Stillen/Abstillen/Teilstillen/schlechtes Gewissen

Krawumbuli

Mama Liebenswert
Liebe Rachel,

wie du ja auch schon mitgekriegt hast, war und ist das Stillen mit Jannik nicht immer einfach. Seit ich es einfach akzeptiert habe, dass ich zufüttern muss, ist das ganze viel entspannter und das Stillen klappt toll.
Mensch, du hast jetzt 3 Monate gestillt und du hast wirklich alles drangesetzt, dass es so bleibt. Du brauchst doch absolut kein schlechtes Gewissen haben, wenn du jetzt aufhörst. Schliesslich soll es doch euch beiden Spass machen und deine Maus merkt doch auch, wenn du keine Freude mehr dran hast.
Ich bewundere dich sowieso immer, dass du mit deinem Mädels so klarkommst und wie du das alles meisterst. Zoè wird es nicht schlechtergehen, wenn sie mit Flasche gefüttert wird und du wirst entspannter, das ist doch nur gut für euch beide.

Liebe Grüße,
Bianca
 

Nemo

nah am See
Liebe Rachel,

eigentlich ist alles zu dem Thema schon gesagt. Hör bitte auf dich selbst zu quälen, wenn du nicht mehr stillen magst, dann laß es. Es wird deine Beziehung zu der kleinen Maus mit Sicherheit nicht stören sondern es wird euch beiden (und dem Rest der Familie wohl auch) gut tun, wenn es dir besser geht. Ich habe Matleena mit Müh und Not vier Monate gestillt. Es war von Anfang an schwierig, ich hatte nicht genug Milch und Matleena war ein schlechter Trinker u.a. wegen einem leichten Kiss Syndrom. Erst nachdem ich es irgendwie geschafft hatte mein schlechtes Gewissen loszuwerden und ihr die Flasche zu geben, habe ich gemerkt, daß die Beziehung zu Matleena viel intensiver geworden ist als vorher. Auch jetzt noch kriegt sie eine Flasche pro Nacht und diese Kuschelzeit ist intensiver als jede Stillmahlzeit, die wir je hatten... Ich weiß wie schwer es ist das schlechte Gewissen über Bord zu werfen und leider habe ich kein Patentrezept wie es klappt. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, daß es bald besser wird (wie auch immer du dich entscheidest).

Liebe Grüße
Sandra
 
S

Schnabeltier

Hallo Rachel,
ich kann Deinen Gedanken, dem Kind das Beste geben zu wollen, gut verstehen. Ich habe gerne gestillt, habe nur ein Kind und es hat mich gerade am Ende viel Kraft gekostet (wegen nächtlicher Stillerei). Mit einem Kind kann man aber leicht durchhalten - vor allem, wenn das Stillen einfach ist.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß man mit 5 Kindern überhaupt die Kraft hat und die Ruhe findet, lange zu stillen. Daß Du es schon 3 Monate geschafft hast, ist eine unglaubliche Leistung. Da ich viele Deiner anderen Postings gelesen habe, kann ich mich den anderen nur anschließen und Dir empfehlen, auf Deine innere Stimme zu hören und abzustillen, wenn Du nicht mehr dahinterstehst. Es wird Dich unabhängiger machen. Außerdem brauchst Du die körperliche Kraft. Stillen zerrt. Daß Du schreibst, daß Dir die körperliche Nähe manchmal zuviel wird, hört sich zunächst erschreckend an, wenn man aber darüber nachdenkt, spricht das (aus meiner laienhaften) Sicht dafür, daß das Stillen nicht gut für Euch beide wird, weil es für Dich eher eine Last als ein Wohlempfinden ist. Vielleicht und hoffentlich kannst Du die körperliche Nähe zu Zoe wieder genießen, wenn Du abstillst.

Ich hoffe, Du kannst Dich frei von Dogmen machen. Die zählen hier nicht. Wichtig ist nur Deine körperliche und seelische Gesundheit. Zoe wird davon nur profitieren.
 

GiselaM

Dauerschnullerer
Hallo Rachel,

Es ist eigentlich alles gesagt worden - ich glaube, Du mußt Dir einfach darüber klarwerden, was jetzt das beste für Euch alle ist und dann eine Entscheidung treffen. Dafür ist der Urlaub vielleicht eine ganz gute Gelegenheit.

Eins möcht ich noch schreiben, um die Entscheidung vielleicht in einen anderen Kontext zu setzen:

Du schreibst, daß Zoe schließlich ein anderes Kind ist und nichts dafür kann, daß die Stillbeziehung vorher so intensiv war. Und Du findest es ungerecht, wenn sie nun darunter leiden soll.

Ich kann das verstehen und nachvollziehen. Du versuchst allen Kindern das "gleiche" zu geben, ihnen eine "gleich gute" Mutter zu sein, damit es "gerecht" zu geht und keiner zu kurz kommt. Das klingt natürlich erstmal intuitiv richtig, aber andererseits ist es auch klar, daß das einfach nicht möglich ist.

Zoe ist ein anderes Kind als Deine vier anderen, als Person und auch weil sie nun einmal Nummer 5 ist. Davon wird sie Nachteile und Vorteile haben, genauso wie Deine Älteste Nachteile und Vorteile davon hat, daß sie "Nummer 1" ist. Daran kann man nichts ändern.

In so einer großen Familie wie bei Euch müssen Entscheidungen für alle passen, nicht nur für einen allein. Nur dann geht es auch dem einzelnen gut. Ich bin mir ganz sicher, daß Du das bei Entscheidungen bezüglich Deiner Kinder so praktizierst.

Was ich eigentlich nur sagen will (Lange Rede kurzer Sinn ...) ist, daß Du das Gleiche auf für Dich gelten lassen mußt. Es muß auch für Dich passen! Das hat mit Egoismuß nichts zu tun, denn alle Deine Zwerge, Zoe eingeschlossen hängen davon unmittelbar ab, daß es DIR gut geht.

Es ist unglaublich, was Du alles schaffst, aber auch für Dich gibt es eine Grenze. Wenn Du jetzt fühlst, daß es etwas gibt, was Dich entlasten könnte, womit Du Dich nicht gut fühlst und es eine gute Alternative gibt (und das ist Flaschennahrung), dann ergreife diese Gelegenheit!

Ich wünsch Dir die Kraft für eine gute Entscheidung!

vlg, Gisela
 
R

Rabesocke

Hallo,
wie Du weisst bin ich absolut fuer's Stillen.Ich hab Laura 16 Monate gestillt und Max ist mitlerweile 18 Monate und trinkt echt noch wie ein Baby.Fuer uns ist das o.k. Ich finde es immer schade, wenn ein Baby so frueh abgestillt wird- aber stillen um jeden Preis befurworte ich nicht. Wenn es Dir dabei nicht gut geht, dann musst Du es lassen. Oder nur morgens und abends stillen- ist doch auch schon was. grundsaetzlich wird ja empfohlen 6 Monate zu stillen.
Ueberlass es doch der Kleinen- wirst ja sehen, ob sie das Flaeschchen nimmt oder nicht.
Ich denke nur, dass sie dich zeitlich aber auch mit Falsche genauso beanspruchen wird. Wenn Zeiteinsparen ein grosser Faktor ist, wuerd ich mir das nochmal ueberlegen.
 

Schäfchen

Copilotin
Rachel,wenn es dir nicht guttut, dann ist es an der Zeit, eine ausgewogene Balance zu finden.

Weißt du, du bist jetzt nach 3 Monaten stillmüde - aber du hast auch inzwischen das fünfte Kind. Ich bin seit Wochen stillmüde, nach insgesamt einem Jahr voll Stillen. Ich stille eigentlich nur noch, weil Fabienne es einfordert und ich diesem bettelnden Blick mit Fingerzeig "da" auf die Brust nichts entgegenzusetzen hab. Weil ich das nächtliche Weinen nicht ertrag, wenn ich versuch sie mit Wasser hinzuhalten. Ich krieg die Kurve nicht :(

Du hast die Chance, eine ausgewogene Balance zu finden, entweder über Flasche oder eben über Zwiemilch mit nächtlichem Stillen. Wenn es deinem Gewissen mit Zwiemilch besser geht, versuch doch erstmal das. Die Nachtmahlzeiten dann durch Flasche zu ersetzen, wenn du dich weiterhin nicht gut fühlst, hast du dann immernoch.

Rachel, ich weiß wo ich jetzt stehe, weil ich Fabienne nachgeb, weil ich keine Kraft und keine Nerven hab, ihr das zu nehmen, was sie so sehnlichst einfordert. Aber sie nimmt nun mal keine Flasche, ihr reicht das Wasser aus dem Becher nachts nicht - sie will die Brust. Man bleibt auf der Strecke, ich hasse meinen Babybauch (hab aber keinen Antrieb was dagegen zu tun), ich hasse manchmal sogar meine Brüste ... Ich sehne den Moment herbei, wo Fabienne keine Brust mehr will. Mir fehlt Antrieb, mir fehlt Kraft. Bei zwei Kinder schlimm genug, bei fünf sicher eine Katastrophe! Du hast die Chance, nutze sie. Du brauchst Kraft für alle Kinder und Zoe wird auch mit Babymilch wachsen und gedeihen.

Und noch was: Zufriedene Kinder haben zufriedene Mütter. Vielleicht geht es euch mit der Flasche beiden einfach besser.

Liebe Grüße
Andrea
 
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