So! Da ham wa den Salat...
Letztes Jahr um diese Zeit war Louis noch Einzelkind, jetzt hat er innerhalb weniger Monate zwei Schwestern dazubekommen.
Er liebt beide, Hannah wie Marie, aber die Geburt der Tüte vor knapp zwei Wochen hat ihn völlig aus dem Plan geworfen.
Schon ca drei Wochen vor Maries Geburt fing Louis an, schlechter ein- und durchzuschlafen. Haben wir uns nix bei gedacht. Zuerst.
Doch seine Ängste steigerten sich wirklich von Tag zu Tag, bis zum jetzigen Zeitpunkt, an dem es unerträglich für alle Beteiligten geworden ist.
Er klammert auch tagsüber extrem an mir, muss mir ALLES, was ihm durch den Kopf geht, SOFORT erzählen, will ununterbrochen Zugang zu mir haben und erträgt kein "gleich" mehr. Die ersten Tage nach der Geburt konnte ich noch nicht mal alleine aufs Klo gehen, ohne dass er vor der Tür stand.
Diese Ängste, mich nicht sofort bei sich haben zu können, verhindern auch das ein- und durchschlafen. Er erträgt es nicht mehr, alleine im Bett zu liegen. Wacht er nachts auf, steht er sofort auf und kommt zu mir. Bringe ich ihn wieder in sein Bett, höre ich nach max 30 sek wieder seine Schritte auf der Treppe.
Wir haben es mit Geduld versucht, wir wollen ihn nicht unter Druck setzen, wissen wir doch (oder können es erahnen), was er für Ängste hat und woher sie rühren. Trotzdem sind uns (gerade mir) auch die Nerven mal durchgegangen in der letzten Zeit, denn wenn nicht gerade Marie kräht, bin ich mit Louis beschäftigt, der nachts durchs Haus tigert und hysterisch wird, wenn er in seinem Bett bleiben soll.
Ich hab mich die ganze Zeit geweigert, ihn nachts wieder bei mir schlafen zu lassen (was er im übrigen ca ein halbes Jahr vor Hannahs Geburt eingestellt hat). Zum einen, weil ich eben auch Marie jetzt nachts bei mir habe, zum anderen, weil ich ihn, glaube ich, innerlich immer schon "größer" und verständiger mache, als er eigentlich ist. So nach dem Motto "er ist fast 5", "er muss doch kapieren.." usw.
Jetzt aber ist einfach ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr kann. Ich habe keine Kraft mehr, ihn jede Nacht dutzende Male ins Bett zu bringen und bei ihm zu bleiben, bis er schläft, während Marie in meinem Bett nöckelt. (Markus akzeptiert er übrigens nachts NULL!, der kümmert sich um Hannah, wenn die wach werden sollte).
Eben gerade habe ich eine Matratze in mein Zimmer gelegt, auf der Louis schlafen kann, wenn er nachts zu mir kommt.
Meint ihr, dass ist okay? Meint ihr, ich kann in ein paar Wochen (wenn auch Marie sowas wie einen Rhythmus hat vielleicht) es wieder versuchen, ihm sein eigenes Bett wieder schmackhaft zu machen? Es soll keine Dauerlösung sein, deswegen habe ich etwas Angst, dass ich das Problem nur nach hinten verschiebe mit dieser Möglichkeit, wieder bei mir zu schlafen.
Einschlafen soll er übrigens weiterhin in seinem eigenen Bett, da habe ich auch noch die Kraft und die Ruhe, bei ihm zu bleiben und den Tag ruhiger ausklingen zu lassen. Mitten in der Nacht habe ich keine Kraft mehr.
Louis tut mir einfach schrecklich leid, er hat seine Rolle in der Familie völlig verloren und totale Verlassensängste, was mich betrifft. Auch, wenn wir alles versuchen, ihn aufzufangen, es wird seine Zeit brauchen, bis er wieder weiss, WER er ist und WO er steht.
Also, nochmal meine Frage:
Würdet ihr die Lösung mit der Matratze auch für gut befinden oder eher nicht?
Seid bitte ehrlich, ich brauche einfach Meinungen, da wir selber hier nicht mehr wissen, was wir tun sollen!
Danke schonmal,
Meike