Trotz vom Feinsten - wer weiß Rat

Dagmar

Dauerschnullerer
Hallo Ihr Lieben, auch Kerstin und Petra,

heute hatte Samuel einen Trotzanfall der höchsten Güte. Wir waren heute nachmittag schwimmen. Dort lief auch alles Bestens, auch das Anziehen, was schon mal leicht zum Problem werden kann ging einigermaßen gut über die Bühne. Aber nachdem wir das Schwimmbad verlassen haben, ging's los. Er blieb an einem Kaugummiapparat stehen und wollte nicht mehr weiter. Nachdem wir uns aus seinem Sichtfeld begeben haben und er sich immer noch nicht bewegt hat, ist mein Mann zurückgegangen und hat ihn auf den Arm genommen. Da hat er sich auch kaum gegen gewehrt. Dann wollte er nicht ins Auto steigen. Das haben wir in letzter Zeit auch sehr häufig nach einem Einkauf. Dann habe ich vor lauter Verzweiflung es schon mal so gemacht, dass ich 3 Meter ohne ihn gefahren bin und dann fing er an zu jammern, dass er mit wolle. So haben wir es dann heute auch gemacht, sind allerdings bestimmt 10 Meter gefahren, ohne dass Samuel sich bewegt hat. Dann wieder zurück, immer noch keine Möglichkeit ihn ins Auto zu bekommen. Mit einem ganz schnellen wegfahren (ebenfalls diese 10 Meter) hat es dann geklappt. Er wollte einsteigen. Doch dann wollte er sich nicht in seinen Kindersitz setzen und sich anschnallen lassen. Dieses Theater kenne ich auch schon. Da hat es bis jetzt immer geklappt, wenn ich kurz angefahren bin, dann wollte er sich auch setzen, aber auch diese Methode hat heute nicht geholfen. Wir haben sage und schreibe eine dreiviertel Stunde gebraucht, bis wir uns auf den Heimweg machen konnten. Er hat es so weit getrieben, dass ich angefangen habe zu weinen und mein Mann fast ausgerastet (super laut gebrüllt) ist. Nachher haben wir uns nur noch schweigend ins Auto gesetzt und so lange gewartet, bis er sich von alleine in seinen Sitz gesetzt hat. Ich war echt am Ende und wir wussten einfach nicht, wie wir uns verhalten sollten.
Ähnliche Spielchen gehen auch abends beim zu Bett gehen ab. Dann möchte er dies nicht und das nicht. Dann lege ich ihn meistens ins Bett und sage ihm, dass er dann so ins Bett gehen muss und verlasse das Zimmer. Nach einer kurzen Zeit fängt er dann an zu jammern und lässt sich z.B. die Windel machen oder was halt gerade anstand. Ich bin mir nur immer unsicher, ob das die richtige Methode ist.
Hier stehen auch noch einige Alltagsbeispiele:
http://www.schnullerfamilie.de/foru...&postdays=0&postorder=asc&start=8
Es ist zur Zeit manchmal ziemlich anstrengend.
Wie lange dauert denn eine solche Phase an und wie gehe ich am besten damit um, ohne mir die Nerven kaputt machen zu lassen und Samuel ständig anzuschreien oder auszuschimpfen. Damit komme ich nämlich bei ihm überhaupt nicht weit, dann macht er direkt dicht.

Etwas verzweifelte Grüße
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
Liebe Dagmar,

vielleicht tröstet es dich etwas, dass wir z. Zt. ähnliches durchmachen? Ich will heute auch noch ein Posting an Kerstin schreiben.

Deshalb bin ich vielleicht auch nicht die richtige "Ratgeberin", aber eine dreiviertel Stunde Theater wegen nicht ins Auto steigen wollen 8O ?

Habt ihr nicht die Möglichkeit, ihn einfach zu schnappen und notfalls mit sanfter Gewalt im Kindersitz anzugurten?

Ich denke da immer an Ute`s Mama Rabiata und kündige die auch schon mal an. Dann hab ich auch kein so schlechtes Gewissen, denn ich war es ja nicht - nein, das war dann MAMA RABIATA :)

Anderseits weiß ich, wie sehr die Kleinen um sich schlagen können und gerade beim Wickeln muss ich mich oft sehr anstrengen, Tim festzuhalten und zu wickeln, denn ich will ihm ja nicht wehtun :-?

Liebe Grüße und ich werde hier mitlesen (vielleicht kann ich mir das Ein oder Andere abschauen)
 

Alley

Miss Ellie
Och Dagmar,
ich kann sehr gut nachfühlen, wie es dir geht. Chris ist auch extrem trotzig und ich weiß manchmal auch nicht mehr weiter.
Aus diesem Grund kann ich dir leider auch keine ultimativen Tipps geben. Ich hänge mich nur mal an dein Posting dran, um dir zu sagen, daß du nicht alleine bist :tröst: und ich vielleicht von den anderen Antworten etwa für mich rausziehen kann. :)

Solidarische Grüße :bussi:
Sabine
 

JASMIN

Gehört zum Inventar
hallo

erst mal outen muss :-D
hab auch eine "mamarabiata" ader :jaja:

gerade was das trotzen angeht :o
erstens reagiere ich nicht auf das getrotze und gehe auch nicht darauf ein
dann werden die sachen gemacht die sein müssen wie wickeln ins auto steigen anschnallen lassen duschen haarewaschen und anziehen alles mit "sanfter gewalt" und rigeros.

kinder merken schnell was sie machen können um einen aus der reserve zum locken.

stehen lassen (auser in der eigenen wohnung ) hilft da sehr wenig auser das die kinder sich allein und verletzt fühlen (meine meinung) damit hast du ihm nicht zu verstehen gegeben was du willst von ihm " sonder wenn er nicht will dann halt nicht " und wenn er will kann er ja"

ich wünsche dir weiterhin gute nerven :eek: und das es besser wird :jaja:
nur ein kleiner tipp :)

liebe grüße jasmin
 

Dagmar

Dauerschnullerer
Hallo,

schonmal vielen Dank für Eure Antworten. Es tut schon ganz gut, wenn man liest, dass man nicht alleine mit diesem Problem ist.

Sanfe Gewalt habe ich auch schon versucht, aber er windet sich so stark oder macht sich dann so steif, dass ich nur noch starke Gewalt anwenden müsste und weh tun mag ich ihm nicht.

@ Jasmin
Das mit dem "stehen lassen" finde ich auch nicht gut, darüber haben wir (mein Mann und ich) uns gestern auch noch unterhalten, aber ich wusste einfach nicht weiter.

Ich werde es mal weiterhin mit "Mama Rabiata" versuchen.

Liebe Grüße
 

belladonna

Tolle Kirsche
Hallo,
wenn's nicht anders geht, praktiziere ich auch "Mama Rabiata"! :-D Und wenn das, wogegen sich Christina gerade so vehement gewehrt hat, dann erledigt ist, ist auch ganz schnell wieder Sonnenschein. Ich habe dabei auch kein schlechtes Gewissen, denn ich erkläre Christina ja auch immer, warum und wieso, und knuddel sie ganz doll und lobe sie, wenn sie dann doch mitgemacht hat, aber sie muß halt auch wissen, daß ICH der Chef bin und sage, wo's langgeht!

Bei unserem Badeproblem (hatte ich hier mal gepostet) hat "Mama Rabiata" auch super funktioniert. Christina weint zwar immer noch beim Haarewaschen, aber sie bleibt jetzt wenigstens wieder in der Wanne und spielt und gestern hat sie sich zum ersten Mal seit Wochen auch wieder hingesetzt! :bravo:

Nerven kostet es aber trotzdem, v.a. weil Christina ihre Trotzaktionen am liebsten dann startet, wenn ich mit den Kindern allein bin und Johannes eh schon knatschig ist... :-?

LG, Bella :blume:
 

surfmami

Dauerschnullerer
Hallo Dagmar!
ich bin zwar mal wieder etwas spät dran, aber das thema Ein- und Aussteigen aus dem Auto kenne ich. Wir wohnen auf dem Land und ich bin auf's Auto angewiesen, wenn ich nur 'ne Flasche Milch holen will.

Ich habe beobachtet, dass Julias Anschnall-Trotzreaktionen immer so wellenförmig kommen. Es geht immer ne ganze zeit gut, und dann sträubt sie sich vehement. Die situation, wie du sie oben beschrieben hast, haben wir auch immer wieder mal.

Wenn es die zeit irgendwie erlaubt, lasse ich sie eine zeitlang in ihrem Sitz reinklettern und rumturnen, sage ihr dann "noch 2 minuten und dann müssen wir fahren, sonst kommen wir zu spät zum ...spielen, einkaufen, papa kommt nach hause etc." was die situation gerade herbringt und was mir so einfällt.

Das geht meistens eine ganze zeitlang gut. bis sie nicht mehr mag. ich habe aber herausgefunden, dass sie es liebt, im auto herumzuturnen, weswegen ich ihr verspreche, dass sie zu hause noch ein bisserl im auto "spielen" darf. Sie krabbelt mit vorliebe hinten auf der rücksitzbank herum, spielt mit den gurten für die grossen, darf auch mal das licht anknipsen ...

vielleicht wäre das mal ein anreiz?

Ansonsten wünsche ich dir und uns allen starke nerven
viele grüsse Anna :winke:
 

Heike

Anwalts Liebling
Trotz

Liebe Dagmar,

auch wir haben so einen kleinen Trotz(b)engel. Die Situationen, die Du beschrieben hast, sind mir auch nicht fremd.

In bestimmten Situationen wie z.B. nicht in den Autositz wollen, nicht mitgehen wollen oder nicht anziehen wollen, setz ich mich, notfalls mit "Gewalt" durch. Mir tut das auch weh, aber ich habe gemerkt, daß das bei Moritz des Rätsels Lösung ist. Er kennt inzwischen meinen "ich-werde-gleich-sauer" Blick und das funktioniert ganz gut.

Großes Drama gibt es aber meistens noch, wenn er sich in einer fremden Umgebung aufhält. Da gibts soviel Neues zu entdecken und da ist es schwer ihn zu überzeugen, daß er bei uns bleiben soll (z.B. Biergarten etc.). Je nach Laune muß er in den Buggy und wird festgeschnallt (nach 5 Minuten Gebrüll akzeptiert er die Situation) oder aber wir laufen abwechselnd mit ihm herum und erkunden zusammen die Gegend.

Meine Philosophie ist mittlerweile: Konsequent sein, auch wenn es mal peinlich ist (Stadtbummel etc.). Ich praktizier das jetzt seit 2 Monaten und bei mir klappt das auch zu 80%. Mein Mann ist da etwas nachlässiger (er haßt es im Mittelpunkt wg. Moritz Geschrei zu stehen) und hat ein wenig mehr Probleme mit Mops.

Du siehst Du bist nicht allein. Wir haben alle zu kämpfen :-D :)

VLG
 
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