AW: Sohn schläft Nachts nicht!
Hallo Augensternchen!
Es gibt eine klare Definition für "Schreibabys", nämlich fallen darunter Babies die an mindestens 3 Abenden die Woche, 3 Stunden am Stück unberuhigbar schreien und das ganze über einen Zeitraum von mindestens 3 Wochen hinweg.
Trifft das auf deinen Sohn zu?
Wenn nicht, dann hab ich mal die Bitte an dich, dass du den Ernährungsplan deines Sohnes, d.h. wann er am Tag wieviel isst und seine bisherige Gewichtsentwicklung bei den U´s im MuKiPass mal im Ernährungsforum postest. Dort wird dann abgeklärt, ob er vielleicht Hunger hat.
Wenn du Hunger mal ausschließen kannst, dann schau doch mal, wie dein Kleiner sich motorisch so im Moment entwickelt. Hast du den Eindruck er "übt" grad ein neues Bewegungsmuster (Drehen-Rollen-Robben oder Krabbeln)? Motorische Entwicklungsmeilensteine werden nämlich vor allem in den Traumphasen eingeübt und so kann es sein, dass kleine Babys im 2ten Halbjahr in der 2ten Nachthälfte öfters- getrieben von dem Wunsch endlich selbständig vorwärts zu kommen- aufwachen und ganz außer sich sind und nach Mama und Papa weinen. In den Phasen der motorischen Entwicklungssprünge ist auch das Saugbedürfnis sehr hoch- darum will dein Söhnchen auch ständig am Schnuller nuckeln.
Bezüglich Schnullergeben ein Tipp: Versuch mal tagsüber deinen Schatz dazu anzuspornen sich den Nuckel selber zu suchen und in den Mund zu stecken. Speziell auch bevor er einschläft, soll er selber danach suchen, so hast du gute Chancen, dass er sich bald seinen Schnuller auch nachts selber holt, speziell dann, wenn du mehrer Nuckis im Bett verteilst (erhöht die Treffsicherheit

)
Im 2ten Halbjahr macht dein Sohn auch einen ganz wichtigen Sozialen Entwicklungssprung: Im ersten Halbjahr hat er schrittweise eine Bindung zu dir aufgebaut, es war aber bisher so, dass sein Gedächtnis noch nicht ausgereift genug war, um dich auch noch in Erinnerung zu behalten, wenn er dich grad nicht sieht. Mit ca. 6 Monaten wird das durch einen Gehirnreifungsprozess schlagartig anders:
dein Sohn hat jetzt die geistige Fähigkeit dich zu vermissen! Und er hat auch gemerkt, dass es nirgends so schön ist, wie in Mamas Nähe. Er liebt dich über alles und möchte dich immerzu bei ihm haben, auch nachts. Da er sich aber noch nicht ganz sicher ist, dass du wirklich immer da bist (wenn er dich nicht sieht), weint er ganz gezielt nach dir, wenn er aufwacht und sich einsam fühlt und beruhigt sich erst wieder, wenn er dich sehen und spüren kann. Würdest du nicht zu ihm kommen, müsste er schreckliche Verlassenheitsängste ausstehen und würde wohl aus Unsicherheit noch mehr an dir klammern.
Ich bitte dich also weiterhin aufzustehen und promt zu reagieren, wenn der Kleine nachts nach dir weint, dann wird er auch bald die nötige emotionale Sicherheit erlangen, die er braucht um beruhigt wieder einschlafen zu können, wenn er nachts mal munter wird.
Bevor du schlappmachst, überleg dir nochmal die Sache mit dem ins Elternbett holen, ja? Glaub mir, aus eigener Erfahrung, man kommt so einfach zu mehr Schlaf...und es dauert ja nicht ewig.
Die Zähne können bestimmt auch plagen und auch die wachsen, wie der ganze menschliche Körper vor allem nachts. So kommt es immer wieder zu einem unangenehmen Spannungs- und Druckgefühl im Mund und die Kleinen werden wach und weinen.
Ich wünsch dir auch weiterhin viel Kraft für deinen Sohn, der dich scheinbar ganzschön fordert. Aber glaub mir, durchhalten lohnt sich auf lange Sicht - emotionale Sicherheit baut dein Kleiner JETZT auf und die hat er dann sein ganzes Leben lang.
lg, Johanna