AW: Sucht doch mal für mich was raus...
Tamara, du bist bei mir schon als Anlaufstelle vorgemerkt.
Momentan habe ich gerade mit der Lehrerin gesprochen. Ich erzähle ja andauernd, wie toll unsere Schule ist und daß durch das Freiarbeits- und jahrgangsübergreifenden Unterricht-Konzept eigentlich kein Kind durchs Raster fallen kann bei uns.
Naja, gut, die vier Lehrerwechsel in den beiden Schuljahren, die die Mittlere jetzt hatte, waren einfach *ganz* dumm gelaufen, kann keiner was dafür. Aber ohne wäre vielleicht schon eher was aufgefallen.
Unsere Mittelmaus ist ja so ein liebes und fleissiges Kind; was hat die sich anfangs reingehängt, weil sie die Große einholen wollte. Und ich hab eigentlich immer nur gesehen, daß sie freiwillig viel gearbeitet hat - und manchmal auch (mir) zuviel.
Tja, und dann die Kopfschmerzen, die sie so vor ein paar Monaten immer mal hatte - anscheinend ursachenlos. Und jetzt höre ich von der Lehrerin, die Mittlere stehe fast auf der Kippe, in Mathe müsse dringend was getan werden und sonst eigentlich auch. Übrigens nicht erst seit gestern, das Thema kam auch ganz passend vor Ostern, so um deinen Thread herum, da habe ich das erste Mal aufgehorcht, weil ich die Mittlere dabei "erwischt" habe, wie sie 38 - 8 an den Fingern abgezählt hat! Und die Links habe ich mir da auch schon durchgelesen und entsprechend auf die Symptome geachtet.
Nun, sie hat nicht alles, aber einiges. 26 - 10 zu rechnen ist zu abstrakt, das dauert ewig und drei Tage. Aber zwei Zehnerbeutel mit Bonbons und sechs einzelne, davon nimmt sie flugs einen Beutel weg - voilá, 16 Bonbons* übrig. Ob es jetzt reicht, wenn sie einfach ein Training in Visualisierung von Zahlen bekommt, muß sich zeigen. Heute im Auto haben wir jedenfalls "anders gerechnet" - sie mußte mir einfach nur zu verschiedenen Aufgaben sagen, ob sie da "den Zehner anbrechen" muß oder nicht. Einfaches Ja-Nein-Prinzip. Und sie hat sie alle hinbekommen, und das ohne Jammern und Rauswinden!
Es scheint also der richtige Weg zu sein, um ihr erstmal ein wenig Sicherheit zurückzugeben.
Tja, und der Rest passt dann natürlich auch: abfallende Leistung in allen Fächern, mangelnde Konzentration - wenn man eh so viel Frust in Mathe hat...
Schule ist jedenfalls informiert, wird sich auch mit reinhängen, momentan wissen sie, daß ich versuche, ob wir es zuhause hinbekommen, ansonsten folgt Schritt Zwei: offizielle Diagnosestellung und fachlich qualifizierte Hilfe. Immerhin sind wir der Sache jetzt ja auf der Spur.
Lieb, aber traurig fand ich die Reaktion der Lehrerin: ob nicht ein Nachbarskind oder die Große der Mittleren Nachhilfe geben könnte... Den Zahn hab ich ihr gleich gezogen, was soll ein Kind einem anderen Kind die Systematik von Mathe vermitteln können. Und *das* hakt ja bei ihr. Ihre Aufzählung des "schlimmsten in Mathe": Teilen, Malnehmen, Minusaufgaben. Ja, was sonst.
@Su: Mathe und Rechnen haben in gewisser Weise wirklich nichts miteinander zu tun. Mathe ist halt das Begreifen, daß bei Aufgaben wie "7 - x = 3" anders gerechnet werden muß, und auch WARUM anders gerechnet werden muß, als wenn da "7 - 3 = x" steht. Methoden FINDEN kontra Methoden ANWENDEN.
Hach, die Links waren SEHR informativ...
Salat
*wer sich über die Änderung wundert: wenn man zwanzig solche Aufgaben in vier verschiedenen Versionen rechnet, kann man beim Nacherzählen schon mal einiges verquirlen... *g*