganz gut, d.h. er
isst wieder sehr gut, ist meistens gut drauf, eben fast wieder der 'Alte'.
Dafür wird es mit dem Einschlafen immer schlimmer, tagsüber mitller-
weile fast unmöglich. Er steht immer wieder auf und weint ganz
fürchterlich, wenn man das Zimmer verlässt. Ich gehe dann nach
einigen Minuten (3-4 Min) wieder rein und lege ihn wieder hin. Schwupp
ist er wieder hoch und steht am Gitter, gehe ich raus, weint er wieder.
Das geht so zwischen einer halben Stunde, wir habe aber auch schon
1 und 2 (!!) Stunden gebraucht (allerdings abends wo es das gleiche
Theater ist).
Er ist jetzt schon den zweiten Tag vormittags auf dem Arm eingeschlafen,
nachdem er in seinem Bettchen Terror gemacht hat und er wieder raus
durfte nach einer 3/4 Std Kampf. Das hat er selbst als Säugling kaum
gemacht. (Übrigens wird er tagsüber von meiner Mutter betreut, wir
stimmen uns aber immer sehr genau ab und sie versucht es immer genauso zu machen, wie ich auch und sie weiss auch nicht mehr, woran
es liegen könnte)
Abends haut ihn, glaube ich, einfach irgendwann die totale
Müdigkeit um, aber ohne Schreien geht es im Moment einfach nicht.
Ich habe das Gefühl, er kann und will einfach nicht alleine sein.
Wir habe es auch schon mit Einschlaf-CD probiert, nützt aber nicht
wirklich.
Ist das jetzt nur eine Phase und ich sollte lieber bei ihm bleiben bis er
eingeschlafen ist oder weiterhin das 'Alleine-Einschlafen' üben und immer
wieder rausgehen ? Und erst einmal nur abends oder auch tagsüber ?
Was ich etwas hart fände, dann gäbe es ja ständig nur Kampf.
Tagsüber vielleicht einfach warten, bis er irgendwo von alleine einschläft -
denn er braucht den Schlaf, das merke ich ja.

Puh, das ist jetzt elend lang geworden, sorry ! Und wahrscheinlich hast
Du das Problem schon zig-mal gehört, aber vielleicht hast Du - oder
gerne auch jemand anders - einen guten Tipp für mich oder eine
Erklärung für diesen Zustand. Bin für alles dankbar !!!

Vielen Dank im voraus und lieben Gruss,
Annette (ziemlich verzweifelt !!)
 
R

Regina

Liebe Annette,

vieles deutet tatsächlich auf den "berühmten" Entwicklungsschub. Wahrschienlich hat er gelernt sich fortzubewegen (wie auch immer) und nun auch damit verbunden ein Trennungsproblem. Übe mehrfach am Tag das Spiel von Verabschieden und Wiederkommen als selbstverständliche Aktion - ohne großes Drama.
Zusätzlich kommt noch dazu, dass die Kleinen oft nicht mehr so viel Schlaf brauchen. Ist er denn immer richtig müde, wenn er ins Bett soll oder sind es nur die gewohnten Zeiten? Allerdings solltes Du dann, wenn die Entscheidung "Bett" gefallen ist, auch konsequent sein und ihn nicht mehr rausholen. Nach einer Stunde Theater und dann rausdürfen, hat das Kind lediglich gelernt, dass es lange genug schreien muss. Hier geht es in diesem Alter nicht mehr ohne feste Regeln. Ich rate Dir, erst das abendliche Einschlafen zu regeln und wenn das klappt, an die Tagschläfchen zu gehen, damit nicht der ganze Tag nur noch Kampf ist - da hast du schon Recht!

Alles Liebe und vile Grüße

Regina
 
A

Annette

Hallo Regina,

erst einmal vielen Dank für Deine Antwort.
Ja Jonas ist tatsächlich sehr mobil geworden, krabbelt wie ein Wirbelwind,
zeiht sich überall hoch und lässt sich auch schon mal los und übt das
stehen. Und seitdem er aufstehen kann, ist es auch schlimmer geworden
mit dem einschlafen, da er jedesmal wenn man íhn hinlegt sofort wieder
aufsteht.
Das mit dem verabschieden und wiederkommen werde ich mal verstärkt
üben, ab und zu kann ich ihn mal alleine lasse und ins andere Zimmer
gehen, aber das ist sehr von seiner Tagesform abhängig.

Ich habe schon das Gefühl, dass er seinen Schlaf braucht und wenn er
dann endlich eingeschlafen ist, schläft er auch vormittags ca. 1 1/2 Std
und mittags noch einmal 1-2 Std.
Sollte ich auch tagsüber feste Zeiten einhalten oder kann ich warten
bis er wirklich fast umfällt, so wie die letzten zwei Tage, die er dann
auf dem Arm eingeschlafen ist morgens ??
Abends bleibe ich übrigens auch "hart", wenn ich ihn einmal hingelegt
habe, nehme ich ihn nicht mehr raus und lasse ihn spielen oder so. Nur
in Ausnahmefällen, habe ich ihn dann zu mir ins Bett geholt zum einschlafen.
Ist denn eigentlich eine Einschlaf-CD abends o.k. oder schon zuviel an
Einschlaf-Hilfe ??

Sorry, dass ich noch mit neuen Fragen komme, aber das beschäftigt
mich doch im Moment sehr.
Vielen Dank im voraus und noch mehr liebe Grüsse,
Annette
 
R

Regina

Liebe Annette,

ein Kompromiss aus beiden Methoden wäre für mich optimal: ihn gut beobachten, wann er müde wird und dann schnell hinlegen. :schnarch: Die Gefahr, dass er vor lauter Übermüdung gar nicht mehr zur Ruhe kommt, ist beim "Warten bis er umfällt" einfach zu groß. Und feste Zeiten ohne dass der Knabe wirklich müde ist bringen i.d.R. auch nicht viel.
Mit der Musik zum Einschlafen würde ich beobachten, ob ihn das eher beruhigt (=dann natürlich beibehalten) oder ob es als ein neuer Reiz empfunden wird und ihn eher wieder anregt (=dann natürlich weglassen). Vielleicht kann die Musik zum Einschlafritual gehören - dann wäre es o.k.

Ganz liebe Grüße und ruhige Schlafenszeiten wünscht

Regina
 
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