Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ich glaube eher wenn man eine inklusionsgruppe anbietet die ausdruecklich "solche und solche" kinder anspricht kommt man weiter. Ich kenne auch eltern die solche gruppen ausdruecklich begruessen damit ihre kinder den unbefangenen umgang lernen... und dann wird es vielleicht anfangs fragen geben die man vllt. Sogar in einer vorstellungsrunde vorweg nehmen kann und dann is gut und diespielen miteinander :)
 

little

Familienmitglied
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ich bin gerade etwas hin und her gerissen. Einerseits fand ich eine normale Spielgruppe damals mit Meike anstrengend. Nichtmal wegen dem "die hängt anderen in der Entwicklung nach", obwohl das oft auch anstrengend war zum gefühlten 1000x etwas erklären zu müssen. Eher, weil man von einigen anderen Eltern wie ein rohes Ei behandelt wird, wenn man Klinikzeit und OPs mit dem kleinen Zwerg durchgemacht hat.
Daher gibt es bei mir die Idee einer Gruppe wie Pekip, nur eben für Eltern, deren Kind anders ist. Aber, andererseits ist ja so ein Austausch mit "normalen" Müttern auch ganz nett ... und will wirklich jemand in eine Spielgruppe in der alle in irgendeiner Form nicht gesund sind?
Könnt ihr mir mal so Eure Gedanken mitteilen, bevor ich mich dran setze und doch ein Konzept entwerfe? Vielleicht ist so eine Idee auch total blöd ...

Martina, Ideen und Gedanken einfach mal sortierend, die in ihrem Kopf rumschwirren

:winke:

Überall werden "besondere" Kinder mittlerweile integriert, wieso willst Du jetzt gegen den Strom schwimmen?
Wichtig ist doch, das die Kinder sich in den Gruppen wohlfühlen.
Wenn Mütter sich mit Gleichgesinnten austauschen wollen, können sie ja für sich eine Gruppe suchen.
Ich war mit meinen Mädels in gemischten Gruppen und es haben alle davon profitiert.
Und ich war über jeden froh, der irgendwas gefragt hat, statt hinter meinem Rücken zu tuscheln.
Nur so kann man die Leute aufklären und ihnen die Angst ( und Unwissenheit) vor "besonderen" Menschen nehmen
 

Stina

Familienmitglied
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ich habe damals gestartet mit "Irgendwie anders" auf bitten einiger Eltern die das gleiche Problem hatten.
Jeden zweiten Samstag zwei Stunden...die Kinder haben sinnesanreize genossen die Eltern den Austausch.

Es war schön, kein Konkurenzdruck, klarer Austausch, nichts mit sich erklären müssen.

Angeboten wird es immer noch, derzeit läuft aber Inclusion besser, ich kann beides verstehen.

Es war eine schöne Zeit, inzwischen sind die Kinder in der Schule aber der Kontakt zu den Eltern besteht weiterhin :)
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ich hab jetzt überlegt und versuche meine Gedanken mal auf den Punkt zu bringen.

Ich habe mit Marlon damals eine normale Spielgruppe besucht. Da waren wir gerade noch in der Zeit,wo wir alles verarbeiten und uns einstellen musste auf unser Syndrom-Kind. Die Gruppe selbst war schon toll, rückblickend betrachtet.
Damals war alles noch zu frisch und für mich wirklich schwer zu ertragen immer vor Augen geführt zu bekommen,wie es normalerweise mit der Entwicklung läuft.
Das was du beschreibst mit der "Behandlung von rohen Eiern" -ja das trifft es auf den Punkt, allerdings kann ich nicht wirklich sagen ob das so war oder auf meine (damals sehr empfindliche) Empfindung zurückzuführen ist.
Damals hätte ich mir sehr eine Gruppe gewünscht, die nur besondere Kinder beinhaltet.
Aber -und das sind Gedanken die heute nach der Verarbeitung da sind- da ist man dann wirklich unter sich.Verschanzt sich irgendwie und genau das wollen wir Eltern doch nicht. Wir wollen mitten im Leben stehen,wir wollen uns nicht verstecken, wir wollen akzeptiert werden und normal behandelt werden.

Über ein Forum sind wir dann zu unserer "Herzschlag"-Gruppe gekommen. Wie der Name sagt, sind wir Eltern mit Herzkindern. Aber eben auch mit Geschwisterkindern. Und genau das war wichtig für uns. Zu sehen,dass das ganze Leben sich nicht ums Herz/Syndrom dreht. Einmal im Monat steht ein Treffen an,in den Sommermonaten machen wir Ausflüge und sind einfach "ganz normal". Bis auf L. und Marlon würde niemand auf die Idee kommen,dass eines der Kinder nicht gesund wäre. Da findet der Austausch über die Baustellen statt, aber auch die Geschwister stehen mit ihrer Entwicklung im Mittelpunkt. Und wir vergleichen auch -allerdings positiv,dass wir uns freuen über jeden neuen Entwicklungsschritt.

Zum Vergleich haben wir aktuell noch den Singkreis über die Frühförderung. 6 Eltern mit Syndromkindern.
Was auch schön ist,klar, aber da steht das Kind bzw. seine Baustellen im Vordergrund.
Ich kenne die Lebensgeschichte der Kinder -ob sie aber in einem Haus oder in einer Wohnung leben,das weiß ich nicht.
Weißt du,was ich meine?

Demnach finde ich,die Mischung machts. Und wenn man es mal von der anderen Seite sieht...man schließt die gesunden Kinder aus. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt,dass es einige Eltern gibt,denen ein Umgang mit kranken und behinderten Kindern für ihr eigenes wichtig ist. Und gerade wo das Thema Inklusion im Gespräch ist,sollte man da ansetzen. Schließlich haben die Eltern der vorherigen Generation stark dafür gekämpft,dass wir heute soweit sind. :jaja:
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Es sind aber nicht nur die rohen Eier ... es sind auch die mit Kontaktangst. Beides ist blöd.

Wobei ich mich ebenfalls Richtung Inklusion bewegen würde. Weil: Eltern, die mit ihren Kindern eine Inklusionsgruppe besuchen, wissen, dass dort "andere" Kinder sind. Das sind die Eltern, die offen genug sind, diesen Kontakt zu suchen und zeitgleich keine Kontaktängste mit dem "anders sein" haben. Verstehst du, was ich meine?
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ja, versteh ich Andrea... wobei ich vermutlich gerade sowieso die Entscheidung abgenommen bekomme, ob es dazu überhaupt kommt....
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Na ich lass mich mal überraschen. Ich darf ja mein Projekt jetzt weiterdenken, Konzept entwickeln ...
 

SabArNi

Familienmitglied
AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern

Ich denke das ist ein schwieriges Thema und gar nicht so pauschal zu beantworten. Wir wurden in der "normalen" Krabbelgruppe gut aufgenommen. Ich habe in der Vorstellungsrunde kurz die Besonderheiten meines Kindes erwähnt. Da alle Bescheid wussten, wurde er so akzeptiert wie er war, wie jedes andere Kind auch. Aber mir hat es weh getan zu sehen, wie weit die gleichaltrigen Kinder sind. Durch den direkten Vergleich wurde einen doch immer wieder die Besonderheit vor Augen geführt. Für meinen Sohn war es aber in dem Alter eine Bereicherung und ein Anreiz. Erst später in der Grundschule wurde für Ihn der Frust so groß, das ihn die "normalen" Gruppen überfordern, da er einfach nicht mithalten kann. In eine gemischte Gruppe würde ich nur noch gehen, wenn ich wüßte, das die anderen sich ganz bewusst dafür entschieden haben. Ich denke dann ist die Chance größe, das das besondere Kind richtig integriert wird und nicht zum "Sonderfall" wird.

Bei uns wird von der Lebenshilfe schon lange versucht Inklusionsgruppen zu bilden. Leider oft vergeblich.

Liebe Grüße

Sabine
 
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