Spracherziehung

Laney

Strandluder
AW: Spracherziehung

Ich danke Euch allen für Eure ausführlichen Antworten :) Es tut gut, sich bestätigt zu fühlen.

@ Rosi - ich sage auch: Das ist ein Vogel und der heisst Specht. :-D Leichtere Vögelarten merkt sie sich und benennt sie auch so: Specht, Möwe, Papagei, Rabe... andere sind eben "Vögel".

@ Schnäuzelchen - für mich bedeutet, mit meinem Kind normal zu sprechen nicht, phantasielos zu sein. Zwei Ihrer Stofftiere heissen Mutzli und Schnöfie - ihr Hüpfpferd heisst Johny. Sie weiss aber, dass es ein Pferd ist, dass es "hüüü" macht, dass man darauf reitet und dass es Möhren frisst. Was ich nicht leiden kann, ist, wenn das einfach nur als "Hü" bezeichnet wird und man darauf "hopp hopp" machen kann.
 

Laney

Strandluder
AW: Spracherziehung

Ach, ein nettes Beispiel. was mir vor ein paar Jahren mit meinen beiden Nichten passierte:

Wir gingen zu viert spazieren, als wir an einer Weide vorbeikamen. Ich sagte zu den beiden: Schaut mal - eine Kuh. Die beiden sangen dann (damals ca. 3 + 5): Galloway, Galloway !!

Ich kam mir ziemlich dämlich vor. :-D

Jedenfalls ist es mir eine gute Schule gewesen, meinen Kindern die Welt auch auf diese Weise nahezubringen.

LG
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
AW: Spracherziehung

Hallo,

ich finde es nicht schlimm, wenn etwas Babysprache verwendet wird. Bei uns hat das vieles erleichtert. Es gibt nämlich einige Dinge die in Erwachsenensprache schwerer und umständlicher auszudrücken sind. Diese Ausdrücke verschwinden jetzt so langsam schon wieder (weil ich immer öfter bewußt die richtige Bezeichnung verwende). Aber für ein paar Monate war das für unsere Verständigung eine echte Erleichterung.

Übrigens ist Scheide nicht das Pendant zu Penis. Die äußeren Genitalien der Frau werden als Vulva zusammengefaßt. In meinem Umkreis sagt aber keiner Penis oder Vulva, es sei denn es geht um medizinische Themen. Meine Kinder lernen alle mir bekannten Begriffe dazu (naja ich werde es auf 3-4 begrenzen). Schnörpfel habe ich z.B. noch nie gehört. Da es für viele Begriffe mehrere Wörter gibt, finde ich es völlig normal auch für diesen mehrere zu verwenden.

Was ist eigentlich wissenschaftlich richtig für Po (oder Popo, Hintern....)?

Gruß
Jill
 

Laney

Strandluder
AW: Spracherziehung

Jill A.L. hat gesagt.:
Hallo,

ich finde es nicht schlimm, wenn etwas Babysprache verwendet wird. Bei uns hat das vieles erleichtert. Es gibt nämlich einige Dinge die in Erwachsenensprache schwerer und umständlicher auszudrücken sind. Diese Ausdrücke verschwinden jetzt so langsam schon wieder (weil ich immer öfter bewußt die richtige Bezeichnung verwende). Aber für ein paar Monate war das für unsere Verständigung eine echte Erleichterung.

Übrigens ist Scheide nicht das Pendant zu Penis. Die äußeren Genitalien der Frau werden als Vulva zusammengefaßt. In meinem Umkreis sagt aber keiner Penis oder Vulva, es sei denn es geht um medizinische Themen. Meine Kinder lernen alle mir bekannten Begriffe dazu (naja ich werde es auf 3-4 begrenzen). Schnörpfel habe ich z.B. noch nie gehört. Da es für viele Begriffe mehrere Wörter gibt, finde ich es völlig normal auch für diesen mehrere zu verwenden.

Was ist eigentlich wissenschaftlich richtig für Po (oder Popo, Hintern....)?

Gruß
Jill


Hallo Jill,

erstmal danke für die Aufklärung bzgl. der Vulva - sowas aber auch. :hahaha:

Wissenschaftlich richtig für den Po ist übrigens das Gesäss. Wikpedia lässt grüssen.

Welche Begriffe meinst Du denn, wenn du von "erleichtern" sprichst - kannst Du mir da Beispiele nennen?

LG
 
J

Jea

AW: Spracherziehung

Huhu,

also rein wissenschaftlich würde ich die "Babysprache" jetzt mal nicht so in die Ecke stellen.

Kinder lernen in 4 Schritten sprechen (Lallstadium, Ein-wort-Stadium, Zwei-wort-stadium, Telegrammstil).

Ob das Lallstadium jetzt schon als Vorstufe des sprechens gilt oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten. Auf jeden Fall ist es extrem wichtig für das Kind, da es so den stimmlichen Apparat trainiert und Lautmuster und tonfall geübt werden.

von daher ist es absolut nicht schlimm mit einem 4-5 Monate altem Säugling in "dada", "wauwau", "gugu" zu sprechen. Das Kind versucht den Eltern nachzuahmen und trainiert somit.
Ab dem etwa 10 Lebensmonat kann man übrigens schon klangfärbungen Heraushören, also ob das "DADA" von einen französischen Kidn , einem englischen oder deutschen Kind gesagt wird.

Ich habe mit meinem Sohn immer einen Mischmasch aus Erwachsenen- und Babaysprache gesprochen, z.Bsp: Da ist ein hund, der Bellt wau-wau.

Dadurch habe ich "meine" Sprache mit Wörtern "seiner" Sprache gemischt und so die Kommunikation erleichert. Wau-wau konnte er auch sagen(so mit 10 Monaten) allerdings weder Hund noch bellen.

Er hat mich verstanden und konnte sich mir gleichzeitig mitteilen.

Und so sprach er von wau-wau, muh, miau, mäh und schu-schu und ich eben von Hund, Kuh, Katze, Schaf und Zug.

Die Babyworte hat er nach und nach von ganz alleine verloren und spricht heute mit 3 1/4 sehr gut und fast ausschließlich mit Erwachsenenworten.

Ich finde nur mit Babysprache reden falsch, genauso wie ich nur mit Erwachsenensprache reden falsch finde, weil ich denke, es ruft eine Frustation beim Kind hervor( Kind weiß, dass das Tier Hund heißt, kann es aber noch nicht aussprechen, wau-wau hingegen könnte es aussprechen).

Lg,
Jea

P.S: hier nochmal auf die schnelle ein kurzer Artikel dazu, warum Babysprache auch sinnvoll und wichtig ist.

Warum Babysprache sinnvoll ist

Wenn Eltern in albern klingenden Lauten mit ihren Kleinkindern reden, tun sie etwas für deren Kunstverständnis. Dieser Ansicht ist zumindest ein kanadischer Wissenschaftler, der bei einer Computeranalyse dieser Lautsprache entdeckte, dass die Klangmuster stark denen aus poetischen Gedichten ähneln. Er beschreibt seine Theorie in einer kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift Human Nature.


David Miall von der Universität von Alberta verglich mithilfe eines Computerprogramms die Sprach- und Lautmuster typischer Babysprache mit denen klassischer Dichtung. Er fand dabei überraschend viele Übereinstimmungen. "Die Babysprache ist voll von poetischen Zügen: Metrik und Phonetik – also Rhythmus und Laute – folgten den gleichen Regeln wie in der Dichtung", fasst er seine Ergebnisse zusammen. Beides sei dazu gemacht, Aufmerksamkeit zu erregen und zu steuern.

Die Babysprache sei wichtig für die Entwicklung von Kindern, schreibt Miall. Sie helfe Kleinkindern, Musik, Literatur und Tanz verstehen und wertschätzen zu lernen. Würden Eltern ihren Kindern diese Sprache vorenthalten, könnte das den Kleinen später den Zugang zu diesen Kunstformen verbauen. Seine Ergebnisse seien außerdem ein Beweis dafür, dass die menschliche Fähigkeit, Kunst zu schaffen und zu verstehen, nicht nur zum Anlocken von Sexualpartnern diene, wie einige Evolutionspsychologen glaubten. Vielmehr hätten Menschen unter anderem Kunst entwickelt, um die Mitmenschen zu bereichern oder auch zu erziehen. Die Babysprache sei ein gutes Beispiel dafür.

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel


Wie die Babysprache entstanden ist

Die von allen Mütter gesprochene Babysprache entstand mit dem aufrechten Gang des Menschen vor 1,6 Millionen Jahren. Das behauptet die amerikanische Anthropologin Dean Falk. Als die Vorfahren des modernen Menschen ihre Körperbehaarung verloren und begannen, aufrecht zu gehen, konnten sich Babys nicht mehr am Fell ihrer Mutter festhalten. Deshalb mussten die Mütter ihre Kinder bei der Futtersuche immer wieder absetzen. Währenddessen beruhigten sie sie mit einer Lautsprache. Ihre These stellt Dean Falk von der Staatsuniversität in Florida in Tallahassee im Fachmagazin Behavioural and Brain Sciences vor.


Schimpansen- und Menschenmütter verhalten sich in vielen Situationen ihren Babys gegenüber sehr ähnlich, vor allem in Gebärden und dem Gesichtsausdruck. Jedoch sprechen nur Menschen beruhigend mit ihrem Nachwuchs. Laut Falk entwickelte sich diese Babysprache, da die Mütter ihre Babys immer wieder absetzen mussten, um beide Hände für andere Tätigkeiten frei zu haben. Dabei redeten sie in beruhigenden Tönen auf sie ein.

Die Mütter, die ihre Kinder dabei am besten ruhig halten konnten, hatten die größeren Überlebenschancen, erklärt die Forscherin. Wenn die Kinder bei der Futtersuche zu lange weinten, machten sie Raubtiere auf sich aufmerksam. Da die Babysprache wichtig fürs Überleben war, konnte sich der beruhigende Singsang mit sich wiederholenden hohen Tönen und langgezogenen Vokalen wohl langsam zu einer richtigen Sprache weiterentwickeln.

Diese Art und Weise, wie Mütter mit ihren Kindern reden, ist auch heute noch wichtig, damit Kinder Sprechen lernen. Falls sich Sprachfähigkeit des Menschen wirklich mit dem aufrechten Gang entwickelte, gibt es die Babysprache schon sein 1,6 Millionen Jahren, so Falk. Bislang waren Forscher davon ausgegangen, dass Menschen erst seit rund 100.000 Jahren sprechen.

ddp/bdw – Eva Hörschgen

 
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B

briddaa

AW: Spracherziehung

hallo,

also,ich spreche mit meiner kleiner auch teilweise in babysprache,weil ich einfach finde das sich einige sachen in kindlicher sprache besser anhören,das habe ich mit meinem sohn genauso gemacht und der spricht jetzt auch nicht mehr in kindlicher sprache,das kommt später von ganz alleine.
also wenn ich meine kleine bade sage ich ihr auch jetzt waschen wir die haare und deine füsse usw.aber ich würde nicht sagen und jetzt waschen wir deine vulva,bei uns heisst das noch mimi,die hiess wie ich kind war schon so und ich weiss auch dass das nicht mimi heisst.
dann darf man mit kindern auch keinen dialekt sprechen denn das finde ich viel schlimmer!
ein beispiel:
wir sind vor 2 jahren von schleswig-holstein in den schwarzwald gezogen,das heisst wir sprechen kein dialekt sondern hochdeutsch.
mein sohn kam am ersten schultag völlig fassungslos nach hause,weil die kinder aus seiner klasse meinten er könne ja gar kein deutsch sprechen,häääääää :bruddel:
ich bin der meinung jeder sollte es so machen,wir er es möchte aber ich finde es gehört zum kind sein dazu, das eine muh eine kuh ist und ein huhn eine tuge ist :) auch wenn ich jetzt wieder von irgend wen hier aus dem forum welche drauf krieg :nix:


lg briddaa
 
B

briddaa

AW: Spracherziehung

Jea hat gesagt.:
Huhu,

also rein wissenschaftlich würde ich die "Babysprache" jetzt mal nicht so in die Ecke stellen.

Kinder lernen in 4 Schritten sprechen (Lallstadium, Ein-wort-Stadium, Zwei-wort-stadium, Telegrammstil).

Ob das Lallstadium jetzt schon als Vorstufe des sprechens gilt oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten. Auf jeden Fall ist es extrem wichtig für das Kind, da es so den stimmlichen Apparat trainiert und Lautmuster und tonfall geübt werden.

von daher ist es absolut nicht schlimm mit einem 4-5 Monate altem Säugling in "dada", "wauwau", "gugu" zu sprechen. Das Kind versucht den Eltern nachzuahmen und trainiert somit.
Ab dem etwa 10 Lebensmonat kann man übrigens schon klangfärbungen Heraushören, also ob das "DADA" von einen französischen Kidn , einem englischen oder deutschen Kind gesagt wird.

Ich habe mit meinem Sohn immer einen Mischmasch aus Erwachsenen- und Babaysprache gesprochen, z.Bsp: Da ist ein hund, der Bellt wau-wau.

Dadurch habe ich "meine" Sprache mit Wörtern "seiner" Sprache gemischt und so die Kommunikation erleichert. Wau-wau konnte er auch sagen(so mit 10 Monaten) allerdings weder Hund noch bellen.

Er hat mich verstanden und konnte sich mir gleichzeitig mitteilen.

Und so sprach er von wau-wau, muh, miau, mäh und schu-schu und ich eben von Hund, Kuh, Katze, Schaf und Zug.

Die Babyworte hat er nach und nach von ganz alleine verloren und spricht heute mit 3 1/4 sehr gut und fast ausschließlich mit Erwachsenenworten.

Ich finde nur mit Babysprache reden falsch, genauso wie ich nur mit Erwachsenensprache reden falsch finde, weil ich denke, es ruft eine Frustation beim Kind hervor( Kind weiß, dass das Tier Hund heißt, kann es aber noch nicht aussprechen, wau-wau hingegen könnte es aussprechen).

Lg,
Jea



:bravo:
 
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