AW: Warnung vor Keinohrhasen
Die Filmfreigabe läuft über die "FSK", also die "Freiwillige Selbstkontrolle" der Filmbranche. Das ist nichts anderes als eine auf die Vermarktung des Films zielende Einrichtiung mit öffentlicher Billigung. Der FSK wird vorab eine Inhaltsbeschreibung geliefert und einige Filmszenen - ausgesucht. Und eine Einschätzung des Verleihs, was er den sagt, wie er es gern hätte. Zusätzlich werden 1800 Euro als Scheck beigelegt. Dann kommt die Freigabe.
Ein klassisches Beispiel, wie die Dinge funktionieren, ist der Film "Narnia - Der König von Narnia" gewesen. Als Weihnachtsfilm für die Familie brauchte er die FSK-Freigabe "ab 6". Die wurde beantragt und kam auch. Für die DVD-Vermarktung ist es wiederum blöd, wenn da "FSK ab 6" drauf steht. Homevideo-Gucker bevorzugen die etwas härteren Sachen. Also wurde für die DVD-Vermarktung die FSK-Freigabe "ab 12" beantragt. Begründung: eine 90 Sekunden lange Sequenz, die bei der DVD hinzugefügt wurde. Wer sich die betrachtet, sieht keinen substanziellen Unterschied zu anderen Szenen.
Was aber hier Til Schweiger geritten hat, weiß man nicht. Der Plot der Geschichte ist halt irgendwie "kindisch". Und darum sind die wohl auf die Idee gekommen, ab 6 zu beantragen, um ein paar Zuschauer mehr ins Kino zu ziehen. Und kommt es dann zum Protest, dann laufen noch ein paar Jugendliche auch in den Film, weil sie da ein paar "geile Sexszenen" zu sehen bekommen. Marketing halt. Unter allen Kanonen, weil auf dem Rücken der Zuschauer, vor allem der Kinder.