Unzufrieden???

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
Hallo ihr Lieben,

heut muss ich mich auch mal ausheulen...

Paul ist ein richtiges Nörgelkind, und ich weiss einfach nicht warum... Ob es seine "Art" ist, sich auszudrücken oder ob er "unzufrieden" ist-- ich kann es nicht wirklich sagen. Ich weiss nur, dass es mich (und auch meinen Männe) mittlerweile ziemlich nervt.

Es fängt schon morgens mit dem munter werden an: nicht, wie viele andere Kinder, dass er sich mir "rufen" o.ä. bemerkbar macht-- nein, er macht die Augen auf und heult... Dabei sind bei uns immer KiZi und Schlafzimmertür offen und bei den ersten Tönen seinerseits (also weinen:-?) rennt Muttern ja schon los und er kommt dann zu uns ins Bett. (Unabhängig davon: Er wird auch manchmal nachts weinend wach- aber er kann doch nicht immer schlecht träumen??) Es geht weiter beim anziehen, was nicht ohne Weigerungen und geheule von der Bühne geht. Dabei kündige ich es ihm vorher an (Mama macht jetzt noch das und das, dann gehen wir Dich anziehen...).

Auch tagsüber geht ohne mich nix: er kann sich keine 5 min selbst beschäftigen... Dabei haben wir tagsüber öfter "Paul-Zeiten", d.h. immer mal wieder ein Buch anschauen, was spielen oder rumalbern. Nur ist Paul damit nicht zufrieden, er hätte es gern permanent. Sobald ich mich anderen Aufgaben widme, ist sofort Alarm bei uns...Komischerweise, wenn wir woanders sind, kann er es, so dass es dann immer heisst: weiss gar nicht, was Du hast, ist doch ein liebes Kind...:-? Manchmal komm ich mir vor wie ein Kasper und habe das Gefühl, dass er nie richtig zufrieden ist...:-(

Er spricht auch noch nicht, was die Sache natürlich zusätzlich erschwert. Wenn er was möchte, zeigt er irgendwo hin und macht permanent "Äh"... Nun versuchen wir durch benennen verschiedener Sachen, heraus zu finden, was es denn sein darf...;-) Allerdings endet das dann meist in Gebrüll, wenn wir nicht auf Anhieb sein Erwünschtes finden. Das verstehe ich ja auch, dass er frustriert ist, weil wir ihn nicht auf Anhieb verstehen. Aber dieses permanente Geheule ist dass, was mich echt fertig macht.

Kann mir irgendwer nen Rat geben...:help:
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Hi Anja,

das Paul nicht spricht erschwert Dir natürlich Deinen Tagesablauf - und ihm eigentlich auch, weil er seinem Unbehangen kein Ausdruck geben kann.

Wenn er schlecht schläft: habt ihr mal das Bettchen verstellt? Vielleicht steht es über einer Wasserader o.ä., die einen ruhigen Schlaf durchaus stören kann. Und wenn man nachts nicht gut schläf, wacht man morgens nörgelig auf :(

Hast Du mal an einen Spielkameraden gedacht (Nachbarschaft o.ä.) ?
Irgendwie habe das Gefühl, daß er nicht so richtig ausgelastet ist und sich langweilt - kann das sein?

LG Silly
 

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
Hallo Silly,

Danke für Deine Antwort :)

Zum schlafen: ja, das Bett haben wir erst umgestellt, aber weniger in Anbetracht ner Wasserader, sondern wegen Funktionalität. Es ist aber nach wie vor dasselbe...:-?

Zu dem anderen Thema: nicht ausgelastet- den Eindruck habe ich auch manchmal. Wir sind auch viel draussen- Spielplatz etc... Nur kann ich ihm das ja nicht Non-Stop bieten. Mit Krabbelgruppen ist hier echt bescheiden, eher so ein Hausfrauen- Kaffeeklatsch...:nix:.

Ich habe ja schon noch die Hoffnung, das es besser wird, wenn er spricht, aber bis dahin werd ich ramdösig...:verdutz:

Wie lange "Selbstbeschäftigung" kann man eigentlich von einem Kind in Pauls Alter erwarten?
 

Meike

Familienmitglied
Hallo, Anja!
Dein Paul ist gut 1 1/2 Jahre jünger als Louis.
Und wenn ich so besagte anderthalb Jahre zurückdenke, dann waren wir auch mitten in der schlimmsten Nörgel-Phase aller Zeiten.
Es war super, super schlimm. Und genau so wie du habe ich an mir gezweifelt. Warum nur ist dieses Kind so unzufrieden mit sich? Bin ich zu lasch? Bin ich zu streng? Erkenne ich seine wahren Bedürfnisse nicht? Es MUSSTE doch einfach einen Grund geben, warum mein Kind heulend aufwachte, sich durch den Tag nörgelte und wegen jedem Pieps heulte..
Es gab aber keinen Grund *gg*.
Und es wurde schlicht und ergreifend einfach mit jedem Tag ein bißchen besser und irgendwann war der Spuk vorbei. Ohne, dass ich es an irgendwelchen äußeren Umständen festmachen konnte, außer dass Louis einfach älter wurde, reifer, sich und seiner Umwelt bewußter.

Laß dich nicht von seiner schlechten Laune runterziehen. DU bist nicht der Grund! Er ist einfach unzufrieden mit sich selbst und er muss in erster Linie damit klarkommen. Ich weiss, dass das hart klingt, aber ich weiss AUCH, wie leicht man in einen Teufelskreis aus heulendem Kind - genervter Mutter - gereizte Atmosphäre gerät, die alles nur noch schlimmer macht. Du bist nicht sein Kasper, und ich glaube schon, dass du Paul in einem ruhigen Ton und mit einfach Worten klar machen kannst, in welchem Ton er bitteschön mit dir zu reden hat. Auch Kinder können sich diesen Nöl-Tonfall schlicht und ergreifend angewöhnen.

Ich wünsch dir auf jeden Fall ein starkes Nervenkostüm und: ES WIRD BESSER!

Meike
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
Hallo,

mein Sohn ist zwar noch etwas jünger, aber das kommt mir alles sehr bekannt vor. Er ist aber schon als Baby immer schreiend aufgewacht. Auch heute ist das phasenweise noch so. Auch nachts schreit er manchmal kurz und ich bin mir ziemlich sicher, dass er keine Schmerzen oder sonstige Probleme hat. Auch unsere Türen stehen alle offen. Er ist dann einfach noch nicht richtig ausgeschlafen mMn.

Allerdings ist es bei uns nicht jeden Tag so. Ich hab auch ganz stark das Gefühl, es ist Langeweile. An den guten Tagen beschäftigt er sich entweder wirklich allein oder es gelingt mir ihn zum spielen anzuleiten. (Zur Zeit ist die Schüssel mit Kartoffeln und Zwiebeln mal wieder gaaanz interessant.) Oder er "hilft" mir ganz begeistert.
Auch wenn dein Kind noch nicht spricht, versteht es dich bestimmt schon? Bei uns klappt es nämlich auch oft, dass ich ihn dazu auffordere etwas zu tun oder zu holen. Damit hab ich schon einige Nörgelsituationen beenden können.
(Das klappt natürlich alles nicht immer nud auch ich bin oft ganz schön genervt.)

Alles Gute
Jill
 
G

Grisu

Hallo Anja,

Manuel hatte auch diese anstrengende Zeit.
Beim Aufwachen war gleich mal weinen - bis ich bei ihm war.
Diese Abgrenzung zwischen Spielzeit und Zeit für die Alltagstätigkeiten - die war auch anstrengend und manchmal dachte ich auch, ich hätte irgendwas "falsch" gemacht.

Manuel sprach auch lange in der "ä-ä-Sprache" und wenn wir nicht sofort verstanden wurde, dann gab es Tränen. Das war eine wirklich sehr energieraubende Zeit - dieses Gedankengänge nachvollziehen von ihm und erfühlen, was er wollte. Zum Glück hatte Manuel eine sehr gute Zeichensprache, die wir bald "lesen" konnten.

Es hat sich dann mit der Zeit vieles einfach so gelegt. Einerseits auch mit dem Kindergarten und auch mit seiner Sprachentwicklung.
Als er sich dann deutlicher ausdrücken konnte, da merkte ich, wie er sich glücklicher fühlte, weil wir schneller verstehen konnten.

Und öfters sagte ich schon zu ihm, dass das Nörgeln zuviel ist und er etwas normal sagen soll - bestimmt in einem kurzen Satz.
Wenn er zum Beispiel was zum Trinken wollte - und es gleich mit diesem "Jammern" tat - da sagte ich: Ich verstehe Dich nicht, wenn Du es in dieser jammernden Sprache sagst. Und dann hat er wirklich sich "zusammengenommen" und es ohne Jammern gesagt.
Habe ihm erklärt, dass er nicht Jammern muss, wenn er was will.
Einfach mit dem Ziel, dass Jammern nicht zielführend ist.
Und wenn das geklappt hat - dann war das wirklich für mich ein tolles Tageserlebnis.

Du wirst sehen - in einem Jahr berichtest Du ganz sicher darüber, dass alles leichter geworden ist. Bis dorthin - Ohren steif halten - und wenn es zuviel wird - dann einfach hier dir es von der Seele schreiben - das tut auch gut.;-)

Es ist eine sehr nervenintensive Zeit für Dich. Ich wünsche Dir viel Kraft, starke Nerven für diese Zeit.

Lieben Gruß
Christine
 

Onni

Sprücheklopfer
Hallo Anja,


*handreich* ;-)

Dein Bericht hätte von mir sein können. Ich steh hier auch kurz vor dem Ausrasten...und wenn ich mir das Geburtsdatum von deinem Paul anschaue kann ich auch durchaus Paralellen zu uns feststellen . Ich hab mal irgendwo gehört, das das Alter kurz vor dem zweiten Geburtstag besonders heftig sein soll...da beginnt meistens die Trotzphase glaub ich. Es ist sehr anstrengend, manchmal zweifle ich echt an mir und denke, Colin ist irgendwie "anders " als andere Kinder. In der Krabbelgruppe zum Beispiel sind die meisten Kinder eher ruhig und bleiben auch meistens bei ihrer Mami.
Bei Colin siehts anders aus, er kann sich keine zwei Minuten mir etwas beschäftigen, dann flitzt er schon wieder wie von einer Tarantel gestochen durch die Gegend und Mami natürlich immer schön hinterher. :-? Bei uns sagen wir immer " der hat Pfeffer im Hintern." Na ja, manchmal könnte ich ihn :shock: ....und dann ist er wieder soooo süß das ich ihn nur knutschen könnte.

Ich finde er spricht schon recht viel, das erleichtert natürlich die Sache ungemein...besonders wenn er mich in den Arm nimmt und "liebe Mami" sagt *schmelz*...da verzeiht man doch wieder alles :p
Ich denke es ist wirklich nur eine Phase,sie wollen vielleicht schon groß sein, können aber eben nicht so richtig wie sie wollen.Daher auch die Unzufriedenheit .Das wird besser...BESTIMMT ;-)
 
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