Tauchen fortführen

T

Tati

AW: Tauchen fortführen

Ich habe es ausprobiert!

Ich bin Heute untergetaucht und habe den Mund aufgemacht ... und was passierte? Sofort setzte ein Schluckreflex ein! Obwohl ich es ja ganz bewusst machte, d.h. bewusst darauf geachtet habe, ob dieser Reflex wohl einsetzen würde, war ich total überrascht, wie heftig es dann war.

Als ich auftauchte musste ich sogar leicht, kurz husten.



Mir ist nun klar, dass Babys schlucken, wenn sie den Mund unter Wasser aufmachen.


Gruß Tati :tati:
 
N

Nessie37

AW: Tauchen fortführen

Wo soll ich jetzt anfangen zu schreiben??

Na gut, dann nochmals wegen des Tauchens:

Also grundsätzlich ist mal zu unterscheiden zwischen Tauch- und Atemschutzreflex, das wird immer in einen Korb geworfen ist aber was ganz anderes.

Wenn Babys nun (also bei mir) getaucht werden, mach ich es auf 2 Arten :

Entweder ich nutze den Atemschutzreflex (= Sobald das Gesicht des Babys untertaucht, registrieren feine Nervenenden in der Haut, so genannte Rezeptoren, das Wasser. Sofort senden sie ein Signal zum Kehlkopf, dass die Luftröhre verschlossen werden soll: Die Stimmbänder pressen sich aneinander und bilden eine wasserdichte Barriere. Erst wenn die Hautrezeptoren wieder Luft spüren , setzt die Atmung wieder ein.), das heißt dass das Kind den Kehlkopfdeckel verschlossen hat und auch keinen Schluckreflex hat!! Nachdem wir Erwachsene das nicht mehr haben, setzt bei uns der Schluckreflex ein. Das sind die Babys, die mit offenem Mund unter Wasser tauchen, dabei lachen und oftmals sogar die Zunge rausstrecken (das würde auch nicht gehen, wenn die Kinder schlucken dabei!!! Probiert es aus, Zunge raus und schlucken - geht nicht)

Ich fotografiere und filme seit 10 Jahren die Babys unter Wasser und sehe das sehr oft, dass die Luftblasen rauskommen, das würde auch nicht sein, wenn das Kind schlucken würde.

Bei der 2. Art "trainieren" wir mit den Kindern das bewusste Zumachen von Mund, da können es die Kinder selber regeln und die haben meistens den Mund geschlossen unter Wasser, schlucken also auch nicht.

Weiters würde das Kind ja dauernd Schluckbewegungen unter Wasser machen, also die Lippen bewegen, was ich noch nie beobachten konnte.
Natürlich nehmen die Babys, die den Mund offen haben, einen Schluck Wasser mit rauf und beginnen (wenn sie es nicht ausspucken) bereits zu schlucken, wenn der Kopf aus dem Wasser rauskommt und der MUnd noch drinnen ist, da kann es schon passieren, dass sie sich verschlucken.

Somit müssen wir aufpassen, wenn wir die Fähigkeiten der Kinder mit unseren Erwachsenenmöglichkeiten vergleichen, denn wir haben vieles schon verlernt, was bei den Babys noch da ist.
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Ihr seid ja echt süß. Soo viele Infos und so viel Diskussion.
Und du hast das Tauchen mit offenem Mund sogar nochmal extra ausprobiert, Tati. Du bist ja spitze. !!!
Das Tauchen ist für meine Kleine aber erstmal vorbei und beendet. Nachdem sie es ja am Anfang ok fand, hat sie beim vorletzten Mal geweint. Als sie sich im Wasser nicht beruhigen ließ, bin ich mit ihr raus, habe sie gestillt und da ging es ihr wieder gut. Ich bin nochmal mit ihr ins Wasser und sie war genauso fröhlich und entspannt wie immer, bei den verschiedenen "Schwenkübungen". Sie hat gelacht und den Aufenthalt im Wasser genossen.
Na, gut dachte ich, kann schon mal ein schlechter Tag sein. Beim nächsten Schwimmkurs habe ich sie nicht getaucht, sondern nur Wasser über den Kopf gegossen. Sie war an dem Tag insgesamt nicht so gut drauf, hatte aber auch entspannte fröhliche Phasen im Wasser.
So.
Nächster Schwimmtag: Die Süße war total fröhlich. Da dachte ich, heute versuche ich es mal wieder mit dem Tauchen. Aber Fehlanzeige. Sie hat wieder geweint. Im Wasser ließ sie sich nicht beruhigen. Nachdem ich sie wieder am Beckenrand beruhigt hatte, sind wir wieder ins Wasser gegangen. Aber sie war überhaupt nicht mehr einverstanden mit allem. Zwar hat sie nicht mehr geweint, aber geschimpft hat sie wie ein Rohrspatz. "Ma-ma-ma-ma usw..." im totalen Mecker- und Beschwerton. Sie hat auch nicht mehr aufgehört damit, obwohl ich versucht habe sie mit Spieltieren und allem Möglichen abzulenken.
Seitdem war ich noch nicht wieder schwimmen mit ihr (war an diesem Montag leider selber krank - Magen-Darm-Grippe), aber ich halte es für keine gute Idee, es nochmal mit dem Tauchen zu versuchen. Das soll sie lieber später alleine machen.

Liebe Grüße von Lene
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
T

Tati

AW: Tauchen fortführen

Hallo Lene,

ich finde es toll von deiner Kursleiterin, dass du da selbst entscheiden darfst, ob du dein Kind tauchen möchtest oder nicht.:prima:
Ich habe schon von Eltern gehört, die vorher andere Kurse besucht hatten, dass sie gar nicht gefragt wurden, sondern dass die Kursleiterin einfach das Kind untertauchte. :verdutz:
Ich habe noch nie ein fremdes Kind untergetaucht, das machen bei mir immer die Eltern selbst. So wie ich nicht will, dass meine Kinder von jemandem getaucht werden, so mache ich das bei anderen nicht. Ich gieße sehr wohl den Kindern Wasser über den Kopf, oder animiere die Eltern zum Rumhüpfen, zum gemeinsamen Reinhüpfen, zum Abroller ..., da kann es immer vorkommen, dass das Kind ganz kurz mit dem Mund, mit der Nase oder dem halben Gesicht untertaucht, aber das "passiert" halt einfach so bei der Aktivität und wird nicht als "tauchen" angesehen und anscheinend von den Kindern auch nicht so wahrgenommen.
Spaß im Wasser haben ist wichtig und nicht das Tauchen!
Und Spaß haben kann man sehr wohl auch ohne bewusstes tauchen.


Ich habe Heute Morgen nochmals bei Lilli Ahrend im Buch "Kleinkinderschwimmen" nachgelesen. Sie testet die Kinder zuerst aus, ob sie an dem einen Tag tauchbereit sind oder nicht, denn jeder könne ja mal einen schlechten Tag haben, und da die Kinder noch nicht reden könnten, müsse man das austesten.

http://www.babyernaehrung.de/babyschwimmen.htm
Habe ich das Buch hier verlinkt?
Du hast es aber zu Hause, oder?
oder hast du das "Säuglingsschwimmen" von ihr?
Aber da steht es auch drinnen, dass sie in jeder Stunde die Tauchbereitschaft austestet: S. 164 - 170.


Gruß Tati :tati:
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Hallo Tati,

ja genau, dieses Buch habe ich. Ich habe auch genau immer den Wassergußtest, so wie Lilli Ahrendt ihn beschreibt gemacht, bevor ich die Kleine untergetaucht habe, so dass ich eigentlich dachte zu wissen, dass es für sie o.k. ist. Aber anscheinend ist der Wasserguß doch kein sicheres Mittel, um das herauszufinden. Gegen Wasser über den Kopf hat die Kleine nämlich nix, auch an den sogenannt "schlechten Tagen".
Ich glaube also mittlerweile nicht mehr, dass man damit die Tauchbereitschaft sicher "vor" dem Tauchversuch bestimmen kann.

Liebe Grüße von Lene
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Bin sehr gespannt was Marion schreibt.

Ob es bei ihr auch Kinder gibt, die sich nach dem Tauchen beschweren?

Lene
 
N

Nessie37

AW: Tauchen fortführen

Hallo Lene,

natürlich gibt es bei mir auch Kinder, die sich nach dem Tauchen beschweren!! Darum haben wir ja für das bewusste Tauchen ein Kommandolied, damit die Kinder schon vorher "sagen" können, ob sie wollen oder nicht! Denn auch für mich steht immer das Wohl des Kindes über allem!!! Falscher Ehrgeiz bringt nix ... Und wenn sie halt gar nimmer wollen, dann brauchen sie auch nicht (es braucht grundsätzlich niemand, aber sie wollen eigentlich immer alle). Aber die meisten Kinder lassen sich "überreden" mit Ablenkung, Faxen machen usw.

Wer die Kinder taucht ist jedem selber überlassen, ich mach es am Anfang immer für die Eltern, da sich Ängste auf direktem Weg auf die Kinder übertragen und die Eltern ja nicht die Übung und das Vertrauen haben. Meistens tauchen sie beim ersten Mal nicht unbedingt geschickt :) , das möchte ich eigentlich für das Kind vermeiden.

Viele Kinder fangen schon beim Lied zu meckern an oder drehen den Kopf weg, dann ist das für mich das Zeichen "Ich will jetzt nicht!" Es kann 5 Minuten später schon wieder anders sein ... Das mit dem Wasser über Kopf, bauen wir in alle mögliche Spiele ein - Autos müssen in der Waschanlage gewaschen werden, wir marschieren durch den Wasserfall, der Regen macht die Haare nass ... - das macht ihnen meist nichts aus, aber das Tauchen selber ist ganz was anderes! Also tatsächlich kein sicheres Zeichen. Es gibt da auch die Anblasmethode, da muss das Anblasen (muss ziemlich stark sein)ins Gesicht und Absenken zeitgleich passieren, womit die Eltern auch überfordert sind.

Probier einfach mit deinem Kind das nächste Mal das Blubbern aus, zuerst nur Mund immer wieder ins Wasser (du musst es vor machen!!! und dem Kind dazwischen Pausen gewähren), dann kommt die Nase dazu, schließlich die Augen, lass sie übers und unters Wasser gleiten, ganz sanft und ruhig, da wird sie schnell wieder Gefallen dran finden!

Wenn du darauf warten möchtest, dass sie das von selber macht, kannst du unter Umständen laaaaange warten, sonst hätt ich nie Probleme bei meinen "großen" Kindern ... Was nicht heißt, dass man sie dazu zwingen soll, aber wenn du ihr die Freuden des Wassers zeigst, dann musst du ihr alles zeigen! Weil wie soll sie denn lernen, wie sie sich verhalten soll, wenn sie mal reinplumpst, was schnell passieren kann, wenn sie Wasser gerne hat, dann ist das ein wie ein Magnet für sie.

Also fang langsam wieder an, nichts überstürzen, lern ihr ein Kommando (irgendwas 1,2,3 Tauchen oder achtung oder ...), damit sie vorher anzeigen kann, ob sie jetzt will oder nicht, blubber mit ihr (das können sie schnell selber auch), mach alles lustig und lob sie überschwenglich, tauch selber auch mal unter und dann sie ein wenig (bis zu den Augen) und lach ihr ins Gesicht, mach Faxen dabei, lass sie zu der Kursleiterin gleiten (eine Hand schiebt den Po, die andere unterstützt die Brust, wird dann vorsichtig weggezogen) mit Schwung, dabei soll sie ein wenig untergehen (nicht viel), dass macht Spaß! Und wenn's das alles nicht will, dann probier das Ganze ein paar Wochen später, da ist wieder alles anderes!

Liebe Grüße aus dem tiefverschneiten Linz

Marion
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Hi Marion,
du bist echt spitze!
Du machst mir Mut es weiter zu versuchen. Und du hast immer so viele passende Anregungen parat, dass ich sofort motiviert bin es zu versuchen. Das mit dem Gleiten von Papa zu Mama haben wir schon versucht. Es gefiel ihr wirklich und machte ihr auch Spaß, auch wenn sie dabei mal kurz unter Wasser war. Das fand sie nicht schlimm.
Das war allerdings vor dem letzten Tauchen.
Wir werden sehen, wie es beim nächsten Mal läuft.
 
Oben