Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt?

  • Ich spreche nur Dialekt

    Abstimmungen: 18 28,6%
  • Ich spreche nur Hochdeutsch

    Abstimmungen: 19 30,2%
  • Sowohl als auch - ich spreche manchmal Dialekt, manchmal Hochdeutsch

    Abstimmungen: 26 41,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    63
M

Mundart-Sprecher

AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Sonja hat gesagt.:
@ Mundart-Sprecher:

Du schießt ganz schön scharf ...

Hast du dich extra wegen diesem Posting hier angemeldet? Hast du auch mal auf`s Datum geguckt?

Das Eingangsposting ist von mir - und ich muss zugeben, einige Denkweisen von dir gefallen mir ansatzweise - trotzdem möchte ich dich bitten, hier nicht gleich jeden anzugreifen.

Besonders das hier missfällt mir:


Gruß


Ja, ich gebe zu, mich wegen dieses Themas in die Diskussion eingeschaltet zu haben. Aber die Situation der Mundarten in Deutschland ist, wie wir alle wissen, nun einmal prekär.

Da muß man jede Chance nutzen, falsche Vorstellungen, welche wesentlich zur Verdränung bzw. zur "Nicht-mehr-Weitergabe-der-Dialekte-an-die-Kinder" beitragen, richtigzustellen.

Ich gebe dir recht, die besagte Äußerung war sehr scharf. Nur meine ich daß auch die Verfasserin des Beitrags, welchen ich damit beantwortet habe, ebenfalls schwere Geschütze aufgefahren. Sie hat die Sprache meiner Heimat als minderwertig dargestellt und mit Füßen getreten, indem sie ihrer Tochter deren Gebrauch untersagt.

Franken ist nun einmal kein Hochdeutsch-Land. Wenn ich in eine Region ziehe, von der ich weis daß dort ein stark ausgeprägter Dialekt gesprochen wird, muß ich eben damit leben, wenn meine Kinder diesen Dialekt annehmen. Was daran so schlimm sein sollte, würde mich ohnehin interessieren - es ist eben eine zusätzliche Sprache neben dem Hochdeutschen, nicht mehr und auch nicht weniger.

Wenn ich den Dialekt nicht mag oder generell gegen eine von der Standartsprache abweichende Sprachform bin, darf ich eben in keine solche Region ziehen.

Nur was wäre gewesen, wenn die Verfasserin ihrer Tochter z.B. Französisch-Verbot oder Polnisch-Verbot erteilt hätte (nur so als Beispiel)? Richtig, es hätte geheißen, sie hätte etwas gegen diese Länder bzw. gegen die Menschen, die diese Sprachen als Muttersprache sprechen.

Indem sie ihrer Tochter den Gebrauch der fränkischen Mundart im Familienkreis untersagt hat, zeigt sie, daß sie die Muttersprache der einheimischen Bevölkerung ihres Wohnortes ablehnt.

Der Unterschied zwischen "Dialekt" und "Sprache" ist nun einmal fließend. Auch Hochdeutsch ist ein Dialekt... Wie gesagt, wenn man eine Sprache verbietet, und sei es nur im Familienkreis, so lehnt man damit automatisch auch jene Menschen ab, welche diese Sprache sprechen. Da muß dann eben gerechnet werden, daß eine scharfe Reaktion kommt.

Letzendlich muß die Entwicklung in der Dialekt/Hochdeutsche-Frage auf "sowohl als auch" hinauslaufen - d.h. ausgeprägter, echter Dialekt und grammatikalisch korrektes Hochdeutsch - aber keinesfalls nur Hochdeutsch oder gar ein Mischmasch-Sprache, halb Dialekt, halb Hochdeutsch (was manche auch als "weicheren Dialekt" bezeichnet haben).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Sag mal, jetzt etwas offtopic: Warum änderst du eigentlich jeden deinen Beiträge nach ein paar Minuten nochmal *grübel*
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Dialekt ist ein Privileg

Mundart-Sprecher hat gesagt.:
Tja, was soll ich sagen...in Luxemburg und in der Schweiz spricht man bis in die höchsten Ebenen Dialekt, und keiner wurde deswegen nicht ernstgenommen.

Schlecht informiert in diesem Fall :

Die offizielle Amtssprache in der Schweiz ist französisch, die Nachrichten im Fernsehen werden schriftdeutsch gesprochen, politische Diskussionen werden schriftdeutsch geführt, die Unterrichtssprache in der Schule ist Schriftdeutsch (!) - unser Schweizerdeutsch gibt es genausowenig als Schriftsprache wie fränkisch oder hessisch oder was auch immer (von ein paar Ausnahme-Büchlein mal abgesehen)

Wie es in Luxemburg ist, kann ich nicht beurteilen - aber ich würde es nett finden, wenn Du Deine Äusserungen ein bisschen sanfter gestalten könntest - alles andere kommt hier in _diesem_ Forum nicht besonders gut an.

Freundliche Grüsse, Jacqueline
 

Mischa

Administrator
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

aber ich würde es nett finden, wenn Du Deine Äusserungen ein bisschen sanfter gestalten könntest - alles andere kommt hier in _diesem_ Forum nicht besonders gut an.

Ich finde die Diskussion, egal wie sie nun schon einmal ist, interessant. Trotzdem bestehe auch ich auf einen freundlicheren Umgangston. Zumal Du ansonsten hier noch nicht in Erscheinung getreten bist und wir Dich und Dein Temperament noch nicht einschätzen können.

Alles Liebe
Mischa
 
C

claudel

AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Hallo,
da wir auch aus Karlsruhe kommen, wie einige von Euch wie ich schon gelesen habe, wissen viele, daß hier sehr stark Dialekt gesprochen wird. Ehrlich gesagt finde ich badisch schrecklich. Wobei bayrisch schon wieder goldig ist. Also, mein Mann spricht mit unserem Sohn Dialekt und ich Hochdeutsch. Er wird sozusagen "zweisprachig" aufgezogen. Mein Bruder hat das auch so gemacht und seine Kinder sprechen jetzt sehr gut hochdeutsch , verstehen aber auch Dialekt. Ich finde es besser, wenn Kinder auch hochdeutsch können, sie haben es einfach in der Schule leichter.
Grüße
Claudia
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Jetzt muss ich unseren Mundart-Sprecher noch mehr schockieren. Meine "Muttersprache" im woertlichen Sinne ist fraenkisch, aber ich kann es ueberhaupt nicht sprechen, nur verstehen. Ich bin naemlich in Stuttgart aufgewachsen, und meine Mutter sprach immer so etwas aehnliches wie hochdeutsch, mit gewisser fraenkischer Faerbung. Mein Vater spricht schwaebisch. Ich habe eher schwaebisch gelernt, habe aber irgendwann automatisch auf hochdeutsch umgestellt. Als ich dann irgendwann gen Norden zog, habe ich irgendwann ganz aufgehoert irgendetwas schwaebisches zu sagen, obwohl mir andere immer einen sueddeutschen Akzent anhoeren. Jedenfalls spreche ich mit meinem Sohn ganz selbstverstaendlich hochdeutsch, ich kann ueberhaupt nicht mehr aktiv schwaebisch sprechen. Ich musste immer grinsen, wenn ich z.B. bei meiner Bank in Ba-Wue anrief, und die sprachen schwaebisch mit mir ... das ist dort schon relativ normal, aber ich fand es komisch, weil ich nach dem Wegzug aus Schwaben nicht mehr an das schwaebische gewoehnt war.
Ich habe nichts gegen Schwaben und auch nichts gegen die Franken, aber ich finde nicht, dass ich die Sprache aktiv sprechen muss. Hochdeutsch und einige Fremdrsprachen reichen mir :)
 

kolibri

Gehört zum Inventar
AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?

Mundart-Sprecher hat gesagt.:
Als Einheimischer erwarte ich von einem Zugereisten, daß er den hiesigen Dialekt zumindest zu verstehen lernt - ihn irgendwann auch sprechen zu können, wäre natürlich noch besser.

Diesen Satz finde ich fast etwas diskriminierend. Dazu fällt mir gar nix mehr ein. Dialekt verstehen.... gut, muss man ja ohnehin zwangsweise, wenn man woanders hinzieht. Aber zu erwarten, dass man den Dialekt dann auch spricht ... nicht wirklich oder?

VG
Kolibri
 
S

Sweety

AW: Dialekt ist ein Privileg

Wie es in Luxemburg ist, kann ich nicht beurteilen - Jacqueline

Hallo,

nur zur Info: Luxemburgisch ist schon seit Jahren kein Dialekt mehr sondern eine Sprache. Es gibt sogar Wörterbücher und Rechtschreibung. Die Amtsprache ist Französisch die wir ab der 3ten Klasse erlernen und Deutsch lernen wir ab der 1ten Klasse und haben deutsches Fernsehen als auch Französisches und viele andere Sprachen.
Ich rede Französisch, luxemburgisch und auch Deutsch (wenn mein Mann da ist) Die Sprachen werden zeitlich getrennt geredet.

lG

Doris
 
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