Umgang mit Interesse an Schulthemen

Carmen

Gehört zum Inventar
Ich habe heute mal ein Anliegen, was unseren Jüngsten:

L. ist Ende April 6 Jahre alt geworden und wird Anfang September in die 1. Klasse gehen. Er kann gut und intuitiv mit Zahlen umgehen und auch im Zahlenraum bis 20 sicher rechnen. Er hat sich das alles alleine durch Erfragen beigebracht oder vom großen Bruder (3. Klasse) gelernt.

Jetzt fing er vor etwa 3 Wochen an er wolle lesen und schreiben lernen. Er hat sich das Erstklässler Lesebuch des Großen geschnappt und will jetzt andauernd lesen üben, was auch schon recht gut geht.

Ich finde es aber auf Grund meiner Erfahrungen mit dem Großen nicht so prickelnd, wenn er das alles jetzt schon versucht zu lernen. Denn der Unterrichtsstoff in Deutsch und Mathe ist im 1. Schuljahr ja nicht sehr umfangreich und angefüllt mit endlosen Wiederholungen. Auf der anderen Seite möchte ich ihm aber die Lust daran nicht nehmen, indem ich ihn auf die Schule vertröste.

In einer Woche ist für die kommenden Erstklässler der Kennenlernnachmittag mit ihrer Lehrerin und den zukünftigen Klassenkameraden. Nun habe ich überlegt, ob ich die Lehrerin anspreche, um sie um Rat zu fragen, wie ich damit umgehen soll. Ich will aber auch nicht "angeberisch" da stehen nach dem Motto "hören Sie mal, was mein Kind schon alles kann".

Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie seid ihr damit umgegangen oder geht damit um?
 

Muttertier

Gehört zum Inventar
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

Wenn er lesen will und sich von alleine die Bücher schnappt, wirst du ihn nicht bis September davon abhalten können :heilisch:

Meine Tochter konnte auch bereits vor der Einschulung lesen, etwas rechnen usw.
Wir hatten damit keine Probleme, im Gegenteil, da sie mit der Umstellung von Kindergarten ( nur eine Gruppe mit 15 Kindern) auf Schule (viele Kinder, großes Gebäude, mehrere Lehrer) etwas zu kämpfen hatte, war ich froh, das zumindest das Inhaltliche (also lesen etc.) ein Selbstläufer war.
 

Noreia

Familienmitglied
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

Hmmm...meinst du nicht es könnte jetzt nur eine kurze Phase sein da er sich auf die Schule freut? Ich würde ihn einfach lassen. Er wird ja nicht die ganzen Ferien nur lesen und schreiben oder? ;-)
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

Mein großes Kind war noch keine 3, als es anfing Buchstaben abzufragen. Ich habe abgeblockt. Letztlich haben wir uns aneinander aufgerieben - sie unterfordert, ich überfordert.

Als mein kleines Kind in die Fußstapfen der großen Schwester trat, hab ich sie irgendwann in der Musikschule angemeldet - damit sie daheim noch was anderes macht außer schule spielen mit rechnen und schreiben lernen. ;)

Dann kam die Lütte in die Schule, es gab die Bitte nicht im Lesebuch vorzuarbeiten. Da stand ich dann und fragte, was ich tun soll, wenn das Kind andere Bücher liest. Ein Schmunzeln der Lehrerin. Das war ihr klar, dass sie das Prinzip des Lesens schnell knackt. Ich solle sie lassen.

Mein Rat: gib deinem Sohn nach, um die Neugier wach zu halten. Nutzt dafür andere Bücher als das Lesebuch, das er ggf. in der Schule bekommen wird. Schreiben kann er sich gut allein beibringen, wenn du ihm einen Vorschulblock besorgst, in dem so Schwung- und Schreibübungen drin sind. Lass ihn. Aber setz ihm kleine Grenzen, gib ihm kurze Zeiten wo du bereit bist zu üben. Dauerhaft sollte das nicht sein, guck dass er sich auch anderweitig beschäftigt.

Und: tief durchatmen, ihr habt nur noch Wochen vor euch! Wir hatten Jahre bis zur Einschulung vor uns ...

Übrigens: die Jüngste langweilt sich meines Wissens nach nicht. Die Klasse ist eine sehr starke Klasse, aber selbst wenn sie das nicht wäre und die Unterschiede gravierender, so wäre das bei uns kein Problem. Das ist einer der Gründe, wieso meine Kinder nicht in die zuständige Grundschule gehen. Deswegen war uns die flexible Eingangsstufe so wichtig. Die können mit so wissbegierigen Köpfen umgehen.
 

Carmen

Gehört zum Inventar
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

Wenn er lesen will und sich von alleine die Bücher schnappt, wirst du ihn nicht bis September davon abhalten können :heilisch:

Meine Tochter konnte auch bereits vor der Einschulung lesen, etwas rechnen usw.
Wir hatten damit keine Probleme, im Gegenteil, da sie mit der Umstellung von Kindergarten ( nur eine Gruppe mit 15 Kindern) auf Schule (viele Kinder, großes Gebäude, mehrere Lehrer) etwas zu kämpfen hatte, war ich froh, das zumindest das Inhaltliche (also lesen etc.) ein Selbstläufer war.

Da haben wir Gott sei Dank kein Problem: die Schulklasse wird 16 Kinder haben. Das ist eine schöne und angenehme Größe.

Mein großes Kind war noch keine 3, als es anfing Buchstaben abzufragen. Ich habe abgeblockt. Letztlich haben wir uns aneinander aufgerieben - sie unterfordert, ich überfordert.

Als mein kleines Kind in die Fußstapfen der großen Schwester trat, hab ich sie irgendwann in der Musikschule angemeldet - damit sie daheim noch was anderes macht außer schule spielen mit rechnen und schreiben lernen. ;)

Dann kam die Lütte in die Schule, es gab die Bitte nicht im Lesebuch vorzuarbeiten. Da stand ich dann und fragte, was ich tun soll, wenn das Kind andere Bücher liest. Ein Schmunzeln der Lehrerin. Das war ihr klar, dass sie das Prinzip des Lesens schnell knackt. Ich solle sie lassen.

Mein Rat: gib deinem Sohn nach, um die Neugier wach zu halten. Nutzt dafür andere Bücher als das Lesebuch, das er ggf. in der Schule bekommen wird. Schreiben kann er sich gut allein beibringen, wenn du ihm einen Vorschulblock besorgst, in dem so Schwung- und Schreibübungen drin sind. Lass ihn. Aber setz ihm kleine Grenzen, gib ihm kurze Zeiten wo du bereit bist zu üben. Dauerhaft sollte das nicht sein, guck dass er sich auch anderweitig beschäftigt.

Und: tief durchatmen, ihr habt nur noch Wochen vor euch! Wir hatten Jahre bis zur Einschulung vor uns ...

Übrigens: die Jüngste langweilt sich meines Wissens nach nicht. Die Klasse ist eine sehr starke Klasse, aber selbst wenn sie das nicht wäre und die Unterschiede gravierender, so wäre das bei uns kein Problem. Das ist einer der Gründe, wieso meine Kinder nicht in die zuständige Grundschule gehen. Deswegen war uns die flexible Eingangsstufe so wichtig. Die können mit so wissbegierigen Köpfen umgehen.

Leider gibt es bei uns nicht so eine differenzierte Schulkultur. Aber je mehr ich drüber nachdenke, desto eher lasse ich die Lehrerin wohl selbst rausfinden wo er steht.

Er beschäftigt sich durchaus auch mit anderen Dingen als lesen, schreiben und rechnen üben. Und du hast recht...noch ein paar Wochen, dann darf er offiziell ;)
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

Letztlich muss die Lehrerin damit klarkommen, dass sie Kinder mit unterschiedlichem Vorwissen bekommt. Wenn sie gut ist, schafft sie das. :)
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

es steht nirgendwo geschrieben dass die Kinder erst "offiziell" mit Eintritt der Schulzeit lesen und schreiben lernen dürfen. Lass ihn einfach so wie er es will. Du kannst das Ganze anreichern bzw. vielleicht teilweise etwas umlenken wenn du zusätzlich zu den Zahlen Knobel- und Kniffelsachen anbietest, da gibts ganz viel von "Think" z.B. aber auch Logeo ist schön, das hat viel mit räumlicher Wahrnehmung zu tun.
Beim Schreiben bietet sich immer wieder Chinesisch oder Arabisch an :mrgreen: die Buchstaben in einer anderen Schrift lernen finden auch manche Kinder sehr spannend.
aber letztendlich würde ich nie blocken. Auch nicht fördern, sondern auf das eingehen was das Kind sich einfordert.

Ganz viele Kinder können heute schon irgendwas aus dem Bereich wenn sie in die Schule kommen, er wird nicht das einzige Kind sein und die Lehrerin wird sich wahrscheinlich eh drauf einstellen müssen dass sie Kinder mit Vorwissen bekommt...

:winke:
 

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Umgang mit Interesse an Schulthemen

An unserer Grundschule wird im 1. Schuljahr schon so viel verlangt, dass ich mir gewünscht hätte, meine Kinder hätten zur Einschulung schon lesen und schreiben können... :rolleyes War aber leider bei keinem der drei der Fall, was zu mindestens genauso viel Frust geführt hat, wie wenn sie unterfordert gewesen wären.
Wenn Du Glück hast, bekommt Ihr eine Klassenlehrerin, die in der Lage ist, Dein Kind mit Zusatzmaterial zu fördern und zu fordern, ohne dem Stoff dabei vorzugreifen. Wenn nicht, schaut Euch nach Hobbys um, die das Kind fordern und beschäftigen. So macht es eine Freundin von mir, die mit drei (vermutlich sogar vier, aber der Jüngste ist noch nicht so weit) Highflyern "gesegnet" ist - die Kinder lernen Instrumente, machen jede Menge Sport und gehen zu anderen Aktivitäten. Damit sind sie so beschäftigt, dass sich das Thema "Langeweile in der Schule" ziemlich erledigt hat.

LG, Bella :blume:
 
Oben