speziell @ jungsmamas: testosteronschub

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
dannie, du solltest einen erziehungsratgeber schreiben oder die zweite emma bombeck werden :)


kerstin hat ja auch geschrieben, alle kungen sind anders :)wink:)

dennoch scheint mir, dass herr bidulph ziemlich alleine auf weiter flur ist mit seiner these, oder?

:winke:
jackie
 
M

Märilu

Das ist keine These sondern da stecken Studien dahinter, Quellenangaben hat er Folgende:

Donovan, B.T. "Hormones and Human Behaviour, The scientific basis of psychiatry, CUP, Cambridge 1985 (also schon länger "bekannt" :wink:) auch: Fausto-Sterling, A., Myths of Gender, Basic Books New York 1985

Ich denke mal, es ist eher eine im amerikanischen und australischen Raum bekannte Studie. In der Geschlechterforschung werden auch damit ja die geschlechterspezifischen Unterschiede erklärt - und wie Biddulph dann noch weiter ausführt die unterschiedliche Hirnentwicklung von Jungs und Mädchen.

Biddulph ist Familientherapeut, ich mag seine Bücher sehr gerne.

:winke:
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Hallo Ihr,

ich wurde ja auch angesprochen und mir geht es wie Kerstin - ich habe da ein kleines Zeitproblem (gehabt)

Bei Oliver habe ich das in der Form nicht beobachtet, aber Oliver hat auch sonst keine bekannten Phasen zur bekannten Zeit mitgemacht - typischer Eigenbrötler eben :eek:

Bei Benjamin hingegen liegt der 4. Geburtstag bald vor der Türe - und da kann ich das schon bestätigen, dass er sich derzeit "anders" verhält, als ich es vom ihm gewohnt bin, auch wenn ich die alterstypische Entwicklung miteinbeziehe.

Er ist seit einigen Wochen ausserordentlich bockig, auch mal aggressiv, hat deutlich mehr *Nein*-Potential, macht aus nichts einen Aufstand und zwar so, dass es nicht mit einer normalen Trotzphase verwechselt werden kann. Seit einigen Wochen muss ich plötzlich wieder darüber diskutieren, dass wir kein Fangen quer übers Sofa spielen, dass hauen nicht ok ist, dass nichts herumgeworfen wird...
Da Benjamin sonst ein sehr in sich ruhendes, charmantes Menschenkind ist, fällt das schon auf, besonders auch im Umgang mit anderen (kleineren) Kindern, da entwickelt er sich manchmal zum Rüpel, was er aber eigentlich wirklich nicht ist.

Grundsätzlich sehe ich die Sache mit den Phasen so :
Es gibt immer irgendeine Phase, der man "schuld" geben kann, dass die Kinder so sind, wie sie eben grade sind. Und ich für mich finde das auch ganz gut so - eine Phase ist nämlich ein Ding mit einem Anfang und einem Ende und so kann ich mich darauf einstellen, dass es auch mal wieder aufhört. Das hilft mir dann, gelassen damit umzugehen - und allein das ist es wert, dass ich irgendeinen Entwicklungspunkt Phase nenne - den Kindern tut das nicht weh, ich lasse mich auch nicht negativ drüber aus oder sage es vor ihnen - es ist "nur" in meinem Kopf..

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
F

FriMa

Also das Testosteron ist schuld am Indianer- oder Ritter-Spielen, am Waffen-Schnitzen, am Klettern, Raufen, Fußball-Spielen? Daran, dass Kind sich nicht für Puppen interessiert?

Buhäääää :heul: , man hat eine Geschlechtsumwandlung an mir vorgenommen und ich habe es nicht gemerkt! :-D
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
FriMa hat gesagt.:
Also das Testosteron ist schuld am Indianer- oder Ritter-Spielen, am Waffen-Schnitzen, am Klettern, Raufen, Fußball-Spielen? Daran, dass Kind sich nicht für Puppen interessiert?

Buhäääää :heul: , man hat eine Geschlechtsumwandlung an mir vorgenommen und ich habe es nicht gemerkt! :-D

...und ich habe nur Buben und bin der weltweit erste Junge, der Kinder ausgetragen hat

Liebe Grüsse, Jacques :cool: :-D
 

lulu

Königin der Nacht
Jackie,

seit Tagen schulde ich Dir hier eine Antwort, hatte aber keine Zeit zum :tippen:.

Das Jungen-Buch von Biddulph, das Kerstin zitierte, habe ich auch. Und der zitierte Text hat mir sehr geholfen mit meinem testosterongeplagen 4-jaehrigen Klaas umzugehen. Bei Klaas ging ca einen Monat vor dem 4. Geburtstag ein deutlicher Verhaltenswandel vor: niedriegeres Frustrationspotenzial mit Folge bruellen, grosse Betonung der Koerperlichkeit (stark und schnell waren ganz wichtig), eine Vergroesserung des Bewegungsdrangs (dem man auch mit viel draussen spielen kaum Herr wurde --> Klettern auf Moebeln, Umherspringen und -rennen im Haus, Rumzappeleien), der Drang laut zu sein, Orientierung an aelteren Jungs... Als Kleinkind hingegen war er sehr easy, ausgeglichen, charmant, empathisch, recht leise. Er hat schon immer gerne draussen gespielt und getobt, aber drinnen hat er sich auch so benommen, wie man das in einer Wohnung erwartet. Tja und das war auf einmal alles anders.

Bei uns kam dazu, dass Levin ein paar Monate vorher auf die Welt kam. Frank hat den Verhaltenswandel auf Eifersucht geschoben. Aber in meinen Augen war das nur ein Teil des Spiels. Und ich bin froh diese Erklaerung gefunden zu haben, denn sie hat mir geholfen mit dem veraenderten Kind umzugehen, und statt die Daumenschrauben anzuziehen zu akzeptieren, dass er sich weiterentwickelt und fuer mich "unbequemer" wird. Die vorher ausprobierten Eifersuchtsgegenmassnahmen haben naemlich nur zum Teil gefruchtet, eben zu dem Teil, zu den die geschwisterliche Eifersucht den Verhaltenswandel ausgemacht hat.

Ich finde es schade, dass dieser einfache Fakt den Eltern nicht nahegebracht wird. Denn alleine das Wissen, dass das Kind sich nicht zurueck ins Trotzalter begibt oder nur doof benimmt, sondern dass es einen Grund fuer diese Verhaltensmuster gibt, hilft sehr mit ihm umzugehen. Bevor mir unser Biddulph Buch (wieder) in die Hand fiel (wir hatten es zur Geburt geschenkt bekommen), war ich recht verzweifelt, so verzweifelt, dass ich schon ein Gespraech mit unserem Hausarzt gesucht hatte. Der hat mir zwar bestaetigt, dass das alles normal so ist und wir ganz bestimmt patente Eltern sind und mir noch gute(!) Erziehungstipps mit auf den Weg gegeben, aber diesen Testosteronschub hat er nicht erwaehnt. Als ich Mr. Biddulph las, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Nicht bei allen Jugen faellt der Schub gleichermassen ins Gewicht. Als ich neulich den Vierjaehrigen einer Bekannten leidenschaftlich mit zwei 6-jaehrigen argumentieren (lautstark :-D) sah, habe ich mir ihr darueber gesprochen. Sie meinte fuer sie sei dieses erwachende Kampfpotenzial, die Lautheit etc. neu, denn ihr aelterer, 7-jaehriger, Sohn haette sich ueberhautpt nicht so verhalten. Aus unserem eigenen Freundeskreis kenne ich einige Jungs, zwischen 4 und 5einhalb unausstehlich waren :).

Klaas ist heute noch vom Verhalten her testosterongerittener als er es als kleines Kind war. Aber zum einen habe ich mich dran gewoeht *nervundaugenroll*, zum anderen hat er natuerlich auch an sozialen Kompetenzen zugelegt. So richtig durchbrechen tut es dennoch immer mal wieder: Bei Muedigkeit/Ausgelaugtsein sinkt die Frustrationsschwelle; stark und schnell ist immer noch auesserst wichtig; und Nervositaet oder aufgeregt sein wird in Rumgehippel und schlechtes (wildes und lautes) Benehmen umgesetzt. Das Kind ist definitiv nicht hyperaktiv oder so; man koennte es aber manchmal meinen :).

Ich wuensche Euch einen "smooth ride".
LG Lulu
 
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