B
Bäckchen
Hallo Ihr Lieben,
Nachfolgend mein Geburtsbericht incl. meiner Erlebnisse mit dem Kaiserschnitt und dem Stillen. Der Bericht ist sehr lang, ich mochte aber nichts löschen, da ich alles als wichtig empfinde. Also viel Spaß beim Lesen. Im übrigen hat mein GG auch einen Bericht aus seiner Sicht geschrieben, welchen ich auch reinstellen werde mit Titel: "Die Sicht des Vaters von Sydney"
Von Anfang an:
Im September 2001 sind wir umgezogen. Da ich im März 2001 leider einen Abort hatte, habe ich Patric bei meinem Eisprung, welchen ich meistens spüre, schon fast zum „Akt der Liebe“ gezwungen. Ergebnis war, dass ich im Oktober meine Periode nicht bekommen habe. Da ich auch ein leichtes Ziehen in meinen Brüsten spürte, wagte ich kaum auf eine Schwangerschaft zu hoffen. ABER!!! Da ich doch so neugierig bin, habe ich direkt 2 Tage nach Ausbleiben einen Test gekauft und der war POSITIV!! (Wau, einmal Sex und direkt ein „goldener Schuss“) Ich habe aber dann fast direkt wieder ganz leichte Blutungen bekommen, dass ich dachte ich bekomme wieder einen Abort. Ich also zum Arzt und der sagte mir dann zum Glück in der 7. Woche, dass mit dem Kind alles in Ordnung ist. Ich habe sogar das Herz schlagen gesehen. (Das war wahnsinnig toll) So ganz nebenbei sagte mir dann der Doc noch, das die Blutungen wahrscheinlich mit der zweiten Fruchtblase zusammenhängen, die wohl damit abgegangen ist. (Es hätten also normalerweise Zwillinge kommen sollen.) Nachdem ich dann die ersten drei Monate der Schwangerschaft mit RIESENGROßER Panik vor einem Abort und ganz leichter Übelkeit gut überstanden hatte, habe ich die Schwangerschaft bis zum 8. Monat in allen Zügen genossen. Leider wurde es dann aber für mich einfach zu heiß draußen und ich hatte derartige Wassereinlagerungen, dass mir nur noch ein paar Winterschuhe passte. Mein Bauch hatte zu dieser Zeit Formen angenommen, dass ich dachte jeden Moment macht es „plöpp“ und ich bin geplatzt. Bei meinem Vorsorgetermin am 20.06.2002 habe ich dem Arzt dann mein Leid geklagt, worauf er dann nur schulterzuckend und schelmisch grinsend meinte: „Am Montag ist Vollmond, da kommt bestimmt ihr Kind!“
Dann kam der 25. Juni 2002: (In dieser Nacht war übrigens Vollmond)
Nachdem ich laut CTG schon seit 2-3 Wochen leichte Wehen hatte, (welche ich in keinster Weise merkte), wurde ich in der Früh um 3.00 Uhr wach, da ich jetzt doch Schmerzen bekam, wodurch ich denn nicht mehr schlafen konnte. Ich bin also aufgestanden und habe mir das ach so tolle Nachtprogramm angeschaut. Um 6.00 Uhr hatte sich in meinem Befinden eigentlich nichts getan, also wollte ich in die Badewanne gehen. (Zwecks Überprüfung, ob ich denn nun Geburtswehen oder Vorwehen habe) Ich also in der ganzen Wohnung das Licht angemacht und das Wasser einlaufen lassen. Da wurde mein Männe wach und fragte mich säuerlich: „Sag’ mal musst Du unbedingt am frühen Morgen schon aufstehen und in die Badewanne mit Festtagsbeleuchtung gehen???“ Daraufhin ich: „Ja, weil ich glaube, dass wir heute unser Kind bekommen!“ Das er nicht gleich in Ohnmacht gefallen ist, ist schon fast ein kleines Wunder. Ich also in die Wanne. Dort war ich dann eine ½ Stunde und stellte fest, das dieses Ziehen jetzt doch schon alle 5 Minuten kam und nicht wegging. Mein Mann mich also aus der Wanne gehievt (Ich war nämlich ein richtiges Walross) und sagte dann nur noch, wir fahren sofort ins Krankenhaus. Ich wollte zwar noch nicht so recht, weil ja jeder vorher sagte, man solle doch so lange wie möglich zu Hause bleiben, habe mich aber breitschlagen lassen. Gegen 8.00 Uhr klingeln wir beim Kreissaal bei den Kliniken Essen-Süd in Werden. Eine Hebamme öffnet uns und fragt nur entgeistert: „Was wollt Ihr denn hier, habt ihr denn eine Nummer gezogen??“ Ich ließ mich aber nicht abwimmeln, (war ja auch nur ein Scherz von ihr, obwohl eigentlich alles schon total überfüllt war.) Ich also erst mal ins Wehenzimmer (Ist dort so ein kleines Wohnzimmer, für Väter und Schwangere, die noch nicht in den Kreissaal kommen) und ans CTG. Nach 10 min. wurden mir 2 Flaschen Wasser auf den Tisch gestellt und gesagt, diese müssen in 15 – 20 min. getrunken sein, da die Herztöne vom Kind immer nur bei 130 Schläge konstant blieben. Ich also gesoffen wie ein Loch. (Anders kann man das leider nicht mehr ausdrücken.) Herztöne wurde dann auch besser, so dass wir noch einen kleinen Sparziergang in die Stadt machen durften. Bis auf das wirklich leichte Ziehen, habe ich von Wehen im übrigen immer noch nichts gespürt. Im Krankenhaus dann wieder CTG im Sitzen auf einer tiefen Couch. Puh, da kam dann eine Wehe, die mich beinahe zum Ko..... gebracht hätte. Ich habe es zum Glück noch auf die Toilette geschafft, aber alles drin behalten. Das CTG war immer noch nicht sehr gut. Auf einmal kam eine Hebamme zu mir und sagte ich hätte Besuch bekommen und zwar meine Eltern. (Gott war mir das PEINLICH) Eigentlich war eindeutig vereinbart, das Patric einen Rundruf startet, wenn das Kind da ist. Meine Eltern hatten mich aber telefonisch nicht erreicht, sind daraufhin in die Wohnung gefahren, da war natürlich keiner und einfach auf Geratewohl ins Krankenhaus gekommen. Zum Glück wurde mir dann 10 min. später ein Kreissaal zugeteilt und meine Mutter sagte: „Ja ich glaube wir fahren dann jetzt auch wieder“ Ich dazu: „Das wird wohl auch Zeit“ Die beiden haben mich und Patric nämlich einfach nur gestört, weil das unser Moment war.
Die Zeit im Kreissaal:
Dort wurde mir erklärt, dass jetzt direkt ein starkes Wehenmittel gespritzt werden muss, wegen der Herztöne, und ich daher auch sofort eine PDA haben muss, da diese Schmerzen nicht zu ertragen wären. (Toll, ich wollte eigentlich in der Wanne mein Kind bekommen, dies geht aber nur OHNE PDA.) Nun ja, Schicksal. Ich bekam die PDA gelegt und wurde an den Wehentropf und Wassertropf und dadurch ans Bett gefesselt. Der Anästhesist hat im übrigen super Arbeit geleistet. Ich habe nichts von seiner Pickerei gespürt und ich war dann innerhalb von ein paar Minuten absolut Schmerzfrei. Bei der Untersuchung des Muttermundes wurde 2 cm festgestellt. Ich habe dann diverse kleine Nickerchen gemacht und ansonsten sehr relaxt dort gelegen. Ich habe mit Patric noch diverse Scherze gemacht, dass das Kinderkriegen in der Form ja echt super einfach ist. Um 18.00 Uhr hatte sich dann der Muttermund schon tatsächlich auf ganze 4 cm geöffnet. (Spitze!!! Fast 8 Stunden für 2 cm. Wenn das so weiterging....?!?!) Die Herztöne waren leider immer noch nicht so dolle. Dann kam der Chefarzt und sagte zu uns: „Die Herztöne sind nicht gut, und der Muttermund öffnet sich so langsam, da das Kind nicht mithilft, dass man einen Kaiserschnitt machen sollte, da das Kind sonst die Geburt wahrscheinlich über einen so langen Zeitraum nicht überleben wird. Oh Gott!!!! Ich war fertig. Ich hatte nur noch Panik und Angst. Einmal um unser Kind und um mich. Weil das Letzte was ich wollte war nun mal ein Kaiserschnitt. Innerhalb von einer ½ Stunde bekam ich dann die „Vollnarkose“ per PDA für den Unterleib und wurde in den OP gebracht. Dort erwartete mich zum Glück schon mein Männe. Ich war am ganzen Körper nur noch am Zittern vor lauter Angst. Meine Panik wurde noch größer, da ich das Einpinseln meines Bauches mit der Jodtinktur (oder was auch immer) gespürt habe. Ich dachte einfach nur „Mein Gott und da soll ich den Schnitt NICHT spüren?!?!“ Ich weiß noch, dass ich Patric irgendetwas von seinen schönen braunen Augen erzählte, die mir so viel Halt geben würden und dann spürte ich nur noch ein Geruckel und Geziehe an mir und dann hörten wir ein kurzes Saugen und ein kleiner Schrei unserer Tochter. Sie wurde dann sofort in einen kleine Raum neben mir untersucht, ich konnte sogar zugucken, da es keine Tür gab. Dann wurde sie mir gebracht und ich durfte schon ein bisschen mit ihr kuscheln. MEIN GOTT WAR DAS SCHÖN!!!!! Unsere kleine Maus wurde dann schon mal zurück zum Kreissaal gebracht, weil es im OP einfach zu kalt war. Patric ist mitgegangen und erlebte die ersten 30 min. ihres Lebens mit ihr ganz alleine. (Ich bin darauf fast ein bisschen neidisch) Dann wurde ich auch wieder in den Kreissaal gebracht und ich bekam unsere Kleine in den Arm gelegt. Das war auch sooooooo schön. Die Hebamme hat sie mir dann auch direkt mal angelegt. Und das war der Hammer: Wie kann ein so kleines, süßes, niedliches Wesen einen solchen Zug am Leib haben??? Es war das schönste meines ganzen Geburtserlebnisses, zu spüren, wie mein Kind an meiner Brust getrunken hat.
Resümee:
Meine Traumgeburt im Wasser wurde zum Albtraum im OP. Aber ich würde auch immer wieder einen Kaiserschnitt mit PDA machen lassen, da man einfach beim Geschehen ist. Mir fehlt zwar besagte ½ Stunde direkt nach der Geburt aber die Hauptsache ist, unsere Tochter ist kerngesund zur Welt gekommen. (Apgar 10/10) Vielen Dank daher an das so sympathische und freundliche, sowie glücklicherweise sehr kompetente Team in Essen-Werden. Unsere Tochter ist das beste was uns je passieren konnte. Ich weiß gar nicht wie wir vorher ohne sie leben konnten. ICH BIN JA SOOOOOOOO VERLIEBT IN SIE!!!!
Meine Zeit auf der Wöchnerinnenstation:
Nach 2 wunderschönen Stunden zu dritt im Kreissaal wurde ich auf die GYN verlegt. Leider konnte ich noch nicht direkt auf die richtige Station, da einfach keine Betten mehr frei waren. (Wie ich nachher erfahren habe, wurden in dieser Nacht 14 Kinder geboren.) Nachdem ich dort mit Sack und Pack angekommen war und mein großer Schatz das Nötigste in meine Griffweite legte verabschiedete er sich, da ihn die Müdigkeit jetzt doch hart erwischte. Meinen kleinen Schatz habe ich in die liebevollen Hände der Kinderschwester gegeben, da ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste wie ich schlafen sollte mit Kind im Arm ohne dieses fallen zu lassen. Schließlich konnte ich mich durch die noch wirkende Narkose immer noch nicht bewegen. Die Schwester versprach mir: „Ich bringe ihnen ihr Kind, sobald es nicht mehr schläft. Sollten Sie aber Sehnsucht bekommen, bitte klingeln und sie bekommen es sofort wieder.“ Ich war beruhigt und konnte etwa eine ½ Stunde schlummern. Dann bekam ich eine Zimmernachbarin. Da war die Nacht vorbei. Wir waren nämlich derart aufgedreht, das wir kein Auge mehr zugetan haben. Waren wir jetzt wirklich Mamis??? Etwa gegen 3.00 Uhr wurden gleichzeitig unsere Kinder gebracht und jeweils angelegt. Dies wurde so schön gemacht, das ich mich nicht mehr von meiner Kleinen getrennt habe. Mein Gott war dieses Kind süß und niedlich und sie roch sooooooo gut. Am nächsten Morgen kamen zwei Schwestern zu mir und sagten: „So jetzt wird aufgestanden und sich gewaschen!“ Ich bekam nur riesengroße Augen und fragte geschockt: „Wie soll ich denn jetzt schon aufstehen mit Kaiserschnitt????“ Aber ich wurde eines besseren belehrt und unter viel Geächze und Gestöhne habe ich es tatsächlich bis zum Waschbecken mit kleiner Katzenwäsche und zurück geschafft. Die starken reißenden Schmerzen an der rechten Seite habe ich da noch als normal eingestuft. Vormittags kamen dann meine Eltern. Jetzt war ich überglücklich und riesig stolz mein Kind vorzeigen zu können. Meine Mami hat sich auch ein paar Tränchen weggedrückt. Es war einfach schön die beiden da zu haben. Kurz vor dem Mittagessen wurde mir dann gesagt, das ich in ca. 1-2 Stunden auf die „richtige“ Station gebracht werde, da jetzt ein Bett freigeworden ist. Ich freute mich riesig, da dort die Betten, die Zimmer und alles andere einfach viel schöner ist.
Die Schmerzen vom Kaiserschnitt:
Nachdem ich am 2. Tag endlich vom Blasenkatheder befreit wurde, musste ich denn nun doch gezwungenermaßen regelmäßig aufstehen. Das war einfach nur Quälerei!!! Ich hatte derartige Schmerzen an der rechten Seite der Narbe, dass ich dachte mir würde ein glühendes Eisen reingerammt. Die Ärzte sagten zu mir: „Dies ist ein Nerv der so weh tut. Die meisten Frauen spüren davon nichts. Es gibt aber ein paar, die starke Probleme damit haben.“ Toll, ich war froh wenn ich mich alleine zur Toilette schleppen konnte, die Hose runterziehen ging auch noch, aber hoch....?!?!?! Ich musste jedes Mal eine Schwester rufen, die mir dann die Hose wieder hoch zog. (Ich fand das wahnsinnig peinlich!) Des weiteren habe ich erst am 5. Tag im Krankenhaus mein Kind selbst gewickelt. Neben den Problemen beim Stillen (näheres weiter unten) war ich kaum in der Lage mich überhaupt irgendwie zu bewegen. Dann kam noch der sogenannte Baby-Blues und ich dachte ich komme aus diesem Zimmer nie mehr raus, da die Schmerzen überhaupt nicht abnahmen. Am 6. Tag sollte ich dann zum ersten Mal zur Rückbildungsgymnastik. Ich schleppte mich (Ich ging wie ein Urzeitmensch total zusammengekrümmt, da ich mich nicht gerade aufrichten konnte) unter Schmerzen dorthin, machte die Übungen mehr schlecht als recht mit und......war ein neugeborener Mensch!!!! Ich weiß bis heute nicht warum aber die Übungen nahmen mir die Schmerzen. Den Rückweg konnte ich vollkommen aufrecht in einem normalen Tempo gehen. Ab diesem Tag ging es nur noch mit mir aufwärts. Ich ging jetzt jedes Mal ins Stillzimmer zum stillen (und klönen) und wickelte meine Tochter grundsätzlich selbst. Sogar das Wiegen und Fiebermessen wurde von mir erledigt. Endlich konnte ich absehen doch noch aus dem Krankenhaus rauszukommen.
Das Stillen:
Ziemlich genau alle drei Stunden fing Sydney an zu schreien vor Hunger. Laut den Schwestern war sie die lauteste auf der ganzen Station. Es hieß schon: „Ach das Bloch-Baby schreit wieder!“ Eigentlich klappte es mit dem Stillen recht gut, ABER: Klein-Sydney wollte partout nur an der rechten Brust trinken. An der linken hat sie es tatsächlich geschafft noch eine Oktave lauter und schriller zu brüllen. Alle Schwestern waren wirklich super lieb und haben sich echt viel Zeit und Mühe gemacht um uns beiden das Stillen beizubringen außer eine. War das ein Drache!!!! Eigentlich handelte es sich hier um eine Hebamme von der Geburtsstation und sie half nur bei uns Wöchnerinnen aus. Damit war sie aber anscheinend in ihrem etwas vorangeschrittenen Alter und den vielen Kindern (Es war echt Stress auf der Station) völlig überfordert. So passierte dann folgendes: Ich klingelte da Sydney sich langsam in meinen Armen regte und ich aus Erfahrung wusste, wenn Sie noch nicht richtig wach ist und brüllt, hat man vielleicht eine gute Chance sie auch noch ruhig anzulegen. Leider habe ich dies wegen der Schmerzen nicht alleine hinbekommen. Lange Rede kurzer Sinn auf mein Klingeln kam dann Schwester Rabbiata. Diese ENTRISS mir mein Kind, woraufhin dieses natürlich schlagartig wach war und sofort anfing zu schreien. Dann wurde mir Sydney in den linken Arm geschmissen der Kopf von ihr auf meine linke Brust ( Die Seite die Sydney überhaupt nicht mochte) brutal gedrückt. Ergebnis war dann, dass Sydney brüllte und natürlich nicht trinken wollte. Die Schwester sagte: „Ach die trinkt sowieso nicht!“ und ging dann ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Ich war so perplex, dass ich gar nicht kapierte was los war. Nach ein paar Minuten brüllen schlief Sydney ohne einen Tropfen getrunken zu haben wieder ein. Zwei Stunden später wurde Sydney zum Wiegen und Fieber messen wie jeden Abend abgeholt. Etwa eine ½ Stunde später kam die Kinderschwester wieder und sagte: „Ich habe ihrer Tochter etwas Fencheltee gefeedet, da sie leichtes Fieber hatte. Wir müssen jetzt stark darauf achten dass Sydney zu trinken bekommt.“ Ich machte mir natürlich direkt sorgen und habe meine Maus so oft wie möglich angelegt. Zum Glück hat sie dann kein Fieber mehr gehabt. Am nächsten Morgen ging mir dann ein Licht auf: Wegen Schwester Rabbiata hat Sydney nicht trinken können und 2 Stunden später Fieber gehabt. Spitze!!!! Dies habe ich dann der Kinderschwester gesagt mit dem Hinweis, das ich diese Frau nicht mehr in meinem Zimmer sehen möchte geschweige denn an meinem Kind. Gesagt, Getan!! Am Nachmittag hatte Rabbiata wieder Dienst. Aber jedes Mal wenn ich klingelte kam ganz schnell eine andere Schwester und kümmerte sich um uns. Fand ich echt toll.
Ich hatte aufgrund des Kaiserschnitts einen Blasenkatheder, welcher mir von Schwester Rabbiata gezogen wurde. Sie spülte mir danach irgendeine Flüssigkeit an der Scheide entlang und verschwand wieder. Da ich eine riesengroße Angst davor hatte jetzt auf die Toilette zu gehen habe ich den ganzen Tag nichts getrunken. (War Schwachsinn, es hat überhaupt nicht gebrannt) Dies hatte wahrscheinlich zur Folge das mein Milcheinschuss erst am 5. Tag kam. Hätte mir Schwester Rabbiata mal ein Wort gegönnt, dass die Flüssigkeit eben genau gegen evtl. Schmerzen beim Wasserlassen ist, hätte ich mir wohl einiges an Ärger ersparen können.
Da Sydney immer noch nicht an der linken Brust trinken wollte, lief das Stillen folgendermaßen ab: Sobald sich mein Kind regte wurde sie an die rechte Brust angelegt. Dort schlief sie meistens ein und trank daher zu wenig. Sie nahm leider innerhalb von 3 Tagen die maximalen 10 % vom Geburtsgewicht ab. Daraufhin wurde mir gesagt ich muss abpumpen, damit der Milcheinschuss so schnell wie möglich kommt. Ich also gepumpt. Alle drei Stunden an jeder Seite 3, 5 und 7 Minuten. Diese Milch wurde meiner Maus dann eingefeedet. Am 5. Tag kam dann der Milcheinschuss. Mein Männe kam ins Zimmer, (Ich saß dort gerade entblößt und versorgte meinen geschundenen Brustwarzen) und bekam den Schock seines Lebens. Ich hatte eine derartige Oberweite bekommen, dass er nur noch fragte: „Die bleiben aber doch nicht so, oder?!?!?!“ Nach dem Milcheinschuss habe ich Sydney ausschließlich mit der rechten Brust gestillt und die linke jeweils abgepumpt, damit dort auch weiterhin Milch produziert wird. Die Schwestern haben weiterhin immer wieder versucht meine Tochter zu überrumpeln die linke Brust zu nehmen, aber es funktionierte nichts. Am 8. Tag im Krankenhaus bekam ich langsam Angst. Was sollte ich bloß zu Hause machen, wenn Sydney nur rechts trank und ich keine elektrische Milchpumpe habe für links. Mittlerweile hatte ich schon Patric und meiner Mum Milch zum einfrieren nach Hause gegeben. In der Nacht zum 9. Tag versuchte ich mal wieder Sydney links anzulegen. Die Schwester kam irgendwann dazu, da das Gebrüll natürlich wieder groß war. Ich fragte dann: „Mach’ ICH eigentlich beim anlegen was falsch?“ Die Schwester: „Nein, sie machen das hervorragend!“ Da machte es irgendwie in mir klick und ich sagte nur noch zu Sydney: „Ist in Ordnung meine Maus, wenn Du Hunger hast kannst Du auch an der linken Brust trinken. Die rechte gebe ich dir diesmal nicht. Da kannst du dich auf den Kopf stellen.“ Wahrscheinlich hat Sydney dies gespürt, denn sie schaute kurz zu mir hoch, machte den Mund weit auf und trank an der linken Brust als wenn es das Normalste auf der Welt wäre. Ich hätte heulen können vor Glück. (Habe ich glaube’ ich auch!!!)
Jetzt wollte ich auch endlich nach Hause in meine gewohnte Umgebung. Warum sollte ich auch länger bleiben? (Obwohl mir das Stillzimmer, die netten Leute, und lieben Schwestern total ans Herz gewachsen waren.) Meine Mutter bot dann zum Glück an Donnerstag bis Samstag tagsüber zu uns nach Hause zu kommen, da Patric leider erst ab Montag Urlaub haben konnte. Nach der Schlussuntersuchung sind wir drei dann (ganz stolze Familie) nach Hause gefahren. Die erste Nacht hat Sydney noch bei uns im Schlafzimmer im Kinderwagenoberteil auf dem Fußboden geschlafen. Seitdem verbringt sie jede Nacht in ihrem Bett in ihrem Zimmer. Das Stillen hat zu Hause mit der Ruhe dort noch besser geklappt. Sydney hat innerhalb kürzester Zeit ihren Gewichtsverlust wieder zugenommen. Essen und trinken konnte ich auch alles. Sie hat zum Glück auf nichts mit einem wunden Po reagiert. Leichte Verhärtungen in der Brust habe ich mit Rotlicht und ein wenig Milch ausdrücken schnell in den Griff bekommen. Im Alter von 4 Wochen schlief Sydney schon das erste Mal durch. (Von abends 23.00 Uhr bis morgens 6.00 Uhr) Es war leider nicht so schön, dass ich derart viel Milch hatte, (Beim Stillen lief mir die Milch aus der anderen Brust raus, so dass ich zwei bis drei Waschlappen jedes Mal durchgeweicht habe) dass ich locker 2-3 Kinder hätte satt kriegen können. Andere müssen Stilltee trinken und ich trank sogar Pfefferminztee um wenigstens auf ein halbwegs normales Maß zu kommen. Ich habe 4 Monate voll und noch den 5. Monat teilweise gestillt. Im 7. Monat kamen beim Heißduschen immer noch vereinzelte Tropfen Milch aus meiner Brust. Aber trotz aller Schwierigkeiten möchte ich keine Sekunde des Stillen missen. Es war mit die schönste und intimste Erfahrung mit meiner Tochter.
10 Monate später: (Man könnte auch Gegenwart sagen.)
Ein Leben ohne Kind? Unvorstellbar! Es gibt allerdings auch Momente wo ich Sydney auf den Mond schießen könnte. Aber wenn ich solche Zeiten bekomme, weiß ich genau es liegt eigentlich an mir, weil ich mir zu wenig Zeit für mich gönne. Dann gebe ich Sydney für einen Tag an die Großeltern (was hervorragend klappt!) und entspanne ganz für mich alleine. Ansonsten habe ich das liebste Kind auf Erden. Ich kann jetzt noch nicht mal sagen wann sie das letzte Mal so richtig geschrieen hat. („Grübel“) Ich würde gerne noch ein Brüderchen für Sydney bekommen. Mein Verstand sagt mir aber: „In der kleinen Wohnung und das Geld reicht dann wahrscheinlich auch nicht mehr.“ Mal schauen, wir drei haben uns auf jeden Fall erst bis Ende des Jahres Zeit gegeben um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Eigentlich sind wir zu dritt schon im siebten Himmel vor Glück. Ist unser Glück nicht eigentlich das Wichtigste???? Ich lieben meine Beiden einfach wahnsinnig!!!
Sydney Katharina Bloch
geb. am: 25.06.2002 um 20.28 Uhr
Größe: 50 cm
Gewicht: 3.800 gr.
Kopfumfang: 35 cm
Ihr habt bis zum Ende gelesen? Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe es hat Euch gefallen. (Der Bericht von GG ist im übrigen echt super lustig geschrieben wie ich finde.)
Liebe Grüße
Dunja
Nachfolgend mein Geburtsbericht incl. meiner Erlebnisse mit dem Kaiserschnitt und dem Stillen. Der Bericht ist sehr lang, ich mochte aber nichts löschen, da ich alles als wichtig empfinde. Also viel Spaß beim Lesen. Im übrigen hat mein GG auch einen Bericht aus seiner Sicht geschrieben, welchen ich auch reinstellen werde mit Titel: "Die Sicht des Vaters von Sydney"
Von Anfang an:
Im September 2001 sind wir umgezogen. Da ich im März 2001 leider einen Abort hatte, habe ich Patric bei meinem Eisprung, welchen ich meistens spüre, schon fast zum „Akt der Liebe“ gezwungen. Ergebnis war, dass ich im Oktober meine Periode nicht bekommen habe. Da ich auch ein leichtes Ziehen in meinen Brüsten spürte, wagte ich kaum auf eine Schwangerschaft zu hoffen. ABER!!! Da ich doch so neugierig bin, habe ich direkt 2 Tage nach Ausbleiben einen Test gekauft und der war POSITIV!! (Wau, einmal Sex und direkt ein „goldener Schuss“) Ich habe aber dann fast direkt wieder ganz leichte Blutungen bekommen, dass ich dachte ich bekomme wieder einen Abort. Ich also zum Arzt und der sagte mir dann zum Glück in der 7. Woche, dass mit dem Kind alles in Ordnung ist. Ich habe sogar das Herz schlagen gesehen. (Das war wahnsinnig toll) So ganz nebenbei sagte mir dann der Doc noch, das die Blutungen wahrscheinlich mit der zweiten Fruchtblase zusammenhängen, die wohl damit abgegangen ist. (Es hätten also normalerweise Zwillinge kommen sollen.) Nachdem ich dann die ersten drei Monate der Schwangerschaft mit RIESENGROßER Panik vor einem Abort und ganz leichter Übelkeit gut überstanden hatte, habe ich die Schwangerschaft bis zum 8. Monat in allen Zügen genossen. Leider wurde es dann aber für mich einfach zu heiß draußen und ich hatte derartige Wassereinlagerungen, dass mir nur noch ein paar Winterschuhe passte. Mein Bauch hatte zu dieser Zeit Formen angenommen, dass ich dachte jeden Moment macht es „plöpp“ und ich bin geplatzt. Bei meinem Vorsorgetermin am 20.06.2002 habe ich dem Arzt dann mein Leid geklagt, worauf er dann nur schulterzuckend und schelmisch grinsend meinte: „Am Montag ist Vollmond, da kommt bestimmt ihr Kind!“
Dann kam der 25. Juni 2002: (In dieser Nacht war übrigens Vollmond)
Nachdem ich laut CTG schon seit 2-3 Wochen leichte Wehen hatte, (welche ich in keinster Weise merkte), wurde ich in der Früh um 3.00 Uhr wach, da ich jetzt doch Schmerzen bekam, wodurch ich denn nicht mehr schlafen konnte. Ich bin also aufgestanden und habe mir das ach so tolle Nachtprogramm angeschaut. Um 6.00 Uhr hatte sich in meinem Befinden eigentlich nichts getan, also wollte ich in die Badewanne gehen. (Zwecks Überprüfung, ob ich denn nun Geburtswehen oder Vorwehen habe) Ich also in der ganzen Wohnung das Licht angemacht und das Wasser einlaufen lassen. Da wurde mein Männe wach und fragte mich säuerlich: „Sag’ mal musst Du unbedingt am frühen Morgen schon aufstehen und in die Badewanne mit Festtagsbeleuchtung gehen???“ Daraufhin ich: „Ja, weil ich glaube, dass wir heute unser Kind bekommen!“ Das er nicht gleich in Ohnmacht gefallen ist, ist schon fast ein kleines Wunder. Ich also in die Wanne. Dort war ich dann eine ½ Stunde und stellte fest, das dieses Ziehen jetzt doch schon alle 5 Minuten kam und nicht wegging. Mein Mann mich also aus der Wanne gehievt (Ich war nämlich ein richtiges Walross) und sagte dann nur noch, wir fahren sofort ins Krankenhaus. Ich wollte zwar noch nicht so recht, weil ja jeder vorher sagte, man solle doch so lange wie möglich zu Hause bleiben, habe mich aber breitschlagen lassen. Gegen 8.00 Uhr klingeln wir beim Kreissaal bei den Kliniken Essen-Süd in Werden. Eine Hebamme öffnet uns und fragt nur entgeistert: „Was wollt Ihr denn hier, habt ihr denn eine Nummer gezogen??“ Ich ließ mich aber nicht abwimmeln, (war ja auch nur ein Scherz von ihr, obwohl eigentlich alles schon total überfüllt war.) Ich also erst mal ins Wehenzimmer (Ist dort so ein kleines Wohnzimmer, für Väter und Schwangere, die noch nicht in den Kreissaal kommen) und ans CTG. Nach 10 min. wurden mir 2 Flaschen Wasser auf den Tisch gestellt und gesagt, diese müssen in 15 – 20 min. getrunken sein, da die Herztöne vom Kind immer nur bei 130 Schläge konstant blieben. Ich also gesoffen wie ein Loch. (Anders kann man das leider nicht mehr ausdrücken.) Herztöne wurde dann auch besser, so dass wir noch einen kleinen Sparziergang in die Stadt machen durften. Bis auf das wirklich leichte Ziehen, habe ich von Wehen im übrigen immer noch nichts gespürt. Im Krankenhaus dann wieder CTG im Sitzen auf einer tiefen Couch. Puh, da kam dann eine Wehe, die mich beinahe zum Ko..... gebracht hätte. Ich habe es zum Glück noch auf die Toilette geschafft, aber alles drin behalten. Das CTG war immer noch nicht sehr gut. Auf einmal kam eine Hebamme zu mir und sagte ich hätte Besuch bekommen und zwar meine Eltern. (Gott war mir das PEINLICH) Eigentlich war eindeutig vereinbart, das Patric einen Rundruf startet, wenn das Kind da ist. Meine Eltern hatten mich aber telefonisch nicht erreicht, sind daraufhin in die Wohnung gefahren, da war natürlich keiner und einfach auf Geratewohl ins Krankenhaus gekommen. Zum Glück wurde mir dann 10 min. später ein Kreissaal zugeteilt und meine Mutter sagte: „Ja ich glaube wir fahren dann jetzt auch wieder“ Ich dazu: „Das wird wohl auch Zeit“ Die beiden haben mich und Patric nämlich einfach nur gestört, weil das unser Moment war.
Die Zeit im Kreissaal:
Dort wurde mir erklärt, dass jetzt direkt ein starkes Wehenmittel gespritzt werden muss, wegen der Herztöne, und ich daher auch sofort eine PDA haben muss, da diese Schmerzen nicht zu ertragen wären. (Toll, ich wollte eigentlich in der Wanne mein Kind bekommen, dies geht aber nur OHNE PDA.) Nun ja, Schicksal. Ich bekam die PDA gelegt und wurde an den Wehentropf und Wassertropf und dadurch ans Bett gefesselt. Der Anästhesist hat im übrigen super Arbeit geleistet. Ich habe nichts von seiner Pickerei gespürt und ich war dann innerhalb von ein paar Minuten absolut Schmerzfrei. Bei der Untersuchung des Muttermundes wurde 2 cm festgestellt. Ich habe dann diverse kleine Nickerchen gemacht und ansonsten sehr relaxt dort gelegen. Ich habe mit Patric noch diverse Scherze gemacht, dass das Kinderkriegen in der Form ja echt super einfach ist. Um 18.00 Uhr hatte sich dann der Muttermund schon tatsächlich auf ganze 4 cm geöffnet. (Spitze!!! Fast 8 Stunden für 2 cm. Wenn das so weiterging....?!?!) Die Herztöne waren leider immer noch nicht so dolle. Dann kam der Chefarzt und sagte zu uns: „Die Herztöne sind nicht gut, und der Muttermund öffnet sich so langsam, da das Kind nicht mithilft, dass man einen Kaiserschnitt machen sollte, da das Kind sonst die Geburt wahrscheinlich über einen so langen Zeitraum nicht überleben wird. Oh Gott!!!! Ich war fertig. Ich hatte nur noch Panik und Angst. Einmal um unser Kind und um mich. Weil das Letzte was ich wollte war nun mal ein Kaiserschnitt. Innerhalb von einer ½ Stunde bekam ich dann die „Vollnarkose“ per PDA für den Unterleib und wurde in den OP gebracht. Dort erwartete mich zum Glück schon mein Männe. Ich war am ganzen Körper nur noch am Zittern vor lauter Angst. Meine Panik wurde noch größer, da ich das Einpinseln meines Bauches mit der Jodtinktur (oder was auch immer) gespürt habe. Ich dachte einfach nur „Mein Gott und da soll ich den Schnitt NICHT spüren?!?!“ Ich weiß noch, dass ich Patric irgendetwas von seinen schönen braunen Augen erzählte, die mir so viel Halt geben würden und dann spürte ich nur noch ein Geruckel und Geziehe an mir und dann hörten wir ein kurzes Saugen und ein kleiner Schrei unserer Tochter. Sie wurde dann sofort in einen kleine Raum neben mir untersucht, ich konnte sogar zugucken, da es keine Tür gab. Dann wurde sie mir gebracht und ich durfte schon ein bisschen mit ihr kuscheln. MEIN GOTT WAR DAS SCHÖN!!!!! Unsere kleine Maus wurde dann schon mal zurück zum Kreissaal gebracht, weil es im OP einfach zu kalt war. Patric ist mitgegangen und erlebte die ersten 30 min. ihres Lebens mit ihr ganz alleine. (Ich bin darauf fast ein bisschen neidisch) Dann wurde ich auch wieder in den Kreissaal gebracht und ich bekam unsere Kleine in den Arm gelegt. Das war auch sooooooo schön. Die Hebamme hat sie mir dann auch direkt mal angelegt. Und das war der Hammer: Wie kann ein so kleines, süßes, niedliches Wesen einen solchen Zug am Leib haben??? Es war das schönste meines ganzen Geburtserlebnisses, zu spüren, wie mein Kind an meiner Brust getrunken hat.
Resümee:
Meine Traumgeburt im Wasser wurde zum Albtraum im OP. Aber ich würde auch immer wieder einen Kaiserschnitt mit PDA machen lassen, da man einfach beim Geschehen ist. Mir fehlt zwar besagte ½ Stunde direkt nach der Geburt aber die Hauptsache ist, unsere Tochter ist kerngesund zur Welt gekommen. (Apgar 10/10) Vielen Dank daher an das so sympathische und freundliche, sowie glücklicherweise sehr kompetente Team in Essen-Werden. Unsere Tochter ist das beste was uns je passieren konnte. Ich weiß gar nicht wie wir vorher ohne sie leben konnten. ICH BIN JA SOOOOOOOO VERLIEBT IN SIE!!!!
Meine Zeit auf der Wöchnerinnenstation:
Nach 2 wunderschönen Stunden zu dritt im Kreissaal wurde ich auf die GYN verlegt. Leider konnte ich noch nicht direkt auf die richtige Station, da einfach keine Betten mehr frei waren. (Wie ich nachher erfahren habe, wurden in dieser Nacht 14 Kinder geboren.) Nachdem ich dort mit Sack und Pack angekommen war und mein großer Schatz das Nötigste in meine Griffweite legte verabschiedete er sich, da ihn die Müdigkeit jetzt doch hart erwischte. Meinen kleinen Schatz habe ich in die liebevollen Hände der Kinderschwester gegeben, da ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste wie ich schlafen sollte mit Kind im Arm ohne dieses fallen zu lassen. Schließlich konnte ich mich durch die noch wirkende Narkose immer noch nicht bewegen. Die Schwester versprach mir: „Ich bringe ihnen ihr Kind, sobald es nicht mehr schläft. Sollten Sie aber Sehnsucht bekommen, bitte klingeln und sie bekommen es sofort wieder.“ Ich war beruhigt und konnte etwa eine ½ Stunde schlummern. Dann bekam ich eine Zimmernachbarin. Da war die Nacht vorbei. Wir waren nämlich derart aufgedreht, das wir kein Auge mehr zugetan haben. Waren wir jetzt wirklich Mamis??? Etwa gegen 3.00 Uhr wurden gleichzeitig unsere Kinder gebracht und jeweils angelegt. Dies wurde so schön gemacht, das ich mich nicht mehr von meiner Kleinen getrennt habe. Mein Gott war dieses Kind süß und niedlich und sie roch sooooooo gut. Am nächsten Morgen kamen zwei Schwestern zu mir und sagten: „So jetzt wird aufgestanden und sich gewaschen!“ Ich bekam nur riesengroße Augen und fragte geschockt: „Wie soll ich denn jetzt schon aufstehen mit Kaiserschnitt????“ Aber ich wurde eines besseren belehrt und unter viel Geächze und Gestöhne habe ich es tatsächlich bis zum Waschbecken mit kleiner Katzenwäsche und zurück geschafft. Die starken reißenden Schmerzen an der rechten Seite habe ich da noch als normal eingestuft. Vormittags kamen dann meine Eltern. Jetzt war ich überglücklich und riesig stolz mein Kind vorzeigen zu können. Meine Mami hat sich auch ein paar Tränchen weggedrückt. Es war einfach schön die beiden da zu haben. Kurz vor dem Mittagessen wurde mir dann gesagt, das ich in ca. 1-2 Stunden auf die „richtige“ Station gebracht werde, da jetzt ein Bett freigeworden ist. Ich freute mich riesig, da dort die Betten, die Zimmer und alles andere einfach viel schöner ist.
Die Schmerzen vom Kaiserschnitt:
Nachdem ich am 2. Tag endlich vom Blasenkatheder befreit wurde, musste ich denn nun doch gezwungenermaßen regelmäßig aufstehen. Das war einfach nur Quälerei!!! Ich hatte derartige Schmerzen an der rechten Seite der Narbe, dass ich dachte mir würde ein glühendes Eisen reingerammt. Die Ärzte sagten zu mir: „Dies ist ein Nerv der so weh tut. Die meisten Frauen spüren davon nichts. Es gibt aber ein paar, die starke Probleme damit haben.“ Toll, ich war froh wenn ich mich alleine zur Toilette schleppen konnte, die Hose runterziehen ging auch noch, aber hoch....?!?!?! Ich musste jedes Mal eine Schwester rufen, die mir dann die Hose wieder hoch zog. (Ich fand das wahnsinnig peinlich!) Des weiteren habe ich erst am 5. Tag im Krankenhaus mein Kind selbst gewickelt. Neben den Problemen beim Stillen (näheres weiter unten) war ich kaum in der Lage mich überhaupt irgendwie zu bewegen. Dann kam noch der sogenannte Baby-Blues und ich dachte ich komme aus diesem Zimmer nie mehr raus, da die Schmerzen überhaupt nicht abnahmen. Am 6. Tag sollte ich dann zum ersten Mal zur Rückbildungsgymnastik. Ich schleppte mich (Ich ging wie ein Urzeitmensch total zusammengekrümmt, da ich mich nicht gerade aufrichten konnte) unter Schmerzen dorthin, machte die Übungen mehr schlecht als recht mit und......war ein neugeborener Mensch!!!! Ich weiß bis heute nicht warum aber die Übungen nahmen mir die Schmerzen. Den Rückweg konnte ich vollkommen aufrecht in einem normalen Tempo gehen. Ab diesem Tag ging es nur noch mit mir aufwärts. Ich ging jetzt jedes Mal ins Stillzimmer zum stillen (und klönen) und wickelte meine Tochter grundsätzlich selbst. Sogar das Wiegen und Fiebermessen wurde von mir erledigt. Endlich konnte ich absehen doch noch aus dem Krankenhaus rauszukommen.
Das Stillen:
Ziemlich genau alle drei Stunden fing Sydney an zu schreien vor Hunger. Laut den Schwestern war sie die lauteste auf der ganzen Station. Es hieß schon: „Ach das Bloch-Baby schreit wieder!“ Eigentlich klappte es mit dem Stillen recht gut, ABER: Klein-Sydney wollte partout nur an der rechten Brust trinken. An der linken hat sie es tatsächlich geschafft noch eine Oktave lauter und schriller zu brüllen. Alle Schwestern waren wirklich super lieb und haben sich echt viel Zeit und Mühe gemacht um uns beiden das Stillen beizubringen außer eine. War das ein Drache!!!! Eigentlich handelte es sich hier um eine Hebamme von der Geburtsstation und sie half nur bei uns Wöchnerinnen aus. Damit war sie aber anscheinend in ihrem etwas vorangeschrittenen Alter und den vielen Kindern (Es war echt Stress auf der Station) völlig überfordert. So passierte dann folgendes: Ich klingelte da Sydney sich langsam in meinen Armen regte und ich aus Erfahrung wusste, wenn Sie noch nicht richtig wach ist und brüllt, hat man vielleicht eine gute Chance sie auch noch ruhig anzulegen. Leider habe ich dies wegen der Schmerzen nicht alleine hinbekommen. Lange Rede kurzer Sinn auf mein Klingeln kam dann Schwester Rabbiata. Diese ENTRISS mir mein Kind, woraufhin dieses natürlich schlagartig wach war und sofort anfing zu schreien. Dann wurde mir Sydney in den linken Arm geschmissen der Kopf von ihr auf meine linke Brust ( Die Seite die Sydney überhaupt nicht mochte) brutal gedrückt. Ergebnis war dann, dass Sydney brüllte und natürlich nicht trinken wollte. Die Schwester sagte: „Ach die trinkt sowieso nicht!“ und ging dann ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Ich war so perplex, dass ich gar nicht kapierte was los war. Nach ein paar Minuten brüllen schlief Sydney ohne einen Tropfen getrunken zu haben wieder ein. Zwei Stunden später wurde Sydney zum Wiegen und Fieber messen wie jeden Abend abgeholt. Etwa eine ½ Stunde später kam die Kinderschwester wieder und sagte: „Ich habe ihrer Tochter etwas Fencheltee gefeedet, da sie leichtes Fieber hatte. Wir müssen jetzt stark darauf achten dass Sydney zu trinken bekommt.“ Ich machte mir natürlich direkt sorgen und habe meine Maus so oft wie möglich angelegt. Zum Glück hat sie dann kein Fieber mehr gehabt. Am nächsten Morgen ging mir dann ein Licht auf: Wegen Schwester Rabbiata hat Sydney nicht trinken können und 2 Stunden später Fieber gehabt. Spitze!!!! Dies habe ich dann der Kinderschwester gesagt mit dem Hinweis, das ich diese Frau nicht mehr in meinem Zimmer sehen möchte geschweige denn an meinem Kind. Gesagt, Getan!! Am Nachmittag hatte Rabbiata wieder Dienst. Aber jedes Mal wenn ich klingelte kam ganz schnell eine andere Schwester und kümmerte sich um uns. Fand ich echt toll.
Ich hatte aufgrund des Kaiserschnitts einen Blasenkatheder, welcher mir von Schwester Rabbiata gezogen wurde. Sie spülte mir danach irgendeine Flüssigkeit an der Scheide entlang und verschwand wieder. Da ich eine riesengroße Angst davor hatte jetzt auf die Toilette zu gehen habe ich den ganzen Tag nichts getrunken. (War Schwachsinn, es hat überhaupt nicht gebrannt) Dies hatte wahrscheinlich zur Folge das mein Milcheinschuss erst am 5. Tag kam. Hätte mir Schwester Rabbiata mal ein Wort gegönnt, dass die Flüssigkeit eben genau gegen evtl. Schmerzen beim Wasserlassen ist, hätte ich mir wohl einiges an Ärger ersparen können.
Da Sydney immer noch nicht an der linken Brust trinken wollte, lief das Stillen folgendermaßen ab: Sobald sich mein Kind regte wurde sie an die rechte Brust angelegt. Dort schlief sie meistens ein und trank daher zu wenig. Sie nahm leider innerhalb von 3 Tagen die maximalen 10 % vom Geburtsgewicht ab. Daraufhin wurde mir gesagt ich muss abpumpen, damit der Milcheinschuss so schnell wie möglich kommt. Ich also gepumpt. Alle drei Stunden an jeder Seite 3, 5 und 7 Minuten. Diese Milch wurde meiner Maus dann eingefeedet. Am 5. Tag kam dann der Milcheinschuss. Mein Männe kam ins Zimmer, (Ich saß dort gerade entblößt und versorgte meinen geschundenen Brustwarzen) und bekam den Schock seines Lebens. Ich hatte eine derartige Oberweite bekommen, dass er nur noch fragte: „Die bleiben aber doch nicht so, oder?!?!?!“ Nach dem Milcheinschuss habe ich Sydney ausschließlich mit der rechten Brust gestillt und die linke jeweils abgepumpt, damit dort auch weiterhin Milch produziert wird. Die Schwestern haben weiterhin immer wieder versucht meine Tochter zu überrumpeln die linke Brust zu nehmen, aber es funktionierte nichts. Am 8. Tag im Krankenhaus bekam ich langsam Angst. Was sollte ich bloß zu Hause machen, wenn Sydney nur rechts trank und ich keine elektrische Milchpumpe habe für links. Mittlerweile hatte ich schon Patric und meiner Mum Milch zum einfrieren nach Hause gegeben. In der Nacht zum 9. Tag versuchte ich mal wieder Sydney links anzulegen. Die Schwester kam irgendwann dazu, da das Gebrüll natürlich wieder groß war. Ich fragte dann: „Mach’ ICH eigentlich beim anlegen was falsch?“ Die Schwester: „Nein, sie machen das hervorragend!“ Da machte es irgendwie in mir klick und ich sagte nur noch zu Sydney: „Ist in Ordnung meine Maus, wenn Du Hunger hast kannst Du auch an der linken Brust trinken. Die rechte gebe ich dir diesmal nicht. Da kannst du dich auf den Kopf stellen.“ Wahrscheinlich hat Sydney dies gespürt, denn sie schaute kurz zu mir hoch, machte den Mund weit auf und trank an der linken Brust als wenn es das Normalste auf der Welt wäre. Ich hätte heulen können vor Glück. (Habe ich glaube’ ich auch!!!)
Jetzt wollte ich auch endlich nach Hause in meine gewohnte Umgebung. Warum sollte ich auch länger bleiben? (Obwohl mir das Stillzimmer, die netten Leute, und lieben Schwestern total ans Herz gewachsen waren.) Meine Mutter bot dann zum Glück an Donnerstag bis Samstag tagsüber zu uns nach Hause zu kommen, da Patric leider erst ab Montag Urlaub haben konnte. Nach der Schlussuntersuchung sind wir drei dann (ganz stolze Familie) nach Hause gefahren. Die erste Nacht hat Sydney noch bei uns im Schlafzimmer im Kinderwagenoberteil auf dem Fußboden geschlafen. Seitdem verbringt sie jede Nacht in ihrem Bett in ihrem Zimmer. Das Stillen hat zu Hause mit der Ruhe dort noch besser geklappt. Sydney hat innerhalb kürzester Zeit ihren Gewichtsverlust wieder zugenommen. Essen und trinken konnte ich auch alles. Sie hat zum Glück auf nichts mit einem wunden Po reagiert. Leichte Verhärtungen in der Brust habe ich mit Rotlicht und ein wenig Milch ausdrücken schnell in den Griff bekommen. Im Alter von 4 Wochen schlief Sydney schon das erste Mal durch. (Von abends 23.00 Uhr bis morgens 6.00 Uhr) Es war leider nicht so schön, dass ich derart viel Milch hatte, (Beim Stillen lief mir die Milch aus der anderen Brust raus, so dass ich zwei bis drei Waschlappen jedes Mal durchgeweicht habe) dass ich locker 2-3 Kinder hätte satt kriegen können. Andere müssen Stilltee trinken und ich trank sogar Pfefferminztee um wenigstens auf ein halbwegs normales Maß zu kommen. Ich habe 4 Monate voll und noch den 5. Monat teilweise gestillt. Im 7. Monat kamen beim Heißduschen immer noch vereinzelte Tropfen Milch aus meiner Brust. Aber trotz aller Schwierigkeiten möchte ich keine Sekunde des Stillen missen. Es war mit die schönste und intimste Erfahrung mit meiner Tochter.
10 Monate später: (Man könnte auch Gegenwart sagen.)
Ein Leben ohne Kind? Unvorstellbar! Es gibt allerdings auch Momente wo ich Sydney auf den Mond schießen könnte. Aber wenn ich solche Zeiten bekomme, weiß ich genau es liegt eigentlich an mir, weil ich mir zu wenig Zeit für mich gönne. Dann gebe ich Sydney für einen Tag an die Großeltern (was hervorragend klappt!) und entspanne ganz für mich alleine. Ansonsten habe ich das liebste Kind auf Erden. Ich kann jetzt noch nicht mal sagen wann sie das letzte Mal so richtig geschrieen hat. („Grübel“) Ich würde gerne noch ein Brüderchen für Sydney bekommen. Mein Verstand sagt mir aber: „In der kleinen Wohnung und das Geld reicht dann wahrscheinlich auch nicht mehr.“ Mal schauen, wir drei haben uns auf jeden Fall erst bis Ende des Jahres Zeit gegeben um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Eigentlich sind wir zu dritt schon im siebten Himmel vor Glück. Ist unser Glück nicht eigentlich das Wichtigste???? Ich lieben meine Beiden einfach wahnsinnig!!!
Sydney Katharina Bloch
geb. am: 25.06.2002 um 20.28 Uhr
Größe: 50 cm
Gewicht: 3.800 gr.
Kopfumfang: 35 cm
Ihr habt bis zum Ende gelesen? Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe es hat Euch gefallen. (Der Bericht von GG ist im übrigen echt super lustig geschrieben wie ich finde.)
Liebe Grüße
Dunja